Oktober 1936 - Hilfe für Spanien
Berlin erhielt am 29. Oktober 1936 aus Spanien
die Nachricht, dass in Cartagena zwanzig sowjetische
Flugzeuge mit Piloten und Mechanikern gelandet sind.
Abwehrchef Wilhelm Canaris reiste zivil mit
argentinischem Reisepass nach Salamanca, wo er sich
mit Franco trifft. Südlich von Madrid hatten zur
gleichen Zeit russische Panzer unter dem Kommando
von General Pawlow Stellung genommen. Canaris sagte
Hilfe aus Deutschland zu: je vier Bomber- und
Jägerstaffeln, eine Marineflugstaffel und eine
Aufklärerstaffel. Zudem 32 Panzer und Flug- und
Panzerabwehreinheiten.
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September 1936
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Wichtige Ereignisse im
Oktober 1936
1. Oktober
Ein von der spanischen Abgeordnetenkammer Cortes
angenommenes Gesetz gab den baskischen Provinzen die
Autonomie.
1. Oktober
Die deutsche Polizei erhielt die alleinige
Entscheidungsgewalt über die Verkehrsüberwachung.
1. Oktober
Die Briten Charles William Scott und Giles Guthrie
gewannen das Luftrennen von Portsmouth nach
Johannesburg.
1. Oktober
General Francisco Franco wurde in Burgos zum
Oberbefehlshaber der nationalistischen Truppen und
zum „spanischen Staatsoberhaupt“ ernannt.
2. Oktober
Das rechtsstehende französische Wochenblatt „Gringoire“
unterstellte dem französischen Innenminister Roger
Salengro, er sei im Weltkrieg wegen Verlassen seines
Postens vor dem Feind in Abwesenheit von einem
Kriegsgericht zum Tod verurteilt worden.
2. Oktober
In Hamburg fand die Premiere des Spielfilms „Maria,
die Magd“ statt. Veit Harlan und Axel Esggebrecht
führten die Regie und Hilde Körber, Hilde Hildebrand
und Wolfgang Kieling waren in den Hauptrollen zu
sehen.
4. Oktober
Auf dem Bückeberg bei Hameln fand die zentrale Feier
zum Erntedankfest statt. Im Mittelpunkt standen eine
militärische Schauübung, der Bericht des
Reichsnährstandes und Reden der NS-Prominenz.
4. Oktober
Im Londoner East End wurde ein Demonstrationszug der
britischen Faschisten-Union verboten, da Krawalle
befürchtet wurden. Der Führer der Faschisten, Sir
Oswald Mosley, warf der Regierung vor, sie habe sich
erstmals vor dem roten Terror gebeugt.
4. Oktober
In Spanien trafen italienische Truppen ein, die die
Großoffensive der Nationalisten auf Madrid
unterstützen sollten.
6. Oktober
In Berlin eröffnete der Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler das Winterhilfswerk 1936/37.
6. Oktober
In der Schweiz billigte der Nationalrat die neue
Truppenordnung. Sie hatte die Organisation des
Grenzschutzes zum Inhalt, der unabhängig von der
Armee mobilisiert werden konnte. Für dessen
Verstärkung wurden zusätzliche Gelder zur Verfügung
gestellt.
6. Oktober
In Berlin fand die Uraufführung des Spielfilms „Das
Frauenparadies“ mit der Musik von Robert Stolz und
Heinz Sandauer statt. Die Regie führte Arthur Maria
Rabenalt. Die Hauptrollen wurden von Leo Slezak und
Hans Richter gespielt.
7. Oktober
In der nordspanischen Stadt Guernica wurde die erste
vorläufige Regierung des für autonom erklärten
Baskenlandes gebildet.
7. Oktober
Der Reichsinnenminister Wilhelm Frick verlieh der
Stadt Goslar die Ehrenbezeichnung
„Reichsbauernstadt“.
7. Oktober
In der deutschen Presse wurde der Bericht des
Winterhilfswerks 1935/36 veröffentlicht.
8. Oktober
Die Regierung von Paraguay erklärte den Kommunismus
für illegal. Zukünftig wurde jede kommunistische
Betätigung mit Gefängnis bestraft. Verdächtige
Personen konnten des Landes verwiesen werden.
8. Oktober
Die in Genf tagende Flüchtlingskommission des
Völkerbundes beschloss, der Völkerbundsversammlung
vorzuschlagen, sie sollte für die Überführung von
200 in Frankreich untergebrachten
Flüchtlingsfamilien nach Paraguay 400 000 Franc
(rund 46 000 RM) bewilligen.
9. Oktober
Ein Rund-Erlass des deutschen Innenministeriums
verbot es Beamten, mit Attesten jüdischer Ärzte eine
Erkrankung nachzuweisen.
9. Oktober
In Palästina wurde der arabische Aufstand gegen die
jüdische Einwanderung beendet.
9. Oktober
In Berlin lief der deutsche Spielfilm „Wenn wir alle
Engel wären“ in den Kinos an.
10. Oktober
Joseph (Sepp) Herberger wurde deutscher
Reichstrainer an der Reichsakademie für
Leibesübungen in Berlin im Fachamt Fußball.
10. Oktober
Der italienische Ministerrat tagte in Rom. Der
Ministerpräsident und Duce Benito Mussolini
berichtete in seiner Funktion als Wehrminister über
„die militärischen Vorbereitungen Italiens“. Wegen
der „Dringlichkeit vieler Lieferungen“ für die
Luftwaffe und die Kriegsmarine wurde in vielen
Betrieben 60 Wochenstunden gearbeitet. Die
Verstärkung der Luftwaffe wurde planmäßig vollzogen.
10. Oktober
Der österreichische Ministerrat beschloss die
Auflösung aller Wehrgruppen in Österreich.
11. Oktober
Eine der wichtigsten Bedingungen für den Eintritt
von Freiwilligen in die Wehrmacht war laut
Reichskriegsministerium, die Voraussetzung, dass der
Bewerber nicht Jude oder Mischling war.
11. Oktober
Koloman Dáranyi, der bisherige Ackerbauminister
Ungarns, wurde vom ungarischen Reichsverweser,
Miklós von Horthy, zum neuen Ministerpräsidenten
Ungarns ernannt. Er löste den am 6. Oktober
verstorbenen Gyula Gömbos ab.
11. Oktober
Opel senkte die Preise für seine Mittelklassewagen.
Der Opel „Typ Olympia“ kostete ab sofort 2350 RM
(vorher 2500 RM) und der Opel 6 3300 RM (vorher 3600
RM).
12. Oktober
Sowjetische Waffenlieferungen für die spanischen
Regierungstruppen trafen in Spanien ein. Damit
sollte der Fall der von spanisch-nationalen und
italienischen Truppen stark bedrängten Hauptstadt
Madrid verhindert werden.
13. Oktober
In Bielefeld fand bis zum 14. Oktober die
Hauptversammlung des Gesamtverbandes deutscher
Wanderarbeitsstätten statt.
14. Oktober
Während einer Sitzung des belgischen Ministerrats in
Brüssel Forderte der belgische König Leopold III.
die Rückkehr Belgiens zur Neutralität.
14. Oktober
In
Österreich wurde das Frontmilizgesetz erlassen.
Es regelte u. a. die Eingliederung von Mitgliedern
der aufgelösten Heimwehren in die Vaterländische
Front.
14. Oktober
Der Polizeipräsident der Freien Stadt Danzig löste
die Sozialdemokratische Partei wegen angeblicher
illegaler Tätigkeit und unerlaubtem Waffenbesitzes
auf.
14. Oktober
In Glasgow verlor die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft mit 0:2 gegen Schottland.
15. Oktober
Die Ankündigung Belgiens zur Neutralität
zurückzukehren, war keine Überraschung für den
französischen Außenminister Yvon Delbos. In
Frankreich würde vermutet, dass das Missfallen über
das sowjetische-französische Abkommen und die
französische Volksfront-Regierung zu der Änderung
der belgischen Politik geführt hatten.
15. Oktober
Gemäß eines Erlasses des
Reichserziehungsministeriums war es Juden und
Mischlingen nicht erlaubt, Privatschulen zu
errichten oder Privatunterricht zu geben.
16. Oktober
In Bayern durften klösterliche Lehrkräfte ab dem 1.
Januar 1937 nicht mehr an öffentlichen Volksschulen
unterrichten. Als Grund für die Maßnahme wurde
angegeben, dass die Ordensschwestern aufgrund ihrer
weltanschaulichen Vorstellungen nicht ausreichend in
der Lage seien, die Kinder nach den
nationalsozialistischen Grundsätzen zu erziehen.
Gegenwärtig waren in Bayern 1680 Ordensfrauen als
Lehrerinnen tätig.
16. Oktober
Der österreichische Bischof Alois Hudal, Rektor der
Anima in Rom, äußerte in einem Zeitungsaufsatz in
Wien: „Der Bolschewismus ist nicht eine ...
Parteirichtung, sondern eine Seelenhaltung, in der
ein stark nihilistischer Zug dekadenten Judentums
eine bedeutende Rolle spielt“.
17. Oktober
Dreitägige blutige Straßenschlachten zwischen Hindus
und Mohammedanern in der indischen Stadt Bombay
Forderten 42 Menschenleben. 410 Personen wurden
verletzt.
17. Oktober
Die Firma Agfa stellte in Berlin einen neuen
Farb-Schmalfilm vor.
17. Oktober
Im Deutschen Reich begann die erste Straßensammlung
für das Winterhilfswerk 1936/37.
17. Oktober
Die Faschisten in Spanien rückten von Toledo aus
weiter auf die Hauptstadt Madrid vor.
17. Oktober
In Dublin besiegte die Fußball-Nationalmannschaft
Irlands Deutschland mit 5:2.
18. Oktober
Zeitgleich mit der Einweihung der neuen
Adolf-Hitler-Jugendherberge in Berchtesgaden durch
den Reichsjugendführer
Baldur von Schirach wurden 40
neue Jugendherbergen im Deutschen Reich ihrer
Bestimmung übergeben und für zehn Neubauten wurde
die Grundsteinlegung vorgenommen.
18. Oktober
Das norddeutsche Küstengebiet wurde von Stürmen mit
Windstärke 11 bis 12 heimgesucht.
18. Oktober
Der Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler übertrug
Reichsminister Hermann Göring die Durchführung des
Vierjahresplans, der auf dem NSDAP-Parteitag in
Nürnberg verkündet worden war.
19. Oktober
Der US-amerikanische Journalist Ray Ekins kehrte
nach 18,5 Tagen nach einer Weltreise nach New York
zurück. Für die Reise hatte er ausschließlich
fahrplanmäßige Flugverkehrsverbindungen benutzt.
19. Oktober
Laut einer Vereinbarung zwischen
Reichserziehungsminister Bernhard Rust und
Reichsorganisationsleiter der NSDAP, Robert Ley,
wurde die NSDAP als Schulträger für die Aufbauschule
und die Deutsche Arbeitsfront als Schulträger für
die Berufsschule zugelassen.
20. Oktober
Der italienische Außenminister Gealeazzo Graf Ciana
stattete Berlin einen offiziellen Besuch ab.
20. Oktober
Nach Abschluss der Manöver einzelner portugiesischer
Heeresteile in Lissabon hielt Ministerpräsident
Antonio de Oliviera Salazar eine Ansprache, in der
er der spanischen und sowjetischen Regierung
vorwarf, den Spanischen Bürgerkrieg zu einem
internationalen Konflikt ausweiten zu wollen.
21. Oktober
In einer Note an den Nichteinmischungsausschuss für
Spanien wies das Deutsch Reich die Anschuldigungen
der sowjetischen Regierung wegen Verstößen des
Deutschen Reiches gegen den Nichteinmischungspakt
„mit größter Entschiedenheit“ zurück. Weiter warf
die deutsche Reichsregierung ihrerseits der
Sowjetunion eine Verletzung des Paktes vor.
21. Oktober
In eine Regierungserklärung sicherte der neue
ungarische Ministerpräsident t, Koloman Darányi, zu,
dass sich die außenpolitischen Richtlinien Ungarns
nicht ändern würden und die „warme Freundschaft“ zu
Österreich und Italien sowie das gute Verhältnis zum
Deutschen Reich weiter vertieft werden würden.
22. Oktober
In Madrid wurden die internationalen Brigaden
offiziell gegründet.
22. Oktober
Die für den 25. Oktober geplante Massenversammlung
der rechtsradikalen Rex-Bewegung wurde vom
belgischen Ministerrat verboten.
22. Oktober
Der Reichsernährungsminister Richard Walther Darre
erließ für fast alle Sorten Fleisch und Wurst
Kleinhandelshöchstpreise für die größeren deutschen
Städte. Diese Aktionen zur Preisstabilisierung
sollten vor allem die Löhne stabil, und das heißt
niedrig, halten.
23. Oktober
Im Roten Saal der Kölner Messe fand bis zu 8.
November die Ausstellung „Kampf um 1,5 Milliarden“
statt. Diese Propagandaschau der Nationalsozialisten
stand im Mittelpunkt der Reichswerbeaktion gegen das
Verschwenden von Lebensmitteln durch Verderb.
23. Oktober
Vom 23. bis zum 27. Oktober tagten in Berlin
erstmals die Landesleiter der Reichstheaterkammer.
24. Oktober
Portugal brach die diplomatischen Beziehungen zu
Spanien ab.
24. Oktober
Die offizielle Antwortnote Italiens an den
Nichteinmischungsausschuss für Spanien wies die
sowjetischen Beschuldigungen zurück und machte der
Sowjetunion ähnliche Vorwürfe.
24. Oktober
die US-amerikanischen Goldreserven wurden unter
schwerster Bewachung aus allen Teilen des Landes in
die neu erbaute „Goldfestung“ Fort Knox in Kentucky
transportiert.
26. Oktober
In einer internen Bekanntmachung des
Reichssicherheitshauptamtes wurde angeordnet, dass
bei Einweisungen in Konzentrationslager als
Zeitangabe „bis auf Weiteres“ zu vermerken war.
26. Oktober
Die Uraufführung des Spielfilme „Eine Frau ohne
Bedeutung“ von Regisseur Hans Steinhoff fand in
Berlin statt. Hauptdarsteller des Films waren Käthe
Dorsch, Gustaf Gründgens, Marianne Hoppe, Albert
Lieben, Paul Henckels und Käthe Haack.
27. Oktober
Der Reichssendeleiter Eugen Hadamovsky verkündete im
Sendesaal des Reichssenders München das
Winterprogramm des deutschen Rundfunks.
27. Oktober
Für die Verstärkung der Luftwaffe bewilligte der
französische Ministerrat Maßnahmen in Höhe von fünf
Milliarden Franc (560 Millionen RM).
27. Oktober
Bei heftigem Sturm kenterte vor Hamburg das deutsche
Feuerschiff „Elbe I“. Die 15-köpfige Besatzung starb
bei dem Unglück.
28. Oktober
In London trat der Nichteinmischungsausschuss für
Spanien zusammen. In einer abschließenden
Verlautbarung wurde erklärt, dass der Ausschuss zu
der Überzeugung gekommen sei, dass die Vorwürfe der
Sowjetunion gegen Italien und Portugal unbegründet
seien.
28. Oktober
Die Preise für hochwertige
Orient-Zigaretten im
Deutschen Reich wurden von den Herstellern von 5 auf
4 1/6 Pfennig gesenkt.
29. Oktober
Das am 1. Oktober neu eingerichtete
Reichskriegsgericht in Berlin wurde vom
Reichskriegsminister Werner von Blomberg eröffnet.
29. Oktober
Der Nobelpreis für Physiologie und Medizin 1936
wurde den Wissenschaftlern Otto Loewi aus Österreich
und Henry Hallet Dale aus Großbritannien zuerkannt.
29. Oktober
Im Irak wurde die Regierung Jasin Pascha al-Haschimi
durch einen Militäraufstand unter Führung des
kurdischen Generals Bekir Sidky zum Rücktritt
gezwungen. Der bisherige Innenminister, Hikmet
Sleiman, übernahm die Führung der neu gebildeten
Regierung.
30. Oktober
Rund 40 000 US-amerikanische Hafenarbeiter traten
nach ergebnislosen Verhandlungen mit den Reedereien
in den Streik. An der Westküste der USA mussten die
Häfen geschlossen werden.
30. Oktober
Auf Veranlassung der Nationalsozialisten wurde die
Abteilung „Klassiker der Moderne“ der Berliner
Nationalgalerie „gesäubert“. Der Aktion fielen u. a.
Werke der Maler Max Liebermann und Ernst Ludwig
Kirchner zum Opfer.
31. Oktober
In britischen Regierungskreisen sorgte man sich
wegen des irakischen Staatsstreiches vom 29.
Oktober. Es wurde befürchtet, dass die neu
errichtete Militärdiktatur eine nationalistische
Politik betreiben werde und damit das Bündnis, das
anlässlich der Beendigung des britischen Mandates
über den Irak 1932 abgeschlossen worden war,
geschwächt würde.
31. Oktober
Ein Militärausschuss sprach den französischen
Innenminister Roger Salengro von allen
Anschuldigungen frei. Er war von rechtsgerichteten
Zeitungen wegen seines Verhaltens im Weltkrieg
angeklagt worden.
Wer
hat im Oktober 1936 Geburtstag >>
Oktober 1936 in den Nachrichten
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