November 1936 - Funktionär Edgar Andre
enthauptet
In Beisein von 75 politischen Mitgefangenen
wurde der kommunistische Funktionär Edgar Andre am
4. November 1936 mit einem Handbeil geköpft. Zuvor
wurde er vom Oberlandesgericht wegen mehrfachen
Mordes bei Kämpfen zwischen SA und
Rote-Front-Kämpfer vor der Machtergreifung Hitlers
zum Tode verurteilt. Im März 1933 wurde er verhaftet
und berichtete vor Gericht von schweren
Misshandlungen während seiner 3-jährigen Haft.
Zahlreiche Proteste aus dem Ausland hatten ihn
vergeblich versucht zu retten. Nach ihm wurde das
spanische Bataillon der XI. Internationalen Brigade
benannt.
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Wichtige Ereignisse im
November 1936
1. November
Im gesamten Deutschen Reich stellten Drogerien,
Parfümerien und Seifengeschäfte Sammelbehälter für
Altmetalle auf. Die Aktion diente „der restlosen
Ausnutzung von Rohstoffen“, die importiert werden
mussten.
1. November
Der italienische Ministerpräsident und Duce Benito
Mussolini prägte in einer außenpolitischen Rede in
Mailand den Begriff „Achse Berlin-Rom“ für das enge
Verhältnis zwischen dem faschistischen Italien und
dem nationalsozialistischen Deutschen Reich.
1. November
Die Reichsfachgruppe Imker meldete, dass 1936 die
Zahl der Bienenvölker trotz mäßiger Honigernte um 12
Prozent gesteigert werden konnte.
2. November
Ensemble und Orchester der Dresdener Staatsoper
gaben neun Gastvorstellungen im Londoner Covent
Garden. Eröffnet wurde die Veranstaltungsreihe mit
dem „Rosenkavalier“ von Richard Strauss.
3. November
Bei den US-Wahlen erhielt der derzeitige Präsident,
Franklin Delano Roosevelt von der Demokratischen
Partei 523 von insgesamt 531 Wahlmännerstimmen.
3. November
In Österreich fand eine Umbildung der Regierung von
Bundeskanzler Kurt Schuschnigg statt.
3. November
Der britische König Edward VIII. eröffnete das
Parlament mit einer Thronrede.
3. November
Der tschechoslowakische Außenminister Kamill Krofta
wandte sich in einer außenpolitischen Rede gegen die
Äußerungen des italienischen Ministerpräsidenten und
Duce Benito Mussolini, zugunsten der ungarischen
Besitzansprüche. Die Staaten der Kleinen Entente
würden jeglichen Forderungen Ungarns auf Gebiete in
der Tschechoslowakei Rumänien und Jugoslawien mit
Entschiedenheit widersprechen.
4. November
Edgar André, der ehemalige Vorsitzende des
Rotfrontkämpferbundes, wurde in Hamburg trotz
internationaler Proteste wegen eines angeblichen
Mordes an einem Nationalsozialisten hingerichtet.
4. November
Der Münchener Erzbischof Michael von Faulhaber hatte
in Berlin eine Unterredung mit Führer und
Reichskanzler Adolf Hitler.
5. November
Der Hafenarbeiterstreik in den USA, der sich auch
auf Häfen der Ostküste ausgedehnt hatte, kostete die
Wirtschaft täglich eine halbe Million US-Dollar
(rund 1,2 Millionen RM).
5. November
Die amtliche Strafrechtskommission, die sich mit der
Neugestaltung des deutschen Strafrechts befasste,
schloss ihre Arbeiten ab.
5. November
Beim internationalen Kongress der Brotindustrie in
Leipzig wurde die Verminderung des Fleisch- und
Fettkonsums zugunsten der Broternährung geFordert.
Es wurde festgestellt, dass die deutsche
Broterzeugung zu 100 Prozent aus eigener Ernte
gedeckt wurde.
6. November
In der spanischen Stadt Sevilla standen 6500 Man der
deutschen Hilfstruppe Legion Condor unter dem
Kommando von Generalleutnant Hugo Sperrle in
Bereitschaft, die zusammen mit italienischen Truppen
die aufständischen Militärs in Spanien
unterstützten.
6. November
Anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens
veranstaltete die preußische Akademie der Künste in
Berlin eine Jubiläumsausstellung „Berliner Bildhauer
von Schlüter bis zur Gegenwart“. Die Werke Käthe
Kollwitz’ und Ernst Barlachs wurden nach einigen
Tagen auf Veranlassung der Nationalsozialisten
„entfernt“.
6. November
Die deutsche Reichsregierung legte eine weitere
Anleihe über 500 Millionen Reichsmark auf, mit der
besonders die Rüstungsproduktion finanziert werden
sollte. Die durchschnittliche Laufzeit der
Schatzanweisungen betrug neun Jahre.
7. November
Truppen des spanischen Generals Francisco Franco
griffen Madrid an. Damit begann die Großoffensive
der „Nationalisten“ gegen die Hauptstadt Spaniens.
7. November
Das deutsche Kriegsministerium kündigte an, dass im
Laufe des Novembers die deutschen Seestreitkräfte in
Spanien abgelöst würden.
8. November
Ein Fußball-Länderspiel zwischen Österreich und der
Schweiz endete in Zürich mit 3:1.
8. November
Im ganzen Deutschen Reich fanden Feierlichkeiten zum
Gedenken an jene Nationalsozialisten statt, die beim
missglückten Putschversuch Hitlers am 9. November
1923 in München erschossen worden waren.
9. November
Während einer Bankettrede in London äußerte der
britische Premierminister, Stanley Baldwin, die
Auffassung, dass ein zukünftiger Krieg den Charakter
eines „Religionskrieges“ haben könnte. Es gebe heute
geistige Auffassungen, deren Vertreter ihre
Weltanschauungen „bis zum Tode erzwingen“ wollten.
10. November
In Warschau wurde der Generalinspekteur der
polnischen Wehrmacht, Edward Tydz-Smigly, zum
Marschall von Polen ernannt. Er baute damit seine
Machtposition gegenüber der Zivilregierung aus.
10. November
In einem Hirtenbrief Forderten die deutschen
katholischen Bischöfe den Schutz der
Bekenntnisschulen und wandten sich gegen die
Entfernung von geistlichen Lehrkräften aus deutschen
Schulen.
11. November
Reichserziehungsminister, Bernard Rust, eröffnete
von Trier aus acht neue Hochschulen für
Lehrerbildung. Mit der Umwandlung der bisherigen
Pädagogischen Akademien in Hochschulen war die
Verstärkung der nationalsozialistischen
Lehrerbildung verbunden. Rust nannte als ein Ziel
der NS-Schulpolitik, dass die „Zersplitterung der
Schulziele … beseitigt werden musste“.
11. November
Auf der Autobahn Frankfurt am Main-Darmstadt stellte
der deutsche Automobil-Rennfahrer Rudolf Caracciola
einen neuen Weltrekord über zehn Meilen auf. Mit
seinem Zwölfzylinder-Mercedes-Benz fuhr er die
Strecke in 2:53,73 Minuten und erreichte eine
Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 337 km/h. Den
bisherigen Rekord hatte Hans Stuck mit 3:22,24
Minuten und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von
286,45 km/h gehalten.
12. November
Nach Gesprächen von Regierungsvertretern
Österreichs, Italiens und Ungarns in Wien gaben der
österreichische Bundeskanzler Kurt Schuschnigg und
der ungarische Außenminister Koloman Kania von Kanya
bekannt, dass ihre Regierungen das italienische
„Imperium Abessinien“ formell anerkannten. Italien
versprach im Gegenzug Ungarn und Österreich an der
Ausbeutung der abessinischen Rohstoffe zu
beteiligen.
12. November
Der Nobelpreis für Literatur 1936 wurde dem
US-amerikanischen Schriftsteller Eugene Gladstone
O'Neill zuerkannt. Der Nobelpreis für Chemie ging an
den Niederländer Peter Debye. Den Nobelpreis für
Physik teilten sich der Österreicher Victor Hess und
der US-Amerikaner Carl David Anderson.
12. November
Die San Francisco-Oakland Bay Bridge wurde
eingeweiht.
13. November
Laut Verfügung des Reichspropagandaministeriums
mussten alle öffentlichen Veranstaltungen im Rahmen
der nationalsozialistischen Überwachung den
örtlichen Stellen des Reichsministeriums angezeigt
werden.
13. November
Der Spielfilm „Burgtheater“ in der Regie von Willi
Forst mit Werner Krauss, Olga Tschechowa und Hans
Moser in den Hauptrollen wurde in Berlin
uraufgeführt.
13. November
In Wien fand die Uraufführung des Schauspiels
„Liebe, Pflicht und Hoffnung (Glaube, Liebe,
Hoffnung)“ von Odön von Horvath statt.
13. November
Frankreich und der Libanon unterzeichneten einen
Vertrag, der dem Libanon die Unabhängigkeit gegen
sollte.
14. November
Die deutsche Reichsregierung erklärte die
Wiederherstellung der deutschen Hoheit über die
Flüsse Rhein, Elbe, Donau und Oder. Die Flüsse waren
im Versailler Vertrag von 1919 internationalisiert
worden.
16. November
Im Zusammenhang mit der Aufhebung des
internationalen Status der deutschen Flüsse durch
die Reichsregierung drückte der britische
Außenminister Anthony Eden das „Bedauern der
britischen Regierung über die einseitige Maßnahme
Deutschlands“ aus.
16. November
Aufgrund des entschiedenen Widerstands der
spanischen Regierungstruppen, die von
„internationalen Brigaden“ unterstützt wurden, kam
der Vormarsch der faschistischen Truppen bei Madrid
zum Stehen. In der deutschen Presse werden diese
Rückschläge mit taktischen Erwägungen General
Francisco Francos begründet.
17. November
Reichsarbeitsminister Franz Seldte wies alle mit dem
Siedlungs- und Wohnungswesen befassen Behörden und
Dienststellen an, „alles ihn ihren Kräften liegende
zu tun, damit der Bau von Arbeiterwohnstätten in
Zukunft noch in weit größerem Umfange gefördert wird
als bisher“. Mit öffentlichen Mitteln sollte nur
noch der Bau von Arbeiterwohnungen gefördert werden.
18. November
Das Deutsche Reich und Italien erkannten die
„nationale“ Regierung Francisco Franco an.
19. November
Der italienische Ministerpräsident und Duce Benito
Mussolini Forderte während einer Sitzung des
faschistischen Großrates, die Beschleunigung der
Luft- und Seerüstung im Hinblick auf die
Unterstützung der spanischen Faschisten und die
Verstärkung der italienischen Präsenz im Mittelmeer.
19. November
Der in der Schweiz lebende deutsche Schriftsteller
Thomas Mann nahm die tschechoslowakische
Staatsbürgerschaft an.
19. November
Bei einem Dammbruch auf der nordjapanischen Insel
Hondo kamen 500 Menschen ums Leben.
20. November
Bei Schießübungen in der Lübecker Bucht sank das
deutsche U-Boot „U 18“ infolge eines Zusammenstoßes.
Von 20 Besatzungsmitgliedern konnten 12 lebend
geborgen werden.
20. November
Der Gründer und Führer der spanischen Faschisten
Organisation Falange Española, José Antonio Primo de
Rivera, wurde in Alicante hingerichtet.
20. November
Die Firma Krupp feierte ihr 125-jähriges Bestehen.
21. November
Im Deutschen Reich wurde die erste Kreuzung von
Autobahnen dem Verkehr übergeben. In der Nähe von
Halle überquert die Autobahnstrecke Halle-Leipzig
die Autobahn Berlin-München.
21. November
Der Filmpionier und Begründer der deutschen
Filmindustrie, Oskar Meßter, wurde anlässlich seines
70. Geburtstages zum Ehrensenator der Leipziger
Technischen Hochschule ernannt.
21. November
Guido Schmidt, der österreichische Staatssekretär
für auswärtige Angelegenheiten, beendete einen
offiziellen Besuch in Berlin. Bei den
Wirtschaftsgesprächen mit Vertretern der deutschen
Reichsregierung wurde u. a. die Erweiterung der
Ausfuhr österreichischer Waren ins Deutsche Reich
vereinbart.
22. November
Der seit 26 Tagen andauernde Streik der
US-amerikanischen Hafenarbeiter und Seeleute
verschärfte sich durch den Beschluss der Kapitäne,
Steuermänner und Schiffsingenieure, ebenfalls in den
Streik zu treten.
22. November
In Karlsbad fand die Jahresversammlung der
„Deutschen Volksgruppen in Europa“ statt. Der Führer
der Sudetendeutschen Partei, Konrad Henlein, wurde
einstimmig zum Vorsitzenden der deutschen
Minderheiten im europäischen Ausland gewählt.
26. November
Die albanische Regierung beschloss die Anerkennung
der spanischen „Nationalregierung“ unter General
Francisco Franco, um ihre „antikommunistische
Haltung zu dokumentieren“.
26. November
Frankreich und Großbritannien reagierten distanziert
auf den deutsch-japanischen Antikominternpakt. Die
tschechoslowakische Presse vermutete dahinter einen
antisowjetischen Park und politische Kreise in
Österreich äußerten sich mit „herzlicher Zustimmung“
über das Abkommen. In Polen und Italien wurde es
ebenfalls mit „ausgesprochener Sympathie“
aufgenommen.
27. November
Der spanische Außenminister Julio Alvarez del Vayo
beantragte beim Sekretariat des Völkerbundes in Genf
die Einberufung des Völkerbundsrates und begründete
diesen Wunsch der spanischen Regierung mit
„Interventionshandlungen gewisser Mächte“. Gemeint
war damit die massive Unterstützung der spanischen
Faschisten durch das deutsche Reich und Italien.
27. November
Auf der gemeinsamen Tagung von Reichskulturkammer
und der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ in der
Berliner Philharmonie verkündete
Reichspropagandaminister Joseph Goebbels in einer
Rede das Verbot der Kunstkritik.
28. November
Als Ergebnis italienisch-japanischer Verhandlungen
in Rom erkannte Japan Abessinien als italienisches
Territorium an.
28. November
Der Generalintendant am Deutschen Nationaltheater in
Weimar, Hans Severus Ziegler, und der Schauspieler
Emil Jannings wurden in den Reichskultursenat
berufen.
28. November
Während des Rätekongresses in Moskau kritisierte der
sowjetische Volkskommissar des Äußeren, Maxim M.
Litwinow, in einer Rede den deutsch-japanischen
Antikominternpakt als Deckmantel für ein anderes,
geheimes gegen die UdSSR gerichtetes Abkommen.
29. November
Das Reichsinnenministerium gab einen Erlass zur
Neubezeichnung der religiösen Bekenntnisse heraus.
Zukünftig war in allen öffentlichen Vordrucken und
Urkunden zu unterscheiden zwischen Angehörigen einer
Religionsgemeinschaft, Gottesgläubigen und
Glaubenslosen. Der neue Begriff „Gottesgläubiger“
sollte von konfessionslosen, gläubigen
Nationalsozialisten besetzt werden.
29. November
Auf dem deutschen Reichsbauerntag in Goslar legten
die Leiter des Reichsnährstands den
Rechenschaftsbericht über das Wirtschaftsjahr
1935/36 vor.
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