April 1930 - Keine ausländische Kontrolle
der Reichsbank mehr
Die sieben ausländischen Mitglieder, deren Aufgabe
seit 1924 in der Absicherung der deutschen
Reparationszahlungen bestanden hatte, schieden aus
dem Direktorium der Reichsbank aus. Die Neuregelung
der Reparationen durch den Youngplan sah keine
ausländische Kontrolle der Reichsbank, unter dem
Vorsitz des Reichspräsidenten Schacht, mehr vor. Die
ausländischen Mitglieder kamen aus Frankreich,
Belgien, Hongkong, USA, Italien, Niederlande und der
Schweiz.
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Wichtige Ereignisse im
April 1930
1. April
Das Nationalsozialistische
Automobil-Korps (NSAK) wird von der
NSDAP gegründet.
1. April
Ludwig Perlitius wird zum neuen
Vorsitzenden der Reichstagsfraktion des Zentrums
gewählt.
1. April
Die Stadt Essen eröffnet das "Haus der
Technik".
1. April
Cosima Wagner, die Witwe Richard Wagners
stirbt im alter von 93 Jahren in Bayreuth.
2. April
In Addis Abeba starb die äthiopische Kaiserin
Zäuditu, die seit 1916 das Land zusammen mit dem
Regenten Täfäri Mäkwännen regiert hatte. Der Regent,
der für westliche Einflüsse offen war, wurde am 2.
November als Haile Selassie I. zum Kaiser gekrönt.
3. April
Ein Misstrauensantrag der SPD gegen
Innenminister Frick der
NSDAP wird abgelehnt.
4. April
Das Gesetz zum Schutz der Arbeits- und
Versammlungsfreiheit (Antiterrorgesetz) wurde vom
österreichischen Nationalrat gebilligt. Das Gesetz
richtete sich vor allem gegen die bewaffneten
Selbstschutzorganisationen der Parteien, die
besonders seit 1929 die Öffentlichkeit durch
gewalttätige Aktionen beunruhigten.
4. April
General Yen His-schan, der Oberbefehlshaber der
Truppen Chinas in Norden, erklärte in Peking der
Nationalregierung der Republik China unter Chiang
Kai-shek den Krieg. Die Kriegserklärung stellte den
Höhepunkt der Auseinandersetzungen zwischen dem
Norden und Süden Chinas dar. Yen strebte die
Errichtung einer selbstständigen nordchinesischen
Regierung an.
5. April
Die Volksnationale Reichsvereinigung
gründet sich im Sinne des jungdeutschen Ordens.
5. April
Aufnahme des Fernsprechverkehrs
zwischen Berlin und
Moskau.
5. April
Das Musical "Majestät lässt bitten" von
Walter Kollo kommt in Berlin zur Uraufführung.
6. April
Die Volksnationale Reichsvereinigung
tritt in Berlin mit einer Kundgebung vor die
Öffentlichkeit.
7. April
Der Franzose René Dreyfus gewann in Monte Carlo den
Großen Preis von Monaco in 3:41:02,5 Stunden auf
einem Bugatti. Die zwei deutschen Teilnehmer, Ernst
Günther Burggaller (Bugatti) und Hans Stuck (Austro-Daimler)
mussten vorzeitig aufgeben.
7. April
Im Reichskabinett wurde über das Agrarprogramm von
Ernährungsminister Martin Schiele (DNVP) debattiert.
Schiele wollte mit seinem Programm der deutschen
Landwirtschaft helfen, die unter
Absatzschwierigkeiten litt.
7. April
In Wiesbaden fand die Frühjahrsausstellung „Deutsche
Kunst unserer Zeit“ statt, die vom nassauischen
Kunstverein organisiert wurde. U. a. wurden Arbeiten
deutscher Künstler wie von Max Liebermann und Oscar
Schlemmer gezeigt.
8. April
Uraufführung des Schauspiels 'Cyankali'
von Friedrich Wolf in Münschen.
9. April
Auf der Wasser-Strecke
Swinemünde-Zoppot-Pillau-Memel werden zum ersten Mal
Autos befördert.
10. April
Uraufführung der Oper "Der weiße Pfau"
von Arthur Piechler in München.
11. April
In
Berlin wird ein neuer Handelsvertrag zwischen
Deutschland und Österreich unterzeichnet
12. April
Mit einer Verfügung gegen die „Negerkultur“ wollte
der thüringische Innen- und Volksbildungsminister
Wilhelm Frick (NSDAP) gegen „fremdrassige Einflüsse“
auf die deutsche Kultur vorgehen.
12. April
Der Universitätsachter von Cambridge gewann auf der
Themse bei London das traditionelle jährliche
Ruderwettrennen gegen Oxford. Cambridge gewann zum
achten Mal in Folge.
12. April
Die Uraufführung der Oper „Aus einem Totenhaus“ von
Leos Janacek fand im Brünner Nationaltheater statt.
Janacek, der am 12. August 1928 verstorben war,
hatte sich bei der Komposition der Oper auf eine von
ihm entwickelte Theorie der Sprachmelodie gestützt.
12. April
Österreich und das Deutsche Reich unterzeichneten in
Berlin einen Handelsvertrag. Er sah u. a.
Erleichterungen für den Import österreichischer
Industrieerzeugnisse ins Deutsche Reich vor.
Reichsaußenminister Julius Curtius (DVP) beurteile
den Vertrag als einen Schritt auf dem Weg zur
Vereinigung beider Länder..
13. April
Polen protestiert gegen die Erhöhung der
Agrarzölle.
14. April
Die Umsatzsteuer, Biersteuer und die
Mineralwassersteuern werden erhöht
15. April
Die
Biersteuer wird um 46% erhöht.
16. April
Innenminister Frick erlässt eine
Verordnung zur Fortführung "gegen »fremdrassige
Einflüsse" Jazzmusik, Tänze und Musik von Schwarzen
werden verboten.
17. April
In Berlin wird der Luis-Trenker-Film
"Die heiligen drei Brunnen" uraufgeführt.
17. April
In
Leipzig wird der 5. Kommunistische
Reichsjugendtag veranstaltet.
18. April
Die 8. Reichskonferenz des Verbandes der
Sozialistischen Arbeiterjugend Deutschland findet in
Lüneburg statt. Erich Ollenhauer zum Vorsitzenden der
SAJ gewählt.
19. April
Das Schauspiel '"Napoleon greift ein"
von Walter Hasenclever wird in Berlin uraufgeführt.
20. April
Anlässlich Reichsjugendtages in Leipzig
kommt es zu Krawallen. Dabei werden mehrere
Demonstranten und Polizisten getötet.
21. April
Der Essener Gruga-Park wird eröffnet.
22. April
Die seit drei Monaten in London stattfindende
Flottenkonferenz endete mit einer
Vertragsunterzeichnung durch die Delegationen
Großbritanniens, Japans, Frankreichs, Italiens und
der USA. Die Begrenzung der Flottenrüstung sollte
internationale Spannungen abbauen.
22. April
Der US-Senat in Washington beschloss mit 39 gegen 34
Stimmen die Aufhebung der nationalen
Ursprungsklauseln, die bisher die Anteile der
Nationalitäten an der Zahl der Einwanderer
festgesetzt hatte.
22. April
Pierre Quesnay, der Direktor der Bank von
Frankreich, wurde auf der ersten, inoffiziellen
Sitzung der Bank für Internationalen
Zahlungsausgleich (BIZ) zum Generaldirektor der neu
geschaffenen Institution gewählt. Die BIZ war u. a.
für die Abwicklung der Reparationszahlungen des
Deutschen Reiches Zuständig.
23. April
In einer Verfügung an die Schulbehörden verurteilte
das Provinzialschulkollegium von Berlin und
Brandenburg die Aufhetzung Jugendlicher gegen die
demokratische Staatsform der Weimarer Republik. Das
Kollegium wendete sich vor allem gegen die Agitation
kommunistischer und nationalsozialistischer
Jugendorganisationen.
23. April
Die Behörden der Türkei veranstalteten am zehnten
Jahrestags des Zusammentritts der türkischen „Großen
Nationalversammlung“ in Ankara einen „Tag der
Kindersouveränität“.
24. April
Uraufführung der Komödie "Wird Hill
amnestiert?" von Lion Feuchtwangers in Berlin
25. April
Auf der Berliner Avus werden
verschiedene Tests zur Straßen-Beleuchtung gemacht
26. April
Der Fußballclub FC Arsenal London wurde im Londoner
Wembley Station durch einen 2:0 Sieg gegen
Huddersfield Town zum ersten Mal englischer
Cup-Sieger.
26. April
Das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin“ startete um
6.02 Uhr mit 13 Fluggästen an Bord von
Friedrichshafen zum ersten Friedensflug eines
Zeppelins über London, wo es am Nachmittag um 17.15
Uhr landete.
26. April
Die „Internationale Ausstellung für Kolonialwesen
und Schifffahrt“ in Antwerpen wurde von König Albert
I. von Belgien eröffnet. Die Ausstellung leitete die
Feierlichkeiten zum hundertjährigen Bestehen des
Staates Belgien ein.
27. April
In den preußischen Landwirtschaftsschulen wurde das
Tragen politischer Schülerabzeichen durch das
preußische Landwirtschaftsministerium verboten.
Anlass dazu war die zunehmende Beteiligung von
Schülern an republikfeindlichen Organisationen, die
zu Unruhen an den Schulen führte.
27. April
In Anwesenheit des bayerischen Ministerpräsidenten
Heinrich Held (BVP) und des Münchener Kardinals
Michael von Faulhaber wurde in Oberammergau das
erweiterte Passionstheater-Gebäude eingeweiht.
28. April
Zum ersten Mal fand Im Rundfunk eine
Übertragung eines Gottesdienstes aus dem Kölner Dom
statt.
29. April
Die Polizei in Berlin nimmt die
berühmten Einbrecher-Brüder Franz und Erich Sass fest.
30. April
Die sieben ausländischen Mitglieder, deren Aufgabe
seit 1924 in der Absicherung der deutschen
Reparationszahlungen bestanden hatte, schieden aus
dem Direktorium der Reichsbank aus. Die Neuregelung
der Reparationen durch den Youngplan sah keine
ausländische Kontrolle der Reichsbank mehr vor.
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