Mai 1930 - Furtwängler überlastet
Nach einen Bericht der „Frankfurter Zeitung“
vom 14. Mai 1930 hatte
der deutsche Dirigent Wilhelm Furtwängler dem
Vorstand des Wiener Philharmonischen Orchesters
schriftlich seinen Entschluss mitgeteilt, die
Leitung der Wiener Philharmonischen Konzerte
niederzulegen. Furtwängler gab künstlerische
Überlastung als Ursache für seine Entscheidung an.
Der am
25. Januar 1886 in Schöneberg geborene
deutsche Komponist gilt als einer der bedeutendsten
Dirigenten des 20. Jahrhunderts.
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April 1930
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Juni 1930 >>
Wichtige Ereignisse im
Mai 1930
1. Mai
Die Einführung der Mineralölsteuer in Deutschland bewirkt höhere
Benzinpreise
2. Mai
Mit einer Rede, in der Reichsfinanzminister Paul
Moldenhauer (DVP) den Fehlbetrag für den neuen
Haushalt auf 360 Millionen RM einschätzte, begann
die erste Lesung des Haushalts für 1930 im
Reichstag. Um das Haushaltsdefizit in Grenzen zu
halten, schlug Moldenhauer vor, Reichsbehörden
zusammenzulegen und die Einkommen von Beamten zu
senken.
2. Mai
In Baden-Baden fand der fünfte allgemeinärztliche
Kongress für Psychotherapie statt. Er hatte unter
dem Thema „Zwangsneurose“ gestanden. Der
schweizerische Psychoanalytiker Carl Gustav Jung
wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden der
Gesellschaft für Psychotherapie gewählt.
3. Mai
Auf den zu Japan gehörenden südlichen Teilen der
Insel Sachalin und der Insel Hokkaido kamen bei
einem Wirbelsturm Hunderte von Menschen ums Leben.
Viele japanische Fischer waren auf See von dem
Wirbelsturm überrascht worden.
4. Mai
Für die wirtschafts- und sozial politische
Weiterbildung des Gewerkschaftsnachwuchses wurde in
Bernau bei Berlin die Bundesschule des Allgemeinen
Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) eröffnet.
4. Mai
Das zeitkritische Stück „218“ des deutschen
Schriftstellers und Gynäkologen Carl Crede wurde im
Berliner Wallnertheater vor Anwälten, Richtern,
Vertretern der Ministerien und der Presse gezeigt.
Über das Für und Wider des 218, der einen
Schwangerschaftsabbruch unter Strafe stellte, wurde
in der deutschen Öffentlichkeit seit einigen Jahren
heftig diskutiert.
4. Mai
In Zürich in der Schweiz gewann die Deutsche
Fußballnationalmannschaft vor 25 000 Zuschauern mit
5:0 gegen die Schweizer Elf.
5. Mai
Auf der Balkanstrecke
Wien-Budapest-Belgrad-Sofia-Istanbul eröffnete die
deutsche Luft Hansa einen planmäßigen
Luftpostdienst. Der Posttransport zwischen Berlin
und Istanbul dauerte 24 Stunden.
5. Mai
Die Oper „Christoph Columbus“ des französischen
Komponisten Darius Milhaud wurde in der Berliner
Staatsoper uraufgeführt. Die Oper selbst wurde kein
überragender Erfolg, aber die musikalische Leistung
des österreichischen Dirigenten Erich Kleiber wurde
in der Presse gelobt.
5. Mai
Das Reichspatentamt in Berlin erteilte das 500 000
Patent. Inhaber des Erfindungsschutzes für
„Elektromagnetische Überstromschalter“ waren die
Berliner Siemens-Schuckertwerke AB.
5. Mai
Die Universität von Madrid wurde von den spanischen
Behörden geschlossen. Medizinstudenten hatten mit
der Parole „Tod dem König! Tod dem Räuber!“ gegen
die Politik von Alfons XIII. demonstriert, wobei es
zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der
Polizei kam. Die Studenten warfen dem König vor, die
Herrschaft des am 28. Januar zurückgetretenen
Militärdiktators Miguel Primo de Rivera y Orbaneja
und dessen Verstöße gegen die Verfassung gebilligt
zu haben.
5. Mai
Der Führer der indischen Unabhängigkeitsbewegung
Mohandas Karamchand „Mahatma” Gandhi wurde auf dem
Weg nach Bombay wegen seines „Feldzugs der
Gehorsamsverweigerung“, der sich gegen die britische
Kolonialherrschaft richtete, verhaftet.
6. Mai
Ein Erdbeben der Stärke 7,2 im Iran
Fordert etwa 2.500 Tote
7. Mai
Die Frage, ob sich belgische Soldaten weigern
könnten, Befehle in französischer Sprache
entgegenzunehmen, führte im belgischen Parlament in
Brüssel zu heftigen Auseinandersetzungen. Der Streit
ist Ausdruck einer Zuspitzung des Konflikts zwischen
der flämischsprachigen Bevölkerungsmehrheit und der
französischsprachigen Minderheit.
7. Mai
Die Mehrheit der Aktien der Terra-Film-Gesellschaft
ging aus dem Besitz der I.G: Farbenindustrie AG, auf
den österreichischen Theaterregisseur Max Reinhardt
über. Unter seiner Leitung sollte die
Filmgesellschaft in Zukunft vor allem Opernfilme
produzieren.
7. Mai
Zur Eröffnung des ersten Wuppertaler Musikfestes
wurde die Oper „Die Richterin“ von Hermann Grabner
uraufgeführt. Die musikalische Leitung hatte Franz
von Hoesslin. Der Komponist Grabner war u. a. wegen
seiner 1924 erschienenen Schrift „Allgemeine
Musiklehre“ bekannt.
8. Mai
An den Eisheiligen fielen die Temperaturen im
südlichen Schwarzwald auf minus 5 Grad. Innerhalb
von drei Tagen fielen über 10 cm Schnee.
8. Mai
In Vienenburg im Nordharz stürzten wegen
Erdsenkungen mehrere Häuser ein. Die Polizei musste
ganze Stadtviertel absperren.
8. Mai
Vierzehn europäische Journalisten wurden von der
US-amerikanischen Carnegie-Stiftung für zwei Monate
in die Vereinigten Staaten eingeladen. Durch die
gezielte Ansprache von Pressevertretern wollte die
Stiftung einen Beitrag zum besseren Verständnis für
die USA in Europa leisten.
9. Mai
Italien ratifizierte als letzter Staat nach
Großbritannien, Belgien und Frankreich den
Youngplan, der die deutschen Reparationsleistungen
festlegte. Damit traten am 17. Mai seine
Bestimmungen in Kraft. Der Vertrag sah u. a. vor,
dass die alliierten Besatzungstruppen das von ihnen
seit über zehn Jahren verwaltete Rheinland am 30.
Juni räumen.
9. Mai
Weiße steckten in der US-amerikanischen Stadt
Sherman im US-Bundesstaat Texas ein Gerichtsgebäude
in Brandt. Sie wollten damit die Auslieferung eines
gefangenen Schwarzen erreichen, der beschuldigt
wurde, eine weiße Frau angegriffen zu haben.
9. Mai
Erhebungen des Deutschen Städtetages ergaben, dass
mehr als 25 Prozent der Arbeitslosen, die von
Ländern und Gemeinden finanziell unterstützt wurden,
Dauererwerbslose waren.
9. Mai
Rudolf von Laban, der ungarische Choreograf und
Tanzpädagoge, der bisher Ballettdirektor und Gründer
eines eigenen Kammertanztheaters in Hamburg war,
wurde als Ballettdirektor an die Staatsoper in
Berlin berufen.
10. Mai
Die Frühjahrsausstellung der Preußischen Akademie
der Künste in Berlin wurde von Max Liebermann
eröffnet. Im Mittelpunkt der Ausstellung standen
Werke des Malers Ludwig Knaus.
10. Mai
Im Grunewald-Station in Berlin fand ein
Fußballländerspiel zwischen Deutschland und England
statt, das 3:3 endete.
11. Mai
Ganz Frankreich feierte das Fest der Jungfrau von
Orleans. Sie hatte das französische Heer am 8. Mai
1429 geführt, als es die von englischen Truppen
belagerte Stadt Orleans befreite.
12. Mai
Vom sowjetischen Handelskommissariat wurden
Konsumgüter rationiert. Massenbedarfsartikel wie
Nähgarn und Seife waren nur noch auf Karten
erhältlich. Weil die sowjetische Regierung vor allem
die Herstellung schwerindustrieller Produkte
förderte, entstanden bei der Versorgung mit
wichtigen Gebrauchsgütern Engpässe.
13. Mai
Eine Delegation palästinensischer Araber erklärte in
London die Verhandlungen mit der britischen
Regierung, die Palästina seit 1920 als Völkerbunds
Mandat verwaltete, für gescheitert. Die Briten
hatten die arabische Forderung abgelehnt, eine
weitere Einwanderung von Juden nach Palästina sofort
zu verbieten.
13. Mai
Vor dem Bezirksamt in Germersheim protestierten rund
3000 südpfälzische Weinbauern gegen das Verbot der
Reichsregierung, Hybridreben anzubauen.
13. Mai
Das Stück „Phaea“ von Fritz von Unruh wurde im
Deutschen Theater in Berlin aus Anlass des
25-jährigen Intendanten-Jubiläums von Max Reinhardt
uraufgeführt.
13. Mai
Der norwegische Polarforscher, Zoologe und Diplomat
Fridtjof Nansen starb in Lysaker bei Oslo im Alter
von 79 Jahren. Nansen hatte u. a. 1888 als erster
Mensch das grönländische Inlandeis durchquert.
15. Mai
Nach Scheitern der Koalitionsverhandlung für eine
neue Regierung in Bulgarien, setzte Zar Boris III.
durch einen Erlass (Ukas) eine neue Regierung unter
dem bisherigen Ministerpräsidenten Andreas
Ljaptschew (Demokratische Eintracht) ein.
15. Mai
Bei einer Debatte über den Youngplan, der die
deutschen Reparationszahlungen festlegte, kam es in
der Stadtverordnetenversammlung in Berlin zu einem
Handgemenge zwischen Abgeordneten der
Nationalsozialisten (NSDAP), der Deutschnationalen
und der Sozialdemokraten.
16. Mai
In der norwegischen Hafenstadt Bergen am Byfjord kam
es zu einem Großbrand, der einen Schaden von
umgerechnet 5,6 Millionen RM verursachte. Mehr als
150 Familien verloren ihr Heim.
16. Mai
Das Deutsche Hygiene-Museum zur gesundheitlichen
Aufklärung wurde in Dresden eröffnet. Der Architekt
des im monumentalen Stil gestalteten Museums war
Wilhelm Kreis, der seit 1926 Professor an der
Technischen Hochschule und der Kunstakademie Dresden
in Sachsen war.
17. Mai
Der Youngplan zur Regelung der deutschen
Reparationen trat in Kraft. Entsprechend seinen
Bestimmungen ordnete der französische
Ministerpräsident Andre Tardieu die Räumung des noch
von Frankreich besetzten Rheinlandes an.
17. Mai
Der französische Außenminister Aristide Briand
sandte ein Memorandum über die Gründung einer
Europäischen Union an die 27 europäischen
Mitgliedsstaaten.
17. Mai
In den USA wurde von den Behörden eine landesweite
„Erziehungs-Kampagne“ für Autofahrer gestartet.
Allein in der Stadt New York starben im Jahr 1929
bei schweren Autounfällen 1332 Menschen.
17. Mai
Der aus Österreich stammende deutsche Ingenieur
Maximilian Valier starb in Berlin bei einem Unglück,
das sich während Raketenversuchen ereignete.
18. Mai
Im niederösterreichischen Korneuburg schoren rund
800 Delegierte der rechtsgerichteten Heimwehr
Österreichs einen Eid auf ein faschistisches
Programm. Dieses agitierte u. a. gegen die
parlamentarische Demokratie als Regierungsform und
propagierte eine starke Staatsführung.
18. Mai
Auf dem Kongress der Paneuropäischen Union Forderte
der Schriftsteller Thomas Mann ein vereinigtes
Europa. Es bilde die Grundlage für die kulturelle
Weiterentwicklung der europäischen Völker.
19. Mai
Die Frauen der weißen Bevölkerungsschicht erhielten
in Südafrika das Wahlrecht.
19. Mai
Auf der Insel Java brach der Vulkan Telemojo aus.
Dabei starben 45 Menschen, als große Schlammmassen
sich über die Ortschaft Likasan am Fuß des Berges
ergossen und diese völlig zerstörten.
20. Mai
Der sächsische Landtag, der erst am 12. Mai 1929
gewählt worden war, wurde mit 50 Stimmen der
Kommunisten, Sozialdemokraten und
Nationalsozialisten gegen 46 Stimmen der übrigen
Parteien aufgelöst. Neuwahlen wurden für den 22.
Juni angesetzt.
20. Mai
Die Ausstellung des Deutschen Werkbundes wurde in
Paris eröffnet. Der Berliner Architekt Walter
Gropius baute die deutsche Abteilung auf. Die
Ausstellung zeigte erstmals seit dem Weltkrieg in
Paris deutsche Baukunst, Innenarchitektur und
Formgestaltung.
20. Mai
Bei mehreren rheinisch-westfälischen Großunternehmen
sollte es zu Massenentlassungen kommen. Die
Gelsenkirchener Bergwerke AG wollte 250 Arbeitern
kündigen, die Hamborner Zeche Friedrich Thyssen 1200
Beschäftigten.
21. Mai
Auf Bitte des Senats der Freien Stadt Danzig sollte
der Hohe Kommissar des Völkerbundes, der Italiener
Manfredi Conte die Gravina in einem Streit zwischen
der Stadt und dem Staat Polen vermitteln. Danzig
fühlte sich in seiner wirtschaftlichen Existenz
durch die Konkurrenz des benachbarten polnischen
Hafens Gdingen bedroht.
22. Mai
Das syrische Parlament wurde von dem französischen
Oberkommissar von Syrien, Hreni Ponsot, aufgelöst.
Er erließ eine neue Verfassung. Frankreich machte
mit diesem Eingriff in das syrische Regierungssystem
deutlich, dass es nicht gewillt war, syrischen
Forderungen nach mehr Selbstbestimmung nachzugeben.
22. Mai
Das Reich rechnete für den Reichshaushalt 1930 mit
einem Fehlbetrag von über einer Milliarde RM. Dieser
Betrag kam durch geschätzte Mindereinnahmen von 500
Millionen RM und Mehrausgaben für
Arbeitslosenversicherung und Krisenfürsorge von mehr
als 700 Millionen RM zustande.
22. Mai
Der französische Geheimdienst Surete wurde im
Rheinland von den französischen Besatzungsbehörden
aufgelöst. Er sollte gemeinsam mit den französischen
Besatzungstruppen bis zum 30. Juni das Rheinland
räumen.
23. Mai
Im Berliner Capitol-Kino fand die Uraufführung des
Antikriegsfilms „Westfront 1918“ von Regisseur Georg
Wilhelm Pabst statt. Der Film schilderte die
Schrecken des Grabenkampfes im Weltkrieg.
23. Mai
Der Film „Cyankali“ von Regisseur Hans Tinter wurde
in Berlin uraufgeführt. Als Vorlage diente das
gleichnamige Bühnenstück von Friedrich Wolf, das für
das Recht auf Abtreibung bei einer sozialen Notlage
der Mutter eintritt. Im Deutschen Reich stand der
Schwangerschaftsabbruch unter Strafe.
23. Mai
Der Reichstag lehnte die Finanzierung der ersten
Baurate für das Panzerschiff B im Rahmen des Etats
für 103ß mit 270 zu 129 Stimmen ab.
23. Mai
Die gesamte Belegschaft im Kupferbergbau wurde von
der Verwaltung der Mansfeld AG in Eisleben zum 31.
Mai gekündigt. Arbeiter, die mit einem
15-prozentigen Lohnabbau einverstanden waren,
konnten jedoch weiterarbeiten.
24. Mai
Ein polnischer Grenzbeamter wurde bei einem
Zwischenfall an der deutsch-polnischen Grenze bei
Marienwerder getötet und ein Deutscher wurde
verletzt. Der Vorfall verstärkte die anti-polnische
Haltung rechtsgerichteter Kreise im Deutschen Reich,
die von Polen die Rückgabe der nach dem Weltkrieg
erhaltenen deutschen Gebiete Forderten.
24. Mai
Der Massenmörder Peter Kürten wurde in Düsseldorf
von der Polizei verhaftet.
24. Mai
Eine Umfrage der US-amerikanischen Zeitschrift „Reader’s
Digest“ ergab, dass mehr als 50 Prozent der
Amerikaner die Rücknahme des gesetzlichen Verbots
von Alkoholverkauf und -konsum begrüßen würden. In
den USA war die Herstellung, der Transport und der
Verkauf von Alkohol seit 1920 verboten.
24. Mai
Die Britin Amy Johnson beendete ihren Alleinflug von
London nach Australien, der 20 Tage gedauert hatte.
25. Mai
Das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin“ erreichte
nach Überquerung des Südatlantiks die brasilianische
Hafenstadt Rio de Janeiro. Der Zeppelin war am 18.
Mai in Berlin zu seiner ersten
Südatlantiküberquerung gestartet und hatte als
erstes Luftschiff den Äquator überquert.
26. Mai
Reichsinnenminister Joseph Wirtz (Zentrum) erhob vor
dem Staatsgerichtshof Klage gegen das Land Thüringen
wegen der Schulpolitik des nationalsozialistischen
Bildungs- und Innenministers Wilhelm Frick. Frick
hatte u. a. Schulgebete eingeführt, in denen die
Schüler zum Widerstand gegen die Demokratie ermutigt
wurden.
27. Mai
Der Hellseher Jan Erik Hanussen wurde in Prag in
einem Prozess von dem Verdacht des Betrugs
freigesprochen. Eine wissenschaftliche Klärung der
Qualität von Hanussens hellseherischen Fähigkeiten
war nicht möglich.
27. Mai
Das Kaiser-Wilhelm-Institut für medizinische
Forschung wurde in Heidelberg eröffnet. Der Bau des
Instituts war von der 1911 gegründeten
Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der
Wissenschaft (heute Max-Planck-Gesellschaft)
angeregt worden.
27. Mai
Als Folge des von der Reichsregierung beschlossenen
„Notopferplans“ mussten alle Einkommensbezieher,
deren Arbeitsplätze nicht gefährdet waren, zehn
Prozent mehr Steuern bezahlen. Diese Mehreinnahmen
sollten den Reichshaushalt entlasten.
27. Mai
Das Deutsche Reich und die Türkei schlossen in
Berlin einen Handelsvertrag ab, der dem Deutschen
Reich u. a. Zollermäßigungen von 10 bis 30 Prozent
einräumte. Zu den deutschen Exportprodukten gehörten
u. a. Eisenwaren, elektrotechnische und optische
Apparate sowie pharmazeutische Erzeugnisse.
28. Mai
In Wien wurde der internationale Frauenkongress, der
bis zum 6. Juni dauern sollte, mit rund 140
Delegierten aus 25 Ländern eröffnet. Auf der
Veranstaltung sollten u. a. Fragen wie das
Frauenwahlrecht und internationale Friedenspolitik
beraten werden.
28. Mai
Der italienische Dirigent Arturo Toscanini nahm nach
seinem zweiten Konzert in Berlin zusammen mit den
Dirigenten Bruno Walter, Erich Kleiber, Otto
Klemperer und Wilhelm Furtwängler an einem
Galasouper teil.
29. März
Auf dem Flugplatz Hangelar bei Bonn wurde von der
Siebengebirgsflug-GmbH die erste deutsche
Damen-Kunstflugmeisterschaft veranstaltet. Am Start
waren u. a. Elly Beinhorn, eine der bekanntesten
Sportfliegerinnen der 30er Jahre.
30. Mai
Sieger des 500-Meilen-Rennens von Indianapolis war
der US-amerikanische Rennfahrer Jim Arnold auf einem
Summen-Miller.
30. Mai
In Berlin fand die 28. Sitzung des Internationalen
Olympischen Komitees (IOC) statt. Die deutschen
IOC-Mitglieder legten der Versammlung die Bewerbung
Berlins für die Olympischen Spiele 1936 vor.
31. Mai
Wegen Beleidigung von Reichspräsident Paul von
Hindenburg wurde Joseph Goebbels, der
Reichstagsabgeordnete der Nationalsozialistischen
Partei, zu 800 RM Geldstrafe verurteilt.
31. Mai
Bei der Aufführung des Theaterstücks „Heute Abend
wird aus dem Stegreif gespielt“ von Luigi Pirandello
im Lessing-Theater in Berlin kam es zu Tumulten im
Publikum.
31. Mai
Wegen wachsender Absatzschwierigkeiten senkte der
US-amerikanische Automobilkonzern Ford seine
Autopreise. Der billigste Wagen, der „Tudor“ kostete
jetzt 3850 RM.
Wer
hat im Mai 1930 Geburtstag >>
Mai 1930 in den Nachrichten
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