Juni 1923 - Preise in Berlin
In Berlin kosten:
1 Brot 4500 Mark
1 Liter Milch 1440 Mark
1 Zentner Briketts 11430 Mark
1 cbm Gas 1200 Mark
1 Straßenbahnfahrt 600 Mark
1 Brief 100 Mark
1 Telefongespräch 60 Mark
US-Dollar 160.000 Mark
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1923
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Juli 1923 >>
Wichtige Ereignisse im
Juni 1923
1. Juni
Mit Wirkung vom heutigen Tage bis zum 30. September
1924 besetzten französische Soldaten die
Betriebsräume des „Düsseldorfer Tagesblattes“. Ende
Januar 1924 verboten sie auch das Erscheinen der
„Essener Volkszeitung“.
1. Juni
Die Eisenbahntarife im Deutschen Reich stiegen im
Personenverkehr um 100 Prozent und im Güterverkehr
um 50 Prozent.
1. Juni
Auf Erlass der Interalliierten Rheinlandkommission
durften in dem besetzten Gebiet Kohlen und Koks
Transporte nur noch mit einem besonderen
Erlaubnisschein durchgeführt werden, sonst wurden
sie beschlagnahmt.
1. Juni
In München wurde die freie Kunstausstellung
eröffnet.
2. Juni
Die französische Besatzungsbehörde verhängte über
die Stadt Duisburg eine Buße von 100 Millionen Mark
wegen Sabotageakten an Eisenbahn- und
Telegrafenlinien. Am Vortag waren in Mettmann rund
100 Millionen Mark beschlagnahmt worden, weil die
Stadt eine derartige Bußgeldzahlung nicht erbracht
hatte.
2. Juni
Der ehemalige österreichische Außenminister Ottokar
Theobald Graf Czernin von und zu Chudenitz
beschuldigte den Sozialdemokraten Karl Renner des
Landesverrats. Dieser sollte im März 1919 als
Staatskanzler versucht haben, eine britische
Besetzung Österreichs herbeizuführen. Nach einer
Erklärung Renners am 4. Juni wurde Ottokar Theobald
Graf Czernin von und zu Chudenitz zur Zurücknahme
seiner Verleumdung aufgefordert.
2. Juni
Das polnische Parlament (Sejm) sprach der neuen
Regierung unter Wincenty Witos gegen die Stimmen der
Minderheiten das Vertrauen aus. Die antideutsche
Haltung Polens schlug sich in dem scharfen Vorgehen
gegen die deutsche Minderheit nieder. Ausweisungen
zahlreicher Deutscher und Verbote deutscher
Zeitungen in Polen waren die Folge.
2. Juni
Das Bühnenspiel „Gilles und Jeanne“ von Georg Kaiser
wurde im Alten Theater in Leipzig uraufgeführt.
2. Juni
Das Schäferspiel „Sylvia“ von Christian Fürchtegott
Gellert wurde im Stadttheater in Heidelberg
uraufgeführt.
3. Juni
In Köln trafen fast täglich Transporte mit aus dem
besetzten Ruhrgebiet ausgewiesenen Eisenbahnern ein.
Auch aus anderen Orten wurden Massenausweisungen
gemeldet.
3. Juni
Die Schweizer lehnten in einer Volksabstimmung mit
356 910 gegen 258 422 Stimmen die Änderung der
Alkoholgesetzgebung ab. Sie zielte auf die
Einschränkung des Schnapskonsums und der
Obstbrennerei ab. Damit hatten sich die Schweizer
Bürger gegen das Votum aller Parteien und der Presse
entschieden.
4. Juni
Der sogenannte Fuchs-Machhaus-Prozess begann vor dem
Münchener Volksgericht. Der Schriftsteller und
Theaterdirektor Georg Fuchs wurde des Hochverrats
beschuldigt. Hugo Machhaus hatte am 4. Mai in der
Untersuchungshaft Selbstmord begangen. Fuchs und
andere Mittelsmänner sollten von dem französischen
Agenten Augustin Richert hohe Summen zur Weitergabe
an rechtsradikale Verbände erhalten haben, um diese
zu einem separatistischen Rechtsputsch zu bewegen.
4. Juni
Über einige Berliner Bezirke wurde wegen eines
Tollwutfalls eine Hundesperre verhängt.
Hundebesitzer durften ihre Hunde nur noch mit
Maulkorb und an der Leine ausführen.
5. Juni
Die Londoner Zeitung „Daily News“ bezeichnete die
Lage der Arbeiter im Ruhrgebiet in einem Bericht als
trostlos. Wegen der rasanten Preissteigerung konnten
die Arbeiter auch mit vor wenigen Tagen erhöhten
Löhnen den Lebensunterhalt ihrer Familien nicht
bestreiten.
5. Juni
Die deutsche Reichsregierung und der
Arbeitgeberverband der nordwestlichen Gruppe des
Vereins Deutscher Eisen- und Stahlindustrieller (Arbeno)
unterzeichneten ein Abkommen zur Lohnsicherung.
5. Juni
Die Operette „Die Tugendprinzessin“ von Georg
Okonkowski und Rudolph Schanzer wurde bei ihrer
Premiere im Berliner Künstlertheater zu einem
Publikumserfolg.
5. Juni
„Der Tod des Empedokles“ von Friedrich Hölderlin in
der Bearbeitung von Wilhelm von Scholz wurde im
Staatstheater in Berlin inszeniert.
5. Juni
Zehn politische Essays von Georg Lukacs erschienen
unter dem Titel „Geschichte und Klassenbewusstsein“.
6. Juni
Wegen der ständig steigenden Preise wuchs unter den
Arbeitern die Bereitschaft zur Radikalisierung. In
Leipzig kam es zu von Kommunisten und radikalen
Sozialisten verursachten Unruhen, bei denen sechs
Menschen getötet und über 100 verletzt wurden. Im
Oberschlesien brach ein Bergarbeiterstreik aus, der
bis zum 16. Juni dauerte.
6. Juni
Der französische Ministerpräsident Raymond Poincaré
und sein belgischer Kollege Georges Theunis hielten
nach einer Unterredung in Brüssel an den früheren
Beschlüssen zur Ruhrbesetzung fest. Voraussetzung
für jegliche Beratung über die Reparationsfrage wäre
die Aufgabe des passiven Widerstands der Deutschen.
7. Juni
Die Reichsregierung machte in einem Memorandum an
die Alliierten Zugeständnisse, die über die Note vom
2. Mai hinausgingen. So bot sie Pfänder für die
Reparationszahlungen wie u. a. Zoll- und
Steuereinnahmen an.
7. Juni
In München forderten Deutschvölkische Studenten
Studienbeschränkungen für jüdische Studenten und
Dozenten.
7. Juni
Von Hans von Hülsen erschien der Roman
„Christopherus“ und von Roda Roda „Die schöne Hedy
Herz“.
8. Juni
In der britischen Presse war zu vernehmen, dass die
neuen deutschen Reparationsvorschläge ein ehrliches
und annehmbares Angebot seien.
8. Juni
Helene Lange erhielt die Ehrendoktorwürde der
Staatswissenschaften der Universität Tübingen.
8. Juni
Arnold Schönbergs Guree-Lieder für Soli, Chor und
Orchester wurden von den Berliner Philharmonikern
uraufgeführt.
9. Juni
Die bulgarische Regierung unter Alexandar
Stamboliski wurde durch einen Militärputsch
gestürzt. Die meisten Minister wurden verhaftet.
Stamboliski gelang die Flucht in seinen Heimatort
Slawowiza, wo er am 14. Juni ermordet wurde.
Alexandar Zankow bildete eine neue Regierung.
9. Juni
US-Präsident Warren G. Harding lehnte den Vorschlag
einiger Senatoren, eine internationale Konferenz zur
Abschaffung von Giftgasen und Unterseebooten
einzuberufen, als unzeitgemäß ab.
10. Juni
Bei den Landtagswahlen in Oldenburg erhielten die
SPD 12 Mandate, die DVP 12 Mandate, das Zentrum 10
Mandate, die DDP 9 Mandate, die DNVP 3 Mandate und
die KPD 2 Mandate. Die Kräfteverhältnisse waren in
etwa gleich geblieben.
10. Juni
Die rheinischen Wirtschaftsvertreter versicherten
dem Reichskanzler bei seinem Besuch in Elberfeld
ihre Treue zum Deutschen Reich.
10. Juni
In Dortmund wurde nach der Ermordung zweier
Franzosen vom französischen Militär der
Belagerungszustand verhängt. Dabei wurden sechs
deutsche Zivilisten erschossen.
10. Juni
In München fand auf dem Königsplatz eine
Gedächtnisfeier der NSDAP und vaterländischer
Verbände für den von den Franzosen hingerichteten
Albert Leo Schlageter statt
11. Juni
Reichskanzler Wilhelm Cuno besuchte bis zum 12. Juni
Hessen und Baden.
11. Juni
Ein US-Dollar war derzeit 83 000 Mark wert.
12. Juni
Der oberschlesische Bergarbeiterstreik hatte sich
derart ausgeweitet und verschärft, dass in der
Presse von einem Generalstreik geschrieben wurde.
Mit dem Streik sollte eine der inflatorischen
Preissteigerung entsprechende Lohnerhöhung erreicht
werden.
13. Juni
Die Interalliierte Rheinlandkommission hatte
verfügt, dass Waren, die aus dem unbesetzten
Deutschen Reich in das besetzte Gebiet transportiert
wurden, zollpflichtig waren.
13. Juni
In Magdeburg wurde im Zusammenhang mit der
Verhaftung 30 Deutschvölkischer ein rechtsradikaler
Geheimbund aufgedeckt, zu dem auch
Reichswehrsoldaten gehören sollten.
13. Juni
Ein US-Dollar war derzeit 100 000 Mark wert.
14. Juni
Nachdem die Franzosen die Bahnhöfe im Raum
Dortmund-Bochum besetzt hatten, kam der gesamte
Eisenbahnverkehr im Ruhrgebiet zum Erliegen.
14. Juni
In China kam es unter der Führung des Generals Ts'ao
K'un zu einem Staatsstreich. Präsident Li Yüan-hung
floh nach seinem erzwungenen Rücktritt aus Peking.
14. Juni
Der Film „Der rote Reiter“ mit Fern Andra in der
Hauptrolle wurde im Marmorhaus in Berlin
uraufgeführt.
14. Juni
Russiche Tanzszenen „Les Noces“ von Igor Strawinsky
wurden im Théâtre Gaieté Lyrique in Paris von dem
weltberühmten Ensemble „Ballets Russes“
uraufgeführt.
15. Juni
Die deutsche Reichsregierung ließ fast allen
europäischen Regierungen und der Regierung der USA
Protestnoten wegen der Morde an sechs Deutschen in
Dortmund überreichen.
15. Juni
In der Zeitung „Vorwärts“ wurde die deutsche
Reichsregierung aufgefordert, aktiv und energisch
auf die sofortige Anpassung der Löhne und Gehälter
an die
Preisentwicklung hinzuwirken. Sowohl in der
Privatwirtschaft als auch im öffentlichen Dienst war
dies unbedingt notwendig.
15. Juni
Der französische Ministerpräsident Raymond Poincaré
sagt vor der Kammer zur Ruhrpolitik, dass die
deutsche Regierung Mord- und Sabotageakte ermutige
und Frankreich mit lächerlichen Vorschlägen
provoziere. Deshalb war man gezwungen, den Druck des
Besatzungsregimes zu verstärken und zu verlängern.
15. Juni
Derzeit kostete im besetzten Ruhrgebiet ein Liter
Milch 1200 Mark.
16. Juni
In Niederplanitz attackierte der sächsische
Ministerpräsident Erich Zeigner (SPD) in einer
öffentlichen Rede die Reichsregierung wegen
Unzuverlässigkeit von Reichswehr und warf der
Großindustrie Korruption vor.
16. Juni
Fünf Zechen Direktoren wurden von einem
französischen Kriegsgericht in Werden wegen ihrer
Weigerung, Kohlen an Frankreich zu liefern, zu hohen
Haft- und Geldstrafen verurteilt.
16. Juni
Das Ensemble der Berliner Staatsoper begann ein
zweiwöchiges Gastspiel in Oslo mit den Opern „Mona
Lisa“ von Max von Schillings und „Salome“ von
Richard Strauss.
17. Juni
Das neue Flaggschiff der Hamburg-Amerika-Linie, die
„Albert Ballin“ (20815 BRT), wurde in Dienst
gestellt und lief am 4. Juli zur Jungfernfahrt nach
New York aus.
17. Juni
Nach einem starken Erdbeben brach im Nordosten
Siziliens der Vulkan Ätna aus. Die vom Lavastrom
bedrohte Ortschaft Linguaglossa musste in aller Eile
evakuiert werden.
17. Juni
Ein Liederzyklus nach der Dichtung von Rainer Maria
Rilke „Das Marienleben“ von Paul Hindemiths wurde in
Donaueschingen uraufgeführt.
18. Juni
In Berlin kostete eine Schrippe derzeit rund 260
Mark.
18. Juni
Die Märchenoper „Der goldene Hahn“ von Nikolai
Rimskijkorsakow wurde in der Berliner Staatsoper zum
ersten Mal in Deutschland aufgeführt.
19. Juni
Der Reichstag in Berlin ratifizierte die Ausdehnung
des Rapallovertrags auf die übrigen
Sowjetrepubliken. Im Rapallovertrag war u. a. der
Verzicht auf Reparationen festgelegt.
19. Juni
Die Gehälter der deutschen Beamten wurden wegen der
Teuerung anghoben.
20. Juni
Vor der Komintern hielt Karl Radek, sowjetisches
Präsidiumsmitglied er Komintern, in Moskau eine Rede
zum Tod von Albert Leo Schlageter, in der er eine
völkisch-kommunistische Einheitsfront propagierte.
20. Juni
Eine fanatische Sikh-Sekte wurde in Britisch Indien
zur ungesetzlichen Vereinigung erklärt. Die
Militärpolizei verhaftete 180 der 800
Sektenmitglieder.
20. Juni
Die Zahl der Arbeitslosen stieg über eine halbe
Million.
20. Juni
In Frankfurt am Main wurde „Die Geschichte vom
Soldaten“ mit der Musik von Igo Strawinski und dem
Text von Charles Ferdinand Ramuz erstaufgeführt.
21. Juni
Nach mehrtägiger Debatte um den Tod Albert Leo
Schlageters im preußischen Landtag musste sich
Innenminister Severing besonders gegen die Angriffe
der Deutschnationalen behaupten.
21. Juni
Das größte Schiff der Norddeutschen Lloyd, die
„München“ (13325 BRT) wurde in Dienst gestellt und
lief bald darauf zur Jungfernfahrt nach New York
aus.
22. Juni
Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD) erließ eine
verschärfte Devisenverordnung, die den Handel mit
ausländischen Zahlungsmitteln den amtlichen Berliner
Börsennotierungen unterwarf, um Devisenspekulationen
Einhalt zu gebieten.
22. Juni
Siegmund Fränkel, Vizepräsident der Handelskammer
München, wurde am Isartor Platz von
Nationalsozialisten überfallen, verprügelt und als „Saujud“
beschimpft.
22. Juni
Im Rokokosaal des Potsdamer Stadtschlosses begann
der 4. deutsche Volksbühnentag. Der Verband hatte 88
Vereine mit 450000 Mitgliedern.
22. Juni
Der Film „Der allmächtige Dollar“ von Eduard von
Winterstein wurde in Berlin uraufgeführt.
23. Juni
In Bielefeld erklärten die Vertreter aller in
deutschen Gewerkschaftsbund organisierten Verbände,
dass der passive Widerstand im besetzten Ruhrgebiet
erst nach dem Rückzug der Franzosen und Belgier
beendet werden dürfte.
23. Juni
Das Reichsfinanzausgleichsgesetz regelte den Anteil
der Länder und Gemeinden am Steueraufkommen.
24. Juni
Die interalliierte Rheinlandkommission verfügte die
Beschlagnahmung sämtlicher Kohlenvorräte im
besetzten Ruhr- und Rheingebiet. Damit sollte
einerseits die deutsche Industrie zum Stillstand
gebracht werden und anderseits die französische
Wirtschaft beruhigt werden, die Kohlenengpässe
befürchtete.
24. Juni
In der britischen Zeitung „The Observer“ wurde ein
französischer Geheimbericht veröffentlicht. Dadurch
wurde die von den Franzosen betriebene verdeckte
Annexionspolitik durch die Förderung des rheinischen
Separatismus offenkundig. Es handelte sich um einen
Bericht des Präsidenten der Rheinlandkommission,
Paul Tirard vom 16. April über die Beziehungen zu
dem Separatisten Hans Adam Dorten.
25. Juni
Der preußische Innenminister Carl Severing erklärte
vor dem rheinischen Provinziallandtag, dass die von
den Franzosen angestrebte Loslösung des Rheinlands
vom Deutschen Reich absolute indiskutabel sein.
25. Juni
Der österreichische Gewerkschaftskongress in Wien
stellte einen Rückgang der Mitgliederzahl aufgrund
der Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit fest.
26. Juni
Innerhalb von vier Tagen wurden 1500
Eisenbahnerfamilien aus dem besetzten Rheinland
ausgewiesen.
26. Juni
Der britische Premierminister Stenley Baldwin teilte
dem Unterhaus mit, die Regierung beabsichtige die
Luftwaffe für defensive Zwecke erheblich zu
vergrößern. In den folgenden zwei Jahren sollten 34
neue Geschwader (je 12 Flugzeuge) gebaut werden.
26. Juni
In Marl und Buer (Gelsenkirchen) wurden im
Zusammenhang mit dem verschärften Belagerungszustand
drei Deutsche erschossen. Vorausgegangen war die
Erschießung zweier belgischer Wachposten durch einen
Deutschen in der Nähe von Marl.
27. Juni
Papst Pius XI. appellierte an die Gläubigermächte
des Deutschen Reichs, die Reparationsfrage im Geist
des Christentums noch einmal zu überprüfen.
Gleichzeitig schlug er vor, die Besetzung des
Ruhrgebiets durch weniger „gehässige Sicherungen“ zu
ersetzen.
27. Juni
Der seit 13 Monaten inhaftierte Patriarch Tichon
wurde nach einer Loyalitätserklärung gegenüber der
Sowjetregierung aus der Haft entlassen.
27. Juni
Zwischen dem Deutschen Reich und Lettland wurde ein
Wirtschaftsabkommen geschlossen.
28. Juni
Die bürgerlichen Parteien stellten gegen den
sächsischen Ministerpräsidenten Erich Zeigner (SPD)
einen Misstrauensantrag, der mit 48 gegen 43 Stimmen
abgelehnt wurde. Grund für den Antrag war die Rede
Zeigners, in der er die Großindustrie der Korruption
im Ruhrkampf beschuldigt hatte.
28. Juni
In Elberfeld bekundeten die Eisen- und
Stahlindustriellen dem Reichskanzler ihren Villen
zum fortgesetzten Abwehrkampf gegen die Besatzung.
28. Juni
Das Drama „Die große Landstraße“ von August
Strindberg wurde im Schauspielhaus in Frankfurt
uraufgeführt.
29. Juni
Frankreichs Ministerpräsident Raymond Poincaré
rechtfertigte vor dem französischen Senat im
Hinblick auf den Appell von Papst Pius XI. erneut
die Ruhrbesetzung. Frankreich würde ein so kostbares
Pfand wie das Ruhrgebiet nicht aufgeben, ehe das
Deutsche Reich seine Reparationsschuld gezahlt habe.
29. Juni
In Meersburg am Bodensee starb der Schriftsteller
Fritz Mauthner in Alter von 74 Jahren. Sein
vierbändiges Werk „Der Atheismus und seine
Geschichte im Abendland“ war zwischen 1920 und 1923
erschienen.
29. Juni
Das Legendenspiel „Der Tänzer unser lieben Frau“ von
Franz Johannes Weinrich wurde in der Staatsoper in
Berlin als Ballett aufgeführt.
30. Juni
Auf einen belgischen Soldatenzug wurde bei der
Duisburger Rheinbrücke ein Bombenattentat verübt.
Dabei starben zehn Menschen. Franzosen und Belgier
machten deutsche Saboteure für den Anschlag
verantwortlich und forderten Genugtuung. 20
Duisburger Bürger wurden als Geiseln festgenommen.
30. Juni
Ein französisches Kriegsgericht in Mainz fällt 7
Todesurteile wegen Sabotage.
30. Juni
Die Regierung legte ein Weißbuch über die
Gewalttaten des französisch-belgischen Militärs der
Öffentlichkeit vor.
30. Juni
Im vergangenen Monat war der US-Dollar
durchschnittlich 110 000 Mark wert.
Wer
hat im Juni 1923 Geburtstag >>
Juni 1923 in den Nachrichten
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