Juli 1923 - Bilanz der Ruhrbesetzung
Als bisherige Bilanz der Ruhrbesetzung wurden
folgende Zahlen vom Deutschen Reich veröffentlicht: Neben 80000
französischen und 7000 belgischen Soldaten sind
10000 bzw. 1000 Eisenbahner im Ruhrgebiet
stationiert. 92 Menschen wurden getötet und über
70.000 ausgewiesen. 169 Schulen wurden beschlagnahmt,
davon sind 50.000 Schüler betroffen. Nach deutschen
Angaben konnten die Besatzungstruppen in 5 Monaten
nur knapp das Doppelte mehr an Kohlen aus dem
Ruhrgebiet holen als Deutschland in den zwei Januarwochen
freiwillig geliefert wurde.
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Juni 1923
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Wichtige Ereignisse im
Juli 1923
1. Juli
Die Reichsbahn und die Reichspost erhöhten die
Tarife und Gebühren. Die Post und Telegrafen
Gebühren wurden verdreifacht, die Fernsprechgebühren
verfünffacht. Die Reichsbahntarife stiegen im
Güterverkehr um 250 Prozent und im Personenverkehr
um 300 Prozent (1. und 2. Klasse) bzw. 200 Prozent
(3. und 4. Klasse).
1. Juli
An der Devisenbörse wurde der US-Dollar mit 160 400
Mark notiert.
1. Juli
In Kassel wurde das erste Tapetenmuseum eröffnet.
1. Juli
Der schwedische Kronprinz Gustav Adolf verlobte sich
in London mit Lady Louise Mountbatten, einer Tochter
von Ludwig Alexander Lord Mountbatten, Marquess
Milfort Haven.
2. Juli
Papst Pius XI. verurteilte in einem Schreiben an den
Nuntius in Berlin die Sabotageakte während des
passiven Widerstandes.
2. Juli
Die britische Zeitung „The Observer“ bezeichnete die
britisch-französischen Beziehungen als gespannt. Die
britische Regierung verurteilte die französische
Ruhrpolitik und war an Verhandlungen mit dem
Deutschen Reich interessiert.
2. Juli
Der Völkerbundsrat untersuchte gemäß dem britischen
Antrag die Lage im Saargebiet, das nach den
Bestimmungen des Versailler Vertrages (1919) unter
französischer Verwaltung stand. Die Anwesenheit
französischer Truppen wurde als vertragswidrig
bezeichnet.
3. Juli
Als Konsequenz auf das Bombenattentat auf den
belgischen Militärzug am 30. Juni verhängten die
Besatzungsbehörden verschärfte Grenzsperren zwischen
dem besetzten Ruhr- und Rheingebiet und dem
unbesetzten Deutschen Reich.
3. Juli
Der italienische Ministerpräsident und Duce Benito
Mussolini plädierte für die beschleunigte Lösung der
Reparationsfrage, die im Interesse der
wirtschaftlichen Lage in Europa zu wünschen wäre.
Dafür sei u. a. der Rückzug Frankreichs aus dem
Ruhrgebiet notwendig.
3. Juli
Erstmals überstiegen die Tageseinnahmen der Berliner
Straßenbahnbetriebe eine Milliarde Mark.
3. Juli
Hugo von Hofmannsthal gab den zweiten Teil2 des
„Deutschen Lesebuches“ heraus.
4. Juli
In London kam es wegen der Herabsetzung der Löhne am
1. Juli zu einem wilden Dock Arbeiterstreik. 6000
Arbeiter befanden sich im Ausstand.
4. Juli
Der Luxusliner „Leviathan“ verließ New York. Das
größte und luxuriöste Schiff der Welt trat seine
Jungfernfahrt über den Atlantik an.
4. Juli
Die Berliner Stadtverordnetenversammlung erhöhte die
Hundesteuer. Für den ersten Hund eines Haushaltes
sind nunmehr 48 000 Mark, für den zweiten 72 000
Mark und für den dritten 96 000 Mark jährlich zu
entrichten.
4. Juli
Der Leipziger Insel Verlag veröffentlichte „Michael
Bakunin und die Anarchie“ von Ricarda Huch.
5. Juli
Nach dem Abschluss des deutsch-sowjetischen
Lieferabkommens nahm die Sowjetunion den
Getreideexport auf. Vereinbart war die Lieferung von
rund 328 Millionen Kilogramm Getreide an das
Deutsche reich.
5. Juli
Reichskanzler Cuno empfing Nuntius Pacelli zur
Besprechung der Ruhrfrage. Cuno verurteilte die
Sabotage, erklärte sie jedoch mit der berechtigten
Erregung in der Bevölkerung.
5. Juli
Wegen seiner Beziehungen zu den Faschisten wurde der
Berufsverband der italienischen Seeleute aus dem
internationalen Transportarbeiterverband
ausgeschlossen.
5. Juli
Die deutsche Bevölkerung ist sehr besorgt wegen der
schnellen Preissteigerung vor allem für
Grundnahrungsmittel. In Berlin kostete ein Brot 12
500 Mark.
5. Juli
Der preußische Landtag verabschiedete das Gesetz
über die freiwillige Berufsschule.
6. Juli
Die Reichsdruckerei in Berlin lieferte die ersten
500 000 Mark Scheine an die Reichsbank. Die Banknote
über eine Million Mark wurde in Kürze herausgegeben.
6. Juli
In Berlin befanden sich 90 000 Metallarbeiter im
Ausstand, weil sie die von der Gewerkschaft
ausgehandelte Lohnerhöhung angesichts der täglich
steigenden Preise nicht akzeptierte.
6. Juli
Nach der Billigung durch das sowjetische
Zentralexekutivkomitee trat die erste Verfassung der
UdSSR (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken)
in Kraft. Zum Vorsitzenden der ersten
Unionsregierung (Rat der Volkskommissare der UdSSR)
wurde Wladimir I. Lenin gewählt.
6. Juli
Der deutsche Reichstag erhöhte eine Reihe von
Steuern, u. a. die Biersteuer, um die
inflationsbedingt steigenden Ausgaben des Deutschen
Reiches zu decken.
7. Juli
Nachdem der Deutsche Reichstag verschiedene Gesetze,
u. a. über den Ersatz der durch die Ruhrbesetzung
entstandenen Schäden an Privatvermögen,
verabschiedet hatte, vertagte sich das Parlament auf
unbestimmte Zeit.
8. Juli
Bei den Landtagswahlen in Mecklenburg-Strelitz
musste die SPD und die DDP starke Verluste zugunsten
der Kommunisten, der bürgerlichen Rechte (DNVP8DVP)
und den Deutsch-Völkischen, die erstmals drei Sitze
gewannen, hinnehmen.
8. Juli
Auf der Berliner Straße Unter den Linden landete ein
Flugzeug vom Typ D 284. Der Pilot Antonius Rab aus
Breslau erklärte, ein Motorversagen habe ihn zu
einer Notlandung gezwungen und er habe sich dafür
die breiteste Straße ausgesucht.
8. Juli
Der Großindustrielle Adolf Kirdorf starb in München
im Alter von 78 Jahren.
9. Juli
Das Münchener Volksgericht verurteilte den
Schriftsteller Georg Fuchs nach vierwöchiger
Verhandlung zu 12 Jahren Zuchthaus wegen
hochverräterischer Unternehmungen. Der Mitangeklagte
Johann Munk erhielt eine Gefängnisstrafe von
anderthalb Jahren.
9. Juli
In Lausanne einigten sich die Alliierten und die
Türkei über die Räumung Konstantinopels (heute
Istanbul), das zur Zeit von britischen Truppen
besetzt war.
9. Juli
Ein US-Dollar war derzeit 180 000 Mark wert.
9. Juli
Für einen Liter Vollmilch mussten in Berlin 4000
Mark gezahlt werden.
10. Juli
In Italien legte Luigi Sturzo sein Amt als
Parteiführer der italienischen Popolari (Partito
Popolare Itanliano) nieder. Damit die Opposition
gegen den Faschismus beendet. Angeblich hatte
Ministerpräsident und Duce Benito Mussolini den
Vatikan gedrängt, Sturzo zum Rücktritt zu bewegen.
10. Juli
Über London tobte in der vergangenen Nacht ein
sechsstündiges Gewitter. Die Blitzschläge zerstörten
14 Häuser und setzten die Telefonzentrale außer
Betrieb.
10. Juli
In London wurde der ägyptische Prinz ali Kamel Fhami
Bey, der Präsident der Nationalpartei, von seiner
Frau erschossen.
11. Juli
Im besetzten Ruhrgebiet waren laut Reichsregierung
80 000 französische und 7000 belgische Soldaten und
außerdem 10 000 bzw. 1000 Eisenbahner stationiert.
92 Menschen wurden getötet und über 70 000
ausgewiesen. 169 Schulen wurden beschlagnahmt, davon
waren 50 000 Schüler betroffen.
11. Juli
Der sächsische Landtag nahm gegen die bürgerlichen
Stimmen die neue Gemeindeordnung an. Sie sah eine
radikale Umwandlung der bisherigen
Verwaltungsordnung vor.
11. Juli
Der österreichische Nationalrat billigte die
Wahlreform, die die Mandatszahl von 183 auf 165
verringerte.
11. Juli
Die Besatzungstruppen konnten nach deutschen Angaben
nur knapp das Doppelte mehr an Kohlen aus dem
Ruhrgebiet holen als in den zwei Januarwochen
freiwillig geliefert wurde.
12. Juli
Weil sie die politische Unzuverlässigkeit der
Reichswehr unterstütze, griff Sachsens
Ministerpräsident Erich Zeigner (SPD) die
Reichsregierung scharf an.
12. Juli
Die Stadt Barmen (Wuppertal) wurde vorübergehend von
einer französischen Armee-Einheit besetzt.
12. Juli
Premierminister Stenley Baldwin forderte im
britischen Unterhaus die Beendigung der
Ruhrbesetzung, weil die Alliierten weniger
Reparationen als vor der Besetzung erhalten hätten
und zudem das Deutsch Reich in ein wirtschaftliches
Chaos treibe, was die Aussicht auf
Reparationszahlungen noch mehr verringere.
12. Juli
Der Reichswirtschaftsrat unterbreitet Vorschläge zur
Verhinderung des weiteren Mark-Sturzes.
13. Juli
Hermann Ehrhardt, einer der Freikorpsführer des
Kapp-Putsches, gelang die Flucht aus der
Untersuchungshaft in Leipzig.
13. Juli
Überschwemmungen in Nordspanien verwandelten die
Umgebung Saragossas in einen See. Die Bahnverbindung
nach Barcelona wurde unterbrochen.
13. Juli
Zwischen der Regierung und Arbeno wurde ein
Zusatzabkommen unterzeichnet, nach dem die
Reichsregierung zwei Drittel der unproduktiven
Lohnkosten trägt, wenn die Produktion in der Eisen-
und Stahlindustrie unter 50 Prozent der letzten
Vorjahresmonate sinken würde.
14. Juli
Der Reparationsvertrag mit dem Deutschen Reich wurde
vom Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen
(heute Jugoslawien) ratifiziert. Das Deutsche Reich
verpflichtete sich zur Lieferung von
Eisenbahnmaterial.
14. Juli
„Die Ungeborenen – Geschichten von unerfüllter
Liebe“ von Walter Bloem und die Essays
„Erscheinungen“ von Herbert Eulenberg erschienen.
15. Juli
Als erste türkische Frau wurde die Frau von Mustafa
Kemal Pascha, dem Vorsitzenden der
Nationalversammlung in Angora (heute Ankara) in die
Nationalversammlung gewählt.
15. Juli
Am 13. Deutschen Turnfest in München nahmen mehrere
hunderttausend Menschen Teil. Es fand vom 13. bis
zum 18. Juli statt. Die Nationalsozialisten machten
durch Demonstrationen auf sich aufmerksam.
16. Juli
Der Flugverkehr München-Budapest wurde eröffnet. In
Wien mussten die Passagiere umsteigen.
16. Juli
Der Dollarkurs stieg unaufhaltsam an. Derzeit war
der US-Dollar 195 000 Mark wert.
17. Juli
Im bayerischen Landtag fand eine heftige Debatte
wegen des Fuchs-Machhaus-Prozesses statt. Der
SPD-Abgeordnete Alwin Saenger kritisierte die
„unverständliche Milde“ des Urteils und griff die
Polizei an, weil sie den französischen Agenten
Augustin Richert habe entkommen lassen.
17. Juli
Das Institut für Krebsforschung in der Berliner
Charité erhielt eine neue Abteilung für
experimentelle Zellforschung, die
Krebsbehandlungsmethoden erforschen sollte.
17. Juli
Die Franzosen besetzten die Hamborner Thyssen Werke
wegen nicht bezahlter Kohlensteuern und
beschlagnahmten die Kohlen- und Koksvorräte.
18. Juli
Die Reichsregierung gab eine öffentliche
Stellungnahme zu der Möglichkeit eines Bürgerkrieges
ab. Die Mehrheit der Bevölkerung war gegen eine
gewaltsame Auseinandersetzung. Die Reichsregierung
würde „alle Machtmittel rücksichtslos einsetzen“.
18. Juli
Vor allem die SPD forderte im bayerischen Landtag
die Aufhebung der bayerischen Notverordnung vom 11.
Mai, da sie einseitig gegen die Linken eingesetzt
wurde. Viele Redner verurteilten den Versuch der
Nationalsozialisten, das Deutsche Turnfest zu
stören.
18. Juli
Italien gab das Programm zur Italianisierung
Südtirols bekannt.
18. Juli
Die Rheinlandkommission verbot den Deutschen
Katholikentag in Köln.
19. Juli
Trotz der Warnungen der Gewerkschaften dauerte der
wilde Streik der Londoner Dockarbeiter an. Die
Arbeitgeber begannen, unorganisierte Arbeiter
einzustellen.
20. Juli
Reichsarbeitsminister Heinrich Brauns (Zentrum)
erließ Richtlinien für die Löhne in der
Privatindustrie. Die Löhne sollten anhand des
Lebenshaltungsindexes angepasst werden. Die
Lohnauszahlung sollte in möglichst kurzen Zeiträumen
erfolgen.
20. Juli
Der posteigene Sender Königswusterhausen begann mit
der regelmäßigen Ausstrahlung eines eigenen
Rundfunkprogramms.
20. Juli
Die britische Regierung bemühte sich um eine
gemeinsame Haltung der Alliierten in der
Reparationsfrage. Sie schlug u. a. vor, dass
unabhängige Sachverständige die deutsche
Zahlungsfähigkeit prüfen sollten. Frankreich und
Belgien lehnten den Vorschlag am 29. Juli ab.
21. Juli
Die Separatistenführer Joseph Smeets, Hans Adam
Dorten und Joseph Friedrich Matthes gründeten einen
Zusammenschluss ihrer Bewegungen, die Rheinische
Vereinigung.
21. Juli
Das renommierte Institute of Economics aus New York
kam in einem Finanzgutachten zu dem Schluss, dass
das Deutsche Reich zurzeit keine Reparationen zahlen
könnte.
21. Juli
Dem US-amerikanischen Fliegerleutnant Russel Maugham
misslang zum zweiten Mal der Transkontinental Flug
über die USA. Maugham musste wegen eines
Motorschadens 598 Meilen (ca. 962 km) vor San
Francisco landen. Jedoch hatte er mit 15 Stunden
einen Rekord im Dauerfliegen aufgestellt.
21. Juli
Zum 65. Geburtstag des impressionistischen Malers
Lovis Corinth veranstaltete die Berliner
Nationalgalerie eine Corinth-Ausstellung.
22. Juli
In Hamburg besuchte Reichspräsident Friedrich Ebert
das argentinische Schulschiff „Presidente Sarmiento“.
22. Juli
Der Franzose Henri Pélissier siegte bei der Tour de
France, die am 24. Juni angefangen hatte. Er wurde
in Frankreich begeistert gefeiert.
23. Juli
Aufgrund wiederholter Unruhen wegen der Teuerungen,
erließ die preußische Regierung ein Verbot von
Versammlungen unter freiem Himmel.
23. Juli
General Max Hoffmann, der Kommandeur der deutschen
Ostfront im Weltkrieg, veröffentlichte in der
Zeitung „Manchester Guardian“ seine
Kriegserinnerungen.
23. Juli
Der Labour Abgeordnete Ramsey MacDonald warnte im
britischen Unterhaus vor erneuter Aufrüstung.
23. Juli
Für einen US-Dollar wurden derzeit 350 000 Mark
gezahlt.
24. Juli
Prinzessin Margarethe von Hohenlohe-Öhringen, eine
Freundin des Freikorpsführers Hermann Ehrhardt,
wurde vom Staatsgerichtshof in Leipzig wegen
Begünstigung von Hochverrat und Meineids zu sechs
Monaten Gefängnis verurteilt.
24. Juli
In Lausanne unterzeichneten die Türkei auf der einen
Seite und Großbritannien, Frankreich, Italien,
Japan, Griechenland, Rumänien und das Königreich der
Serben, Kroaten und Slowenen (heute Jugoslawien) auf
der anderen Seite den Friedensvertrag von Lausanne
(Orientfrieden).
25. Juli
Die italienische Kammer billigte die von den
Faschisten vorgelegte Wahlreform, die ein die größte
Partei bevorzugendes Prämiensystem vorsah.
25. Juli
In London lieferten sich die streikenden
Dockarbeiter und die Polizei heftige Kämpfe, nachdem
die Streikenden versucht hatten, neu angeworbene
unorganisierte Arbeiter an der Arbeit zu hindern.
25. Juli
In Bayern wurden kommunistische Kundgebungen
verboten.
25. Juli
An der Devisenbörse stürzte die Mark weiter ab. Der
US-Dollar stieg bis auf 600 000 Mark an.
25. Juli
Die Bevölkerung des Deutschen Reiches litt unter
einer zunehmenden Lebensmittelknappheit. Der
Kartoffelverkauf in Berlin musste unter
Polizeischutz stattfinden, weil sich die Händler dem
Ansturm der Kunden nicht gewachsen fühlten.
25. Juli
Luise Kautsky gibt Rosa Luxemburgs „Briefe an Karl
und Luise Kautsky“ heraus.
26. Juli
Die Reichsbank ließ täglich zwei Millionen Banknoten
drucken.
26. Juli
Das Reichswohnungsmangelgesetz nahm Neubauten von
der öffentlichen Bewirtschaftung aus.
27. Juli
Die sächsische Regierung interpretierte die
Erklärung der Reichsregierung über die Gefahr eines
Bürgerkrieges so, dass eine solche Gefahr aus
Sachsen und Thüringen drohte, und protestierte
dagegen.
27. Juli
Mit 87 gegen 75 Stimmen bei acht Enthaltungen
verabschiedete die belgische Kammer das umstrittene
Gesetz über die Flamisierung der Universität in
Gent.
28. Juli
Reichspräsident Friedrich Ebert und die
Reichsregierung richteten an die wegen der
katastrophalen Wirtschaftslage beunruhigte
Bevölkerung einen Aufruf zur Ruhe und Ordnung.
Gleichzeitig appellierten sie eindringlich an die
Landwirtschaft, so schnell wie möglich die
Ernteerträge (Kartoffeln) zu liefern.
28. Juli
Vertreter der Kleinen Entente, dem Bündnissystem
zwischen Tschechoslowakei, Rumänien und dem
Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (heute
Jugoslawien) trafen in Sinaja in Rumänien zusammen.
28. Juli
In der neuen Aula der Universität von Berlin fand
eine sehr gut gesuchte Protestkundgebung gegen das
„französische Vorgehen an Rhein, Ruhr und Saar“
statt.
29. Juli
In Berlin fand eine aufsehenerregende Pazifisten
Kundgebung statt. Einer der Redner war der Physiker
und Nobelpreisträger Albert Einstein.
30. Juli
Bei einer Besprechung mit Reichskanzler Wilhelm Cuno
in Berlin gaben die Führer der deutschen
Gewerkschaften ihm zu verstehen, dass die das
Vertrauen in seine Regierung verloren hatten.
30. Juli
Reichswehrminister Otto Geßler (DDP) wies die
Zweifel des SPD-Organs „Vorwärts“ an der
Verfassungstreue der Reichswehr scharf zurück.
30. Juli
Erstmals überschritt der US-Dollar die
Millionengrenze. Ein US-Dollar war jetzt 1,1
Millionen Mark wert.
31. Juli
Obwohl er als zwielichtiger Spekulant bekannt war,
wurde Jakob Schapiro in den Aufsichtsrat der Benz AG
gewählt und verfügte nun über 40 Prozent der Aktien.
31. Juli
In Kreiensen kamen 52 Menschen bei einem schweren
Eisenbahnzusammenstoß ums Leben.
31. Juli
Im vergangenen Monat war der durchschnittliche Stand
des US-Dollar 349 000 Mark.
Wer
hat im Juli 1923 Geburtstag >>
Juli 1923 in den Nachrichten
100.000 Mark Notgeld für Honnef
Extra Blatt (Siegburg)
Juli 1923 übergeben wurde. Die Rückseite zeigt einen
Blick über die Stadt in Richtung Nordwesten mit
Drachenfels.Diesen Schein finden Sie mit vielen anderen
Notgeldern und weiteren über 5.000 Fotos und Dokumenten
im virtuellen Brückenhofmuseum .....
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