Februar 1922 -
Dem Parlament in Paris wurde am 3. Februar
1922 von einer französischen
Militärkommission ein Bericht über die Ergebnisse
der Kontrollmaßnahmen im Deutschen Reich vorgelegt.
Das Deutsche Reich hatte seit dem Versailler Vertrag
u. a. folgende Waffen und militärische Einrichtung
ausgeliefert: 40,635 Kanonen- und
Kanonenrohre, 11,592 Minenwerfer, 4,482,737 Pistolen, 1,116 Flammenwerfer, 16,967
Flugzeuge und 31,640 Motoren.
<<
Januar 1922
|
März
1922 >>
Wichtige Ereignisse im
Februar 1922
1. Februar
Mit 107 zu 34 Stimmen wurde die Verschärfung der Art
45–48 des Bundesstrafrechts vom schweizerischen
Nationalrat genehmigt. Delikte wie „Anreizung zum
Aufruhr“, zum revolutionären Generalstreik und
revolutionäre Agitation im Heer können in Zukunft
strafrechtlich verfolgt werden.
1. Februar
Unter dem Namen Deutsch-Russische
Luftverkehrsgesellschaft gründeten die Regierung
Sowjetrusslands und die Aero-Union Berlin eine
gemeinsame Fluggesellschaft.
2. Februar
Der Roman Ulysses von James Joyce erscheint als Buch in
Paris
3. Februar
Ein Aufruf zu einem Wettbewerb um das beste
Filmdrehbuch wurde in der Kulturzeitschrift „Das
Tagebuch“ veröffentlicht. Der Jury gehörten u. a.
Alfred Polgar, Richard Oswald und Heinz Ullstein an.
Für den Gewinner war ein Preis in Höhe von 200 000
Mark ausgesetzt.
4. Februar
Im Schauspielhaus in Köln wurde des Stück „Herzog
Heinrichs Heimkehr“ von Frans Franck uraufgeführt.
4. Februar
Der Berliner Bildhauer Kurt Kroner vollendete eine
Büste Albert Einsteins. Das in Stein ausgeführte
Wert ist das einzige, zu der Einstein Modell
gesessen hatte.
5. Februar
Die Arbeiter der städtischen Gas-, Wasser- und
Elektrizitätswerke traten in Berlin in einen
dreitägigen Ausstand, der am 8. Februar ohne
Ergebnisse abgebrochen wurde.
5. Februar
Das Drama „Krönung Richards III“ von Hans Henny
Jahnn wurde im Schauspielhaus in Leipzig
uraufgeführt.
6. Februar
In Washington wird von den Weltkriegssiegermächten USA,
England,
Frankreich, Italien und Japan eine Abkommen zur Begrenzung der Flottenaufrüstung
beschlossen.
7. Februar
António Maria da Silva wird zum zweiten Mal Ministerpräsident von
Portugal.
8. Februar
Der Geheimdienst Tscheka der russischen KPdSU wird in den
neugegründeten staatlichen Geheimdienst GPU überführt.
9. Februar
Nach heftigen Angriffen der sozialistischen
Abgeordneten veröffentlichte die französische
Regierung Zahlen zum Wiederaufbau der
nordfranzösischen Gebiete, die im Weltkrieg zerstört
worden waren. Sie begründete mit diesen Kosten u. a.
ihre Unnachgiebigkeit in der Frage der
Reparationszahlungen gegenüber dem Deutschen Reich.
9. Februar
Sowjetrussland und Schweden schlossen in Stockholm
einen vorläufigen Wirtschaftsvertrag.
10. Februar
In Persien eroberten Regierungstruppen das Gebiet
Tabris, das sich vorübergehend in den Händen
demokratischer und kommunistischer Kräfte befunden
hatte.
10. Februar
In Berlin eröffnete das graphische Kabinett Neumann
eine Ausstellung mit Werken des Malers und Zeichners
Max Beckmann.
10. Februar
Um weitere Übergriffe südirische Freiheitskämpfer zu
verhindern, zog die Regierung Nordirlands (Ulster)
an der Grenze zum Freistaat Irland 5000 Polizisten
zusammen.
11. Februar
Der Bergarbeiterstreik in der Tschechoslowakei, der
seit Beginn der Woche andauerte, wurde beendet. An
dem Ausstand waren zeitweise bis zu 100,000
Beschäftigte der Gruben beteiligt.
11. Februar
In Granada in Spanien kam es wegen der
Unzufriedenheit unter der Bevölkerung und wegen der
schlechten Wirtschaftslage zu einem Generalstreik.
Militär wurde eingesetzt, um die Ordnung
aufrechterhalten zu können.
12. Februar
In Wien überreichte der britische Botschafter der
österreichischen Regierung eine Note, in der
Großbritannien einen Kredit von zwei Millionen Pfund
Sterling (1,8 Milliarden Mark) zubilligte.
12. Februar
Im Petersdom in Rom wurde Papst Pius XI feierlich
gekrönt.
13. Februar
Der thüringische Landtag genehmigte eine
Regierungsvorlage, durch die bis 31. März
vorgesehene Auflösung der Einzelstaaten in Thüringen
zunächst aufgeschoben wurde.
13. Februar
In ganz Sowjetrussland wurde in der Nacht zum Montag
aus wirtschaftlichen Gründen die Sommerzeit
eingeführt.
14. Februar
Zwei Mitglieder der polnischen Regierung traten in
Warschau von ihren Ministerämtern zurück. Die Gründe
für die damit beginnende Regierungskrise lag im
finanzpolitischen Bereich.
14. Februar
Vertreter des Deutschen Reichs und Polens besprachen
strittige Fragen zum oberschlesischen Gebiet.
15. Februar
Auf die von Reichskanzler Joseph Wirth (Zentrum) an
das Parlament gestellte Vertrauensfrage, sprachen
die Abgeordneten des Reichstages ihm mit 220 gegen
185 Stimmen das Vertrauen aus. Wirth war wegen
seiner Haltung im Streik der Eisenbahner von den
rechten und linken extremen Parteien angegriffen
worden.
15. Februar
Aus finanziellen Gründen beschloss der Berliner
Magistrat, die Arbeiten an der geplanten
Nord-Süd-Strecke der S-Bahn vorläufig einzustellen.
Auch der Straßenbahnverkehr sollte eingeschränkt
werden.
16. Februar
Der Landtag von Polen genehmigte den Gesetzentwurf
über den Zehnstundentag im Handelsgewerbe mit 148
gegen 69 Stimmen.
16. Februar
Das französische Parlament sprach sich gegen eine
Erleichterung der Reparationsbedingungen für das
Deutsch Reich aus, da diese zulasten Frankreichs
gingen.
17. Februar
Auf der Sitzung des preußischen Landtages
verteidigte Preußens Innenminister Carl Severing
(MSPD) das Streikverbot für die Schutzpolizei.
17. Februar
In Hannover forderten die Delegierten der deutschen
Wirtschaft in einer Resolution entscheidende
Verbesserungen im Eisenbahngüterverkehr.
18. Februar
In Hannover forderten etwa 12,000 Landwirte des
deutschen Reiches auf einer Massenkundgebung des
Reichslandbundes eine freie Wirtschaft.
19. Februar
In Zeitungen in der Schweiz wurden die neuesten
Arbeitslosenzahlen veröffentlicht. Es gab demnach
145,761 Arbeitslose, von denen 95,580 ohne jede
Arbeitsmöglichkeit leben mussten. Davon erhielten
27,000 keinerlei Unterstützung.
19. Februar
Das Darmstädter Interims-Theater wurde als kleines
Haus des Hessischen Landestheaters mit der
Aufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Cosi
fan tutte“ eröffnet.
20. Februar
Der Landtag der von Polen besetzten litauischen
Stadt Wilna (Vilnius) stimmte für den Anschluss an
Polen.
20. Februar
Im preußischen Landtag wurde über das Weiterbestehen
von Konfessionsschulen im Land Preußen beraten. Das
Ministerium erklärte, dass allein aus finanziellen
Gründen nicht auf diese Einrichtungen verzichtet
werden könnte.
21. Februar
Eine Übersicht, die dem deutschen Reichstag
vorgelegt wurde, besagte, dass die Kosten für die
Ausführungen des Friedensvertrages von Versailles im
laufenden Jahr für das Deutsche Reich 187,5
Milliarden Mark gegenüber 112,5 Milliarden Mark in
Jahr zuvor betragen würden.
21. Februar
Die neu gewählte Landesregierung von Braunschweig
bestand aus fünf Ministern, von denen zwei der
Sozialdemokratischen Partei (MSPD) und drei der
Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPC)
angehörten.
22. Februar
In einer Denkschrift des Hamburger Senats wurde
vorgeschlagen, Groß-Hamburg, aus den Städten
Hamburg, Altona, Wandsbek, Wilhelmsburg, Harburg,
sowie den Elbgemeinden zu bilden.
22. Februar
Beim zweiten Parteitag der Kommunistischen Partei in
Kanada gründete sich in Toronto die Arbeiterpartei
Kanadas.
23. Februar
Die britische Regierung nahm vor dem britischen
Unterhaus in London dazu Stellung, dass in den
besetzten rheinischen Gebieten Kolonialtruppen mit
farbigen Soldaten eingesetzt wurden. Sie betonte,
dass nur die französischen Truppen farbige Soldaten
eingesetzt hätte.
23. Februar
In Berlin wurde der Spielfilm „Othello“ von
Regisseur Dmimitri Cuchowetzki, der nach dem
gleichnamigen Shakespeare Stück gedreht worden war,
uraufgeführt. Die Hauptrolle spiele Emil Jannings.
Ica von Lenkeffy spielte die Desdemona.
24. Februar
Auf einer Kundgebung der kommunistischen Partei in
Berlin protestierten Tausende von Teilnehmern gegen
die Auslieferung der Attentäter des spanischen
Ministerpräsidenten Eduardo Dato Iradier durch die
deutsche Justiz an Spanen. Der konservative
Politiker wurde im März 1921 Opfer eines von linken
anarchistischen Gruppen verübten Attentats.
24. Februar
Die Abgeordneten des französischen Parlaments
forderten den Einsatz einer Untersuchungskommission
in der Finanzaffäre um die Banque Industrielle de
Chine. Die französische Regierung war angeblich in
den Skandal verwickelt.
25. Februar
Polen ging mit der Kleinen Entente eine vertragliche
Bindung ein. Die Kleine Entente ist ein 1920/21
entstandenes Bündnissystem zwischen der
Tschechoslowakei, dem Königreich der Serben, Kroaten
und Slowenen (Jugoslawien) und Rumänien.
25. Februar
In Paris wurde Henri Landru hingerichtet, der wegen
zehnfachen Frauenmordes zum Tode verurteilt worden
war.
26. Februar
In Frankfurt am Main begann eine Goethe-Woche, an
der auch Reichspräsident Friedrich Ebert teilnahm.
26. Februar
Im Neuen Volkstheater in Berlin wurde das Schauspiel
„Die Fälscher“ von Max Brod uraufgeführt.
27. Februar
Das internationale Arbeitsamt veröffentlichte eine
Statistik über die Zahl der durch den Weltkrieg
Verstümmelten und forderte die Regierungen der
europäischen Länder auf, die Geschädigten mehr zu
unterstützen.
27. Februar
In der Schweizer Presse wurde berichtet, dass zwei
Menschen in der Wetterwarte auf dem 2504 m hohen
Berg Säntis Opfer eines Verbrechens wurden.
28. Februar
Der britische Premierminister David Lloyd George
erklärte in einer Rede vor dem Unterhaus, das
Großbritannien auf das Protektorat Ägypten
verzichte. Ägypten wurde zum unabhängigen Königreich
erklärt.
28. Februar
In London heiratete Prinzessin Mary den Viscount
Henry Lascelles, den ältesten Sohn des Fünften Earl
of Harewood.
Wer
hat im Februar 1922 Geburtstag >>
Februar 1922 in den Nachrichten
>>>
Werbung
<< Das
geschah 1921
|
Das geschah 1923 >>