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Filmjahr 1919 – Große Künstler prägten die Stummfilmzeit


Während zu Jahresbeginn die Münchner Lichtspielkunst AG gegründet wurde, kam es in den Vereinigten Staaten zur Gründung zur Gründung eines großen Unternehmens – der United Artist (UA). Der Regisseur David Wark Griffith (1875-1948), Douglas Fairbanks sen. (1883-1939), dessen spätere Ehefrau Mary Pickford (1892-1979) und Charlie Chaplin (1889-1977) hatten die UA zunächst als Vertrieb für unabhängige Filmproduktionen der beteiligten Künstler ins Leben gerufen. Die Vereinigung entwickelte sich später zu einem Filmstudio, das selbst Filme drehte und unabhängig von den großen Konkurrenz-Studios produzierte.
Der US-amerikanische Stummfilm „Auf der Sonnenseite“ („Sunnyside“), bei dem Charlie Chaplin wieder alle Arbeiten, einschließlich der Darstellung, in Personalunion übernommen hatte, war sein dritter Film, den er noch für die „First National“ 1919 herausbrachte. Letztendlich diente dieser nur noch der Erfüllung des Vertrages, denn als der Film am 15. Juni veröffentlicht wurde, war die Gründung der United Artist schon unterschrieben. Der Film hatte nur mäßigen Erfolg beim Kinopublikum.
Im Stummfilmgeschehen Deutschlands wurde der Name Ernst Lubitsch (1892-1947) im Zusammenhang mit der Starbesetzung aus Polen, Pola Negri (1879-1987), immer populärer. Negri hatte im Stummfilm ihren Durchbruch bereits im Vorjahr mit der Rolle der Carmen im gleichnamigen Film von Ernst Lubitsch feiern können. Nun stand wieder eine Premiere ins Haus. Der Ufa-Palast am Zoo in Berlin wurde eröffnet und der Historienfilm „Madame Dubarry“ wurde im Rahmen der Eröffnung uraufgeführt. Hier stand Negri in der Titelrolle mit hochkarätigen Stars der Bühne gemeinsam vor der Kamera. Als König Louis XV. war Emil Jannings (1884-1950) besetzt worden, der einige Jahre später als einziger Deutscher mit dem ersten „Oscar“ geehrt wurde und der außerdem einen Stern auf dem Hollywood Walk of Frame bekam. Den Grafen Jean Dubarry verkörperte Eduard von Winterstein (1871-1961), der insgesamt in mehr als 160 Filmen eine Idealbesetzung war und dessen schauspielerische Laufbahn nach dem Ende der Stummfilmzeit keineswegs zu Ende war. Nicht nur als Lessings „Nathan der Weise“ ging er in die Theatergeschichte ein.
Auch der Name Fritz Lang (1890-1976) stand für große Stummfilmkunst. Im Jahr 1919 kam sein Filmdrama „Harakiri“ in die Kinos, in dem Lil Dagover (1887-1980) die Rolle der Madame Butterfly spielte. Der Film war nach der gleichnamigen Erzählung von John Luther Long (1861-1927) entstanden, die 1898 publiziert worden war. Typisch für Fritz Langs Film-Erzählkunst war zumeist eine düstere Atmosphäre, die die Szenen umgab. Lang prägte die Filmgeschichte, indem er neue ästhetische und technische Maßstäbe setzte. Der 60-minütige Film „Harakiri“ wurde innerhalb von vier Wochen produziert und am 18. Dezember 1919 im Berliner Marmorhaus uraufgeführt. In jener Zeit zum Ende des Ersten Weltkriegs, für den die Begeisterung der Deutschen längst verflogen war, waren Filme mit exotischem Sujet sehr gefragt.
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