Chronik 1861 - Großer Komet, Sezessionskrieg
in USA, Neuseeland im Goldrausch
Die Welt schaute nach Amerika. Im März hatte Abraham
Lincoln (1809-1865), der erste Präsident, der aus
der Republikanischen Partei kam, sein Amt
angetreten. Zum Jahresbeginn waren mehrere
Südstaaten aus der Union ausgetreten und hatten die
Konföderierten Staaten von Amerika gegründet, zu
deren Präsident Jefferson Davis (1808-1889) gewählt
worden war und als dieser führte er die Südstaaten
durch den Sezessionskrieg. Am 12. April 1861 begann
mit dem Angriff auf das Fort Sumter durch die
Confederate States Army der Südstaaten der
Amerikanische Bürgerkrieg. Beide Seiten rechneten zu
jenem Zeitpunkt noch mit einem schnellen Ende
innerhalb des Jahres. Lincoln hatte in seiner
Antrittsrede versöhnliche Töne angeschlagen und
versprochen, nicht als erster Gewaltmaßnahmen zu
ergreifen. Zugleich betonte er aber auch, dass er
aufgrund seines Amtseids verpflichtet sei, eine
Spaltung der Union zu verhindern. Die Konföderation
der Südstaaten hatte im April bereits eine eigene
Währung eingeführt, den CSA-Dollar, den Dollar der
Confederate States of America. Er wurde in Noten im
Wert von 10 und 50 Cent ausgegeben sowie 1, 2, 5,
10, 20, 50, 100, 500 und 1000 Dollar. Die Gestaltung
war äußerst variantenreich. Allerdings hielt sich
der CSA-Dollar nicht lange. Als Zahlungsmittel im
Außenhandel setzte er sich ohnehin nicht durch und
schon im ersten Kriegsjahr hatte er zwei Drittel
seines Wertes verloren. Bei Kriegsende 1865 war er
so gut wie wertlos geworden. Im August 1861 trat bei
der Vereinigung der Amerikanischen Staaten der „Revenue
Act of 1861“ in Kraft. Damit wurde in den
vereinigten Bundesstaaten die Einkommenssteuer
eingeführt. Derweil machte in Neuseeland der
Goldsucher und Bergmann Thomas Gabriel Read (1824
od. 1826-1894) Goldfunde bei Dunedin in der Region
Otago. Damit löste er einen gewaltigen Goldrausch
aus, den Otago-Goldrausch. Dunedin, die Hauptstadt
der Region, erlebte einen ungeahnten
wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung, wie er
so nie wieder geschah. Bis 1863 veränderte er die
Provinz nachhaltig. In der Nähe der heutigen Stadt
Lawrence in der Otago-Region und nahe von Dunedin
lockten die Goldfunde unzählige Goldsucher aus
Kalifornien und aus Australien an. Menschen aus ganz
Europa, aus Nordamerika und China folgten dem Ruf
des Goldes. Sie erhofften sich ein besseres Leben,
träumten vom großen Reichtum und siedelten sich in
Otago und Dunedin an. Mit einem Schlag war die
Region zum politischen und kulturellen Mittelpunkt
Neuseelands geworden und sollte es für einige
Jahrzehnte bleiben. In jener Zeit wurde die älteste
Tageszeitung des Landes gegründet, die „Otago Daily
Times“. Es gibt sie heute noch. Zu jener Zeit gab es
in Dunedin zwei Wochenzeitungen, den „Otago Witness“
und den „Otago Colonist“. Der australische
Journalist Julius Vogel (1835-1899), der beim „Otago
Colonist“ arbeitete und William Cutten (1822-1883)
vom „Otago Witness“ hatten schnell erkannt, dass
eine Tageszeitung im aufstrebenden Dunedin viel
Potenzial haben würde. Sie taten sich zusammen und
mit dem Erscheinen der ersten Ausgabe der „Otago
Daily Times“ am 15. November 1861 begründeten sie
ihren Ruhm als Herausgeber der ersten täglich
erscheinenden Zeitung in Neuseeland. Sie schrieben
Artikel und Geschichte. Heute hat diese Tageszeitung
eine durchschnittliche Auflage von 42.000
Exemplaren. Einer der Herausgeber, Julius Vogel,
wurde später Premierminister des Landes. Dunedin
entwickelte sich bis zur Jahrhundertwende nicht nur
zur größten Stadt Neuseelands, sondern auch zur
reichsten. Und all diese Ereignisse standen wieder
unter einem guten Stern, dem Großen Kometen von
1861, den der australische Astronom John Tebbutt
(1834-1916) im Mai 1861 von New South Wales aus
entdeckte. Der Komet war bis auch tagsüber mit
bloßem Auge zu sehen. Und auch Napoleon Bonaparte
(1769-1821) machte in jenem Jahr noch einmal
Schlagzeilen. Sein Sarg wurde in Paris nach mehr als
20 Jahren Bauzeit von der Seitenkapelle in den
Sarkophag im Untergeschoss der fertiggestellten
Krypta des Invalidendoms umgebettet. Dort kann man
ihn noch heute besichtigten.
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Ereignisse & Schlagzeilen
1861
Im Jahre 1861
Bahrain wurde auf Druck des britischen Diplomaten
Lewis Pelly, der eine militärische Expedition in die
Wege leitete, britisches Protektorat.
Türki ibn Said versuchte vergeblich, seinen Bruder
Thuwaini ibn Said als Herrscher von Oman zu stürzen.
Die Saalbau AG in Frankfurt am Main wurde gegründet.
Der Uhrenhersteller Junghans wurde in Schramberg im
Schwarzwald gegründet.
Der Knopfmacher und Posamenten Meister Ludwig Beck
gründete in München seinen eigenen Betrieb.
Paul Cezanne kam aus seiner Heimatstadt
Aix-en-Provence nach Paris. Nach einer Ablehnung
durch die Ecole des Beaux Arts schrieb er sich an
der Academie Suisse ein. Dort traf er u.a. Armand
Guillaumin, Achille Emperaire und Camille Pissano.
Pierre August Renoir begann mit dem Studium der
Malerei in der Klasse des Schweizer Malers Charles
Gleyre.
Fjodor Michailowitsch Dostojewski veröffentlichte in
St. Petersburg den Roman "Erniedrigte und
Beleidigte" in der Zeitschrieft "Wremja".
George Eliot veröffentlichte den Roman Silas Marner.
In Boston veröffentlichte Harriet Jacobs, die früher
als Sklavin gelebt hatte, ihre Erlebnisse aus dieser
Zeit unter dem Titel "Incidents in the Life of a
Slave Girl". Die Einführung zu dem Buch schrieb
Lydia Maria Child. Harriet Beecher Stowe hatte es
abgelehnt diese zu schreiben.
Januar 1861
1. Januar
In der Schweiz wurde Martin Knüsel neuer
Bundespräsident.
2. Januar
Nach fast zwei Monaten im Koma starb König Friedrich
Wilhelm IV. von Preußen. Sein Bruder Wilhelm I wurde
zum König von Preußen gekrönt.
5. Januar
Die Uraufführung der Operette "Le Chanson de
Fortunio" von Jacques Offenbach fand am Theatre des
Bouffes-Parisiens in Paris statt. Die ganze Operette
dauerte nur 50 Minuten. Sie war beim Publikum so
beliebt, dass es mit seinen Applaus eine komplette
Wiederholung als Zugabe erzwang.
8. Januar
In seinem Aufruf an sein Volk bekräftigte Wilhelm I.
seien Treue zum Eid auf die Verfassung, den er
bereits 1858 als Prinzregent abgelegt hatte.
9. Januar
Mississippi erklärte als zweiter der Südstaaten
seinen Austritt aus der Union
10. Januar
Florida erklärte seinen Austritt aus der Union.
11. Januar
Georgia erklärte seinen Austritt aus der Union.
14. Januar
In Bolivien stürzte José María Achá Staatspräsident
José María Linares.
16. Januar
Die Komödie "Es bleibt ja in der Familie" von
Alexander Nikolajewitsch Ostrowski wurde am
Alexandrinksi Theater in Sankt Petersburg mehr als
ein Jahrzent nach ihrem Erscheinen in der
Zeitschrift "Moskwitjanin" uraufgeführt.
19. Januar
Alabama erklärte seinen Austritt aus der Union.
24. Januar
Shogun Tokugawa Iemochi schloss mit der preußischen
Ostasienexpedition unter Friedrich zu Eulenburg in
Edo den Preußisch.japanischen Freundschafts-,
Handels- und Schifffahrtsvertrag.
26. Januar
Louisiana erklärte seinen Austritt aus der Union.
29. Januar
Der östliche Teil des Kansas-Territoriums wurde
offiziell unter dem Namen Kansas als 34. Bundesstaat
der USA in die Union aufgenommen.
Februar
1861
1. Februar
Texas verabschiedete seine Austrittserklärung aus
der Union.
2. Februar
Fürst Charles III. von Monaco verzichtete in einem
Vertrag mit Napoleon III. auf die Städte Menton und
Roquebrune. Im Gegenzug erhielt er von Frankreich
vier Millionen Francs und Frankreich erkannte die
Unabhängigkeit des Fürstentums unter der alleinigen
Souveränität des Fürsten an.
4. Februar
Die konföderierten Staaten von Amerika wurden
gegründet.
9. Februar
Nachdem in Australien die Expedition von Burke und
Wills den Little Bynoe River, einen Seitenarm im
Delta des Flinders River, erreicht hatte und
feststellen musste, dass das Meer von dort wegen der
dichten Mangrovensümpfe unerreichbar war, machte sie
sich auf den Rückweg nach Cooper Creek. Aber nur
einer der Expeditionsmitglieder kam von dort aus
lebend nach Melbourne zurück.
9. Februar
Charles Baudelaire brachte eine zweite zensierte
Fassung seines Gedichtbands "Les Fleurs du Mal"
heraus.
11. Februar
Die Börse Stuttgart wurde gegründet.
13. Februar
Franz II. Von Neapel und Sizilien musste vor den
Truppen des Königreichs Sardinien kapitulieren.
18. Februar
Jefferson Davis wurde als Präsident der
Konföderierten Staaten von Amerika vereidigt.
25. - 27. Februar
Im russischen Teil Polens kam es anlässlich des 30.
Jahrestages der Schlacht bei Grochow zu
Massendemonstrationen. Dabei wurden fünf Menschen
durch Schüsse der Kosaken getötet, was zu einer
Verschärfung der Lage und zu weiteren
Demonstrationen führte.
26. Februar
Der
österreichische Kaiser Franz Joseph I. erließ
das Februarpatent, eine neue Verfassung.
28. Februar
Das Colorado-Territorium wurde gegründet.
März 1861
2. März
Das Dakota- und das Nevada-Territorium wurden
gegründet.
3. März
Zar Alexander II. hob die Leibeigenschaft im
Russischen Reich auf. Der Entwurf für das
Emancipation Manifesto stammte zum größten Teil von
Nikolai Alexejewitsch Miljutin.
4. März
Abraham Lincoln wurde als Präsident der Vereinigten
Staaten von Amerika vereidigt.
10. März
Nach rund 150 Jahren endete das afrikanische Reich
Bambara im Gebiet des heutigen Mali, nachdem die
Hauptstadt Segou durch muslimische Kämpfer der
Tukulor eingenommen wurde.
11. März
Die Verfassung der konföderierten Staaten von
Amerika wurde beschlossen.
17. März
Viktor Emanuel II. proklamierte das Königreich
Italien mit der Hauptstadt Turin, Camillo Benso von
Cavour wurde zum Ministerpräsidenten des neuen
Staats ernannt. Er übte diese Tätigkeit bis zu
seinem Tod am 6. Juni aus. Sein Nachfolger wurde
Bettino Ricasoli.
April 1861
Im April
James Ryder Randall schrieb das Gedicht "Maryland,
My Maryland".
2. April
In Ecuador wurde Gabriel Garcia Moreno zum
Präsidenten gewählt.
8. April
Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. erließ
das Protestantenpatent, das die innere Verfassung
der evangelischen Kirche in Österreich provisorisch
regelte.
8. April
In Polen kamen bei einer Großdemonstration über 100
Menschen ums Leben.
12./13. April
Mit dem Angriff auf Fort Sumter, in dem
Unionstruppen stationiert waren, begann in Amerika
der Sezessionskrieg. Jefferson Davis befahl den
Angriff auf das Fort, um die Versorgung der
Unionstruppen zu unterbinden.
17. April
Virginia verabschiedete seine Austrittserklärung aus
der Union.
Mai 1861
3. Mai
Winfield Scott legte seinen Anaconda-Plan gegen die
Konföderation vor. Mit diesem Plan sollte die
Konföderation von allen Verbindungen abgeschnitten
werden. Ein wesentlicher Teil war eine Seeblockade
und die gleichzeitige Teilung der Konföderation
durch Wegnahme der Befestigungen entlang des
Mississippi.
6. Mai
Arkansas und Tennessee erklärten ihren Austritt aus
der Union.
7. Mai
Virginia trat den konföderierten Staaten bei.
13. Mai
In Heidelberg tagte erstmals der „Allgemeine
Deutsche Handelstag“, der Vorläufer des Deutschen
Industrie- und Handelskammertags.
14. Mai
George B. McClellan wurde Kommandant des
Wehrbereichs Ohio der Union.
16. Mai
Tennessee trat den konföderierten Staaten bei.
17. Mai
Thomas Cook organisierte die erste
Auslands-Pauschalreisende mit Unterkunft und
Verpflegung für britische Arbeiter in Paris. Die
Reise wurde mit Schiff und Bahn gemacht.
20. Mai
North Carolina erklärte seinen Austritt aus der
Union und seinen Beitritt zur Konföderation.
20. Mai
Kentucky, der Heimatstaat von Abraham Lincoln und
auch von Jefferson Davis versucht am Anfang des
Krieges neutral zu bleiben. Seine Neutralität wurde
jedoch von keiner der beiden Seiten beachtet.
25. Mai
Mit einem Goldfund bei Dunedin in Neuseeland löste
Thomas Gabriel Read den Goldrausch in Otago aus.
31. Mai
Auf Befehl des französische Kaisers Napoleon III.
marschierten französische Truppen ins Schweizer
Dappental ein.
31. Mai
Bei seiner Bundesversammlung beschloss der Deutsche
Bund das allgemeine deutsche Handelsgesetzbuch (ADHGB).
Juni 1861
3. Juni
Das Gefecht von Philippi im Sezessionskrieg in
Amerika bildete eine wichtige Voraussetzung für die
Gründung West Virginias.
6. Juni
Der Liberale Max von Forckenbeck und einige seiner
Anhänger gründeten die Deutsche Fortschrittspartei.
Sie war die erste gesamtdeutsche Partei.
8. Juni
Nach der Bestätigung durch ein Referendum trat
Tennessee aus der Union aux.
10. Juni
Beim Gefecht bei Big Bethel im Sezessionskrieg in
Amerika wurden die angreifenden Unionstruppen unter
Benjamin Franklin Butler von den Konföderierten
unter John Bankhead Magruder zurückgeworfen.
25. Juni
Der Sultan des Osmanischen Reiches, Abdülmecid I.
starb. Sein Nachfolger wurde der 31-jährige
Abdülazsz. Er setzte den Reformkurs seines
Vorgängers in der Innenpolitik und die Annäherung an
Europa fort. Dabei wurde er sehr von den Großwesiren
Mehmed Emin Ali Pascha und Mehmed Fuad Pascha
beeinflusst.
27. Juni
Das Gefecht am Mathias Point endete mit einem Sieg
der Konföderation.
Juli 1861
1. Juli
In Köln wurde von Johann Heinrich Richartzs für das
Ferdinand Franz Wallrafs Kunstsammlungen gestitete
Walfraf-Richartz-Museum eröffnet. Er Bau hatte fünf
Jahre lang gedauert und war fron Josef Felten und
Julius Carl Raschdorff im Englisch-Neugotischen Stil
geplant worden.
2. Juli
In Sezessionskrieg in Amerika fand das Gefecht am
Hoke Run statt, das die Union für sich entschied.
5. Juli
Die konfödertierten Truppen unter Gouverneur
Claiborne Fox Jackson errangen bei Carthage in
Missouri einen bedeutenden Sieg über die
Unionstruppen..
11. Juli
Die Unionstruppen, die von General McClellan und
General William S. Rosecrans angeführt wurden,
besiegten die konföderiertenTruppen in der Schlaft
am Rich Mountain.
12. Juli
William Fox wurde zum zweiten Mal Premierminister
Neuseelands, nachdem er Edward Staffort mit einem
Misstrauensantrag aus dem Weg geräumt hatte.
14. Juli
König Wilhelm I. von Preußen erlitt bei einem
Attentat durch den Studenten Oskar Becker leichte
Verletzungen. Oskar Becker wurde von einem Begleiter
des Königs, dem Diplomaten Albert von Flemming
festgenommen, ohne Widerstand zu leisten.
18. Juli
Bei der Schlacht bei Blackburns Ford war die
konföderierte Army of the Potomac siegreich über die
Army of Northeastern Virginia der Union.
21. Juli
Mit ihrem Sieg in der ersten Schlacht am Bull Run
zerstörten die Konföderierten die Hoffnung des
Nordens auf ein schnelles Ende des Krieges.
Generalmajor George B. McClellan wurde
Oberbefehlshaber der Amy of Northeastern Virginia.
Er verstärkte die Armee auf 150 000 Mann und sorgte
für eine bessere Ausbildung.
27. Juli
Der unionstreue Hamilton Rowan Gamble wurde nach der
Eroberung von Jefferson City anstelle von Claiborne
Fox Jackson zum Gouverneur von Missouri gewählt.
28. Juli
Robert Edward Lee übernahm den Oberbefehl über die
konföderierten Truppen im nordwestlichen Virginia.
August 1861
1. August
Die Konföderation errang einen Sieg bei Mesilla.
Daraufhin wurde der Süden des New Mexico-Territorium
unter dem Namen Arizona-Territorium in die
Konföderation aufgenommen.
5. August
US-Unionspräsident Abraham Lincoln unterschrieb den
Revenue Act of 1861, mit dem die Einkommenssteuer in
den USA eingeführt wurde.
6. August
Großbritannien annektierte Lagos.
10. August
Die Konföderierten gewannen die Schlacht am Wilsons
Creek, die erste große Schlacht jenseits des
Mississippi River.
16. August
Radama II. folgte seiner verstorbenen Mutter
Ranavalona I. auf den Thron von Madagaskar. Er
begann die Insel wieder zu öffnen und Kontakte mit
dem Ausland aufzunehmen.
22. August
In China im Kaiserlichen Sommerpalast in Chengdu
starb der dreißigjährige Kaiser Xianfeng.
26. August
Die Konföderierten besiegten die Unionstruppen im
Gefecht bei Kesslers Cross Lanes.
26. August
Die Rebellion in Laclo in Portugiesisch Timor wurde
niedergeschlagen.
September 1861
3. September
Konföderierte Truppen unter Leonidas Polk drangen in
den Süden Kentuckys ein und die Unionstruppen unter
Ulysses S. Grant marschierten ebenfalls ein. Es kam
u.a. zu einem Gefecht bei Barbourville.
10. September
In der Schlacht bei Carnifex gelang es den
Unionstruppen unter William Starke Rosencrans durch
einen Sieg über die Konföderierten das Kanawha-Tal
zurückzuerobern.
12. - 15. September
Am Cheat Mountain fanden dreitägige Kämpfe statt,
bei den die Unionstruppen den Angriff der
Konföderierten zurückschlugen.
17. September
In der argentinischen Föderation fand die Schlacht
von Pavon statt.
18. September
In Chile wurde José Joaquín Pérez zum Präsidenten
gewählt.
18. September
Der Aufstand in Ulmera in Portugiesisch Timor wurde
niedergeschlagen, der Häuptling wurde gefangen
genommen.
Oktober 1861
1. Oktober
In Köln fand bis zum 24. November die Allgemeine
Deutsche Kunstausstellung statt. Es wurden u. a.
Werke von Arnold Ferdinand Ewald, Ferdinand Georg
Waldmüller, Marie Wiegmann und Reinhard Sebastian
Zimmermann ausgestellt.
3. Oktober
Das Gefecht am Greenbrier River endete ohne
Entscheidung.
5. Oktober
Der Erzbischof von Warschau, Antoni Melchior
Fijalkowski starb. Sein Begräbnis, an dem mehr als
1000 Menschen teilnahmen, wurde zu einer politischen
Kundgebung umgewandelt.
18. Oktober
Die prachtvolle Krönungsversammlung Wilhelms I. fand
in der Schlosskirche in Königsburg statt. Wilhelm I.
setzte sich selbst die Krone aufs Haupt und nahm das
Zepter, den Reichsapfel und das Reichsschwert vom
Altar. Danach krönte er seine Frau Augusta zur
Königin.
21. Oktober
Im Gefecht bei Balls Bluff besiegten die Südstaaten
die Nordstaaten.
22. Oktober
Der konföderierte Wehrbereich Nord-Virginia unter
dem Befehl von General Joseph E. Johnston wurde
aufgestellt.
25. Oktober
In Kanada fand die Eröffnung er Toronto Stock
Exchange statt.
November 1861
Die Trent-Affäre führte beinahe zum Eintritt
Großbritanniens in den Krieg aufseiten der
Konföderierten.
1. November
George B. McClellan wurde Nachfolger von Winfield
Scott als Oberbefehlshaber der Unionstruppen.
3. November
Unter dem Namen Fort Duffield begann der Bau von
Fort Knox, das in zwei Monaten fertiggestellt wurde.
8. November
In Leipzig wurde die neue Sternwarte im Johannistal
eröffnet. Sie war von Direktor Karl Christian Bruhns
geplant und in einem Jahr gebaut worden. Unter der
Leitung von Direktor Frederik Kaiser wurde auch in
Leiden eine neue Sternwarte gebaut.
11. November
Peter V. von Portugal und zwei seiner Brüder starben
überraschend, wodurch das Gerücht aufkam, der König
sei ermordet worden. Es kam zu Aufständen, die sich
vor allem gegen den Ministerpräsidenten Nuno José
Severo de Mendoça Rolim de Moura Barreto richteten.
Peters jüngerer Bruder Ludwig I. bestieg den Thron.
11. November
In China bestieg der fünfjährige Sohn Tongzhi des
verstorbenen Kaisers Xianfeng den Kaiserthron. Seine
Mutter Cixi übernahm die Regentschaft gemeinsam mit
dem Beamten Zeng Guofan.
Dezember 1861
Im Dezember
Das preußische Abgeordnetenhaus bewilligte neuerlich
provisorisch 5 Millionen Reichstaler für die
Heeresreform von Kriegsminister Albrecht von Roon.
8. Dezember
Ein spanisches Expeditionskorps landete in Veracruz
in Mexiko.
12. Dezember
Die Deutsche Fortschrittspartei wurde bei der Wahl
zum preußischen Abgeordnetenhaus, die nach dem
Dreiklassenwahlrecht durchgeführt wurde, auf Anhieb
stärkste Fraktion.
13. Dezember
Das Gefecht um Camp Allegheny endete unentschieden.
Die Unionstruppen konnten jedoch die Konföderierten
endgültig aus dem Territorium West Virginias
vertreiben.
14. Dezember
Der britische Prinzgemahl Albert von Sachsen-Coburg
und Gotha starb. Königin Victoria würde seinen Tod
nie verwinden.
20. Dezember
Die Union errang in der Schlacht bei Dranesville
einen Sieg.
24. Dezember
Nachdem die beiden Donaufürstentümer Moldau und
Walachei ihn 159 zum Fürsten des jeweiligen Staates
gewählt hatten, proklamierte Alexandru Ioan Cuzy das
neue vereinigte Fürstentum Rumänien unter
osmanischer Oberhoheit. Vorläufige Hauptstadt wurde
Iasi.
25. Dezember
Der erste Teil des Romans "Le Capitaine Fracasse"
von Theophile Gautier erschien in der Zeitschrift
"Revue Nationale". Der letzte Teil erschien am 10.
Juni 1863.