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1919
Das Autojahr 1919 - Fahrzeuge für den
öffentlichen Transport hatten Vorrang
In Deutschland hatte der
Erste Weltkrieg einen
drastischen Einschnitt in der Automobilindustrie
hinterlassen, der sich im Jahr 1919 bemerkbar
machte.
Kaum ein Automobilkonzern hatte während des Krieges
noch Pkws hergestellt, und nun, da die Produktion
wieder aufgenommen wurde, ließ sich feststellen,
dass der Stand der technischen Möglichkeiten dem des
Jahres 1913 entsprach, die Qualität der Fahrzeuge
jedoch deutlich schlechter war als in der Zeit vor
dem Krieg.
Die Produktion von Lastwagen und
Lieferwagen sank im Jahr 1919 auf unter die Hälfte
der noch im Jahr zuvor hergestellten Menge. Vermehrt
wurden jetzt dringend benötigte Fahrzeuge für den
öffentlichen Transport hergestellt, und die
Produktion von Pkws lief dadurch nur sehr langsam
wieder an.
In Frankreich hingegen brachte das Jahr 1919 einen
der wichtigsten Konzerne der Automobilgeschichte des
Landes hervor. Der französische Industrielle
André-Gustave Citroen, der während des
Ersten
Weltkriegs Waffen erzeugt hatte, gründete das
Unternehmen Citroen, das noch im selben Jahr mit dem
Typ A das erste Auto auf den Markt brachte. Der
große Erfolg dieses Fahrzeugs beruhte auf der im
Preis inbegriffenen Ausstattung wie Reserverad und
Beleuchtung, einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu 65
km/h und sechs verschiedenen zur Auswahl stehenden
Karosserie-Varianten. In der zweiten Jahreshälfte
verkaufte Citroen bereits 2500 Autos, im Jahr darauf
steigerte sich die Produktion auf unglaubliche 20
200 Stück. Damit ging der Konzern als der erste
Hersteller für den Massenmarkt außerhalb der USA in
die Geschichte des Automobils ein. In den
Dreißigerjahren gelang Citroen mit dem ersten mit
Frontantrieb ausgestatteten Auto, dem Traction Avant
Typ 7 ein erneuter, zukunftsorientierter Triumph.
Mit dem geräumigen Kleinwagen 2CV feierte der
Konzern in den Vierzigerjahren große Erfolge. Auch
mit dem stromlinienförmigen DS, der ab Mitte der
Fünfzigerjahre produziert wurde, brachte Citroen ein
Kultauto auf den Markt. Mit einer halbautomatischen
Schaltung und einer hydraulischen Federung
ausgestattet, wurde „La Déesse“, zu deutsch „Die
Göttin“ zu einem der populärsten Autos, die je in
Frankreich hergestellt wurden und gilt nach wie vor
als Nationalstolz der Franzosen.
Das erste Jahr nach dem Krieg brachte auch in
England ein neues Unternehmen hervor, das bis in die
späten Sechzigerjahre Autos produzierte. Bereits das
erste, in Coventry gefertigte Modell der 1919
gegründeten Marke Alvis wurde ein großer Erfolg.
1965 wurde Alvis von dem Traditionskonzern Rover
übernommen, der die Marke in den darauffolgenden
Jahren auslaufen ließ.
In den USA verließen im Jahr 1919 etliche
Automobile, die heute wertvolle Oldtimer sind, die
Fabriken. Der von dem Unternehmen Roy Meisenhelder
Sheet Metal and Auto Body Works produzierte
Meisenhelder Roadster, der Paige Roadster, der Pan
Model A der erst im Jahr zuvor gegründeten Pan Motor
Company oder der Brisco Model B Touring zählten zu
den Glanzstücken des Jahres 1919.
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