1810
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1819
Die Kunst der 1810er Jahre
Das Kunstjahrzehnt 1810 wurde stark von den
Ereignissen in der Literatur beeinflusst. In diesem
Jahrzehnt wurden die ersten Auflagen der
Grimms
Märchen veröffentlicht. Dies war ein einschneidendes
Ereignis, welches ebenfalls einen großen Einfluss
auf die deutsche Gesellschaft ausübte.
Die Werke der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm waren
im Großen und Ganzen eine Mischung aus neu
geschriebenen Texten, überarbeiteten Volksmärchen
sowie Kunstmärchen. Im Jahr 1815 veröffentlichten
sie eine überarbeitete Version ihrer Märchen, bei
welcher sie im Vorwort erwähnten, dass es sich um
ein Erziehungsbuch handele.
Mit der Geburt Robert Schumanns und
Frédéric Chopins
im Jahr 1810, wurde ein Grundstein für die
Entwicklung der Musik gelegt. Die Musikrichtungen
der damaligen Zeit wurden sehr stark von der
romantischen Epoche beeinflusst. Die Eigenschaften,
der Musik in der Romantik, waren eine übermäßige
Betonung des gefühlvollen Ausdrucks, die
Überschreitung der gewohnten Harmonik und eine
Verbindung der Musik mit außermusikalischen
Komponenten. Diese musikalische Entwicklung
spiegelte auch die Sehnsucht des deutschen Volkes
nach dem Übernatürlichen und Fantastischen wieder.
Jene Realitätsflucht lag in der großen Armut und
ausweglosen Situation vieler Bevölkerungsschichten
begründet. Durch den rapiden Anstieg der
Geburtenrate in einer relativ kurzen Zeit, kam es im
gesamten "Deutschen Bund" zu einer Überbevölkerung,
welche zahlreiche Menschen in die finanzielle Misere
stürzte.
Auch die romantische Malerei befand sich in den
1810er Jahren in ihrer Blütezeit. Dabei wandten sich
viele Maler in erster Linie landschaftlichen Motiven
zu. Diese wurden jedoch eher in einem düsterem Stil
gehalten, welcher die Melancholie zahlreicher
Menschen zur damaligen Zeit zum Ausdruck bringen
sollte. Es wurde hierbei auch oft von einer
Wiederbelebung des Mittelalters gesprochen, weshalb
alte Burg- und Klosterruinen besonders oft in den
Bildern vorzufinden waren.
Ein einschneidendes Ereignis zur damaligen Zeit
stellte der Tod Johann Gottlieb Fichtes, im Jahr
1814, dar. Bei jenem Mann handelte es sich um einen
der wichtigsten Philosophen des deutschen
Idealismus, der auch für die Romantik eine
bedeutende Rolle spielte. Johann Gottlieb Fichte
beschäftigte sich in seinen philosophischen Theorien
vor allem mit dem Menschen, dessen Weltanschauungen
und seiner Rolle in der Gesellschaft.
Dieser schaffte sich mit seinen Theorie genauso
viele Freunde wie Feinde, so dass selbst
Johann
Wolfgang von Goethe dem Philosophen Fichte eher
skeptische gegenüberstand.
Im Großen und Ganzen kann das Kunstjahrzehnt ab 1810
als eine eher melancholisch orientierte Zeit
bezeichnen. Dies äußerste sich in erster Linie in
der Vorliebe zu romantischen Darstellungen in der
Kunst, welche bei zahlreichen Menschen auf
Wohlwollen stießen. Hierbei kamen vor allem düstere
und nachdenklich stimmende Themen zum Einsatz, die
genau den Geschmack des deutschen Volkes trafen und
die Seelen vieler Menschen berührten.
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