Die vielfältigen Einflüsse des Blues bzw. der Bluesmusik
Die Ursprünge des Blues liegen in einfachen Liedern,
welche die schwarzen Sklaven in den Südstaaten der
USA bei ihrer Arbeit auf den Baumwollfeldern sangen.
Der Blues begann im späten
19. Jahrhundert
populär zu werden und entstand in etwa zeitgleich
mit der Gospelmusik.
Damals handelte es sich um keine eigenständige
Musikrichtung. Die farbigen Musiker der Südstaaten
trugen ihn in Unterhaltungstheatern vor, wo auch
Schlager und Popmusik der damaligen Zeit zu hören
waren.
Um
1910
gewann der Blues an Eigenständigkeit. Namen wie
Bessie Smith oder Alberta Hunter
sorgten
für die
Verbreitung der Musikrichtung. Der farbige Komponist
W. C. Handy veröffentlichte zwischen
1911 und
1914 mit
seinem “St. Louis Blues” oder dem von Heimweh
getragenen “Memphis Blues” erste international
beachtete und auch auf dem Popmusikmarkt
erfolgreiche Stücke. Weitere Themen, welche in
Bluesstücken der damaligen Zeit verarbeitetet
wurden, waren Geldnöte, Rassendiskriminierung und
Liebeskummer.
An Eigenständigkeit gewann der Blues mit der
kommerziellen Vermarktung durch Plattenfirmen. Die
Pianistin Mamie Smith veröffentlichte
1920
mit dem Titel “That Thing Called Love” die erste
Bluesnummer auf Langspielplatte. Im selben Jahr
landete sie mit dem ersten gesungenen Bluestitel
“Crazy Blues” einen Welthit.
Der Blues galt als eine der bedeutendsten
Inspirationsquellen des Jazz und erlebte seine
klassische Periode zwischen 1923 und 1928, mit
Künstlern wie
Louis
Armstrong und Jimmy Harrison.
In den
1940er
Jahren wurde Bluesmusik auch über die
Radiosender der USA verbreitet und erreichte ein
breites Publikum. Blueselemente in Verbindung mit
Honky Tonk, n
einer härteren Form der
Country Musik, führte
zur Entstehung des Rock`n`Roll. Die
1950er
und
1960er
Jahre machten den Blues auch bei einem
weißen Publikum beliebt.
Dies lag nicht zuletzt an den zahlreichen schwarzen
Einwanderern, welche sich im Norden der USA
niederließen. Der Blues verlieh dem Jazz in
Großstädten wie Detroit oder Chicago mit dem Urban
Blues neue Akzente. Der Country Blues hielt Einzug
in die Folkbewegung.
Das
1962 ins Leben gerufene American Folk Blues
Festival führte zur Verbreitung des Blues in Europa.
Zunächst sorgten
John Lee Hooker oder Big Joe
Williams in Großbritannien für begeisterte Zuhörer.
Auch die britischen Rockmusiker ließen sich vom
Blues inspirieren und feierten damit in den 1960er
Jahren in den USA Erfolge.
Eric
Clapton, die
Doors oder die
Rolling Stones gelten als
Wegbereiter des Bluesrock. Die im Jahre 1968
gegründete Band Das 3. Ohr zählt zu den ersten
Vertretern des deutschsprachigen Blues. In der
früheren
DDR fanden sich mit Klaus Renft, Jürgen
Kerth oder der Band Engerling bedeutende
Bluesvertreter.
In den Folgejahren wurde der traditionelle Blues
mehr und mehr von
Hip-Hop oder Soul verdrängt.
Künstler wie der amerikanische Blues-Gitarrist
Robert Cray oder die kalifornische Rhythm and Blues
Sängern Bonnie Raitt zählen zu den bekanntesten
Vertretern des neuzeitlichen Blues.
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