Biografie
Alexis Korner
Lebenslauf Lebensdaten
Alexis Korner ist
am
19. April 1928 in Paris
geboren – als Alexis Andrew Nicholas
Koerner. Da sein Vater Österreicher
und die Mutter türkisch/griechischer
Abstammung waren, wuchs der kleine
Alexis multikulturell auf. Die
Familie Korner lebte in
verschiedenen Ländern (Frankreich,
Schweiz, Nordafrika), bis sie für
sich - Mitte der
30er Jahre –
England als
Heimat entdeckten und sich hier
niederließen. Schon mit fünf Jahren
lernte Alexis Klavier spielen und
Musiktheorie. Als der Zweite
Weltkrieg „überstanden“ war, wollte
Alexis vor allem Jazz hören und
spielen. Er stieg als Semi-Profi bei
Chris Barber ein. Durch ihn lernte
er auch den Blues Fan und
Mundharmonika-Spieler Cyril Davies
kennen. Und der schaffte es, Alexis
für den Blues zu begeistern.
Immerhin war dieser Musikstil zu der
Zeit in Europa so gut wie unbekannt!
Um sich ihre eigene Bühne zu
sichern, haben die beiden sogar ihr
eigenes Musiklokal eröffnet: den
London Blues und Barrelhouse Club!
Denn wer damals eigene Musik
machen
wollte, der eröffnete „einfach“
seinen eigenen Club, um dort spielen
zu können! Aber
London war noch
nicht reif für ihren Mix aus R´n´B,
Blues und Jazz! Noch nicht!
Gemeinsam gründeten sie 1961 die
Gruppe „Blues Incorporated“, die
erste Supergroup der Rockmusik.
Diesem Ensemble gehörten im Laufe
seiner Geschichte u.a.
Mick
Jagger,
Charlie Watts,
Jack Bruce,
Ginger Baker,
Eric Burdon und Long John
Baldry an. Es entstanden aus dieser
Blues-Band später einige prominente
Bands wie z.B. die
Animals, der Graham Bond
Organization, die
Manfred-Mann-Gruppe und auch die
Rolling Stones
entwickelt. Und somit war die „Blues
Incorporated“ ein echter
Talentschuppen, aus dem ganz große (Super-)Musikerkarrieren
im Bereich Rock- und Jazzmusik
hervorgegangen sind! Anfangs
spielten „Blues Incorporated“ noch
im Untergeschoss eines Teelandes,
direkt an der
Londoner-U-Bahn-Station „Ealing
Broadway“. Das änderte sich aber
relativ schnell: ab Mai 1962 trat
die Band im Marquee Club regelmäßig
auf. Sie wurden damit zum Geheimtipp
der Szene und schafften es, den
Laden an jedem Blues-Donnerstag
richtig voll zu bekommen. Übrigens:
Im Marquee fanden auch die ersten
Plattenaufnahmen statt – zu dem
sendete Radio BBC von hier auch ive
die „Blues Incorporated“-Konzerte.
1963 trennten sich die Wege der
beiden Band-Gründer: Davies verließ
die Band. Neben ihren
Eigenkompositionen spielten sie auch
Stücke von Jimmy Witherspoon, Willie
Dixon und auch von
Ray
Charles oder
Herbie Hancock. 1967 wurde
die Band von Korner aufgelöst (es
gab dann aber 1968 noch einen
Auftritt, der für die BBC
stattgefunden hatte). Danach
arbeitete Korner in mehreren Bands
und an verschiedenen Musikprojekten
– 1969 stellte er mit Tochter Sappho
und einigen anderen Leuten die New
Church „auf die Beine“. Eröffnet
wurde das legendäre Konzert von den
Rolling Stones - damals zu Ehren des
verstorbenen
Brian
Jones (Gründungsmitglieder
der Rolling Stones)! Das ganze fand
im Londoner Hyde Park statt und
wurde vor Ort von über 250.000
Menschen verfolgt. 1970 gründete
Alexis mit Thorup, Produzent Mickie
Most und Songschreiber John Cameron
die CCS – die Collective
Consciosness Society. Ein vom Blues
inspirierter Big-Band-Sound, der auf
Rockmusik traf – das waren ganz neue
Klänge. Und die kamen bei den Fans
und Kritikern auch an – CCS wurden
für eine Zeit lang sehr erfolgreich!
Die Musiker (und damit auch Alexis)
bekamen endlich Anerkennung für
ihren Sound und ihre Arbeit.
Gemeinsam hatte CCS Hits – z.B. mit
der Cover-Version von „Whole Lotta
Love“ – der
Titel stammt im Original
von
Led Zeppelin (Platz 13 in
den britischen
Charts). Weiter Songs waren:
„Tap Turns On The Water“, „Brother“,
„The Band Played The Boogie“. Die
Klassiker „Satisfaction“, „Shaking
All Over“, „Sunshine Of Your Love“
hörten sich mit dem typisch
untypischen CCS-Sound völlig
neu und
eigenwillig an – aber auch verdammt
gut! 1973 löste sich die Band dann
aber auf. Korner und Throrup
gründeten daraufhin „Snape“. Danach
arbeitete Alexis in eher
kurzfristigen Projekten und
produzierte einige Solo-Alben: z.B.
„Get Off Of My Cloud“ (1975). Zu
seinem 50. Geburtstag schenkte er
sich (und den Fans) das „Party
Album“ (1978). Hier rief er noch
einmal einige Bläser aus der Blues
Incorporated zusammen. Der letzte
öffentliche Auftritt war im August
1983 in Eindhoven/Holland. Damals
sang Ruby Turner mit ihm gemeinsam
auf der Bühne. Kurz darauf (Januar
1984) starb Alexis Korner im
Londoner Westminster-Krankenhaus an
Lungenkrebs – er war gerade einmal
55 Jahre alt. Übrigens: Alexis war
seit 1950 mit seiner Liebe Roberta
verheiratet. Gemeinsam hatten die
beiden eine Tochter (Musikerin
Sappho Gillett) und zwei Söhne
(Nicholas und Damián). Alexis Korner
wurde oftmals von der Presse und
auch seinen Fans als „Vater des
weißen (englischen) Blues“
bezeichnet – er selbst hatte dies
immer abgelehnt!
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