Literatur 1982 Das literarische Jahr
Das Literaturjahr 1982 würdigte einen großen Autor mit
dem
Nobelpreis für Literatur, den Kolumbianer Gabriel
José García Márquez. "Hundert Jahre Einsamkeit", das
Werk, für das Márquez mit der bedeutenden Auszeichnung
bedacht wurde, verkaufte sich weltweit in über 30
Millionen Exemplaren und zählt bis heute zu den
wichtigsten Romanen des 20. Jahrhunderts und zu einem
der populärsten Bücher der lateinamerikanischen
Literatur, die vor allem in den letzten Jahren durch die
Werke von Autoren wie Roberto Bolaño wieder einen
Aufwärtstrend zu verzeichnen hat.
"Hundert Jahre Einsamkeit" ist ein epochales Werk, ein
Generationen- und Familienroman, der sechs Generationen
einer fiktiven Familie über den Zeitraum von hundert
Jahren hinweg in ihrem Leben und Wirken betrachtet und
begleitet. Der Roman erschien im Jahr
1967 und bedeutete
den literarischen Durchbruch für den Verfasser.
Marquéz, der am
6. März
1927 geboren wurde, gilt bis heute als
einer der wichtigsten lateinamerikanischen Literaten,
neben seinem schriftstellerischen Wirken betätigt er
sich ebenso als Journalist und Drehbuchautor, auch
politischer Aktivismus steht dem Kolumbianer nicht fern,
der sich in seinen Werken immer auch kritisch mit
zeitgeschichtlichen Themen und politischen Fragen
auseinandersetzt.
Der Nobelpreisträger für Literatur des Jahres 1982 gilt
als einer der lateinamerikanischen Vertreter des Stils
des sogenannten "Magischen Realismus". Im "Magischen
Realismus" wird die alltägliche Realität, die uns
vertraute Wirklichkeit, verbunden mit magischen und
irrealen bis ins Surreale neigenden Elementen, Träume
und Illusionen erhalten eine herausragende Bedeutung. In
der gegenwärtigen Literatur wird der "Magische
Realismus" beispielsweise auch von japanischen Autoren
vertreten, so gilt der in seinen Werken von der
westlichen Kultur geprägte Schriftsteller Haruki
Murakami als ebenfalls diesem Stil zuzuordnen.
Da gerade in Lateinamerika die Verwurzelung alter Mythen
und der Glaube an Geister noch weitaus stärker in der
Kultur und im Alltag verankert sind, grenzt sich der
"Magische Realismus" dort von den europäischen
Ausprägungen ab. Lateinamerika und dessen Situation sind
auch immer wieder thematisiert in den Werken des
Kolumbianers, sie beschäftigen sich mit der isolierten
Situation Lateinamerikas wie auch der Isolation des
Menschen im Allgemeinen.
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