Juni 1983 - Ceausescu
übt Kritik
Anlässlich des Sondertreffens der sieben Staaten des
Warschauer Paktes tags zuvor in Moskau, übte der rumänische Staats- und
Parteichef Nicolae Ceausescu am 28. Juni 1983 scharfe Kritik an den
Manövern des Militärbündnisses. Er war der Meinung,
dass sie nur der unnötigen Zurschaustellung der
militärischen Macht, nicht aber der Entspannung und
Vertrauensförderung dienten. Daher wollte er keine Truppenübungen
in Rumänien mehr erlauben.
Die Parteichefs erklärten den Verzicht auf eine
entsprechende Zahl von Mittelstreckenraketen im
europäischen Teil der Sowjetunion für den Fall, dass
in Europa keine US-amerikanischen
Mittelstreckenraketen stationiert würden.
Was passierte im Juni 1983
1. Juni
Die deutsche Schriftstellerin Anna Seghers, starb in Berlin (Ost). Seghers war
am 19. November 1900 in Mainz geboren worden.
2. Juni
Die NATO-Außenminister bestätigten in Brüssel, dass
die Pershing-II-Raketen und Cruise-Missiles ab
Jahresende aufgestellt würden, wenn die Genfer
Verhandlungen ohne Erfolg bleiben würden.
3. Juni
Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff nahm
an der sechsten Tagung der deutsch-arabischen
Wirtschaftskommission in Riad teil. Er wollte die
Beziehungen zu dem Erdölland stärken. In Arabien gab
des zur Zeit 220 deutsche und 55 deutsch-arabische
Unternehmen.
4. Juni
In Hannover fand der erste Bundeskongress der Grünen
statt. Es wurden insbesondere die Themen Umwelt,
Friedensbewegung, Deutschlandpolitik und
Arbeitslosigkeit behandelt.
5. Juni
Mit 8779 Punkten stellte der deutsche Zehnkämpfer Jürgen Hingsen einen neuen
Weltrekord auf.
6. Juni
Durch eine Schlagzeile des Magazins „Der Spiegel“ trat die Infektionskrankheit
AIDS in der BRD erstmals drastisch in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. „Der
Spiegel“ hatte einen Artikel mit der Überschrift „Tödliche Seuche AIDS: Die
rätselhafte Krankheit“ betitelt.
7. Juni
Das EG-Parlament stimmte dem Austritt Grönlands aus
der Europäischen Gemeinschaft zu. Grönland
protestierte durch den Austritt gegen einen
Beschluss der EG-Kommission, deutschen Fischern eine
weitere Fangquote von 10.000 Tonnen Dorsch an der
grönländischen Küste zuzugestehen.
8. Juni
Die DDR schob Roland Jahn, ein Mitglied der
DDR-Friedensbewegung, in die Bundesrepublik
Deutschland ab.
9. Juni
Bei den Wahlen zum britischen Unterhaus, errang die
Konservative Partei der Premierministerin Margaret
Thatcher einen klaren Sieg.
10. Juni
Ahmed Ibraham, ein Mitarbeiter des PLO-Führers Jasir
Arafat, wurde durch einen Sprengstoffanschlag
getötet. Er sollte mit den rebellierenden
Fatah-Einheiten verhandeln.
11. Juni
Durch einen Sieg über den Lokalrivalen SC Fortuna Köln gewann der 1. FC Köln den
DFB-Pokal.
12. Juni
Der 20. Deutsche Evangelische Kirchentag im
Niedersachsenstadion von Hannover, der am 8. Juni
eröffnet worden war, endete mit einem Festakt, an
dem 90.000 Menschen teilnahmen.
13. Juni
Die US-amerikanische Raumsonde „Pioneer 10“ verließ unser Sonnensystem in
Richtung Aldebaran, einem Stern im Sternbild Stier. Damit wechselte die
Raumsonde vom interplanetaren Raum in den interstellaren Raum.
14. Juni
Der Deutsche Städtetag hielt seine 22. Ordentliche
Hauptversammlung in Frankfurt am Main ab. Der
Dortmunder Oberbürgermeister Günter Samtlebe löste
den bisherigen Präsidenten, den Frankfurter
Oberbürgermeister Manfred Rommel, ab.
15. Juni
Die Äußerung von Bundesfamilienminister Heiner
Geißler bei der Bundestagsdebatte über die
Sicherheitspolitik, dass der Pazifismus der 30er
Jahre Auschwitz erst möglich gemacht hätte, löste
Tumulte aus.
16. Juni
Juri W. Andropow, der Generalsekretär der KPdSU,
wurde vom Obersten Sowjet in Moskau zum
Staatsoberhaupt der Sowjetunion gewählt.
17. Juni
In Houston (US-Bundesstaat Texas) fand die Uraufführung der Oper „A Quiet Place“
von Leonard Bernstein statt.
18. Juni
Vom Kennedy Space Center aus startete die Raumfähre „Challenger“ zur Mission
STS-7. Die an Bord befindliche Astronautin Sally Ride wurde damit zur ersten
US-Astronautin und gleichzeitig zur dritten Frau um Weltraum.
19. Juni
In Stuttgart wurde von den EG-Staats- und Regierungschefs die „Feierliche
Deklaration zur Europäischen Union“ unterzeichnet.
20. Juni
In Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens, ging die
19. Gipfelkonferenz der Organisation für
Afrikanischen Einheit (OAU) zu Ende.
21. Juni
Der Rat der EG-Außenminister beschloss eine
Finanzhilfe für Portugal und Spanien als
Vorbereitung auf den Beitritt zur EG.
22. Juni
Um den Arbeitsmarkt zu entlasten, verabschiedete die
Bundesregierung einen Gesetzentwurf zur befristeten
finanziellen Förderung der Rückkehrbereitschaft
ausländischer Arbeitnehmer.
23. Juni
Papst Johannes Paul II. gab die Ernennung des Freiburger Professors für Dogmatik
und Ökumenische Theologie, Karl Lehmann, zum Bischof von Mainz bekannt. Seine
Bischofsweihe erhielt Lehmann am 23. Oktober 1983.
24. Juni
Der Oberste Gerichtshof in Washington hob das
Vetorecht des US-Kongresses gegenüber der Politik
des US-Präsidenten auf. Das Einspruchsrecht stellte
nach Meinung des Gerichts einen Verstoß gegen die
Verfassung dar. Das Urteil traf u. a. das Recht des
Kongresses, den Einsatz von Truppen in Übersee
abzubrechen. Mit der Aufhebung dieses „legislativen
Vetos“ ist die Macht des Kongresses gegenüber dem
Präsidenten erheblich eingeschränkt worden.
25. Juni
In Bottrop wurde das „Josef Albers Museum Quadrat“ eröffnet. Das Museumszentrum
im Stadtpark wurde als „Quadrat Bottrop“ über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.
29. Juni
Es gelang dem Ministerpräsidenten und CSU-Chef Franz-Josef Strauss, die deutsche
Bundesregierung dazu zu bringen, für einen Milliardenkredit an die DDR zu
bürgen, den er vermittelt hatte. Als Konsortialführer an der Spitze der
kreditgebenden Bankengruppe stand die Bayerische Landesbank.
26. Juni
Bei vorgezogenen Parlamentswahlen in Italien
verloren die Christdemokraten sechs Prozent der
Stimmen, blieben aber vor den Kommunisten stärkste
Partei.
27. Juni
Die Parteichefs der Länder des Warschauer Paktes
versammelten sich in Moskau zu einem Sondertreffen.
Zum Abschluss erklärten sie den Verzicht auf eine
entsprechende Zahl von Mittelstreckenraketen im
europäischen Teil der Sowjetunion für den Fall, dass
in Europa keine US-amerikanischen
Mittelstreckenraketen stationiert würden.
28. Juni
Anlässlich des Treffens der sieben Staaten des
Warschauer Paktes übte der rumänische Staats- und
Parteichef Nicolae Ceausescu scharfe Kritik an den
Manövern des Militärbündnisses. Er war der Meinung,
dass sie nur der unnötigen Zurschaustellung der
militärischen Macht, nicht aber der Entspannung und
Vertrauensförderung dienten. Daher wollte er auf
rumänischem Boden keine Truppenübungen erlauben.
30. Juni
Die EU-Kommission setzte die Stahlkapazitäten fest,
die in den Mitgliedsländern abgebaut werden durften.
Die Reduzierung der Kapazitäten bedeutete
voraussichtlich die Vernichtung von etwa 100.000
Arbeitsplätzen in Europa.
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