Juli 1983 -
Stationierung neuer
US-Waffen
Der deutsche
Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher brachte
am 18. Juli 1983
in der Diskussion um die Stationierung neuer
US-Waffen in Westeuropa ein von beiden Großmächten
bereits verworfenes Modell in Erinnerung, das die
Verhandlungsführer vor einem Jahr in Genf entwickelt
hatten. Danach sollten beide Seiten ihre
Mittelstreckenraketen auf je 75 Stück begrenzen. Die USA
sollten auf Pershing-II-Raketen verzichten und nur
Marschflugkörper aufstellen.
Was passierte im Juli 1983
1. Juli
Muammar al Gaddafi, der libysche Revolutionsführer,
traf seit 1969 zum ersten Mal wieder mit König Hasan
II. von Marokko zusammen. Die Westsahara-Frage war
ein Hauptthema bei dem Treffen.
2. Juli
In Bern wurde das musikalische Märchen von Gottfried von Einem, „Prinz Chocolat“
uraufgeführt.
3. Juli
In Belgrad endete die sechste UNO-Konferenz über
Handel und Entwicklung (UNCTAD). Die Delegierten aus
150 Ländern wollten in ihrer Abschlusserklärung vor
allem auf die katastrophale wirtschaftliche Lage in
den Entwicklungsländern aufmerksam machen.
4. Juli
Bundeskanzler Helmut Kohl und Außenminister
Hans-Dietrich Genscher trfen zu einem drei Tage
dauernden offiziellen Besuch in Moskau ein.
5. Juli
In Aesch in der Schweiz starb der bundesdeutsche
Fußballtrainer Hennes Weisweiler im Alter von 64
Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes.
6. Juli
Ein iranischer Jumbo-Jet, der sich auf einem
Inlandsflug befand, wurde von sechs iranischen
Oppositionellen über Kuwait nach Paris entführt. Am
7. Juli ließen die Entführer nach Verhandlungen mit
einem iranischen Exilführer die letzten Geiseln frei
und gaben auf. Auf die Weigerung Frankreichs hin,
die Täter auszuliefern, wurde in Isfahan das
französische Konsulat und in Teheran das
Kulturinstitut geschlossen.
7. Juli
In der seit 1967 von Israel besetzten
westjordanischen Stadt Hebron wurde ein jüdischer
Student von drei Arabern ermordet und einheimische
Araber lieferten sich mit jüdischen Siedlern
Straßenschlachten. Die Israelis setzten daraufhin
den Bürgermeister und den Stadtrat ab.
8. Juli
Die elfjährige US-Amerikanerin Samantha Smith
besuchte den sowjetischen Staats- und Parteichefs
Juri W. Andropow in Moskau auf dessen Einladung hin.
Die Schülerin hatte Andropow einen Brief geschrieben
und ihn gefragt, warum die Sowjetunion die Welt
beherrschen wolle. Auf Andropows Einladung hin
sollte sie sich selbst von dem Friedenswillen der
Sowjetunion überzeugen.
9. Juli
Ein Großbrand im Hamburger Hafen kostete zwei
Menschen das Leben. Elf Personen wurden verletzt und
ein Sachschaden Millionenhöhe entstand. Das Feuer
war durch die Explosion eines Leichtbenzintanks
verursacht worden.
10. Juli
Der deutsche Komponist Werner Egk starb in Inning am Ammersee. Egk war am 7. Mai
1901 in Donauwörth geboren worden.
11. Juli
Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher reiste
nach Waschinton, um US-Präsident Ronald Reagan und
die US-Regierung über die Ergebnisse der Gespräche
von Bundeskanzler Helmut Kohl mit dem sowjetischen
Staats- und Parteichef Juri W. Andropow zu
unterrichten .
12. Juli
Auf der Nordseeinsel Pellworm wurde das größte
europäische Sonnenkraftwerk in Betrieb genommen. Die
Anlage war von AEG-Telefunken errichtet worden und
hatte eine maximale Leistung von 300 Kilowatt. Bei
der Finanzierung hatte die EG mitgeholfen.
13. Juli
Die Bundesregierung in Bonn stimmte Änderungen des
Bundessozialhilfegesetzes zu, durch die rund 20
Millionen DM im Jahr eingespart werden sollten.
Außerdem wurde eine Änderung des Passgesetzes
beschlossen. Danach sollte ein "Europa-Pass" von
1985 an nach und nach den Reisepass der
Bundesrepublik ersetzen.
14. Juli
Der Inselstaat Republik Fidschi wurde als neues Mitglied in die UNESCO
aufgenommen.
15. Juli
Im Pariser Flughafen Orly wurde ein Bombenanschlag von der armenischen
Untergrundorganisation ASALA verübt. Bei dem Anschlag kamen acht Menschen ums
Leben. Mehr als 50 weitere Menschen wurden dabei verletzt.
16. Juli
Franz Josef Strauß wurde auf dem CSU-Parteitag in
München mit 77 Prozent der Stimmen wieder zum
Parteivorsitzenden gewählt. Es war das schlechteste
Ergebnis seiner 22-jährigen Amtszeit.
17. Juli
Die Präsidenten von
Mexiko, Kolumbien, Panama und
Venezuela, der sogenannten Contadora-Gruppe, setzten
im mexikanischen Badeort Cancun, Empfehlungen zur
Entschärfung der Lage in Zentralamerika auf.
Nicaragua erklärte sich daraufhin mit multilateralen
Verhandlungen über Mittelamerika einverstanden.
18. Juli
Bundesaußenminister
Hans-Dietrich Genscher brachte
in der Diskussion um die Stationierung neuer
US-Waffen in Westeuropa ein von beiden Großmächten
bereits verworfenes Modell in Erinnerung, das die
Verhandlungsführer vor einem Jahr in Genf entwickelt
hatten. Danach sollten beide Seiten ihre
Mittelstreckenraketen auf je 75 begrenzen. Die USA
sollten auf Pershing-II-Raketen verzichten und nur
Marschflugkörper aufstellen.
20. Juli
Laut eines Beschlusses der deutschen Bundesregierung kam es zur Einführung von
bleifreiem Benzin an den Tankstellen ab dem 1. Januar 1986. Außerdem wurde
beschlossen, dass alle Neuwagen mit einem Katalysator ausgerüstet sein müssen.
21. Juli
In der ostantarktischen Wostok-Station wurde mit minus 89,2 Grad Celsius die bis
heute tiefste bestätigte Temperatur gemessen.
21. Juli
Ein mächtiger Ausbruch des Vulkans Colo auf der indonesischen Insel Una Una
verwüstete 80 Prozent der Insel. Erste Beben waren schon seit dem 9. Juli
verzeichnet worden, so dass die Bevölkerung (ca. 7.000 Menschen) rechtzeitig
evakuiert werden konnte. Es kam niemand zu Schaden.
22 Juli
In der Volksrepublik
Polen wurde der Kriegszustand beendet. Der polnische
Ausnahmezustand hatte seit 1981 angedauert.
22. Juli
Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Philippinen wurde ein
Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen.
23. Juli
In Jaffna wurden 13 Regierungssoldaten von
Tamilen-Guerillos erschossen. Daraufhin begannen in
Sri Lanka rassische und religiöse blutige Kämpfe
zwischen buddhistischen Singhalesen und den
hinduistischen Tamilen. Mehr als 200 Menschen kamen
ums Leben.
24. Juli
Bei einer als privat bezeichneten Reise in die CSSR,
Polen und die DDR traf Franz Josef Strauß, der
Ministerpräsident von Bayern, mit DDR-Staats- und
Parteichef Erich Honecker zusammen.
25. Juli
Die Hamburger Polizei beschlagnahmte auf dem unter
panamaischer Flagge fahrenden Containerschiff
„Golden Wave“ etwa 100 kg Marihuana im Wert von 1,2
Millionen DM. Zuvor hatte die Polizei am
Nord-Ostsee-Kanal 149 kg Marihuana und 94 kg
Haschisch im Wert von über 2 Millionen DM entdeckt.
26. Juli
Die Europäische Gemeinschaft verlängerte den Plan
zur Stahlkrise mit Höchstquoten für die Produktion
und verpflichtenden Preisen bis zum 31. Januar 1984.
27. Juli
Österreich verzeichnete einen Hitzerekord. In Dellach im Drautal (Bundesland
Kärnten) wurden 39,7 Grad Celsius gemessen, der höchste Wert seit dem Beginn der
Wetteraufzeichnungen.
28. Juli
Der US-Sonderbotschafter Richard Stone bereiste
Mittelamerika. Zur gleichen Zeit traten in
Panama-Stadt die Außenminister der Contadora-Gruppe
und fünf andere Staaten (Costa Rica, Honduras, El
Salvador, Guatemala und Nicaragua) zu Beratungen
zusammen.
29. Juli
Die USA und die UdSSR schlossen ein neues
Getreideabkommen ab.
30. Juli
Nach den schweren blutigen Kämpfen in Sri Lanka
wurden drei marxistisch orientierte Parteien
verboten. Die Regierung beschuldigte sie, mit
ausländischer Unterstützung die Unruhen geschürt zu
haben, um einem Umsturz herbeizuführen.
Wer
hat im Juli 1983 Geburtstag >>>
Nachrichten Juli 1983 in der Presse Deutschland
....
>>>
<< Das
geschah
1982
|
Das geschah 1984 >>