Das Filmjahr 1988 – Loriots Film „Ödipussi“ wurde
ein Knaller
Im Filmjahr 1988 präsentierte Oliver Stone seinen
Börsen-Thriller „Wallstreet“ dem Kinopublikum. Die
Story: Hauptfigur des Films ist der Milliardär
Gordon Gekko (gespielt von Schauspieler Michael
Douglas). Dabei geht es vor allem um die illegalen
Geschäfte Gekkos an der New Yorker Börse. Einer
seiner Bewunderer ist der junge und durchaus
erfolgreiche Börsenmakler Bud Fox (Charlie Sheen),
der alles dafür gibt, seinen Helden endlich einmal
treffen zu können. Es kommt tatsächlich dazu. Mehr
noch Fox geht mit dem Finanzmogul ein
unausgesprochenes Bündnis ein. Es scheint, als
hätten beide den Schlüssel zum Erfolg
gefunden. Am
Ende stellt sich heraus, dass gemeinsame
Insider-Geschäfte oftmals direkt im Gefängnis enden
können. Für den Film gab es lebende
Beispiele/Vorbilder, an denen sich die Geschichte
erzählen ließ: die beiden Wallstreet-Millionäre Ivan
Boesky und Carl Icahn. Michael Douglas bekam als
„Bester Schauspieler/Beste männliche Hauptrolle“
einen Oscar für seine schauspielerische Leistung.
Kollegin Daryl Hannah bekam dagegen „nur“ die
Goldene Himbeere als „schlechteste
Nebendarstellerin“. Für alle „Wallstreet“-Fans: 2009
drehte Regisseur Oliver Stone den zweiten Teil und
auch wieder mit Michael Douglas als Gordon Gekko in
der Hauptrolle.
Michael Douglas war im Kinojahr 1988 ein weiteres
Mal zu sehen und zwar in dem Streifen „Eine
verhängnisvolle Affäre“, u. a. mit Glenn Close. In
der Filmstory geht es um den New Yorker Anwalt Dan
Gallagher (Michael Douglas). Er lebt glücklich mit
Frau und Kind zusammen, bis er auf einer Party Alex
Forrest (Glenn Close) kennen lernt. Mit ihr
verbringt Dan eine Nacht und ist der Meinung, dass
es dabei auch bleiben würde. Alex sieht das etwas
anders. Sie wird zur absoluten Psychopathin und
versucht am Ende, die gesamte Familie von Dan in das
Geschehen zu integrieren. Der Film ist äußerst
fesselnd. Auch die Kinobesucher waren von dem
Streifen gefesselt. „Eine verhängnisvolle Affäre“
wurde zum Kassenerfolg. Der Film war für sechs
Oscars nominiert und vier Golden Globe-Awards. Dafür
bekam er u. a. die „Goldene Leinwand“ (1988).
Das Filmjahr 1988 hielt aber auch ausgezeichnete
Komödien bereit. Deutschlands Meister des
hintergründigen Humors –
Loriot – offerierte dem zum
Lachen geneigten Kinobesucher seinen „Ödipussi“
(Loriot führte selbst Regie). Die Story: Hauptfigur
des Films ist der schon in die Jahre gekommene
Stoff- und Möbelunternehmer Paul Winkelmann. Der
steht aber immer noch unter dem strengen Regiment
seiner Mutter Louise Winkelmann. Die umsorgt ihren „Pussi“
mit Liebe und Strenge, als wäre er immer noch 15
Jahre alt. Richtig problematisch wird es aber erst,
als „Pussi“ der Diplom-Psychologin Margarethe Tietze
begegnet. Und die muss schließlich auch Mama
Winkelmann genehm sein. Die Kritiker waren sich
einig, dass diese Komödie absolut gelungen ist.
Absurdeste Situationen direkt aus dem ganz normalen
Alltag. „Ödipussi“ wurde der erfolgreichste deutsche
Film des Jahres 1988. Dafür bekam er die „Goldene
Leinwand“.
Witzig und nachdenklich präsentierte sich das
Kinojahr 1988 mit „Good Morning, Vietnam“. Dabei
geht es um einen US-amerikanischen Radiomoderator in
Saigon in der Zeit des
Vietnamkrieges 1965. Sein
Name ist Adrian Cronauer (gespielt von Robin
Williams). Der Film basiert auf der Biographie eines
AFN-Moderators, der nach Vietnam versetzt worden
war. In dem Film gewinnt Cronauer viele Fans unter
den Soldaten, denn die mögen den Witz des
Moderators. Ganz im Gegensatz zu den Vorgesetzten
von Cronauer, die haben gleich zwei Augen auf den
„Wortanteil“ in seiner Sendung geworfen. So nach und
nach entdeckt der Radiomoderator die absurden
Hintergründe des Krieges und stellt sich immer mehr
Fragen. Doch wie soll er damit in seiner Sendung
umgehen? Die Kritiker hoben damals sehr positiv
hervor, dass dieser US-Film das Kampfgeschehen des
Vietnamkrieges nicht in den Mittelpunkt gestellt
hatte. Bei „Good Morning, Vietnam“ waren die GIs und
die Zivilbevölkerung Saigons die Akteure.
Ebenfalls aus dem Filmjahr 1988 war der erste Teil
von „Stirb langsam“ mit Bruce Willis in der
Hauptrolle als John McClane. Der ist Polizist in New
York und will Heilig Abend ganz in Ruhe mit seiner
Familie in Los Angeles feiern. Dafür überrascht er
seine Frau Holly auf der Weihnachtsfeier ihres
Unternehmens. Und die findet in dem Bürohochhaus „Nakatomi
Plaza“ statt. Genau an diesem Tag wollen einige
Terroristen die Party stürmen, um sich den Inhalt
des Tresors anzueignen. Am Ende wird alles ganz
anders als geplant. Es entbrennt ein verbitterter
Kampf zwischen den Terroristen und John McClane. Ein
Jahr später wurde „Stirb langsam“ für vier Oscars
nominiert. Aufgrund des großen Erfolgs kamen im
Laufe der Jahre drei weitere Teile heraus: „Stirb
langsam II“ – „Stirb langsam: Jetzt erst recht“ und
„Stirb langsam 4.0“.
Filmdebüts und
Neuerscheinungen
Jon Bon Jovi gab in "The Return of Bruno"
sein Filmdebüt.
Steven Seagal hatte seine erste Filmrolle
in "Nico".
Die erfolgreichsten Filme 1988 Kinocharts
Film
Zuschauer
Eine verhängnisvolle Affäre
4.683.600
Ödipussi
4.612.800
Falsches Spiel mit Roger Rabbit
4.300.700
Der Prinz aus Zamunda
3.896.200
Crocodile Dundee II
3.747.000
Ich und Er
3.530.200
Rambo III
2.630.300
Man spricht Deutsh
2.152.100
Anna
1.765.700
Willow
1.565.100
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