Das Filmjahr 1987 – Sommerspaß mit Krokodil
Oliver Stone stellte im Filmjahr 1987 seinen
Antikriegsfilm „Platoon“ vor und die Kino-Community
war begeistert. „Platoon“ zeigt verschiedene
Gesichter des Vietnamkrieges im Jahre 1967 und deren
Wirkung auf die Soldaten. Der Film ist bis heute der
erfolgreichste Vietnamkriegsstreifen, den es bisher
gegeben hat. Insgesamt hat er weit mehr als 138
Millionen US-Dollar eingespielt. Die Story: Chris
Taylor (gespielt von Charlie Sheen) meldet sich ohne
großes Vorwissen als Soldat freiwillig zum
Militäreinsatz in Vietnam. Scheinbar ist Chris
etwas
sehr naiv an die Sache herangegangen. Vor Ort stellt
sich das Soldatenleben irgendwie anders dar.
Kameradschaft ist hier nicht angesagt. Außerdem
erfährt er, dass Neulinge als Kanonenfutter
angesehen werden. Und dann kommt es zum Einsatz an
der Front. Die Kritik damals bescheinigte dem
Filmemacher Stone, dass es ihm gelungen war, die
Todesangst der Soldaten sichtbar machen zu können.
Dafür gab es vier Oscars in den Kategorien „Bester
Film“, „Beste Regie“, „Bester Schnitt“ und „Bester
Ton“. Oliver Stone wurde auf der Berlinale 1987 mit
dem Silbernen Bären für die „Beste Regie“ geehrt.
Interessant ist, dass er seine autobiographischen
Erlebnisse als amerikanischer Soldat in Vietnam in
dem Script verarbeitet hatte. Außerdem konnte sich
Stone mit dem Film einen festen Platz in der
Regie-Riege Hollywoods sichern.
Auch der eher ruhige Film „Stand By Me – Geheimnisse
eines Sommers“ wurde im Kinojahr 1987 gezeigt. In
der Filmgeschichte geht es um vier Jungs, die alle
im Alter um die zwölf Jahre sind und die sich auf
die Suche nach einer Leiche eines Jungen machen
wollen. Diese soll irgendwo in der Nähe ihrer
amerikanischen Kleinstadt Castle Rock liegen. Die
Jungs glauben, dass sie dann, wenn sie den Toten
finden, auf die Titelseite des kleinen
Stadtblättchens kommen und die Bewohner ihrer Stadt
sie wie Helden feiern würden. „Stand by Me“ ist
schönes und sehr spannendes Abenteuer, das unter
anderem mit viel Gefühl davon erzählt, wie
merkwürdig manchmal das Erwachsenwerden sein kann.
Regisseur Rob Reiner hatte die Story nach der
Erzählung „Die Leiche“ von Stephen King gedreht.
Im Filmjahr 1987 erfuhr die Kinowelt auch das erste
Mal von „Crocodile Dundee“. Die australische
Filmkomödie wurde ein richtiger Sommer-Kinoerfolg.
Die Geschichte: Die amerikanische Journalistin Sue
Charlton (Linda Kozlowski) aus New York muss in das
australische „Outback“ reisen. Hier will sie
herauszufinden, ob die abenteuerlichen Geschichten
um den Krokodiljäger „Crocodile Dundee“ (gespielt
von Paul Hogan) wirklich stimmen. Als sie ihn kennen
lernt, ist sie trotz seiner völlig anderen
Lebenseinstellung, fasziniert von ihm. Sue lädt ihn
ein, ihr in ihren Großstadtdschungel New York zu
folgen. Missverständnisse sind vorprogrammiert. Der
Film war 1987 in der Kategorie „Beste Drehbuch“ für
einen Oscar nominiert. Zu dem bekam Paul Hogan 1987
einen Golden Globe-Award für die schauspielerische
Leistung. Es gab bisher zwei weitere Fortsetzungen,
„Crocodile Dundee II“ (1988) und „Crocodile Dundee
in Los Angeles“ (2001). Die beiden Hauptdarsteller
Paul Hogan und Linda Kozlowski spielten auch hier
die Hauptrollen.
Als absoluter Erfolgsfilm mauserte sich „Dirty
Dancing“ in den Kinos des Jahres 1987. Der Inhalt:
Die 17-jährige „Baby“ (gespielt von Jennifer Grey)
ist mit ihrer Familie in einem Feriencamp. Hier
lernt sie den Tanzlehrer Johnny Castle (Patrick
Swayze) kennen. Neben den (Standard)Tänzen, die er
den ungelenkigen Touristen beibringen muss, tanzt er
mit „Baby“ voller Leidenschaft nach
lateinamerikanischen Rhythmen. Als die eigentliche
Tanzpartnerin von Johnny ausfällt, bekommt „Baby“
die Chance, für sie zu einzuspringen. Die Filmmusik
enthielt Songs von Roxette/„Be my Baby“ – Shirelles/“Will
You Love Me Tomorrow“ – „She´s like the Wind“ von
Hauptdarsteller Patrick Swayze und „The Time of my
life“ von Bill Medley im Duett mit Jennifer Warnes.
Den Song bekommt man nach einmaligem Hören nicht
mehr aus dem Ohr.
Auch „Die Unbestechlichen“ zeigten sich in den
Lichtspielhäusern im Filmjahr 1987. Der Streifen
stammt von Regisseur Brian De Palma. Die Story
spielt im Chicago der 1930er Jahre. Der illegale
Handel mit Alkohol blüht hier wie in kaum einer
anderen Stadt. Verantwortlich dafür ist Al Capone
(gespielt von Robert DeNiro). Selbst die Polizei ist
hier käuflich, allerdings nicht mehr lange. Denn
Eliot Ness (Kevin Costner) stellt sich ein Team
zusammen, das mit der nötigen Härte gegen die
Kriminellen vorgeht. U. a. dabei sind der
Streifenpolizist James Malone (Sean Connery), George
Stone (Andy Garcia) und Rekrut Oscar Wallace
(Charles Martin Smith). Die Kritiken sagten damals
über „Die Unbestechlichen“, dass der Film äußerst
spannend ist und actionreich inszeniert wurde und
das mit einem augenzwinkerndem Humor. Gerade das
Finale im Bahnhof gehört zu den spannendsten Szenen
der gesamten Filmgeschichte. Sir Sean Connery bekam
für seine schauspielerische Leistung als Jim Malone
einen Oscar.
Auch das Heim-Kino brachte interessante Neuigkeiten.
Thomas Gottschalk begann Fernsehgeschichte zu
schreiben. Er moderierte nach Frank Elstner und
Jürgen Lippert seine erste Sendung „Wetten dass...“.
Und eine Fernsehgeschichte, deren Ende das ganze
Land in Trauer versetzte, schrieb Hänschen
Rosenthal. Der beliebte Quiz- und Showmaster starb
wenige Wochen vor seinem 62. Geburtstag.
Durch Rudi Carell war die Fernsehwelt um einen
Skandal reicher. Der Holländer ließ in seiner Show
das iranische Staatsoberhaupt Chomeini in
Damenunterwäsche wühlen. Danach bekam Carell sogar
Morddrohungen
Debüts und Neuerscheinungen
1987 gab Sandra Bullock ihr Debüt in dem Film „Hangman“.
Kristin Davis gab in „Doom Asylum“ ihr
Kino-Debüt und Jennifer Lopez gab ihr Filmdebüt als
Myra in dem Filmdrama „Streetgirls“.
Die erfolgreichsten Filme 1987 Kinocharts
Film
Dirty Dancing
8.700.200
Otto - Der neue Film
6.459.000
Crocodile Dundee - Ein Krokodil zum Küssen
5.759.000
Das Dschungelbuch
5.473.100
Beverly Hills Cop II
3.441.200
Der letzte Kaiser
3.124.100
007 - Der Hauch des Todes
3.106.400
Asterix bei den Briten
2.937.700
Die Reise ins Ich
2.614.600
Platoon
2.481.100
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