November Ereignisse Deutschland 1972
Berichte über einen „Kopfgeldhandel“ für die
Entlassung von Häftlingen und die Ausreise von
Kindern, deren Eltern in der Bundesrepublik lebten,
zwischen der BRD und der
DDR wurden am 15 November dementiert. Es
hätte sich dabei um „Mündel Gelder“ gehandelt, die
Bundesbürgern für in der DDR lebende Minderjährige
eingezahlt hätten. Diese waren aber von der
Bundesregierung gesperrt worden, solange die Kinder
nicht ausreisen durften.
Wichtige Ereignisse im
November 1972
1. November
Die ersten 165 Personen, die aufgrund einer Amnestie
aus DDR-Gefängnissen freigelassen wurden, trafen in
der Bundesrepublik Deutschland und in Westberlin
ein.
1. November
In Hamburg bzw. in Leningrad wurde das erste
sowjetische Generalkonsulat in der Bundesrepublik
Deutschland und das erste bundesdeutsche
Generalkonsulat in der UdSSR feierlich eröffnet.
Bundesdeutscher Generalkonsul in Leningrad wurde
Alfred Blumenfeld.
2. November
Der britische Außenminister Alexander Frederick
Douglas-Home stattete Peking einen offiziellen
viertägigen Besuch ab und beendete den Besuch in dem
Bewusstsein, dass „das Eis gebrochen war“. Es hätte
sich in den Gesprächen mit der chinesischen
Regierung gezeigt, dass es trotz der
unterschiedlichen Gesellschaftssysteme viele
Probleme gebe, „bei denen unsere Ansichten
übereinstimmen“.
3. November
In Warschau eröffneten die USA das erste
Handelsentwicklungs- und - informationsbüro in
Osteuropa.
4. November
Die CSU hielt in München ihren Landesparteitag ab.
Damit begann für die CSU die heiße Phase ihres
Wahlkampfes in Bayern.
5. November
Ende Oktober brachen amerikanische Indianer zu einem
großen „Marsch der gebrochen Verträge“ auf. In der
Hauptstadt der USA angekommen, besetzten sie in
Washington das Amt für indianische Angelegenheiten,
um gegen Nichteinhaltung von Verträgen und die
Diskriminierung der Indianer zu protestieren.
6. November
In Brüssel trafen sich die EG-Außenminister, um über
die außenpolitischen Auswirkungen der vom Gipfel im
Oktober beschlossenen „globalen“
EG-Mittelmeerpolitik zu diskutieren. Die USA hatten
in diesem Zusammenhang der EG vorgeworfen, alleinige
Märkte für sich zu erschließen, indem sie
Freihandelsabkommen mit den Mittelmeerländern
schloss.
7. November
Richard Nixon besiegt George McGovern
in den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen mit
großem Stimmenvorsprung.
8. November
Egon Bahr und Michael Kohl, Staatssekretäre vom
Bundeskanzleramt der Bundesrepublik Deutschland und
vom Ministerrat der DDR unterzeichneten in Bonn den
Grundlagenvertrag zwischen den beiden deutschen
Ländern.
9. November
In einer gleichzeitigen, gemeinsamen Erklärung
drückten die Regierungen der vier Mächte ihre
Unterstützung einer UN-Mitgliedschaft der beiden
deutschen Staaten aus.
10. November
Das Insektengifts DDT wurde in der Bundesrepublik
Deutschland per Gesetz verboten.
11. November
Ganz Schweden feierte den 90. Geburtstag von König
Gustav VI. Adolf.
12. November
Rainer Barzel, der Vorsitzende und Kanzlerkandidat
der CDU Forderte dei vier Bundestagsparteien in
einer Wahlrede in Ahrensburg bei Hamburg auf, den
Grundlagenvertrag mit der DDR nicht zu
unterschreiben. Gleichzeitig Forderte er
Verbesserungen des Vertrags.
13. November
Der Niedersachsen-Orkan, bis dahin der
schwerste Orkan der Region seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen mit Böen bis zu 170 km/h
vernichtet innerhalb weniger Stunden von der Nordsee
bis nach Brandenburg große Teile der Forstbestände.
Insgesamt kommen 47 Menschen ums Leben.
14. November
Regierungssprecher Conrad Ahlers (SPD) teilte in
Bonn mit, dass eine ständige direkte Telefonleitung
zwischen Bonn und Ostberlin nach Inkrafttreten des
Grundlagenvertrages eingerichtet würde.
16. November
In Genf unterzeichneten Vertreter der Bundesrepublik
Deutschland und Polens ein Abkommen. Dabei ging es
darum, polnische Staatsbürger, die in
nationalsozialistischen Konzentrationslagern Opfer
pseudo-medizinischer Versuche geworden waren, zu
entschädigen. Die Bundesregierung sollte dafür
insgesamt 100 Millionen DM an Polen zahlen.
17. November
Bundespräsident
Gustav Heinemann begrüßte in einem
RIAS-Interview die im Wahlkampf verstärkte
Anteilnahme der Bevölkerung am politischen Leben und
bedauerte die verbalen Entgleisungen während des
Wahlkampfes.
18. November
Da das Rauchen zu der Hauptursache für Todesfälle
geworden war, Forderte der „ärztliche Arbeitskreis
Rauchen und Gesundheit“ Maßnahmen gegen den
Missbrauch von
Zigaretten.
19. November
Bei vorgezogenen Parlamentswahlen wird
die SPD unter Willy Brandt erstmals zur stärksten
Bundestagsfraktion
20. November
Der Wahlsieg der Koalitionsparteien vor allem der
SPD bei den Bundestagswahlen am Vortag wurde in
Ausland persönlicher Erfolg von Bundeskanzler Willy
Brandt angesehen.
21. November
Die DDR wurde als 131. Mitgliedstaat in die UNESCO
aufgenommen. Bei den UN erhielt sie am 24. November
den Beobachterstatus, den auch die Bundesrepublik
innehatte.
22. November
Nach vergeblichen Bemühungen, den Sprachenstreit
zwischen Flamen und Wallonen zu beheben, trat die
belgische Regierung unter Gaston Eyskens zurück.
23. November
Ein Generalstreiks gegen die starke Abwertung des
Peso und andere wirtschaftliche Maßnahmen der
Regierung, veranlasste den Präsidenten von Bolivien,
Hugo Banzer Suarez, dazu, den Ausnahmezustand zu
verhängen. Nach Entlassung von Gewerkschaftsführern
aus der Haft und Zusagen über Lohn- und
Gehaltsgespräche wurde der Streik am 25. November
abgebrochen.
24. November
Doppelbesteuerungsabkommen zwischen
der Bundesrepublik Deutschland und
Australien.
25. November
In Neuseeland fanden Parlamentswahlen statt. Die
oppositionelle Labour Party errang einen eindeutigen
Sieg. Am 8. Dezember wurde Normal Eric Kirk neuer
Premierminister.
26. November
Nachdem am 1. Januar die Grenze zwischen Polen und
der DDR geöffnet worden waren erließ Polen jetzt
starke Beschränkungen den Geldumtausch bei Reisen in
die DDR.
27. November
In Hamburg trat der Gründungsausschuss der ersten
Bundeswehr-Hochschule zusammen. Am 1. Oktober 1973
sollte das Studium von 310 Offiziersanwärtern
beginnen. Für dieses Studium wurden nur
Langzeit-Soldaten freigestellt.
28. November
Nach der gewonnenen Bundestagswahl am 19. November
traten die SPD und die FDP in die
Koalitionsverhandlungen ein.
28. November
Elliot L. Richardson wurde von US-Präsident Richard
M. Nixon zum Verteidigungsminister und Caspar W.
Weinberger zum Minister für Gesundheits- und
Erziehungswesen ernannt.
29. November
In den
Niederlanden fanden Parlamentswahlen statt
bei denen die Sozialisten klar gewannen und auch die
Liberalen deutliche Gewinne erzielten.
30. November
Laut dem Botschafter der UdSSR in der Bundesrepublik
Deutschland, Valentin M. Falin, nahm die UdSSR die
westliche Einladung zu Vorgesprächen über eine
beiderseitige ausgewogene Truppenreduzierung in
Mitteleuropa (MBFR) an.
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