Juni 1964 - Martin Luther King jr. verhaftet
In St. Augustine (US-Bundesstaat Florida) wurde der
US-amerikanische Bürgerrechtskämpfer
Martin Luther King jr. (1929-1968)
am 19. Juni 1964
verhaftet und gefangen gehalten. Er hatte sich dafür eingesetzt, dass auch
schwarze Bewohner die örtliche Badeanstalt benutzen können. Zwei Tage später
wurde Ihm
von der ältesten Universität der Vereinigten Staaten die Ehrendoktorwürde der
juristischen Fakultät verliehen. Erst nachdem King 900 US-Dollar Kaution
hinterlegt hatte, um das Gefängnis von St. Augustine kurzzeitig zu verlassen,
durfte er an der Verleihungsfeier teilnehmen.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1964
16. Juni
Ballett 1964 – Die Visa für die Mitglieder des sowjetischen Bolschoi-Balletts
wurden vom Auswärtigen Amt in Bonn annulliert, weil das Ensemble sich weigerte,
in Berlin-West aufzutreten.
16. Juni
Musik 1964 – In der Hamburger Staatsoper wurde die Zwölfton-Oper „Der Goldene
Bock“ von Ernst Krenek (1900-1991) uraufgeführt.
17. Juni
TAG DER DEUTSCHEN EINHEIT
17. Juni
BRD 1964 – Bundeskanzler Ludwig Erhard (1907-1977) drückte am „Tag der deutschen
Einheit“, der in der DDR nicht offiziell als solcher angesehen wurde, im
Bundeshaus die Überzeugung aus, dass es ohne Selbstbestimmung für das deutsche
Volk keinen dauerhaften Frieden geben könne. Im ganzen Bundesgebiet fanden
Kundgebungen zu diesem Tag statt.
17. Juni
Erdbeben Japan 1964 – Der nördliche Teil der japanischen Hauptinsel Hondo wurde
von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Die Stadt Niigata wurde zu weiten Teil
zerstört.
18. Juni
NATO 1964 – Vertreter der Mitgliedsstaaten der NATO unterzeichneten ein
Abkommen, aufgrund dessen die Vereinigten Staaten den Verbündeten in verstärktem
Maße Informationen über Nuklearenergie zur Verfügung stellen würden. Ausgenommen
davon waren Atomwaffen.
18. Juni
Kernenergie 1964 – Das erste kernenergiebetriebene Handelsschiff der Welt, das
US-Schiff „Savannah“, traf zu Beginn seiner Europareise in Bremerhaven ein.
19. Juni
Film/Theater 1964 – Der österreichische Volksschauspieler Hans Moser starb
83-jährig in seiner Geburtsstadt Wien (Österreich). Dort war er am 6. August
1880 geboren worden. Moser war durch zahlreiche Filmkomödien im
deutschsprachigen Raum bekannt geworden.
19. Juni
Indonesien 1964 – Die indonesische Regierung gab die Beschlagnahme der
britischen Tee- und Kautschukplantagen auf Java und Sumatra bekannt.
19. Juni
USA/China/Nordvietnam 1964 – Die Regierungen Chinas und Nordvietnams erhielten
von US-Präsident Lyndon B. Johnson (1908-1973) eine ernste Warnung, in der der
Präsident erklärte, dass es zu einem Krieg im Pazifik kommen würde, falls die
kommunistischen Regime in Peking und Hanoi ihre Nachbarn nicht in Ruhe lassen
würden.
19. Juni
Flugzeugunglück USA 1964 – Der jüngste Bruder des am 22. November 1963
ermordeten US-amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy (1917-1963), US-Senator
Edward Kennedy (1932-2009), wurde bei einem Flugzeugabsturz schwer verletzt.
20. Juni
Zypern 1964 – Da sich die Lage auf Zypern noch nicht entspannt hatte, beschloss
der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, die UN-Friedenstruppen weitere drei
Monate bis zum 26. September auf Zypern zu belassen.
20. Juni
Italien Kunst 1964 – In Venedig (Italien) wurde die 32. Internationale
Kunstbiennale eröffnet. Sie dauerte bis zum 18. Oktober und zeigt Werke von 500
Künstlern aus 34 Ländern. Mehr als 3.000 Gemälde, Radierungen und Plastiken aus
dem Bereich der modernen Kunst wurden präsentiert.
21. Juni
Rassendiskriminierung 1964 – Drei junge Bürgerrechtler, die für die
Rassengleichheit in den USA eintraten, wurden als vermisst gemeldet. Erst am 4.
August fand man in der Nähe von Philadelphia (US-Bundesstaat Mississippi) die
Leichen der Männer.
21. Juni
Erdgas 1964 – Im Bereich des deutschen Festlandsockels wurde von der Bohrinsel
„Mister Louie“ erstmals ein Erdgasfund gemeldet. Von Experten wurde
festgestellt, dass lediglich eine Stickstoffblase angestochen worden war.
21. Juni
Automobilrennen 1964 – In Le Mans (Frankreich) fuhren die Rennfahrer Jean
Guichet (*1927) aus Frankreich und der Italiener Nino Vaccarella (*1933) die
Siege beim 24- Stunden-Autorennen ein. Das Rennen wurde überschattet von einem
schweren Unfall, bei dem drei Zuschauer ums Leben gekommen waren.
21. Juni
Fußball 1964 – Mit einem 2:1-Sieg im Finale der Fußball-Europameisterschaft
holte Spanien vor der Mannschaft der UdSSR den Titel im eigenen Land.
22. Juni
Flugverkehr BRD/USA 1964 – Die direkte Fluglinie Berlin (West)-New York, die am
31. Mai von der US-amerikanischen Fluggesellschaft Pan American Airways in
Betrieb genommen worden war, verursachte seitens der Sowjetunion und der DDR
Proteste. Sie erklärten diese Flüge für ungesetzlich, weil sie von den
DDR-Behörden nicht genehmigt worden waren.
22. Juni
Theater 1964 – An der Freien Volksbühne in Berlin (West) wurde die Komödie
„Mohrenwäsche“ von Herbert Asmodi (1923-2007) uraufgeführt.
22. Juni
Fußball 1964 – Der
Fußballclub Schalke 04 behielt einem Beschluss des
Bundesliga-Ausschusses in Hamburg zufolge die Lizenz für die höchste
Spielklasse. Den Antrag auf Lizenzentzug war vom Kontrollausschuss des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB) eingereicht worden, weil der
FC Schalke 04 unrichtige
Angaben über seine finanziellen Verhältnisse bei seiner Bundesliga-Bewerbung
eingereicht haben soll. 0yxvoxw23
23. Juni
USA 1964 – In seiner Rede erklärte der US-amerikanische Verteidigungsminister
Robert McNamara (1916-2009): „Die USA sind bereit, die Ausweitung des Krieges in
Vietnam zu riskieren.“
23. Juni
Katholische Kirche 1964 – Die Möglichkeit einer Reform der Haltung der Kirche
zur Geburtenkontrolle wurde von Papst Paul VI. (1897-1978) angekündigt.
23. Juni
Musik 1964 – Nachdem Herbert von Karajan (1908-1989) am 8. Mai bereits die
künstlerische Leitung der Wiener Staatsoper niedergelegt hatte, teilte er nun
mit, dass er mit Wirkung vom 31. August nicht mehr in Österreich arbeiten werde.
23. Juni
Strahlenforschung 1964 – In der bayerischen Landeshauptstadt München wurde
Helmholtz-Zentrum als Gesellschaft für Strahlenforschung (GSF) gegründet.
24. Juni
BRD Justiz 1964 – Einstimmig wurde vom Deutschen Bundestag die „Kleine
Strafprozessnovelle“ verabschiedet, die u. a. eine rechtliche Besserstellung des
Beschuldigten vorsah.
24. Juni
Medizin 1964 – Das Klinikum der Freien Universität Berlin (West) war im Rohbau
fertiggestellt und feierte Richtfest. Dieser Krankenhauskomplex am Teltow-Kanal
soll der größte und modernste in Europa werden. Mit dessen Bau war vor vier
Jahren begonnen worden.
25. Juni
BRD Justiz 1964 – Gegen 25 Attentäter, die am 29. November 1962 einen Überfall
auf das jugoslawische Dienstgebäude im Bonner Vorort Mehlem verübt hatten,
verkündete das Bonner Schwurgericht die Urteile. Die beiden Hauptangeklagten
wurden zu 15 bzw. vier Jahren Zuchthaus verurteilt.
25. Juni
Bundeswehr 1964 – Die Äußerungen des Wehrbeauftragten Hellmuth Heyse, der in
einer Artikelserie in der Illustrierten „Quick“ schwere Anschuldigungen gegen
die Bundeswehr gerichtet hatte, waren nun Gegenstand der Auseinandersetzungen
innerhalb des Deutschen Bundestages, der sich damit beschäftigte.
25. Juni
DDR-Partei 1964 – In DDR-Hauptstadt Berlin (Ost) fand ein zweitägiger Kongress
statt, den die Sozialistische Einheitspartei (SED) organisiert hatte. Er
thematisierte die Rolle der Frauen beim Aufbau des Sozialismus in der DDR.
25. Juni
Film 1964 – Seine Uraufführung hatte der US-Spielfilm „Circus World“
(Zirkuswelt), in dem John Wayne (1907-1979) als Zirkusmanager Matt Masters zu
sehen ist, der mit seiner Wildwestshow auf Europatournee geht.
26. Juni
Deutschlandpolitik 1964 – Als Antwort auf den am 12. Juni geschlossenen
Freundschaftsvertrag zwischen der DDR und der Sowjetunion veröffentlichten die
Regierungen Frankreichs, der USA und Großbritanniens eine
„Deutschland-Deklaration“.
26. Juni
Kongo-Léopoldville 1964 – Der einstige Ministerpräsident der Provinz Katanga
(Kongo-Léopoldville), Moïse Tschombé (1919-1969), kehrte aus dem Exil nach
Léopoldville zurück.
26. Juni
Kennedy/Berlin 1964 – Vor dem Schöneberger Rathaus in West-Berlin enthüllte
US-Justizminister Robert F. Kennedy (1925-1968) eine Gedenktafel für seinen am
22. November 1963 ermordeten Bruder John F. Kennedy, der dort am 26. Juni 1963
vor 250.000 Menschen gesprochen hatte.
26. Juni
Schweiz/Post 1964 – Zur Beschleunigung der Postbeförderung führte die Schweiz
als drittes Land der Welt nach der BRD und den USA die Postleitzahlen ein.
27. Juni
Metallindustrie BRD 1964 – Nach nur 24 Stunden Verhandlungen auf Schloss
Reinhardshausen einigten sich die Tarifpartner der Metallindustrie auf eine
Neuregelung für Löhne, Urlaub und Arbeitszeiten.
27. Juni
TV Frankreich 1964 – Orientiert an der britischen BBC entstand in Frankreich die
öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt „Office de Radiodiffusion Télévision
Française“ (ORTF).
27. Juni
Theater 1964 – Das Lustspiel des französischen Schriftstellers Pierre Carlet de
Chamblain de Marivaux (1688-1763) wurde in einer Freilichtaufführung des
Freiburger Stadttheaters zum ersten Mal in deutscher Sprache aufgeführt.
27. Juni
Kunst 1964 – Die „Documenta III“ in Kassel wurde von rund 200.000 Menschen
besucht.
28. Juni
Filmpreis 1964 – Der Deutsche Filmpreis 1964 wurde in West-Berlin verliehen. Für
den besten abendfüllenden Spielfilm erhielt der Beitrag „Kennwort: Reiher“, der
unter der Regie von Rudolf Jugert (1907-1979) entstanden war, das Filmband in
Gold, das mit 350.000 DM dotiert war.
28. Juni
Reitsport 1964 – In Hamburg gewann „Zank“ aus dem Stall Vischer mit Jockey Joan
Pall das 95. Deutsche Derby.
29. Juni
Norwegen 1964 – Das Schulschiff „Christian Radich“ der norwegischen
Handelsmarine gewann das „Transatlantik-Rennen der Großsegler“.
29. Juni
Weltpolitik 1964 – Die USA, Großbritannien, Kanada, Thailand und Südvietnam
veröffentlichten zum Abschluss der seit Mai in Vientiane (Laos) geführten
diplomatischen Konsultationen ein Kommuniqué. Darin forderten sie den sofortigen
Rückzug der pro-kommunistishcven Pathet-Lao-Truppen in Laos und warnten
Nordvietnam vor einer Einmischung in die inneren Angelegenheiten von Laos.
29. Juni
BRD Schokolade 1964 – Die Preisbindung für Schokolade in der Bundesrepublik
brach zusammen. Zuerst senkte Tobler-Schokolade die Preise. Sarotti, Sprengel
und Suchard wollten folgen. Statt 1,30 DM oder 1 DM sollten die Tafeln in
Zukunft nur noch 1 DM oder 70 Pfennig kosten.
30. Juni
BRD 1964 – Ein Viertel aller Bundesbürger sprach sich dafür aus, dass
Sonntagsarbeit unter Strafe gestellt werden solle.
30. Juni
Malerei 1964 – Im Auktionshaus Sothebys in London wurden 50 Bilder des
russischen Malers und Grafikers Wassily Kandinsky (1866-1944) versteigert. Die
Werke stammten aus dem Besitz des Guggenheim-Museums in New York.
Juni 1964 Deutschland in den Nachrichten
50 Jahre "I have a dream": Was Europa von Martin
Luther King lernen kann
Tagesspiegel
Juni 1964. Gemeinsam mit zwei anderen Bürgerrechtlern
war Andrew Goodman – ein Freund und Klassenkamerad des
späteren Sängers Paul Simon – nach Meridian im
US-Bundesstaat Mississippi gefahren. Dort wollten sie
Schwarzen dabei helfen, sich ....
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