Politjahr 1950 Politik in Deutschland
Das Jahr 1950: Politisches
Geschehen in Deutschland.
Eine Zeit, die ganz im Zeichen des Konfliktes
zwischen den Ost- (Führung durch die Sowjetunion)
und Westmächten (Führung durch die USA) gestanden
hatte. Auch 1950 verstärkte sich dieser „Kalte
Krieg“ der beiden Mächte – so versuchten sie z.B.
jederzeit, Einfluss auf den jeweils Anderen zu
nehmen (z.B. Politik, Wirtschaft). Aber: Dieser
ungewöhnliche „Konkurrenzkampf“ war alles andere als
ein offen geführter Kriegszug. Info: Der
Marshallplan war zuvor als wirtschaftliches
Wiederaufbauprogramm der USA für das vom Krieg
gebeutelte Europa und dessen Wirtschaft entwickelt
worden. Das Programm sollte vier Jahre laufen und
über 12-Milliarden-Dollar kosten. Die vorgesehene
„Hilfe“ des Marshall-Plans bestand aus Krediten,
Rohstoffen, Lebensmitteln und anderen wichtigen
Produkten. Der absolute Höhepunkt des „Streits“
wurde übrigens der Koreakrieg im Jahre 1950. Grund
dafür: UN-Truppen (unter Führung der USA und China)
griffen in die Kampfhandlungen ein. Damit war auf
einmal der gesamte Weltfrieden bedroht – und die
militärische Lage spitzte sich bis aufs Äußerste zu:
Die USA hatten sogar über den Einsatz von Atombomben
öffentlich nachgedacht. Info: Im Koreakrieg standen
sich beide Parteien erstmals militärisch gegenüber!
Das Jahr 1950: Kommt das ersehnte
Wirtschaftswunder!?
Der damalige Wirtschaftminister Ludwig Wilhelm
Erhardt bestimmte 1950 den neuen „Kurs“ der noch
sehr jungen BRD. Jetzt sollte diese zu einer
Sozialen Marktwirtschaft werden. Und das bedeutete
u.a., dass staatliche „Führungsstile“ - wie z.B. die
Planwirtschaft – ab sofort vehement abgelehnt
wurden. Schließlich sollte in Deutschland eine
soziale Gerechtigkeit Einzug halten. Info: Der
CDU-Politiker Erhardt wird auch als „Vater“ der
Sozialen Marktwirtschaft bezeichnet. Im Mai 1950
wurden die Lebensmittelkarten abgeschafft – diese
waren bereits nach dem
Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 von den
Alliierten Besatzungsmächten an die Bevölkerung in
Deutschland ausgegeben worden. Als Gegenwert gab es
z.B. Brot, Fleisch, Zucker oder Kartoffeln. Übrigens
- damit wurde auch der Schwarzmarkt (Tauschhandel),
der sich rund um die verschiedenen Marken aufgebaut
hatte, kurzerhand eingestellt. Und damit waren
Regierung und Bevölkerung bereit für ein
Wirtschaftswunder – doch dieses war erst einmal
„nur“ in Arbeit und sollte noch etwas auf sich
warten lassen. Das zeigte sich z.B. in der
Arbeitslosenquote von 1950: diese lag bei über 11
Prozent. Die Regierung ließ sich davon allerdings
nicht beeindrucken und behielt den eingeschlagenen
„Kurs“ bei. Die „Hilfsgelder“ aus dem Fond des
Marshall-Plans halfen dabei: Die Wirtschaft
Deutschlands bekam langsam neuen „Schwung“.
Das Jahr 1950:
Ein weiteres großes politisches Anliegen war 1950
der Außenhandel und damit vor allem das Wachstum des
Exports deutscher Waren und Produkte. Gleichzeitig
arbeitete die Bundesregierung daran, dass die
Einfuhr notwendiger Grundnahrungsmittel (wie z.B.
Zucker) auch zukünftig Bestand hatte. Der Erfolg der
Außenpolitik war 1950 schon zu spüren - insgesamt
stiegen die Einnahmen aus dem Export deutscher Waren
auf über 900 Millionen D-Mark. Ein echter Erfolg!
Dementsprechend bemühten sich die verantwortlichen
Politiker auch in den darauffolgenden Jahren, den
Außenhandel weiter „anzukurbeln“. Und so nach und
nach gab es auch größere Exportaufträge, die das
Wirtschaftswunder in Deutschland möglichst schnell
wahr werden lassen sollten. Übrigens – damals wurde
auch der Slogan „Made in Germany“ geprägt – als eine
Art deutsches Qualitätssiegel für die
unterschiedlichsten Produkte (wie z.B. für Porzellan
oder Tafelgeschirr). Der Ost-West Konflikt sorgte
1950 u.a. auch dafür, dass sich die beiden deutschen
Staaten (BRD, DDR) immer weiter voneinander
entfernten. Und das bedeutete, dass die DDR und die
BRD verstärkt von den jeweiligen „Kampf“-Parteien
„in Beschlag“ genommen wurden. Zum Schluss: Die
Kaufkraft profitierte von der Einführung der
Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland. Für 10
frische Eier waren damals ca. zwei Stunden Arbeit
notwendig (2007 dagegen nur noch sieben Minuten).
Noch extremer sah das 1950 bei Bohnenkaffee aus.
Otto-Normal-Verbraucher musste für 500 Gramm des
schwarzen Pulvers über 26 Stunden arbeiten (heute
dagegen reichen gerade einmal 20 Minuten aus).
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