Juli 1952 – Hilfe für Berlin
Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard (CDU) stellte
am 17. Juni 1952
das Sofortprogramm der Bundesregierung für West Berlin
vor. Um die von den Blockademaßnahmen der DDR stark
betroffene Stadt wirtschaftlich zu unterstützen und zu
stärken, sollten
möglichst viele Aufträge nach West Berlin vergeben
werden. Der Bund half mit Steuervergünstigungen
und finanziellen Ausgleichszahlungen. Die DDR
erlässt eine "Verordnung zur Sicherung von
Vermögenswerten". Danach kann der Besitz von Personen,
die unrechtmäßig die DDR verlassen oder verlassen wollen
beschlagnahmt werden.
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Juni 1952
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Wichtige Ereignisse
im Juli 1952
1. Juli
Der US-Senat stimmte der Ratifizierung des
Deutschlandvertrages durch Präsident Harry S. Truman zu.
Außerdem billigte der Senat ein Zusatzabkommen zum
NATO-Pakt, mit dem die Hilfe der Mitgliedsstaaten im
Verteidigungsfall auf die Bundesrepublik Deutschland
ausgedehnt wurde.
2. Juli
Der Nordatlantikrat schätzte, dass seit Mai 1945
zwischen 1,3 und 1,6 Millionen deutsche Soldaten in
sowjetischer Gefangenschaft gestorben waren. Insgesamt
galten 3,5 Millionen Wehrmachtsangehörige, die in
sowjetische Gefangenschaft geraten waren, als tot oder
vermisst.
3. Juli
Die Rationalisierungsgemeinschaft des deutschen Handels
führte eine Studie durch, die den Selbstbedienungsläden
große Chancen für die Zukunft voraussagte. In der
Bundesrepublik gab es derzeit 98 Selbstbedienungsläden.
4. Juli
Tennis 1952 – Der US-amerikanische Tennisspieler
Frank Sedgman siegte in Wimbledon (London) im
Tennis-Finale gegen den ägyptischen Spieler Jaroslav
Drobný.
5. Juli
In London wurden die letzten Straßenbahnen durch rote
Doppeldeckerbusse ersetzt.
6. Juli
In Mexiko wurde Adolfo Ruiz Cortines mit 75 Prozent
aller abgegebenen Stimmen zum neuen Präsidenten gewählt.
7. Juli
Das neue Flaggschiff der US-Passagierflotte „United
States“ erhielt für die schnellste Atlantiküberquerung
in drei Tagen, zehn Stunden und 40 Minuten das „Blaue
Band“.
8. Juli
In West Berlin wurde der 49-jährige Rechtsanwalt Walter
Linse, Mitglied im „Untersuchungsausschuss
freiheitlicher Juristen“ auf offener Straße
niedergeschlagen und in die DDR entführt.
9. Juli
Der Deutsche Bundestag stimmte der Erhöhung des
Bundesanteils an den Steuereinnahmen der Länder von 27
auf 37 Prozent zu.
10. Juli
Der Deutsche Bundestag stimmte mit 208 gegen 139 Stimmen
für die Annahme des Lastenausgleichsgesetzes. Mithilfe
privater Gelder und Steuermittel sollten die durch
Krieg, Vertreibung und Währungsreform entstandenen
Ersatzansprüche Geschädigter abgegolten werden.
11. Juli
Der republikanische Parteikonvent nominierte in Chicago
Dwight D. Eisenhower als Kandidat für die
US-Präsidentschaftswahlen. Gemeinsam mit Senator Richard
M. Nixon, der Kandidat für die Vizepräsidentschaft war,
setzte sich Eisenhower deutlich gegen den konservativen
Senator Robert A. Taft durch, der sich damit nach 1940
und 1948 zum dritten Mal vergeblich um die Nominierung
bemüht hatte.
12. Juli
Auf ihrer II. Parteikonferenz beschloss die SED tief
greifende Reformen in der Wirtschaft, Verwaltung und im
Justizwesen der DDR zum Aufbau eines sozialistischen
Gesellschaftssystems.
13. Juli
Die FDP sagte auf ihrem Parteitag in Essen dem
Marxismus, der von SPD und Gewerkschaften vertreten
wurde, den Kampf an. Die SPD und der DGB seinen „in
einen hemmungslosen Kampf um die Macht und gegen die
verfassungsmäßige Ordnung eingetreten“.
14. Juli
Nach acht Monaten der Ermittlungen stellte der
Untersuchungsausschuss des Bundestages das Ergebnis
seiner Überprüfung von 21 Beschäftigten des Auswärtigen
Dienstes vor. Vier Diplomaten gefährdeten aufgrund ihres
politischen Engagements im Dritten Reich das Vertrauen
des Auslandes in die demokratische Entwicklung der
Bundesrepublik.
15. Juli
In einer einstweiligen Verfügung untersagte das
Bundesverfassungsgericht der als neofaschistisch
eingestuften Sozialistischen Reichspartei (SRP) jede
Propaganda.
16. Juli
Fritz Neumayer (FDP) wurde von Bundespräsident Theodor
Heuss zum Nachfolger des am 9. März verstorbenen
Eberhard Wildermuth (FDP) im Amt des Bundesministers für
den Wohnungsbau ernannt.
18. Juli
US-Präsident Harry S. Truman ernannte Walter J. Donnelly
zum Nachfolger von John McCloy als US-amerikanischer
Hochkommissar für Deutschland.
19. Juli
Olympiade 1952 – In der finnischen Hauptstadt Helsinki begannen die XV.
Olympischen Sommerspiele, die bis zum 3. August dauerten.
20. Juli
Radrennen 1952 – Die Tour de France gewann der italienische Radrennfahrer Fausto
Coppi.
21. Juli
In Chicago begann der Nationalkonvent der Demokratischen
Partei zur Nominierung des
US-Präsidentschaftskandidaten.
22. Juli
Die erste Verfassung der Volksrepublik Polen trat in
Kraft.
23. Juli
Ägypten 1952 – Durch einen Staatsstreich wurde in
Ägypten König Faruq abgesetzt.
Seinen Posten übernahm General Ali Muhammad Nagib.
23. Juli
Montan-Union 1952 – Es trat die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl
(EGKS) in Kraft.
23. Juli
DDR 1952 – In der DDR war die Auflösung der fünf ostdeutschen Länder durch die
Volkskammer beschlossen worden zu Gunsten von 14 Bezirken.
24. Juli
Der DDR-Ministerrat beschloss Vergünstigungen für
landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften (LPG).
Dazu zählten bevorzugte Versorgung mit Maschinen und
Steuererleichterungen.
25. Juli
Vom Konvent der Demokratischen Partei in Chicago wurde
Adlai E. Stevenson zum Kandidaten für die
US-Präsidentschaft nominiert.
26. Juli
In Argentinien starb die Politikerin Eva (Evita) Duarte
de Peron, Ehefrau des Präsidenten Juan Peron mit 33
Jahren an Leukämie.
27. Juli
Der Wolga-Don-Kanal wurde in der Sowjetunion unter dem
Namen W.-I.-Lenin-Wolga-Don-Kanal offiziell eröffnet.
28. Juli
Österreich drängte in einem Memorandum an alle Staaten,
mit dem es diplomatische Beziehungen unterhielt, auf die
Aufhebung der Besatzung durch die vier Siegermächte und
auf die volle Wiederherstellung seiner staatlichen
Souveränität.
29. Juli
Schatzkanzler Richard Austen Butler kündigte, um die
Finanzkrise zu überwinden, vor dem britischen Unterhaus
Einfuhrkürzungen um 40 Prozent bei nicht kriegswichtigen
Gütern an.
30. Juli
Der Besitz aller DDR-Flüchtlinge fällt laut
DDR-Verordnung „zur Sicherung von Vermögenswerten“
automatisch an den Staat.
31. Juli
Der baden-württembergische Ministerpräsident Reinhold
Maier (FDP) wurde von Bundesrat für ein Jahr zum
Präsidenten gewählt. Maier ist damit auch Stellvertreter
von Bundespräsident Theodor Heuss.
Juli 1952 in den
Nachrichten
Das Saarland hatte eine
Olympiamannschaft
Saarbrücker Zeitung
Bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki war das
Saarland mit einer ... Und so durfte am 19. Juli 1952
Weitspringer Toni Breder aus Saarlouis ...
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