August 1952 – Schwimmdocks zurückgekauft

August 1952
Die Bundesregierung beschloss am 25. August 1952, 16 Schwimmdocks, die 1945 von Großbritannien beschlagnahmt worden waren, zurückzukaufen. Der Preis für die in Hamburg ankernden Docks betrug 15,02 Millionen DM. Zuvor wurde seit 1950  Verhandlungen mit dem britischen Hohen Kommissar geführt, da die Bundesregierung das Beuterecht der Alliierten für 10 der 16 Docks nicht anerkannt hatte, da es sich bei diesen um private Docks und  Eigentum der Werften handelte.
<< Juli 1952   |   September 1952 >>


Wichtige Ereignisse im August 1952

1. August
Das britische Unterhaus billigte die Ratifizierung des Deutschlandvertrages sowie den Vertrag zwischen Großbritannien und der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft.
2. August
Durch die Ratifizierung des Deutschlandvertrages und des Garantie-Zusatzprotokolls zum Atlantikpakt (NATO) durch US-Präsident Harry S. Truman erkannten die USA Deutschland als einen souveränen Staat an.
3. August
Irans Ministerpräsident Mohammad Mossadegh wurde von der Abgeordnetenkammer ermächtigt, sechs Monate als Alleinherrscher das Land zu regieren. Dadurch wurde Mossadegh ein Ultimatum für die Verwirklichung seiner Reformen in den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Rechtswesen gestellt.
4. August
In West Berlin wurde der Bund der Auslandsdeutschen neu gegründet. Die Organisation wollte die Verbundenheit mit im Ausland lebenden Deutschen pflegen und sich für die kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit der Länder einsetzen.
5. August
Der Leiter des Bundes-Notaufnahmeverfahrens stellte in einer abschließenden Bilanz in West Berlin fest, dass im Monat Juli in Berlin 9100 Aufnahmeanträge von Flüchtlingen aus der DDR gestellt wurden. Der West-Berliner Senator für Verkehr teilte mit, dass für die Flüchtlinge Flugsonderdienste nach Hannover und Frankfurt am Main eingerichtet worden waren, um ihnen so eine schnelle Möglichkeit zur Weiterreise ins Bundesgebiet zu verschaffen.
6. August
Das gesamte sich im Land befindliche Vermögen des am 26. Juli gestürzten Königs Faruk I. wurde von der ägyptischen Regierung beschlagnahmt.
7. August
Deng Yiaoping wurde in China vom zentralen Volksregierungsrat zum stellvertretenden Ministerpräsidenten gewählt.
8. August
In London tagte seit dem 28. Februar eine Schuldenkonferenz. Sie endete mit einem Kompromiss, indem die Bundesrepublik unter günstigen Konditionen die Auslandsschulden des Deutschen Reiches fast in voller Höhe von sechs Milliarden DM übernahm.
9. August
Bundespräsident Theodor Heuss sagte in seiner Eröffnungsrede zur Hundertjahrfeier des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, dass die Stadt vom Ruf ihrer Vergangenheit befreit und ihr geistiges und künstlerisches Leben neu dargestellt werden müsse. In Nürnberg fanden ab 1933 die Reichsparteitage der Nationalsozialisten statt.
10. August
Das oberste Verwaltungsorgan der Montanunion, die Hohe Behörde, trat im Rathaus in Luxemburg zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Der Franzose Jean Monnet war Präsident der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS).
12. August
Der Ausnahmezustand in der iranischen Hauptstadt Teheran, der wegen Unruhen durch die „Nationale Front“ am 30. März verhängt worden war, wurde vom iranischen Ministerpräsidenten Mohammad Mossadegh aufgehoben.
13. August
DDR-Bürger, deren Ehepartner in der Bundesrepublik oder in West Berlin lebten, wurden von den DDR-Behörden aufgefordert, sich scheiden zu lassen. Andernfalls drohten den in der DDR lebenden Kindern erhebliche Nachteile. Beispielsweise sollte die Zulassung zum Studium von der Scheidung der Eltern abhängig gemacht werden.
11. August
Jordanien 1952 – Das Militär setzte König Talal von Jordanien ab, dessen Nachfolger Hussein I. wurde.
14. August
BRD 1952 – Neues Mitglied im Internationalen Währungsfonds (IWF) wurde die Bundesrepublik Deutschland.
15. August
Die Regierung Norwegens weigerte sich, die Militärdienstzeit vom 25. Februar auf zwei Jahre zu erhöhen, wie es das NATO-Abkommen vorsah. Die Dienstzeit betrug derzeit 18 Monate bei der Marine und ein Jahr bei der Armee.
16. August
Der von den Westmächten vorgelegte Entwurf eines Vertrages mit Österreich, der einen sofortigen Abzug der sowjetischen Besatzungstruppen zur Folge hätte, wurde von der UdSSR abgelehnt. Die Regierung in Moskau erklärte sich jedoch bereit, die am 15. Dezember 1950 abgebrochenen Verhandlungen über einen Staatsvertrag mit Österreich fortzusetzen.
17. August
Bundespräsident Theodor Heuss weihte den größten Gefallenenfriedhof der Bundesrepublik Deutschland in Hürtgen ein.
18. August
Im Raum Paris wurde in Frankreich erstmals ein Hubschrauber zur Verkehrsüberwachung eingesetzt. Über Funk koordinierte er mit der Polizei den Rückreiseansturm der Franzosen nach dem Ende der Ferien.
19. August
In West Berlin wurde der 75. Katholikentag eröffnet. Für die sechstägige Veranstaltung wurden über 100.000 Besucher, darunter viele Teilnehmer aus der DDR, erwartet.
20. August
Der Generalsekretär der Kommunistischen Partei der UdSSR, Josef W. Stalin, berief für den 5. Oktober einen Parteitag in Moskau ein. Es war der erste Parteitag nach dem Zweiten Weltkrieg.
21. August
Im Iran wurde auf Anordnung von Ministerpräsident Mohammad Mossadegh eine Regierungskommission gebildet, die bis Februar 1953 alle rückständigen Steuern der Staatskasse zuführen sollte.
22. August
Auf einer Pressekonferenz in Bonn teilte das Verteidigungsministerium mit, dass Piloten und anderes Flugperson der zukünftigen bundesdeutschen Luftstreitkräfte von der britischen Luftwaffe ausgebildet werden würden. Erste Anwerberstellen existierten bereits.
23. August
In einer erneuten Note an die Westmächte wiederholte die Sowjetunion ihr Angebot einer Viermächte-Konferenz zur Klärung des Status von Deutschland und gesamtdeutscher Wahlen.
24. August
Großbritannien 1952 – Der Sueskanal wurde von britischen Truppen evakuiert.
26. August
Luftfahrt 1952 – Ein Hin- und Rückflug gelang erstmals einem britischen Düsenflugzeug über den Atlantik innerhalb eines Tages.
27. August
Auf der Rundfunk- und Fernsehausstellung in London wurden u. a. das erste Bildtelefon und ein Unterwasserfernseher vorgestellt.
28. August
Kaiser Hirohito von verfügte die Auflösung des Parlamentes. Neuwahlen sollten am 1. Oktober stattfinden. Hirohito folgte damit der Forderung der Oppositionsparteien, die aus Protest gegen den Friedensvertrag zwischen und den USA eine Regierungsneubildung wünschten.
29. August
Die Bundesregierung in Bonn verabschiedete das Gesetz zur Tabaksteuerreform. In Zukunft kostete eine Zigarette nicht mehr zehn, sondern nur acht Pfennig. Der Preis für Feinschnitt-Tabak fiel von 32 auf 30 DM pro kg.
30. August
Das philosophische Hauptwerk des Franzosen Jean-Paul Sartre, „Das Sein und das Nichts“, erschien in deutscher Sprache. In Frankreich war das Werk bereits seit zehn Jahren im Handel.
31. August
Die neunte Internationale Frankfurter Herbstmesse wurde vom Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland, Franz Blücher (FDP) eröffnet.

August 1952 in den Nachrichten

Nach der Sitzung wird noch Skat und Binokel gespielt
Schwarzwälder Bote
Der Verein wurde am 15. August 1952 neu gegründet. Nach den Ausführungen des ehemaligen Vorsitzenden Hans Ilg war die Mannschaft des SV ... >>>  
Werbung

<< Das geschah 1951 | Das geschah 1953 >>