Oktober 1948 - Keine freien Wahlen in Berlin

Kalender Oktober 1948
Generalmajor Alexander G. Kotikow, der sowjetische Stadtkommandant von Berlin, billigte am 20 Oktober 1948 die Abhaltung von Wahlen in ganz Berlin unter der Voraussetzung, dass die in den Westsektoren verbotenen Organisationen wie der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB) und der Kulturbund der Ostzone zur Wahl zugelassen wurden. Daraufhin erklärte der amtierende Oberbürgermeister von Berlin, Ferdinand Friedensburg, dass die aufgestellten Vorbedingungen für Wahlen in Berlin, keine freie Wahlen zulassen. << September 1948   |   November 1948 >>


Wichtige Ereignisse im Oktober 1948

1. Oktober
Neugründung des Deutschen Patentamts in München.
2. Oktober

Die UdSSR beginnt in Sibirien mit dem Bau von Atomwaffen.
3. Oktober

In Moskau wurden Reisebeschränkungen für das Personal und die Angehörigen ausländischer Missionen und Konsulate eingeführt. Die Diplomaten durften sich nur noch im Umkreis von 50 km um Moskau frei bewegen.
3. Oktober
Im Süden von Belgisch-Kongo (heute Zaire) wurden umfangreiche uranhaltige Erzvorkommen entdeckt.
4. Oktober
Die Benelux-Staaten, Großbritannien und Frankreich bilden eine gemeinsame Verteidigungskommission.
5. Oktober
Der UNO-Sicherheitsrat beschloss gegen die Stimmen der Sowjetunion und der Ukraine, die Frage der Blockade der Westsektoren der Stadt Berlin auf die Tagesordnung zu setzen.
5. Oktober
In der Nähe von München landete ein aus der Tschechoslowakei entführtes Flugzeug. Von den 15 Insassen baten zwölf um politisches Asyl, darunter die Frau und der Sohn des stellvertretenden Ministerpräsidenten Vilian Siroky.
6. Oktober
Nach mehreren Offensiven kommunistischer Einheiten räumten im chinesischen Bürgerkrieg die Regierungstruppen die Hauptstadt der Mandschurei, Tschangtschun.
6. Oktober
Das tschechoslowakische Parlament verabschiedete in Prag ein Gesetz zum Schutz der Republik.
7. Oktober
Der Schweizer Ständerat billigte das von der Regierung vorgelegte Abkommen über die Beteiligung des Landes an der OEEC, der Organisation für die wirtschaftliche Zusammenarbeit Europas.
7. Oktober
In Japan musste die Regierung unter Ministerpräsident Tetsu Karayama wegen der Verwicklung eines seiner Kabinettsmitglieder in einen Finanzskandal zurücktreten.
8. Oktober
Seit dem 3. Oktober fand in Frankfurt die Herbstmesse statt. Auf ihr wurden Geschäftsabschlüsse mit einem Gesamtvolumen von mehr als 600 Millionen DM getätigt.
8. Oktober
Die Berliner Stadtverordnetenversammlung, die seit dem 6. September im britischen Sektor der Stadt zusammentrat, beschloss, am 5. Dezember Neuwahlen in der Stadt abhalten zu lassen.
9. Oktober
Der US-Außenminister George C. Marshall unterstrich in Paris in einer Rede vor Gewerkschaftern aus zwölf Ländern, die sich am Europäischen Wiederaufbauprogramm (ERP) beteiligten, die politische und wirtschaftliche Bedeutung des von ihm initiierten Programms.
10. Oktober
Der französische Innenminister Jules Moch betrachtete den am 4. Oktober veröffentlichten Aufruf zum Generalstreik der Bergarbeiter als Folge eines Befehls des am 31. August verstorbenen Initiators des kommunistischen Informationsbüros (Kominform), Andrei A. Schdanow.
10. Oktober
Vor Beginn des Kriegsverbrecherprozesses gegen den ehemaligen Oberbefehlshaber der italienischen Streitkräfte, Marschall Rodolfo Graziani, kam es in Rom zu Demonstrationen von Neofaschisten.
11. Oktober
Auf der Bahnlinie zwischen Düsseldorf und Krefeld wurde erstmals seit Kriegsende wieder ein Speisewagen eingesetzt.
11. Oktober
Der spanische Staatschef, Generalissimus Francisco Franco Bahamonde, erklärte in Sevilla, er sei im Kriegsfalle bereit, einen Beitrag zur Bekämpfung des Kommunismus in Europa zu leisten.
12. Oktober
Der US-Präsident Harry S. Truman bezifferte den Wert der Waffenlieferungen an die nationalchinesische Regierung für die erste Hälfte des Jahres 1948 auf über 88 Millionen US-Dollar.
12. Oktober
Laut einer amtlichen Mitteilung der französischen Regierung wurde eine Revision der angekündigten Demontagen in Deutschland erwogen.
13. Oktober
Der Bergmann Adolf Hennecke fördert in einer Schicht 24,4 m³ Kohle und überbietet damit das Tagessoll um 287 %. Er wird dadurch zum Auslöser der so genannten Hennecke-Bewegung in der DDR.
13. Oktober
In Durban in Südafrika kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Schwarzen und Indern.
14. Oktober
Nach der Weigerung der Regierung Italiens, einer sofortigen Lohnerhöhung zuzustimmen, traten etwa 60 Prozent der Staatsangestellten in den Streik.
14. Oktober
In Tokio wurde der ehemalige Ministerpräsident, Shigeru Yoshida, vom japanischen Parlament mit der Neubildung der Regierung beauftragt.
15. Oktober
Im Ostteil Berlins wurde der Zentralausschuss Freier Markt gegründet.
15. Oktober
Eine Spruchkammer in München entschied, den gesamten Nachlass Adolf Hitlers einzuziehen.
16. Oktober
Die Verteidigungsminister Norwegens, Dänemarks und Schwedens gaben auf einer Konferenz in Oslo die Bildung einer skandinavischen Verteidigungskommission bekannt.
16. Oktober
US-Präsident Harry S. Truman gab Anweisung, sofort mit der Aufstellung von Reserveeinheiten der Armee zu beginnen.
17. Oktober
Die CDU erreichte bei den Gemeindewahlen in Nordrhein-Westfalen 37,6 Prozent der abgegebenen Stimmen, gefolgt von der SPD mit 35,9 Prozent und dem Zentrum mit 9,7 Prozent.
17. Oktober
In der Nähe von Neu-Isenburg bei Frankfurt am Main stürzte kurz nach dem Start ein US-amerikanisches Transportflugzeug vom Typ „Skymaster“ ab. Dabei starb die dreiköpfige Besatzung.
18. Oktober
Erwin Kolb, der Handelsminister Österreichs, bezifferte in Wien das Volumen des Außenhandels seines Landes für das erste Halbjahr 1948 auf eine Gesamtsumme von einer Milliarde Schilling.
18. Oktober
Die Regierungen Großbritanniens und Frankreichs signalisierten gegenüber den USA ihre Zustimmung zu einer baldigen Einschränkung der Demontagen in ihren Besatzungszonen in Deutschland.
19. Oktober
Der Wirtschaftsrat der Bizone nimmt gegen die Stimmen der KPD das Gesetz zum Notopfer Berlin an.
20. Oktober
Der Warenverkehr zwischen der Ostzone und Berlin wurde von ostzonaler Seite umfassenden Kontrollen unterworfen.
21. Oktober
Irak wird Mitglied in der UNESCO.
22. Oktober
Walter Ulbricht erklärt die Oder-Neiße-Grenze zwischen Deutschland und Polen für endgültig.
23. Oktober
Staatspräsident Enver Hoxha wurde nach einer Umbildung in der Führungsspitze der albanischen kommunistischen Partei zum Generalsekretär der kommunistischen Partei ernannt.
24. Oktober
Die israelische Armee geht in Galiläa mit der Operation Hiram in die Offensive gegen syrische und libanesische Verbände.
25. Oktober
Ferdinand Friedensburg, der amtierende Oberbürgermeister von Berlin, erklärte zu den am 20. Oktober vom sowjetischen Stadtkommandanten, General Alexander G. Kotikow, aufgestellten Vorbedingungen für Wahlen in ganz Berlin, sie bedeuteten die Weigerung der sowjetischen Besatzungsmacht, in Berlin freie Wahlen zuzulassen.
25. Oktober
In Schleswig-Holstein fanden Kommunalwahlen statt, bei denen die SPD 39,7 Prozent und die CDU 37,8 Prozent der abgegebenen Stimmen erhielten.
26. Oktober
Die sowjetische Militärregierung forderte von den österreichischen Bundesbahnen die Ablieferung von 540 Lokomotiven und 5575 Güter- und Personenwaggons.
27. Oktober
Für den Erfolg des Marshallplanes verzichteten Frankreich und Großbritannien auf die Demontage von 300 Fabriken in ihren deutschen Besatzungszonen.
27. Oktober
Der in Berlin ansässige Suchdienst für vermisste Deutsche führte seit August 1946 eine Million Menschen zusammen.
28. Oktober
Uraufführung der Oper Drei Haare des Väterchens Allwissend von Rudolf Karel am Nationaltheater in Prag.
29. Oktober
Erich W. Gniffke, Mitglied des Zentralsekretariats der SED, floh aus der Ostzone in die US-amerikanische Besatzungszone.
29. Oktober
In den USA wurde Thomas Manns 1947 erstmals veröffentlichter Roman „Doktor Faustus“ zum „Buch des Monats“ gewählt.
30. Oktober
Erich W. Gniffke, Mitglied des Zentralsekretariats der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) wurde nach seiner Flucht aus dem Ostsektor Berlins in den Westen aus der Partei ausgeschlossen.
30. Oktober
Mit der Kapitulation der Garnison von Mukden ging der nationalchinesischen Armee im Kampf gegen die kommunistischen Truppen Mao Zedongs der letzte Stützpunkt in der Mandschurei verloren.
31. Oktober
Der frühere Zentralsekretär der Sozialistischen Partei Österreichs und jetzige Nationalrat, Erwin Scharf, wurde wegen pro kommunistischer Einstellung aus der Partei ausgeschlossen.
31. Oktober
In Berlin verlor Max Schmeling gegen den deutschen Halbschwergewichtsmeister Richard Vogt klar nach Punkten. Der ehemalige Boxweltmeister Schmeling erklärte nach dem Kampf seinen Abschied von Boxsport.

Oktober 1948

 


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