November 1948 - Friedensvertrag für Deutschland

Kalender November 1948
Nach seiner Rückkehr am 22. November 1948 von den Feierlichkeiten zum Jahrestag der russischen Oktoberrevolution in Moskau erklärte der Vorsitzende der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), Otto Grotewohl, der sowjetische Außenminister Wjatscheslaw M. Molotow habe im zugesichert, Deutschland werde auf der Grundlage der Potsdamer Beschlüsse vom August 1945 einen Friedensvertrag erhalten. Bei der US-Präsidentschaftswahl wird Amtsinhaber Harry S. Truman bestätigt << Oktober 1948   |   Dezember 1948 >>


Wichtige Ereignisse im November 1948

1. November
Die Kohleförderung in der britischen Besatzungszone Deutschlands hatte inzwischen rund 91 Prozent des Standes von 1936 erreicht.
1. November
Erzbischof Spiro Athenagoras aus New York wurde zum Patriarchen der griechisch-orthodoxen Kirche ernannt.
2. November
Bei der US-Präsidentschaftswahl wird Amtsinhaber Harry S. Truman knapp bestätigt; gegen ihn war Thomas E. Dewey angetreten.
2. November
Kommunistische Truppen erobern Shenyang in der Mandschurei.
3. November
In Frankfurt am Main verabschiedete der Wirtschaftsrat der deutschen Bizone das Gesetz über die Aufhebung des Lohnstopps.
3. November
Kommunistische Truppen des General Markos Wafiadis griffen im griechischen Bürgerkrieg die Städte Tripolitsa, Patras und Agion an.
4. November
In einer Resolution bat die Berliner Stadtverordnetenversammlung die Westmächte, in den Westsektoren der Stadt die Deutsche Mark (DM-West) als alleiniges Zahlungsmittel gelten zu lassen.
4. November
In der schwedischen Hauptstadt Stockholm wurden die Namen der diesjährigen Nobelpreisträger bekannt gegeben. Am selben Tag ließ das norwegische Nobelpreiskomitee verlauten, dass der Friedensnobelpreis in diesem Jahr nicht verlieht wurde.
5. November
Gegen den ehemaligen Reichsfinanzminister Hjalmar Schacht, der am 1. September dieses Jahres für entlastet erklärt worden war, wurde erneut ein Entnazifizierungsverfahren eingeleitet.
5. November
Die Komödie „Der Feigling“ von Slatan Dudow, Regisseur des deutschen Spielfilms „Kuhle Wampe“ aus dem Jahr 1932, hatte in Berlin ihre Premiere.
6. November
Seit dem 27. Oktober fand in London die 33. internationale Automobilausstellung von Großbritannien statt.
6. November
Wjatscheslaw M. Molotow, der sowjetische Außenminister, kritisierte die Außenpolitik der USA, im Besonderen den Marshallplan, und forderte den schnellstmöglichen Abschluss von Friedensverträgen mit Deutschland und Japan und eine internationale Kontrolle über das Ruhrgebiet.
7. November
In Frankreich fanden Wahlen zur Nationalversammlung statt. Die Partei von General Charles de Gaulle, die Sammlungsbewegung des französischen Volkes (RPF) gewann 99 von 320 Sitzen und wurde die stärkste Fraktion.
7. November
In Griechenland trat die Regierung von Ministerpräsident Themistokles Sofulis zurück.
8. November
Mohammed Saed wurde im Iran zum Nachfolger des zurückgetretenen Ministerpräsidenten Abdul Hajir Hussein gewählt.
8. November
In Österreich führten Gerüchte über eine bevorstehende Abwertung des Schilling zu erheblichen Preissteigerungen.
9. November
Die Sowjetische Militäradministration droht damit, westalliierte Flugzeuge, die die Luftkorridore nach Berlin nicht einhalten, zur Landung zu zwingen.
10. November
Die SPD brachte im Wirtschaftsrat der deutschen Bizone Misstrauensanträge gegen den Präsidenten Hermann Pünder und gegen den Leiter der Wirtschaftsabteilung Ludwig Erhard ein. Diese wurden abgelehnt.
10. November
Der Hauptausschuss des Parlamentarischen Rates in Bonn begann mit der ersten Lesung des Entwurfes eines Grundgesetzes für einen künftigen westdeutschen Staat. Die Lesung dauerte bis zum 10. Dezember.
11. November
Der französische Staatspräsident, Vincent Auriol, protestierte scharf gegen eine Bevorzugung Deutschlands beim politischen und wirtschaftlichen Wiederaufbau.
11. November
Der 1947 aus der Untersuchungshaft geflüchtete ehemalige bayerische Sonderminister, Alfred Loritz, wurde in München verhaftet.
12. November
Der frühere japanische Ministerpräsident Tōjō Hideki wird im Rahmen der Tokioter Prozesse wegen Kriegsverbrechen zum Tode verurteilt; das Urteil wird am 23. Dezember vollstreckt.
13. November
Die vier Großmächte wurden vom Generalsekretär der Vereinten Nationen, Trygve Lie, aufgefordert, sofortige Schritte zur Lösung der Krise um Berlin zu unternehmen.
13. November
Aus gesundheitlichen Gründen trat der Generalstabschef der sowjetischen Streitkräfte, Marschall Alexander M. Wassilewski zurück. Sein Nachfolger wurde Generaloberst Sergei M. Schtemenko.
14. November
Der vom Deutschen Volksrat der sowjetischen Zone ausgearbeitete Verfassungsentwurf für eine Deutsche Demokratische Republik wurde in Berlin veröffentlicht.
14. November
In der französischen Besatzungszone Deutschlands fanden Gemeine- und Kreistagswahlen statt. Die CDU erreichte vor der SPD die Mehrheit der Stimmen.
15. November
In der Sowjetischen Besatzungszone werden die ersten HO-Läden eingerichtet.
15. November
Louis Saint-Laurent wird Premierminister von Kanada.
16. November
Garde Oberst Iwan Jelisarow, der stellvertretende sowjetische Stadtkommandant von Berlin, ordnete die Amtsenthebung der Stadträte Ernst Reuter und Gustav Klingelhöfer an.
16. November
Das nationalchinesische Verteidigungsministerium gab den Sieg seines VII. Armeekorps bei Sutschou bekannt. Anderen Berichten zufolge sollte das Korps von kommunistischen Truppen eingeschlossen worden sein.
17. November
In Griechenland endete eine Regierungskrise mit der Bildung eines Koalitionskabinetts unter Ministerpräsident Themistokles Sofulis.
17. November
In getrennten Erklärungen lehnten die drei westlichen Militärgouverneure in Deutschland die Aufnahme von Viermächteverhandlungen über die Beilegung der Berlinkrise ab.
18. November
Im Hafen von Dünkirchen verbarrikadierten sich streikende Arbeiter. Am 20. November wurde das Hafengebiet von französischen Truppen widerstandslos besetzt.
18. November
Der iranische Schah Mohammed Resa Pahlawi wurde von seiner Frau, Kaiserin Fawzieh, geschieden, da sie keinen Thronfolger geboren hatte.
19. November
Der Außenhandel der deutschen Bizone wurde durch Anweisung der britischen und der US-amerikanischen Besatzungsmacht vom Lizenzierungszwang befreit.
19. November
Zwischen Frankreich und den drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands wurde ein Warenaustausch- und Dienstleistungsabkommen geschlossen.
20. November
In Hamburg wurde eine vierwöchige Ausstellung von Bildern des schweizerischen Malers Paul Klee eröffnet.
20. November
Frankreichs Außenminister Robert Schuman erklärte in der lothringischen Industriestadt Metz, sein Land werde sich niemals mit einer Übertragung der Entscheidung über die Eigentumsrechte der Ruhrindustrie in die Hände einer künftigen westdeutschen Regierung einverstanden erklären.
21. November
In Den Haag beschloss das niederländische Kabinett, mit Vertretern Indonesiens über eine Beilegung des beiderseitigen Konfliktes zu verhandeln.
21. November
In Königstein im Taunus wurde der Automobilklub von Deutschland (AvD) wieder gegründet, der im Jahr 1934 wegen aktiven Widerstands gegen die nationalsozialistische Herrschaft in Deutschland aufgelöst worden war. Zum ersten Präsidenten des AvD wurde Manfred von Brauchitsch gewählt.
22. November
Der Vorsitzende des Parlamentarischen Rates, Konrad Adenauer, erhielt von den drei westlichen Militärgouverneuren ein Memorandum, in dem sie sich u. a. für einen föderalistischen Staatsaufbau eines künftigen westdeutschen Staates aussprachen.
23. November
US-Präsident Harry S. Truman beauftragte den ihm unterstellten wirtschaftlichen Beratungsausschuss mit der Ausarbeitung eines Programms zur Bekämpfung der Inflation in den USA.
23. November
In Frankfurt am Main wurde der Bund deutscher Radfahrer gegründet. Ziel des Bundes war die einheitliche Organisation des deutschen Radsports in den westlichen Besatzungszonen.
24. November
Der Staatspräsident von Venezuela, Betancourt, wird vom Militär gestürzt.
25. November
Der Staatsrat Israels kündigte die Abhaltung erster allgemeiner Wahlen für den 25. Januar 1949 an.
25. November
Der britische Frachter „Hope Star“ war im Atlantik verschollen. Eine umfangreiche Suchaktion blieb erfolglos. Von den 40 Besatzungsmitgliedern fehlte jede Spur. Es wurde vermutet, dass der Frachter in einen Sturm geraten und gesunken war.
26. November
Das Parlament Irlands beschließt die völlige Loslösung des Landes vom Vereinigten Königreich.
27. November
Der UN-Sicherheitsrat fordert Albanien, Bulgarien und Jugoslawien auf, die Hilfe für die kommunistischen Aufständischen im Griechischen Bürgerkrieg einzustellen.
28. November
General Lucius D. Clay, der US-Militärgouverneur in Deutschland, erklärte im blockierten Berlin, die Westmächte seien bereit, die Luftbrücke auf unbegrenzte Zeit aufrechtzuerhalten.
28. November
In Niedersachsen wurde die SPD stärkste politische Kraft bei den Gemeinde- und Kreistagswahlen.
29. November:
Kommunistische Truppen beginnen eine Offensive gegen Zhangjiakou nordwestlich von Peking.
30. November
Friedrich Ebert (SED) wird zum Oberbürgermeister Ost-Berlins gewählt und bildet einen Magistrat, in dem die SED 4 von 14 Posten erhält.

November 1948 Deutschland in den Nachrichten

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So verurteilt er etwa den Generalstreik vom November 1948, der sich gegen die massiven Preissteigerungen nach der Währungsreform richtete ... >>>  
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