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1949
Das Musikjahr 1942 - Bing Crosby dominierte die Charts
Städte wie Lübeck und Rostock fielen 1942
Flächenbombardements durch England und Amerika zum
Opfer und wurden dabei fast vollständig zerstört.
Die Schlachten um Stalingrad und Sewastopol fanden
statt, in denen unzählige Menschen ihr Leben ließen.
Bei der Berliner „Wannseekonferenz“ wurde die
„Endlösung der Judenfrage“ besprochen und die
Organisation der Lager in Angriff genommen.
Außerhalb Deutschlands kursierte eine „Interallierte
Erklärung“, die viele Staaten unterzeichneten und
die sich deutlich gegen das Vorhaben der jüdischen
Vernichtung aussprach.
Währenddessen wurde in München die Widerstandsgruppe
„Weiße Rose“ gegründet. Mitglieder waren die
Geschwister Scholl, an denen später das erste
Exempel statuiert wurde. Weil Sophie und Hans an der
Universität in München Flugblätter verteilt hatten,
die sich deutlich gegen die
Diktatur Adolf Hitlers
und den Krieg aussprachen, wurden sie denunziert,
verhaftet und zum Tode durch die Guillotine
verurteilt.
In den Vereinigten Staaten war der traurige Blues
deutscher Verbrechen kaum zu spüren. Stattdessen
hörte man weiter Jazz. Glenn Miller mit „Chattanooga
Choo Choo“, „Moonlight Cocktail“ und „I’ve Got a Gal
in Kalamazoo“ begeisterte die Menschen. Für den
ersten Song erhielt Miller seine erste „Goldene
Schallplatte“, war damit auch der Erste, der sich
dieser neu ins Leben gerufenen Auszeichnung erfreuen
konnte. „Kalamazoo“ wiederum war für den Film
„Orchestra Wives“ geschrieben, in dem Glen Miller
auch eine Rolle übernahm und sein Orchester zu sehen
war. Die Handlung des Songs drehte sich um einen
Mann, der sich nach einer Frau sehnte, die er aus
Tagen seiner Schulzeit kannte und für die er
beschloß, nach Kalamazoo zu fliegen. Die
Grundstimmung der Soldaten an der Front wurde mit
diesem Song hervorragend eingefangen, die sich im
Dreck der Umstände nach dem trauten Heim und ihrer
Familie sehnten.
Auch für Harry James lief es 1942 hervorragend, der
als Entdecker von
Frank Sinatra galt. Er landete mit
„Sleepy Lagoon“ in den Charts. James war im Zirkus
aufgewachsen und spielte bereits mit neun Jahren
Trompete. Als er nach New York kam, wurde er von
Benny Goodman für dessen Orchester engagiert.
Gemeinsam mit Count Basie feierten sie einige
Erfolge, bis James dann 1938 seine eigene Big Band
gründete. Seine Musik bildete die Grenze zwischen
Tanzmusik und
Jazz und unterhielt das Publikum. In
dieser Big Band begann auch Sinatra seine Karriere.
Das Wunderkind Woody Herman erschien ebenfalls in
den Charts. Er galt als einer der großes
Jazz-Klarinettisten seiner Zeit, beherrschte das
Instrument wie kein anderer. Auch er zeigte sich
bereits mit neun Jahren auf einer Bühne und
entwickelte sich zu einem wahren Virtuosen, der auch
dem Altsaxophon geübte Töne entlockte.
Inspiriert wurde er durch den Stil von Frank
Trumbauer, der die Ballade und romantische
Spielweise in den Jazz eingeführt hatte und das
schwierige C-Melodie-Saxophon spielte. In den
Hitparaden war Herman mit „Blues in the Night“
präsent und nach ihm auch Jimmy Dorsey mit dem Song
„Tangerine“.
Gerade die Jazz-Szene bildete sich in diesen Jahren
stark heraus, wurde spezieller, individueller, und
etliche Musiker, die später für diesen Musikstil
standen, spielten in Clubs und galten als Insider.
Neben Glenn Miller, Bing Crosby, Count Basie, Benny
Goodman und vielen anderen zeigten sich solche wie
Bunk Johnson, der den New-Orleans-Jazz bekannt
machte, oder der Gitarrist Les Paul. Nachdem
letzterer seine ganz spezielle E-Gitarre entworfen
hatte, fanden sich bald Nachahmer. Neue Rhythmen,
Melodien und Klänge wurden improvisiert, bildeten
die Vorstufe zum späteren Rock 'n' Roll.
In den Dreißigern kam es im Orchester um Bunk
Johnson zu gewalttätigen Auseinandersetzungen, in
deren Verlauf nicht nur die Instrumente gestohlen
wurden, sondern auch ein Bandmitglied das Leben
verlor wie Bunk Johnson fast all seine Zähne. Das
machte es ihm unmöglich, sein Instrument zu spielen,
so musste der begabte Musiker sich als
Plantagenarbeiter und Lastwagenfahrer durchschlagen
und geriet fast in Vergessenheit.
Erst mit dem Erscheinen eines neuen Jazz-Buches,
geschrieben von den Autoren William Russell,
Frederick Ramsey und „Jazzmen“, wurde beschlossen,
Johnson aus der Versenkung zu holen und ihm ein
neues Gebiss zu verschaffen. Mit diesem erhielt der
abgebrannte Schwarze auch eine neue Trompete. 1942
feierte er ein spektakuläres Comeback und war bald
wieder in aller Munde. Nur sieben Jahre später starb
er, wahrscheinlich an einem Schlaganfall.
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