Januar 1949 - Partei neuen Typs
In Ostberlin fand vom 29. Januar 1949 fünf
Tage lang der erste Parteikongress der SED statt. An
ihm nahm auch der Leiter der Informationsabteilung
der Sowjetischen Militäradministration (SMAD),
Oberst Sergei I. Tulpanow teil. Wie Parteichef Otto
Grotewohl sagte, sollte der Kongress eine „Partei
neuen Typs“ schaffen, die weitgehend der Struktur
anderer kommunistischer Parteien in den
osteuropäischen Staaten angepasst werden sollte. Der
Artikel 4 des Grundgesetzes über die
Gleichberechtigung von Mann und Frau wurde vom
Hauptausschuss des Parlamentarischen Rates
anerkannt.
Wichtige Ereignisse im Januar 1949
1. Januar
Indien und Pakistan vereinbaren einen Waffenstillstand zur Beilegung
des Konflikts über Kaschmir.
2. Januar
Die neue Regierung von Südkorea wird von den USA anerkannt.
3. Januar
Dreimächtenote an die Sowjetunion wegen Rückführung deutscher
Kriegsgefangener.
4. Januar
Die sowjetische Regierung sollte den drei
Westmächten Angaben über die Zahl der sich noch in
der Sowjetunion befindlichen deutschen
Kriegsgefangenen übermitteln. Außerdem wollten die
Westmächte die Pläne zu ihrer Freilassung wissen.
4. Januar
Ein volkseigener Petroleum Trust wurde in der
sowjetischen Zone Deutschlands eingerichtet.
5. Januar
In seiner Botschaft an den US-Kongress über die Lage
der Nation beschäftigte sich US-Präsident Harry S.
Truman vorrangig mit der Wirtschaftslage seines
Landes und warnte vor einer möglichen Inflation.
5. Januar
In Schanghai starben in den letzten Wochen 4727
Menschen an Erfrierungen und Hunger.
6. Januar
Um israelische Patrouillen von weiteren Vorstößen
nach Ägypten abzuhalten, entsandte die britische
Regierung ein Truppenkontingent nach Akaba an der
Jordanisch-israelischen Grenze.
6. Januar
Israel erhielt aus der Tschechoslowakei und anderen
Quellen Waffen seit Beginn des britischen
Waffenembargos am 11. Juni 1948. Die Zahl seiner
Flugzeuge stieg innerhalb eines halben Jahres von 40
auf 114, wie vom britischen Außenministerium
berichtet wurde.
7. Januar
Dean Acheson löst George C. Marshall als US-Außenminister ab.
8. Januar
Das Schauspiel „Als der Krieg zu Ende war“ von Max
Frisch hatte unter der Regie von Kurt Horwitz in
Zürich seine Uraufführung.
8. Januar
In Übereinstimmung mit einer Entschließung des
UN-Sicherheitsrates vom 29. Dezember 1948 stellten
Ägypten und Israel die Kriegshandlungen im Negev
ein. Am 12. Januar nahmen beide Seiten auf Rhodos
Waffenstillstandsverhandlungen auf.
9. Januar
Im Bürgerkrieg gegen die Regierungstruppen
überschritt die kommunistische chinesische
Volksarmee den Fluss Jangtse und errichtete an
dessen Südufer einen Brückenkopf.
9. Januar
In einem Telegramm an US-Präsident Harry S. Truman
baten die Werksleitung und der Betriebsrat des
Bochumer Vereins, dass er sich für eine Einstellung
der Demontage im Ruhrgebiet einsetze.
10. Januar
Otto Strasser, dem Begründer der von 1931 bis 1933
bestehenden „Kampfgemeinschaft revolutionärer
Nationalsozialisten“ wurde von den britischen
Behörden die Einreise in die deutsche Bizone
verweigert.
10. Januar
Sir Brian Robertson, der britische Militärgouverneur
in Deutschland, verbot die Einfuhr der von den
Sowjetbehörden lizenzierten Zeitungen, Filme,
Büchern und anderer Veröffentlichungen in deutscher
Sprache in die britische Besatzungszone.
11. Januar
Ein vom polnischen Parlament verabschiedetes Gesetz
stellte die ehemaligen deutschen Ostgebiete unter
Staatsverwaltung und gliederte sie damit faktisch in
polnisches Staatsgebiet ein.
11. Januar
Die Abgeordneten des bayerischen Landtags bezogen
das zum großen Teil wiederhergestellte und für den
neuen Zweck umgestaltete Maximilianeum in München,
das in Zukunft als Parlamentsgebäude dienen sollte.
12. Januar
Die Preise für viele Konsumgüter waren in den drei
Westzonen seit Weihnachten 1948 zum Teil sehr stark
gesunken.
13. Januar
Ein von der rumänischen Nationalversammlung
verabschiedetes neues Staatsschutzgesetz sah für die
Bedrohung der Staatssicherheit und der Entwicklung
der Landwirtschaft die Todesstrafe vor.
13. Januar
In der Hauptstadt der südafrikanischen Provinz
Natal, Durban, kam es zu Zusammenstößen zwischen
Indern und Schwarzen, bei denen über 100 Personen
getötet wurden.
14. Januar
Die Stadtverordnetenversammlung von West-Berlin, die
am 5. Dezember 1948 gewählt worden war, betraute
einstimmig den SPD-Politiker Ernst Reuter mit dem
Amt des Oberbürgermeisters. Otto Suhr von der SPD
wurde Präsident der Versammlung.
14. Januar
Der Hauptangeklagte im sog. Briloner Butterprozess
wurde wegen Lebensmittelschieberei zu zweieinhalb
Jahren Haft verurteilt.
15. Januar
Nach heftigen Kämpfen erobern die
chinesischen Kommunisten die Stadt Tianjin.
16. Januar
Nach dem Rücktritt der bisherigen türkischen
Regierung unter Ministerpräsident Hasan Saka wegen
innenpolitischer Schwierigkeiten am 14. Januar,
übernahm Semsettin Günaltay, ein Anhänger Kemal
Atatürks, die Regierung des Landes.
16. Januar
In dem mittelamerikanischen Staat Costa Rica
übernahm Otilio Ulate Blanco, der bei den Wahlen im
Dezember 1948 siegreichen Nationalen Unionspartei,
das Amt des Präsidenten. Er wurde somit Nachfolger
von Jose Figueres Ferrer.
17. Januar
In Berlin wurde Generalmajor Geoffrey Key Bourne
neuer britischer Stadtkommandant. Er wurde somit
Nachfolger von General Edwin Otway Herbert.
17. Januar
Für die drei Westzonen Deutschlands richteten
Frankreich, Großbritannien und die USA ein
militärisches Sicherheitsamt ein. Die Behörde sollte
eine Remilitarisierung Deutschlands verhindern.
18. Januar
In Berlin wurde von den drei westlichen
Stadtkommandanten ein Exportverbot für bestimmte
Waren, wie Rundfunkanlagen, Generatoren, Werkzeuge
und Elektroartikel aus den drei Westsektoren in den
Ostteil Berlins beschlossen.
18. Januar
Artikel 4 des Grundgesetzes über die
Gleichberechtigung von Mann und Frau wurde vom
Hauptausschuss des Parlamentarischen Rates
akzeptiert.
19. Januar
Im Prozess gegen Mitglieder der Regierung des 1946
hingerichteten früheren Ministerpräsidenten Ion
Antonescu verhängte das Sondergericht in Bukarest
gegen 15 ehemalige Minister Freiheitsstrafen von bis
zu zehn Jahren.
19. Januar
Die britischen und niederländischen Gewerkschaften
sowie der US-Amerikanische Kongress industrieller
Organisationen (CIO) verließen nach einer
Abstimmungsniederlage den Weltgewerkschaftsbund und
führten damit die Spaltung der Organisation herbei.
In dem Gremium verlieben fast nur noch
kommunistische Gewerkschaften.
20. Januar
Der wiedergewählte US-Präsident Harry S. Truman wird für seine
zweite Amtszeit vereidigt.
21. Januar
Marschall Chiang Kai-shek, der chinesische
Staatspräsident, trat zurück und verließ Nanking,
die bisherige Hauptstadt der Nationalregierung. Er
gab damit dem immer stärker werdenden Druck der
chinesischen Kommunisten unter
Mao Zedong nach. Die
Nationalregierung hatte zwei Tage zuvor ihren Sitz
nach Kanton verlegt.
22. Januar
In Braunschweig konstituierte sich die Deutsche
Union, die laut ihrer Satzung keine Partei, sondern
eine „Vereinigung aller aktiven, Aufbau-willigen
Demokraten“ sein wollte und der Mitglieder vieler
Parteien angehörten. Ihr Vorsitzender wurde Hans
Christoph von Stauffenberg.
22. Januar
Die Steinkohleförderung in der deutschen Bizone
überstieg erstmals seit Kriegsende 331 000 Tonnen
pro Tag.
23. Januar
Die Demokratischen Liberalen errangen bei den
Reichstagswahlen in Japan einen hohen Sieg. Die
konservative Regierungspartei verfügte nun mit 264
anstatt bisher 133 der 467 Parlamentssitze über die
absolute Mehrheit.
26. Januar
Der ehemalige deutsche Kanzler Franz von Papen wurde
vom Appellationsgericht der Entnazifizierungskammer
in Nürnberg in einer Berufungsverhandlung in Gruppe
II (Aktivisten) eingestuft und zu einer
Bußgeldzahlung von 30 000 DM verurteilt.
26. Januar
Die Durchführung des sog. kleinen Grenzverkehrs
zwischen Deutschland und Österreich wurde von den
Alliierten gestattet.
27. Januar
Der sowjetische Partei und Staatschef Josef W.
Stalin bekundete in einem Interview mit der
US-amerikanischen Presseagentur International News
Service seine Bereitschaft, mit US-Präsident Harry
S. Truman zusammenzutreffen, um über einen
Friedenspakt zwischen den USA und der UdSSR zu
sprechen
27. Januar
Der bayerische Landesbischof Hans Meiser wurde auf
der ersten Generalsynode der Vereinigten
Evangelischen und Lutherischen Kirchen Deutschlands
(VELKD) zum leitenden Bischof der Organisation
gewählt.
29. Januar
Die britische Regierung erkannte den Staat Israel,
der auf dem Gebiet des ehemaligen britischen
Völkerbundsmandats Palästina entstanden war, de
facto an. Nach Festsetzung der Staatsgrenzen sollte
eine Dejure-Anerkennung erwogen werden.
30. Januar
In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen scheiterten
Fusionsbestrebungen von CDU und Zentrum. Aus Protest
gegen die Fusionsabsichten der Parteiführung traten
in Bremen viele Mitglieder des Zentrums zur SPD
über.
30. Januar
Die seit dem 15. August 1948 amtierende Regierung
Paraguays unter Präsident Juan Natalicio Gonzalez
wurde in einem unblutigen Staatsstreich durch zwei
Kabinettsmitglieder gestürzt. Neuer Präsident wurde
Raimondo Rolon. Gonzaley hatte während seiner
Regierungszeit jede Opposition unterdrückt.
24. Januar
Die chinesische Volksbefreiungsarmee erreicht das Nordufer des
Jangtse.
25. Januar
Die ersten Wahlen zum Knesset
(israelische Parlament) finden statt.
25. Januar
Gründung des Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (Comecon).
28. JanuarSchweiz wird Mitglied in der UNESCO.
31. JanuarKommunistische Truppen ziehen in Peking ein; die Stadt, bislang
Beiping genannt, wird offiziell in Beijing umbenannt.
Januar 1949 Deutschland in den Nachrichten
Erinnerungen an Mord und Flugzeugabsturz
Ostsee Zeitung
Wenige Meter entfernt steht ein anderes Denkmal. Es
erinnert an acht Menschen, die am 24. Januar 1949
bei einem Flugzeugabsturz unweit von ...
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