1940
1941
1942
1943
1944
1945
1946
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1949
Das Autojahr 1943 -
Gebaut wurde nach Truppenbedarf
Die Produktion der herkömmlichen Luxuswagen
orientierte sich an dem, was für die Truppen an
vorderster Front erforderlich war. Der
Mannschaftswagen Mercedes-Benz Typ 1500 A mit
Allradantrieb und der Volkswagen Schwimmwagen Typ
166 wurden für den Einsatz im Zweiten Weltkrieg
produziert. Private Bedürfnisse in Sachen Mobilität
mussten zurückstehen. Es zählte
nur der Krieg, bzw.
der Sieg. Für den zivilen Gebrauch wurden keine
neuen Automobile hergestellt. Die klassischen
Luxuslimousinen liefen aus, so zum Beispiel der
große Mercedes Typ 770 (W 150). Die erste Version
dieses Luxuswagens war bereits 1930 auf den Markt
gekommen. Im Jahr 1938 wurde er sogar noch einmal in
einer verbesserten Neuauflage hergestellt, um so
viele technische Neuerungen unterzubringen. Es waren
allerdings nur 13 Wagen, die in dieser neuen Version
das Werk verließen. Zum Beginn der vierziger Jahre
war es nur jeweils ein Fahrzeug und 1943 brachte
Daimler-Benz auch nur insgesamt 19 Fahrzeuge dieser
770er Serie heraus. Das waren dann vor allem
gepanzerte Sondermodelle, die von den hochrangigen
Personen des Deutschen Reiches genutzt wurden oder
von denen der kriegsverbündeten Nationen. Wenngleich
auch der Mercedes-Benz Typ 230 (W 153) ein
Auslaufmodell geworden war – es gab ihn erst seit
1939 – so hatte er doch später für andere
Stuttgarter Modelle entscheidende konzeptionelle
Maßstäbe gesetzt. Die Produktion ziviler Autos wurde
immer drastischer verringert. Daimler-Benz
produzierte im Jahr 1943 nur noch 57
Pkw. Im Vorjahr waren es noch 4.188 gewesen.
Zwischen 1941 und 1943 verließen insgesamt nur 14
Pkw die Produktionsstätte. In den Vereinigten
Staaten und auch in
Japan war die zivile
Autoherstellung fast gänzlich zum Erliegen gekommen.
Im Deutschen Reich ging die Umstellung auf
Holzgasantrieb weiter voran. Am 25. Mai 1943 wurde
eine Verordnung des Reichverkehrsministeriums über
den Einsatz der Ersatzkraftstoffe auch für
Personenkraftwagen verkündet. Für Nutzfahrzeuge war
diese Verordnung bereits im Vorjahr wirksam
geworden. Die Umrüstung beim Pkw sollte bis zu zwei
Litern Hubraum für Hochdruck- oder Treibgas bzw. für
Generatorgas aus Holzkohle erfolgen. Wagen mit bis
zu drei Litern wurden für Generatorgas aus anderen
Kraftstoffen als Holzkohle umgerüstet. Autos, die
mehr als drei Liter Hubraum hatten, wurden der neuen
Verordnung zufolge nur in bestimmten Ausnahmefällen
auf Ersatztreibstoffe umgestellt.
Das landesweite Verkehrswesen im Deutschen Reich
stand fast ausschließlich im Dienst des Krieges.
Lokomotiven und
Lastkraftwagen, ebenso die
Herstellung von Panzern und der Flugzeug- und
Schiffsbau waren den Bedürfnissen des Militärs
untergeordnet. Bei der sehr vereinfachten
Herstellung von Omnibussen und Straßenbahnen wirkte
sich der Rohstoffmangel und das Fehlen von
Ersatzteilen aus.