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Das Sportjahr 1930 Sportchronik
Boxen
Am 12. Juni 1930 konnte Deutschland seinen ersten
Box-Weltmeister im Schwergewicht bejubeln.
Im
Stadion der New York Yankees konnte der aus der
Uckermark stammende
Max Schmeling, den US-Amerikaner Jack
Sharkey unter den Augen von 80.000 begeisterten
Zuschauern in der 4. Runde „besiegen“. Gegen Sharkey
wurde eine Disqualifikation ausgesprochen, nachdem
dieser einen Tiefschlags gegen Schmeling ausgeübt
hatte. Laut damaliger Regeln Regeln führte ein
solches Verhalten umgehend zum Kampfende zugunsten
des Geschädigten.
Max Schmeling stellt damit den
ersten Disqualifikations-Sieger in der Geschichte
der Boxweltmeisterschaften. Die Umstände, die dem
Titelgewinn anhängen sorgten dafür, dass der
Deutsche sogar mit dem Gedanken spielte den
gewonnenen Meistertitel zurückzugeben. Dazu kam es
letztendlich aber nicht und Max Schmeling bliebt
erster deutscher Weltmeister im Schwergewicht.
Fußball
Vom 13. bis zum 30. Juli feierte die
Fußball-Weltmeisterschaft in
Uruguay ihr Debüt.
Lediglich 13 Nationen nahmen an dem Wettbewerb teil
- davon nur vier aus Europa. Deutschland verzichtete
auf eine Teilnahme. Im Finale standen sich der
Gastgeber
Uruguay und
Argentinien gegenüber. Die
zwei südamerikanischen Mannschaften konnten sich
jedoch nicht auf das Spielgerät einigen, weshalb in
der ersten Hälfte der Partie ein Ball aus
Argentinien und in der zweiten Hälfte ein Ball aus
Uruguay eingesetzt wurde. Diese Entscheidung sollte
eine tragende Rolle spielen. Denn während
Argentinien zur Halbzeit noch 2 : 1 gegen den
Favoriten führte, gelang es den Spielern von
Uruguay
das Spiel im zweiten Abschnitt souverän zu drehen.
Mit 4 : 2 entschied die Elf aus
Uruguay das Finale
für sich und ging damit als erster
Fußball-Weltmeister in die Chroniken ein. Aufgrund
der wenigen Teilnehmer und dem geringen öffentlichen
Interesse, wird das Turnier jedoch heute noch als
Halbherziges angesehen. In der 23. deutschen
Fußballmeisterschaft konnte Hertha BSC seinen ersten
Meistertitel feiern. Der Hauptstadtverein lag im
Finale gegen Holstein Kiel bereits nach zehn Minuten
mit 0 : 2 zurück, konnte sich aber in einer
spannenden und torreichen Partie aber am Ende knapp
mit 5 : 4 durchsetzen.
Radsport und Leichtathletik
Über 4818 km hatten die Teilnehmer der 24.
Tour de
France in der Zeit vom 2. bis 27. Juli zurücklegen
müssen. Über 21 Etappen und diverse Schikanen setzte
sich hierbei André Leducq durch und ging schließlich
als Turniersieger hervor. In der Leichtathletik war
Deutschland in diesem Jahr besonders in der
Sperrwurf-Disziplin erfolgreich. Sowohl Thea Kurze
(39,01 Meter), Ellen Braumüller (40,27 Meter) und
auch Elisabeth Schumann (42,32 Meter) gelang es neue
Weltrekorde zu erzielen. Insgesamt ein glorreiches
Jahr für die Deutschen.
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