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1938
1939
Chronik September 1935 - Reichsparteitag und
Eintopfsonntage
Ein zentrales Thema war der Nürnberger
Reichsparteitag der NSDAP. Er fand vom 10. bis 16.
September statt und hatte unter dem Motto:
„Reichsparteitag der Freiheit“ gestanden. Mit
Freiheit war die wiedereingeführte allgemeine
Wehrpflicht gemeint und die damit einhergehende
„Befreiung“ vom Versailler Vertrag. Die
Feindlichkeit des Regimes gegen jüdische Mitbürger
war längst offenkundig. Hitler untermauerte die
NS-Haltung zusätzlich mit den „Nürnberger Gesetzen“,
mit denen die Diskriminierung der
Juden auf eine
rechtliche Grundlage nach biologischen Kriterien
gestellt wurde. Schlagzeilen machte auch Hitlers
Rede zur NS-Erziehungspolitik, in der er die
Schulung der Jugend zu körperlicher und
kämpferischer Tüchtigkeit in den Mittelpunkt
stellte. Der Völkerbund beriet indes wegen der
schlechten Gesundheit und dem Mangel an gesunden
Lebensmitteln – ein Problem, das mittlerweile auch
in den reicheren Ländern um sich zu greifen begann.
In Deutschland wurden wegen zunehmender
Lebensmittelknappheit staatlich verordnete
„Eintopfsonntage“ eingeführt.
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Ereignisse & Schlagzeilen
1935
September 1935
1. September
Deutsches Reich 1935 – In allen katholischen Kirchen im Deutschen Reich war der
von der Fuldaer Bischofskonferenz am 20. August 1935 beschlossene Hirtenbrief
verlesen worden. Er stellte einen Kampfaufruf gegen die Kirchenpolitik des
NS-Regimes dar.
1. September
Deutsches Reich 1935 – Walter Loewenheim, Autor der sozialistischen
Widerstandsschrift „Neu Beginnen“ und Mitbegründer der gleichnamigen
Widerstandsgruppe hatte das Deutsche Reich verlassen und war in die
Tschechoslowakische Republik geflohen, dann im Jahr später nach London, wo er
den Namen Walter Lowe annahm. Die Gestapo hatte in den letzten Wochen zahlreiche
Mitglieder der Gruppe verhaftet, die 1931 aus der Arbeiterjugend hervorgegangen
war.
1. September
Tschechoslowakei 1935 – In Prag hatte das 13. Musikfest der Internationalen
Gesellschaft für zeitgenössische Musik begonnen. Das Fest dauerte bis zum 8.
September.
1. September
Automobilrennsport 1935 – Der Deutsch-Österreicher Hans Stuck hatte den Großen
Bergpreis von Deutschland am Schauinsland bei Freiburg gewonnen.
1. September
Deutsches Reich 1935 – Nichtarische Kunst- und Antiquitätenhändler waren auf
Anweisung von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels aus der
Reichskulturkammer ausgeschlossen worden. Vom Handel mit Kulturgütern sollten
prinzipiell Nichtarier ausgeschlossen werden. Allein in Berlin betraf diese
Anweisung 80 Prozent der Kunsthändler.
1. September
Deutsches Reich 1935 – Im Reichsjustizministerium war das Oberste
Fideikommissgericht gebildet worden. Der Ministerialdirigent Klässel war zum
Präsidenten des Gerichts ernannt worden.
1. September
Deutsches Reich 1935 – Es war der verschärfte Paragraf 175 in Kraft getreten,
der in dieser Form bis 1969 bestehen blieb.
1. September
Deutsches Reich 1935 – Gemäß einer Anordnung des Reichsinnenministeriums mussten
Beamte bis dato in einer zu den Personalakten zu nehmenden Erklärung über eine
eventuelle Zugehörigkeit zu einer Loge Auskunft geben.
2. September
Deutsches Reich 1935 – Der Reichsinnenminister für Wissenschaft, Erziehung und
Volksbildung, Bernhard Rust, hatte verfügt, dass für untere Schulklassen nur
noch solche Hitler-Bilder angeschafft werden sollten, „die den Führer zusammen
mit Kindern zeigen“.
2. September
Sowjetunion 1935 – In der sowjetischen Stadt Baku war ein Kapitän zum Tode
verurteilt worden, weil er das von ihm befehligte brennende Schiff verlassen
hatte, „bevor es noch hoffnungslos verloren war“. Weitere 16 Offiziere und
Matrosen hatten langjährige Haftstrafen bekommen.
2. September
Deutsches Reich/Film 1935 – In Berlin war der deutsche Film „Pygmalion“ nach dem
gleichnamigen Bühnenstück von George Bernhard Shaw uraufgeführt worden. Er war
unter der Regie von Erich Engel entstanden. In den Hauptrollen waren Jenny Jugo
und Gustaf Gründgens zu sehen. Daneben spielten Eugen Klöpfer, Hedwig Bleibtreu,
Käthe Haack und andere. Die Musik schrieb Theo Mackeben. Der Film war als
„künstlerisch wertvoll“ ausgezeichnet worden.
3. September
Deutsches Reich 1935 – Der Leiter der Deutschen Arbeitsfront (DAF), Robert Ley,
hatte in einem Rundschreiben vor „Vereinsmeierei“ in den Betrieben gewarnt.
Kegelklubs und Gesangsvereine würden als Tarnung benutzt, um „Zersetzungsarbeit“
zu leisten.
3. September
Deutsches Reich 1935 – Der Präsident der Reichsrundfunkkammer, Horst
Dreßler-Andreß, hatte die Einrichtung der „Reichsfachschaft Rundfunk“
bekanntgegeben. Alle Mitarbeiter des deutschen Rundfunks mussten ihr beitreten.
Die Mitgliedschaft war die Voraussetzung für das Recht der Berufsausübung
gewesen.
3. September
Schweiz 1935 – Im schweizerischen Luzern war nach zwei Wochen Dauer der 19.
Zionistenkongress zu Ende gegangen. In einer Schlussresolution zur Lage der
Juden im Deutschen Reich hatte sich der Kongress gegen die systematische
Entrechtung der
Juden und gegen die Diffamierung des jüdischen Volkes und seiner
geistigen und ethischen Kulturleistung gewandt. In der Resolution war an alle
Völker appelliert worden, dem jüdischen Volk im Kampf um die Wahrung seiner
Existenz zu helfen.
3. September
USA 1935 – Auf einem Salzsee bei Bonneville (US-Bundesstaat Utah) hatte der
englische Automobilrennfahrer mit 484,609 km/h in einem Boot, das wie sein
Landfahrzeug „Bluebird II“ hieß, einen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt.
3. September
USA 1935 – Im US-Bundesstaat Florida waren bei einem Hurrikan 200 Menschen ums
Leben gekommen. Der Sturm hatte zudem enormen Sachschaden angerichtet.
3. September
Deutsches Reich 1935 – Auf der Tagung der nationalsozialistischen
Ortsgruppenleiter des Gaus Groß-Berlin hatte Propagandaminister Joseph Goebbels
die Lebensmittelknappheit im Land bagatellisiert und sich gegen den
„lächerlichen Kleinmut der wenigen Miesepeter von heute“ gewandt. Er sagte u.
a.: „Wenn uns vor zehn Jahren jemand erklärt hätte: 1935 habt ihr die Macht,
aber im Sommer wird für einige Zeit das Schweinefleisch knapp sein, dann wäre
uns allen das sehr recht gewesen.“
3. September
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Im Verlag Langen/Müller war der Roman „Der
Büffelbrunnen“ von Adolf Meschendörfer erschienen.
4. September
Italien 1935 – Die italienische Regierung hatte in einer Denkschrift an den
Völkerbund ihre aggressive Haltung gegenüber Abessinien gerechtfertigt. Der
ostafrikanische Staat lasse die innere Organisation vermissen, die für ein
Mitglied der Gemeinschaft zivilisierter Nationen unentbehrlich sei.
4. September
Berlin 1935 – In Berlin hatte der sogenannte Richardstraßen-Prozess begonnen. Im
Februar 1936 endete er mit dem Todesurteil gegen fünf Regimegegner.
4. September
Deutsches Reich 1935 – Der Leiter der Deutschen Arbeitsfront (DAF), Robert Ley,
hatte sich „an alle deutschen Betriebsführer“ gewandt. Er verlangte: „Wie für
die Kirche das Dogma gilt: Der Papst ist unfehlbar, so gilt für uns im neuen
Deutschland der Satz: Der Betrieb ist eine Einheit.“ Dies sollte die unbedingte
Autorität der – ihrerseits von Ley abhängigen – Betriebsleitung bedeuten.
5. September
Frankreich 1935 – In der Provinz Champagne waren bei den Herbstmanövern der
französischen Streitkräfte zehn Soldaten bei einem Flugzeugabsturz ums Leben
gekommen. Zu dem Absturz war es nach dem Zusammenstoß zweier Militärmaschinen im
dichten Nebel gekommen.
5. September
München 1935 – Reichsführer Adolf Hitler hatte im Münchener Braunen Haus eine
letzte Parteiführerbesprechung über den bevorstehenden Reichsparteitag in
München gehalten.
5. September
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Bei Zsolnay war der Roman „Die harten Hände“
des schwedischen Dichters Wilhelm Moberg erschienen.
6. September
Deutsches Reich 1935 - Die „Genossenschaft der deutschen Bühnenangehörigen“, der
„Deutsche Bühnenverein“ und der deutsche „Chorsängerverband und Tänzerbund“
waren aufgelöst worden. An deren Stelle war nun die Fachschaft „Bühne in der
Reichstheaterkammer“ getreten, die tags darauf gegründet wurde.
6. September
Deutsches Reich 1935 – Der Gauleiter in Franken und Herausgeber des
antisemitischen Kampfblattes „Der Stürmer“, Julius Streicher, war von
Reichsführer Adolf Hitler zum Mitglied der Akademie für Deutsches Recht berufen
worden. Ziel der Akademie war die Erarbeitung von Grundlagen für eine
nationalsozialistische Gesetzgebung.
6. September
Deutsches Reich 1935 – In Berlin war die deutsche Film-Komödie „Ein idealer
Gatte“ nach dem gleichnamigen Drama von Oscar Wilde zur Uraufführung gekommen.
Der Film war unter der Regie von Herbert Selpin entstanden. In den Rollen waren
u. a. Karl Ludwig Diehl, Brigitte Helm und Paul Henckels zu sehen.
6. September
Deutsches Reich 1935 – Reichsführer Adolf Hitler hatte an den Herbstmanövern des
VI. Armeekorps in der Lüneburger Heide teilgenommen.
6. September
Deutsches Reich 1935 – Der öffentliche Verkauf von Zeitungen und Zeitschriften,
die sich an die jüdische Bevölkerung im Reich richteten, war vom Präsidenten der
Reichspressekammer Max Amann verboten worden.
6. September
Deutsches Reich 1935 – Da sie eigene politische Ziele nicht aufgeben und den
Arierparagraphen nicht anerkennen wollten, waren die „Deutsche Burschenschaft“
und der „Kösener S. C.“ aus der Gemeinschaft der studentischen Verbände
ausgeschlossen worden.
7. September
Österreich 1935 – Der Staatssekretär für die Landesverteidigung, General Wilhelm
Zehner, hatte zum Ende der Herbstmanöver in Österreich erklärt, dass die
österreichische Armee vorbereitet, schlagfertig und auch imstande sei,
Österreich gegen jeden Feind zu verteidigen. Sie werde beweisen, dass Österreich
in Zukunft unabhängig bleiben will und kann.
7. September
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Der Präsident der Reichsmusikkammer, Peter
Raabe, hatte im Bosse Verlag das nationalsozialistische Standardwerk „Die Musik
im Dritten Reich“ veröffentlicht.
7. September
Schweiz 1935 – Der Schweizer M. Schreiber hatte als erster Drachenflieger die
Alpen überquert. Vom Berner Oberland aus war Schreiber über die Jungfrauengruppe
und den Simplonpass geflogen und nach sechs Stunden im italienischen Bellinzona
gelandet.
7. September
Deutsches Reich 1935 – Die Reichsleitung des Arbeitsdienstes hatte mitgeteilt:
Außer den eingezogenen Angehörigen des Jahrgangs 1915 können am 1. Oktober noch
„freiwillig länger Dienende“ eingestellt werden; diese Bewerber können Vormann
oder Obervormann werden. Neben freier Unterkunft, Verpflegung, Bekleidung und
Heilbehandlung erhalten der Vormann eine Löhnung von 0,50 RM und der Obervormann
von 0.75 RM pro Tag.
7. September
Deutsches Reich/Theater 1935 – Am Schauspielhaus Bremen war das Lustspiel „Das
lebenslängliche Kind“ von Robert Neuner uraugeführt worden.
8. September
USA 1935 – In der Hauptstadt des US-Bundesstaates Louisiana, Baton Rouge, war
der Senator des Bundesstaates, Huey P. Long von dem Gegner seiner Politik, Carl
Weiss, erschossen worden.
8. September
Marathon 1935 – In der japanischen Hauptstadt Tokio war der Japaner Yasuo
Ikenaka die Marathonstrecke in der inoffiziellen Weltrekordzeit von 2:26:44 h
gelaufen.
8. September
Polen 1935 – In Polen hatten die bis zum 15. September dauernden Wahlen zum
Sejm, dem polnischen Parlament, begonnen. Die bisherige Regierung war als Sieger
aus dieser Wahl hervorgegangen. Die Minderheiten (Weißrussen, Tschechen,
Deutsche und Litauer) hatten keine Vertretung erhalten.
8. September
Automobilrennsport 1935 – Der deutsche Rennfahrer Hans Stuck hatte den Großen
Preis von Italien für Rennwagen auf Auto-Union vor dem Italiener Tazio Nuvolari
(
Alfa Romeo) und dem Deutschen Bernd Rosenmeyer (Auto-Union) gewonnen.
8. September
SPD 1935 – Der SPD-Politiker Otto Wels, der nach der Emigration 1933 Leiter des
Exilvorstandes der SPD in Prag und Paris geworden war, wandte sich im „Neuen
Vorwärts“ gegen die nationalsozialistische Rassenhetze. Das deutsche Volk habe
mit dem üblen Treiben der Judenhetze nichts zu tun.
8. September
Deutsches Reich/Italien 1935 – Reichsführer Adolf Hitler hatte den neu ernannten
italienischen Botschafter Bernardo Attolico im Haus des Reichspräsidenten zur
Entgegennahme des Beglaubigungsschreibens empfangen.
8. September
Berlin 1935 – Tausende hatten den neuen Berliner Bischof Graf Preysing im
Sportpalast offiziell empfangen. Die Begrüßungsrede hatte Emil Dovifat gehalten.
9. September
Völkerbund 1935 – Der tschechoslowakische Außenminister Eduard Bene war zum
Präsidenten des Völkerbundes gewählt worden.
9. September
Schwimmen 1935 – Die Niederländerin Willie den Ouden hatte bei einem
internationalen Schwimm-Wettkampf in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ihren
Weltrekord über 200 m Freistil von 2:28,6 min auf 2:25,3 min. Drei Tage später
hatte sie in Aarhus (Dänemark) einen Weltrekord über 300 m Freistil in 3:50,4
min aufgestellt.
9. September
Ostpreußen 1935 – In Labiau in Ostpreußen (heute Polessk in der russische Oblast
Kaliningrad) hatte Hermann Göring (Oberbefehlshaber der Luftwaffe) eine
Grenzlandkundgebung über das Memelland gehalten.
9. September
Deutsches Reich 1935 – Im künftigen Strafrecht des Deutschen Reiches sollte nach
den Beschlüssen der amtlichen deutschen Strafrechtskommission die „Ächtung“ die
schwerste Strafe sein. Bei besonders schweren Vergehen war die „Ächtung“ gegen
einen Verbrecher zu verhängen. Sie war mit dem Verlust der deutschen
Staatsangehörigkeit und der Geschäftsfähigkeit, sowie der Todesstrafe verbunden.
10. September
Nürnberg 1935 – In Nürnberg hatte der 7. Reichsparteitag der NSDAP, der
„Parteitag der Freiheit“ begonnen. Die Formulierung sollte die wiedergewonnene
Wehrfreiheit zum Ausdruck bringen. Für die Übertragung des Parteitages waren
erstmalig 10 Rundfunkübertragungsstellen eingerichtet worden. Außerdem waren 465
Sonderzüge eingesetzt worden.
10. September
Deutsches Reich 1935 – Reichsfinanzminister Johann Ludwig Graf Schwerin von
Krosigk hatte die langfristigen Reichsschulden mit 23,8 Milliarden RM beziffert.
Es seien 4,7 Milliarden RM an Verbindlichkeiten kurzfristig abzutragen.
10. September
Deutsches Reich 1935 – Reichserziehungsminister Bernhard Rust hatte für das
Schuljahr 1936 die strikte Trennung von Ariern und Nichtariern angekündigt. Eine
eigene Schule sollte schon für 20 Juden eingerichtet werden.
11. September
Nürnberg 1935 – Reichsführer Adolf Hitler hatte in Nürnberg den Grundstein zum
Bau der Kongresshalle auf dem Parteitagsgelände gelegt. Die neue Halle sollte
Platz bieten für 60.000 Menschen. Er hatte dabei erklärt: „ Eine Halle soll sich
erheben, die bestimmt ist, die Auslese des nationalsozialistischen Reiches für
Jahrhunderte alljährlich in ihren Mauern zu versammeln.
11. September
Deutsches Reich 1935 – Auf dem Reichsparteitag in Nürnberg hatte die NSDAP einen
Preis für Kunst und Wissenschaft gestiftet. Die ersten Preisträger waren der
NS-Dichter Hanns Johst und der Rasseforscher Hans F. K. Günther.
11. September
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Im Königsberger Verlag Gräfe und Unzer war der
Roman „Der Schiffer Michael Austyn“ von Paul Brock erschienen. Die Deutsche
Verlagsanstalt hatte den Roman „Der Weg hinauf“ von Ernst Zahn veröffentlicht.
12. September
Nürnberg 1935 – Auf dem Nürnberger Parteitag der
NSDAP hatte der NS-Chefideologe
Alfred Rosenberg eine Rede gehalten, worin er den Nationalsozialismus zum
„Bollwerk gegen den Kommunismus“ stilisiert hatte.
12. September
Großbritannien 1935 – Der in der britischen Hauptstadt London tagende
Weltkongress der Ostjuden hatte in einer Resolution zum weltweiten Boykott von
deutschen Waren aufgerufen.
12. September
Deutsches Reich 1935 – Reichsführer Adolf Hitler hatte vor dem angetretenen
Reichsarbeitsdienst für alle „das gleiche Instrument der Arbeit..., das
Instrument, das ein Volk am meisten ehrt, den Spaten.“ Es sah darin die „Waffe
unserer inneren Selbstbehauptung.“
12. September
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Bei Zsolnay war der Roman „Die Cherell-Chronik“
von John Galsworthy erschienen. Im Hamburger Broschek Verlag kam der Roman „In
der Heimat, in der Heimat...“ von Otto Erich Kiesel heraus und in der Essener
Verlagsanstalt war der 1. Band „Erinnerungen und Dokumente“ von Josef Pilsudski
veröffentlicht worden.
13. September
Deutsches Reich 1935 – Um dem Mangel an Butter, Schmalz und Margarine im
Deutschen Reich entgegenzuwirken, war die Verarbeitung von Walfischtran
gesteigert worden. Das Pfund Walfett hatte 78 Rpf gekostet.
13. September
Leichtathletik 1935 – Der US-Amerikaner Jesse Owens war bei einem
Leichtathletik-Wettkampf in New York mit 22,6 sec einen Weltrekord über
200-m-Hürden gelaufen.
13. September
Deutsches Reich 1935 – Reichsführer Adolf Hitler hatte vor 100.000 politischen
Leitern gesprochen. Er hatte sie die politischen Offiziere der Nation genannt.
13. September
Deutsches Reich/Theater 1935 – In der Bearbeitung von Heinz Hilpert war die
Tragikomödie „Markurell“ von Hjalmar Bergman am Deutschen Theater Berlin
uraufgeführt worden.
14. September
Deutsches Reich 1935 – Reichsführer Adolf Hitler hatte vor 54.000 Hitlerjungen
im Nürnberger Stadio das Ideal der deutschen Jugend geFordert: „Flink wie
Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl.“
15. September
Deutsches Reich 1935 – Auf dem Reichsparteitag der
NSDAP in Nürnberg waren das
„Reichsflaggengesetz“, das „Reichsbürgergesetz“ und das „Gesetz zum Schutz des
deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ vor dem Reichstag verkündet worden.
15. September
Fußball 1935 – In Breslau (heute Wrocław in Polen) hatte die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft die Mannschaft Polens mit 1:0 besiegt.
15. September
Deutsches Reich 1935 – Der Reichsverband der jüdischen Kulturbünde war gegründet
worden. Die folgenden jüdischen Musiker waren unter die Rassengesetze gefallen:
Paul Abraham, Hugo Adler, Ernst Bloch, Paul Dessau, Emmerich Kálmán, Otto
Klemperer, Wolfgang Korngold, Fritz Kreisler und Arnold Schönberg und andere.
15. September
Deutsches Reich/Musik 1935 – Am Schauspielhaus Breslau war die Operette
„Diplomatie und Liebe“ von Bernhard Lobertz uraufgeführt worden.
16. September
Deutsches Reich 1935 – Zum Abschluss des Nürnberger Reichsparteitages hatte
Adolf Hitler eine Parade aller Waffengattungen der Wehrmacht abgenommen und die
NSDAP und die Wehrmacht zu „krönenden Erscheinungen“ der deutschen Geschichte in
seiner Schlussrede stilisiert.
16. September
Deutsches Reich 1935 – Die Geheime Staatspolizei (Gestapo) hatte im
Regierungsbezirk Münster die katholischen Arbeitervereine wegen
„staatsfeindlicher Betätigung“ aufgelöst.
16. September
Italien/Abessinien 1935 – Der Transport italienischer Truppen nach Ostafrika war
weitergegangen: 14.000 Soldaten wurden per Schiff nach Eritrea an die Grenze zu
Abessinien (heute Äthiopien) gebracht. Daraufhin hatte die britische Regierung
ihre Flotte im Mittelmeer und im Roten Meer verstärkt.
16. September
Abessinien 1935 – In der abessinischen Hauptstadt Addis Abeba waren neun
belgische Offiziere als Militärberater für die Armee Abessiniens eingetroffen.
In der Folgewoche trafen zudem schwedische und französische Offiziere ein. Das
Verteidigungsministerium in Brüssel (
Belgien) hatte klar versichert, dass die
belgischen Soldaten ohne offizielle Erlaubnis handeln würden.
16. September
Großbritannien 1935 – Die Londoner Versicherungsunternehmen hatten bekannt
gegeben, dass sie aufgrund der internationalen Lage Kriegsrisiken nur noch bei
eigens abgeschlossenen Zusatzversicherungen abdecken würden.
16. September
Völkerbund 1935 – Der irische Präsident Eamon de Valera hatte in einer Rede vor
dem Völkerbund in Genf (Schweiz) eine desillusionierende Bestandsaufnahme der
internationalen politischen Situation gemacht. Valera sagte, dass Zynismus und
Brutalität die Beziehungen zwischen den Staaten beherrschten und nur Dummköpfe
sich an die Werte hielten, die zur Gründung des Völkerbundes geführt hatten.
16. September
Stuttgart/Theater 1935 – Am Staatstheater Stuttgart war das Schauspiel „Karneval
ohne Ende“ von Heinrich Lilienfein uraufgeführt worden.
16. September
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Im Verlag Vieweg und Sohn, Braunschweig, war
der Roman „Das Fähnlein Rauk“ von Henrik Herse erschienen.
17. September
Philippinen 1935 – Nachdem die Philippinen den Status eines Commonwealth
erhalten hatten, war Manuel Luis Quezón y Molina zum ersten Präsidenten des
Landes gewählt worden. Die Philippinen waren bisher eine Kolonie der USA
gewesen.
17. September
Frankreich 1935 – In Paris hatte ein „Museum auf Rädern“ seine Tour durch
begonnen. In Eisenbahnwaggons arrangiert sollte die Ausstellung zeitgenössischer
französischer Kunst helfen, die materiellen Schwierigkeiten der Maler zu
überwinden.
17. September
Deutsches Reich/Film 1935 – Der deutsch-französische Liebes- und Sensationsfilm
„Varieté“ erlebte in München seine Uraufführung. Er war unter der Regie von R.
Nicolaus Farkas entstanden. Mit dem Film erreichte Hans Albers großen Ruhm.
Neben ihm hatten Attila Hörbiger, Karl Etlinger und andere gespielt. Am 7.
September 1939 war der Film wieder verboten worden.
18. September
Völkerbund 1935 – Das sogenannte Fünferkomitee (Schlichtungskommission des
Völkerbundes zum abessinisch-italienischen Konflikt) hatte seine Vorschläge
bekanntgegeben. Die Schlichtungskommission hatte eine internationale Kontrolle
strategisch wichtiger Orte in Abessinien vorgesehen. Die Vorschläge waren von
der italienischen Regierung am 21. September abgelehnt worden.
18. September
Schweiz/Deutsches Reich 1935 – Die deutschen Behörden hatten auf die energische
Intervention der schweizerischen Regierung hin den von der Gestapo ins Deutsche
Reich verschleppten Journalisten Berthold Jacob wieder in die Schweiz
zurückkehren lassen.
18. September
Frankreich 1935 – Die französische Regierung in Paris hatte die Bereitstellung
von 900 Millionen Franc (148 Millionen RM) für öffentliche Arbeiten, vor allem
im Straßenbau, zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit beschlossen.
18. September
Deutsches Reich 1935 – Ein Erlass von Reichserziehungsminister Bernhard Rust
hatte den Samstag im Deutschen Reich zum „Staatsjugendtag“ bestimmt. An diesem
unterrichtsfreien Tag sollten alle Schüler eine „Staatspolitische Erziehung“
erhalten.
18. September
Deutsches Reich 1935 – Das Reichsverkehrsministerium hatte die
Kraftfahrzeugbriefpflicht auch für Altwagen angeordnet.
18. September
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Im Leipziger Seeman Verlag waren als
Neuauflage die Originalausgabe von Franz Kugler und Adolpf Menzel „Die
Geschichte Friedrichs des Großen“, gedruckt von den Originalholzstöcken Menzels
und die Romane „Die Gefangene von Celle“ von Else von Holland-Lessow und von
Erich Dautert „Auf Walfang und Robbenjagd im Südatlantik“ erschienen.
19. September
Völkerbund 1935 – Bei den Beratungen eines Völkerbundausschusses in Genf war der
Zusammenhang zwischen der weltweiten Landwirtschaftskrise und dem schlechten
Gesundheitszustand großer Teile der Bevölkerung auch wohlhabender Länder das
Hauptthema gewesen. Der Völkerbund schlug vor: Statt hohe Subventionen für die
Landwirtschaft zu zahlen, sollten die Regierungen besser den Konsum gesunder
Lebensmittel fördern.
19. September
Frankreich 1935 – Der französische Postminister Georges Mandel hatte in Paris
bekanntgeben, dass mit der Einrichtung eines 10-kW-Senders auf der Spitze des
Eiffelturmes ein regelmäßiges Fernsehprogramm für die Pariser Region begonnen
werden würde.
19. September
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Im Voggenreiter Verlag, Potsdam, war der Roman
von Martin Luserke, „Hasko“, erschienen.
20. September
Deutsches Reich 1935 – Ein Erlass des Propagandaministeriums in Berlin hatte
vorgeschrieben, dass am 13. Oktober, am 10. November und am 8. Dezember im
Deutschen Reich „Eintopfsonntage“ stattzufinden hatten.
20. September
Deutsches Reich 1935 – Das Beflaggen öffentlicher Gebäude mit der
schwarz-rot-goldenen Fahne war durch Reichsinnenminister Wilhelm Frick verboten
worden.
20. September
Deutsches Reich/Film 1935 – In Berlin hatte der deutsche Film „Das Einmaleins
der Liebe“ seine Uraufführung. In den Hauptrollen waren Luise Ullrich und Paul
Hörbiger zu sehen. Die Regie hatte Carl Hoffmann geführt. Die Musik hatte Theo
Mackeben geschrieben.
20. September
Deutsches Reich/Film 1935 – In Hamburg fand die Uraufführung des Films „Nur ein
Komödiant“ mit Rudolf Forster in der Hauptrolle statt. Unter der Regie von Erich
Engel spielten neben ihm Christel Mardayn, Paul Wegener, Hans Moser, Hilde von
Stolz und viele andere. Die Musik hatte Willy Schmidt-Gentner geschrieben.
20. September
Deutsches Reich 1935 – Die Gesamtstundenzahl pro Woche war für mittlere und
höhere Schulen von 40 auf 33 gesenkt worden. Der 7. Wochentag der Schulwoche war
als sogenannter „Staatsjugendtag“ angekündigt worden. Damit war der Sonntag der
Hitlerjugend vorbehalten. Der „Staatsjugendtag“ an Volksschulen blieb auf dem
Samstag.
21. September
Großbritannien 1935 – Die Flottenkonzentration Großbritanniens im Mittelmeer
wurde vom britischen Außenministerium in London mit der wochenlangen
italienischen Pressekampagne gegen das britische Königreich erklärt.
21. September
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Der Roman „Das geteilte Haus“ von Pearl S.
Buck war bei Zsolnay erschienen.
22. September
Sowjetunion 1935 – Die Dienstgrade in der sowjetischen Roten Armee, die nach der
Oktoberrevolution 1917 abgeschafft worden waren, waren wieder eingeführt worden.
Seinerzeit sollte die Abschaffung den Sturz zaristischer Hierarchien
verdeutlichen.
22. September
Deutsches Reich 1935 – Der „Volksbund für das Deutschtum im Auslande“ hatte
einen reichsweiten „Tag des deutschen Volkstums“ durchgeführt. Die Reden auf der
HauptversammlungIn
Berlin hatten sich vor allem mit den „Leiden der
Memeldeutschen“ in Litauen befasst.
22. September
Italien 1935 – Die italienische Regierung hatte verfügt, den Umfang der
Tageszeitungen zu verringern, um Zellulose-Importe einzuschränken. Pro Ausgabe
waren höchstens sechs, bei Sonntagszeitungen acht Seiten zugelassen worden.
22. September
Automobilrennsport 1935 – Auf Mercedes hatte der deutsche Rennfahrer Rudolf
Caracciola den Großen Preis von Spanien gewonnen und sich damit den
Europameister-Titel gesichert.
22. September
Hamburg 1935 – In Hamburg hatte das Ton-Künstlerfest des Allgemeinen Deutschen
Musikvereins begonnen.
23. September
Deutsches Reich 1935 – In Berlin hatte die dritte Bekenntnissynode der
Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union begonnen. Sie hatte sich gegen die
von den Nationalsozialisten verordnete Reichskirchenregierung gewandt und sich
„als die rechtmäßige Kirche ihres einen rechtmäßigen Herrn“ erklärt.
23. September
Deutsches Reich 1935 – Für das Winterhilfswerk waren gesetzliche
Mindestspendensätze festgelegt worden. Als Spende mussten deutsche Lohn- und
Gehaltsempfänger 10 Prozent der Lohnsteuer abführen.
23. September
USA 1935 – Rund 400.000 Braunkohlenarbeiter waren in 22 Bundesstaaten der USA in
einen Lohnstreik getreten. Nach der teilweisen Erfüllung ihrer Forderungen war
der Ausstand am 26. September beendet worden.
24. September
Deutsches Reich 1935 – Die Reichsregierung in Berlin hatte das „Gesetz zur
Sicherung der Deutschen Evangelischen Kirche“ erlassen. Der neu ernannte
Kirchenminister Hanns Kerrl war ermächtigt worden, „zur Wiederherstellung
geordneter Zustände in der Deutschen Evangelischen Kirche“ rechtsverbindliche
Verordnungen zu erlassen.
24. September
Boxen 1935 – Der US-Amerikaner Joe Louis hatte im New Yorker Yankee-Stadion den
ehemaligen Boxweltmeister aller Klassen, Max Baer (USA), in der vierten Runde
durch K. o. Besiegt.
24. September
Deutsches Reich 1935 – Die Reichsschrifttumskammer hatte einzelne
Schriftstellerverbände wie beispielsweise den „Reichsverband deutscher
Schriftsteller“ aufgelöst und deren Mitglieder direkt in die dem
Propagandaministerium unterstellte Kammer eingereiht.
24. September
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – In der Hanseatischen Verlagsanstalt war das
Erinnerungsbuch „Heimkehr“ von August Winnig erschienen. Im Danziger Verlag
Kasemann war das Buch „Jahrhundertwende. Geschichte meines Lebens 1893-1914“ von
Max Halbe veröffentlicht worden.
25. September
Deutsches Reich 1935 – Unter Aufsicht des Wissenschaftsministeriums war das
„Reichsinstitut für die Geschichte des neuen Deutschlands“ gegründet worden. Der
bisherige Referent des NS-Chefideologen Alfred Rosenberg, Walter Frank, wurde
der Leiter dieses Instituts.
25. September
USA/Theater 1935 – Das Drama „Winterset“ von Maxwell Anderson war im New Yorker
Martin Beck Theatre uraufgeführt worden. Inspiriert war das Theaterstück von der
Justizaffäre um Niccolo Sacco und Bartolomeo Vanzetti. Die beiden Anarchisten
waren 1927 nach einem umstrittenen Indizienprozess wegen Mordes in den USA
hingerichtet worden.
25. September
International 1935 – Die Kommunistische Internationale (KI) hatte der
Sozialistischen Arbeiter-Internationale (SAI) vorgeschlagen, in einer
gemeinsamen Konferenz die besten Mittel zu prüfen, die zur Durchführung der von
beiden Internationalen bezeichneten Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Friedens
anzuwenden wären. Am 7. Oktober hatte die KI ihr Angebot erneuert.
25. September
Deutsches Reich 1935 – Der Reichsstand des Deutschen Handwerks hatte seinen
„Feldzug gegen den Pump beim Handwerk!“ begonnen und hatte für pünktliche
Bezahlungen der Handwerkerrechnungen plädiert.
25. September
Ostpreußen 1935 – Im ostpreußischen Königsberg (heute Kaliningrad in Russland)
hatte die Altpreußische Bekenntnissynode ihre Tagung begonnen. Sie wandte sich
gegen die radikalen Forderungen der Deutschen Christen, die in diesen Tagen bei
einer Veranstaltung im Berliner Sportpalast unter anderem die Abschaffung des
Alten Testaments und die Säuberung des Neuen Testaments von der „Sündenbock- und
Minderwertigkeitstheologie des Rabbiners Paulus“ geFordert hatten.
25. September
Deutsches Reich 1935 – Im Berliner Krüger Verlag war die Biographie „Menzel“ von
Joachim von Kürenberg erschienen.
26. September
Frankreich 1935 – Im Pariser Hotel „Lutetia“ hatten Kommunisten,
Sozialdemokraten und Vertreter der bürgerlichen Opposition über eine deutsche
Volksfront gegen das Hitler-Regime beraten.
26. September
Völkerbund 1935 – In Genf (Schweiz) hatte die Völkerbundsversammlung nicht näher
definierte Sanktionen angekündigt, falls Italien einen Krieg gegen Abessinien
beginnen sollte.
26. September
Sowjetunion 1935 – In der UdSSR waren aufgrund einer Verordnung der sowjetischen
Regierung in Moskau Lebensmittelkarten für Fleisch, Fisch und andere
Grundnahrungsmittel abgeschafft worden. Dadurch hatten sich die Preise der
bislang rationierten Lebensmittel erhöht.
26. September
Deutsches Reich/Film 1935 – Der deutsche Film „Wenn die Musik nicht wär“ war im
thüringischen Weimar uraufgeführt worden. Die Regie hatte Carmine Gallone
gehabt. Paul Hörbiger und Hubert von Meyerinck spielten die Hauptrollen. In dem
historisch-musikalischen Lustspiel aus der Zeit des Komponisten Franz Liszt
spielten außerdem Sybille Schmitz, Karin Hardt, Ida Wüst und andere.
26. September
Berlin 1935 – In Berlin hatte die wissenschaftliche Tagung der deutschen
Gesellschaft für Minerlölforschung und der Brennkrafttechnischen Gesellschaft
begonnen.
26. September
Deutsches Reich/Musik 1935 – Am Berliner Komödienhaus war das musikalische Spiel
„Schmincke“ von Willi Kollo uraufgeführt worden.
26. September
Deutsches Reich/Film 1935 – In Leipzig war der Operettenfilm „Der Vogelhändler“
nach Carl Zeller zur Uraufführung gekommen. In den Hauptrollen waren Wolf
Albach-Retty, Maria Andergast, Lil Dagover u. a. zu sehen. Regie hatte E. W. Emo
geführt.
26. September
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Der Roman „Der dreieckige Marktplatz“ von
Wilhelm Schmidt-Bonn war im Propyläen Verlag erschienen.
26. September
Deutsches Reich/Theater 1935 – Am Komödienhaus Dresden war das Lustspiel
„Hofjagd in Steineich“ von Leo Lenz uraufgeführt worden.
27. September
Deutsches Reich 1935 – In Kiel war der erste deutsche U-Boot-Verband der neuen
Flotte, die „Unterseebootflottille Weddingen“, in Dienst gestellt worden.
27. September
Deutsches Reich 1935 – Der Münchner Ernst Henne hatte auf der neuen Autobahn bei
Frankfurt am Main einen Geschwindigkeitsrekord für Motorräder aufgestellt.
27. September
Frankreich 1935 – In Paris hatte sich die 1922 in einen sozialistischen und in
einen kommunistischen Flügel gespaltene französische Gewerkschaftsbewegung zur
Einheuitsgewerkschaft Conféderation Générale du Travail (CGT) wiedervereinigt.
Der Schritt hatte im Zusammenhang mit der Bildung einer Einheitsfront in
Frankreich gestanden.
27. September
Deutsches Reich/Musik 1935 – Am Berliner Metropoltheater war die Operette „Ball
der Nationen“ von Fred Raymond uraufgeführt worden.
28. September
Deutsches Reich 1935 – Das Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda hatte
den deutschen Zeitungen in einer Presseanweisung die weitere Berichterstattung
über das Einsturzunglück beim Bau einer Berliner U-Bahnlinie verboten.
28. September
Deutsches Reich 1935 – Am Deutschen Theater in Wiesbaden war die Oper „Der
Student von Prag“ von Erwin Mirsch-Riccius zur Uraufführung gelangt.
29. September
Automobilrennsport 1935 – In Brünn (heute Brno in Tschechien) hatte der deutsche
Rennfahrer Bernd Rosemeyer vor 200.000 Zuschauern auf Auto-Union den Großen
Preis der Tschechoslowakei gewonnen.
29. September
Memelland 1935 – Bei den Landtagswahlen im Memelgebiet hatte die deutsche
Einheitsliste 81 Prozent der Stimmen erhalten. Die Wahlen waren Gegenstand
heftiger Kontroversen zwischen Litauen und dem Deutschen Reich gewesen.
Deutschland hatte die Rechte der deutschen Minderheit in Litauen gefährdet
gesehen. Das Memelland war im deutschen Sprachraum jener in der
Zwischenkriegszeit von Deutschland abgetrennte Landesteil Ostpreußens, der
nördlich des Flusses Memel liegt.
29. September
Deutsches Reich/Ungarn 1935 – Der Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe,
Hermann Göring, und der ungarische Ministerpräsident Gyula Gömbös waren zu einem
Geheimabkommen zu dem Ergebnis gekommen, das in Ungarn in zwei Jahren ein
politisches System eingeführt werden könnte, das dem des nationalsozialistischen
Deutschland ähneln sollte.
30. September
Deutsches Reich 1935 – Reichsinnenminister Wilhelm Frick hatte in einem
Schnellbrief an alle Obersten Behörden die Entlassung aller Beamten, die von
drei oder vier „volljüdischen“ Großeltern abstammten, angeordnet.
30. September
Deutsches Reich 1935 – Bereits am Samstag vor einer Woche waren im Deutschen
Reich Versorgungsschwierigkeiten aufgetreten. Am heutigen Tag waren praktisch
weder Butter, noch Margarine oder Schweineschmalz zu bekommen.
30. September
USA/Musik 1935 – Die Oper „Porgy and Bess“ von George Gershwin war in Boston
(US-Bundesstaat Massachusetts) zur Uraufführung gelangt.
30. September
Deutsches Reich 1935 – Reichsaußenminister Konstantin von Neurath hatte mit dem
finnischen Außenminister Antti Hackzell eine Zusammenarbeit der nordischen
Staaten vereinbart.
30. September
Deutsches Reich/Belgien 1935 – Zwischen der deutschen und der belgischen
Regierung war eine Regelung der deutschen Kohlenausfuhr vereinbart worden.
30. September
Deutsches Reich 1935 – Die Zahl der Arbeitslosen im Deutschen Reich hatte
1.713.693 betragen.
30. September
Deutsches Reich/Buchhandel 1935 – Im Reclam Verlag war der Roman „Peter Drosts
drittes Leben“ von Hans von Hülsen erschienen. Der Grote Verlag in Berlin hatte
die gesammelten Reden und Aufsätze „Nation und Geschichte“ von Hermann Oncken
herausgebracht.
30. September
Deutsches Reich 1935 – Zum Stichtag waren von den geplanten 6.900 km
Reichsautobahn 49 km fertiggestellt, 1.700 im Bau und 3.150 km für den Bau
freigegeben worden.
Nachrichten
September 1935 in der Presse
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