Politikjahr 1923 - Hitler-Putsch in München
Besetzung des Ruhrgebiets (Januar / Februar / März)
Vom 2. bis zum 4. Januar wird in Paris eine
Konferenz der Alliierten abgehalten, auf der die
britischen Delegierten fordern, dass dem Deutschen
Reich ein vierjähriger Zahlungsaufschub gewährt
wird. Dies lehnt Frankreich entschieden ab und
verlangt im Gegenzug die Besetzung des Ruhrgebiets,
um die Reparationszahlungen sicherzustellen. Am 10.
Januar geben Belgien und Frankreich, trotz
britischem Widerstand bekannt, dass sie die
Besetzung des Ruhrgebiets beabsichtigen. Einen Tag
darauf, marschieren belgische und französische
Truppen im Ruhrgebiet ein. Die Regierung des
Deutschen Reichs stellt die Reparationszahlungen an
Belgien und Frankreich am 12. Januar ein.
Reichskanzler Wilhelm Cuno ruft am 13. Januar die
Bevölkerung zum passiven Widerstand gegen die
Truppen der Besatzungsmächte auf. Jegliche
Zusammenarbeit mit den Besatzern soll demnach
verweigert werden. Am 4. Februar besetzen die
Franzosen auch die am Rhein gelegenen Städte
Appenweier und Offenburg. Am 20. Februar wird die
Einriese für Angehörige der deutschen Regierung in
das Ruhrgebiet, durch die Besatzungstruppen
untersagt. Die Besatzungsmächte drohen am 1. März
mit der Todesstrafe für Aktionen des passiven
Widerstands und Sabotageakten. Im Gegenzug dazu,
erlässt der Reichspräsident Ebert, am 3. März die
Verordnung, dass die Zusammenarbeit mit den
Besatzern unter hohe Zuchthausstrafe gestellt werden
soll.
NSDAP-Verbot in Hessen (April / Mai / Juni)
Am 29. April kommt es in Hessen aufgrund von
verfassungsfeindlichen Aktivitäten der NSDAP, zu
einem Verbot der Partei. Die französischen
Besatzungstruppen beschlagnahmen am 15. Mai die
Farbwerke in Hoechst und die BASF (Badische Anilin-
und Sodafabrik) in Ludwigshafen. Am 7. Juni gibt die
Regierung des Deutschen Reichs bekannt, dazu bereit
zu sein, die jährlichen Reparationsleistungen wieder
aufzunehmen. Belgien und Frankreich fordern die
sofortige Einstellung des passiven Widerstands im
Ruhrgebiet, was die deutsche Regierung jedoch
entschieden ablehnt.
Reichskanzler Cuno tritt zurück (Juli / August /
September)
Am 14. Juli initiiert die
NSDAP eine Großkundgebung
in München. Hitler fordert dass die "deutsche Ehre
und Freiheit" wiederhergestellt werden sollen und
der Versailler Vertrag außer Kraft gesetzt wird. Die
im Anschluss gestartete Demonstration der NSDAP,
wird durch die Polizei unterbunden. Nach dem der
Reichskanzler Cuno ein Vertrauensvotum am 8. August
im Reichstag beantragt hatte, tritt er aufgrund des
Vertrauensverlustes am 12. August von seinem Amt
zurück. Zum neuen Reichskanzler wird Gustav
Stresemann, welcher eine Große Koalition aus SPD,
DDP, Zentrum und DVP bildet. Aufgrund der
wirtschaftlichen Krise in Deutschland, wird am 24.
September auf Vorschlag des neuen Reichskanzlers für
die Beendigung des passiven Widerstands im
Ruhrgebiet gestimmt.
KPD-Aufstand und Hitler-Putsch (Oktober / November /
Dezember)
Am 3. Oktober tritt die Regierung zurück. Stresemann
kriegt den erneuten Auftrag durch den
Reichspräsidenten, eine Regierung zu bilden. Durch
Ermächtigung des Reichspräsidenten Ebert, wird die
Regierung Sachsens, welche aus KPD und SPD besteht,
am 29. Oktober abgesetzt. In Thüringen rücken am 5.
November die Truppen der Reichswehr ein. In
Thüringen, wie auch zuvor in Sachsen, ist zu einem
Volksaufstand durch die KPD aufgerufen worden. Vom
8. bis 9. November ereignet sich der so genannte
"Hitler-Putsch" in München. Die Regierung Bayerns
wird für abgesetzt erklärt und durch Hitler ein
"Marsch auf Berlin" proklamiert. Der Putsch wird in
der Münchener Feldherrnhalle daraufhin durch die
Landespolizei gewaltsam niedergeschlagen. Es kommt
zum Verbot der NSDAP und der Verhaftung Hitlers am
11. November. Reichsarbeitsminister Heinrich Braun,
setzt durch eine erlassene Verordnung am 23.
Dezember, den Achtstundenarbeitstag ab um die
wirtschaftliche Krise in Deutschland verringern zu
können. wwwaprw46
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