Politikjahr 1922 - Erste Massenveranstaltung der NSDAP

Alliierte besetzen Städte im Ruhrgebiet (Januar / Februar / März)
Am 15. Januar wird die "Preußische Königspartei" gegründet, welche sich die erneute Einführung der Monarchie zum Ziel setzt. Im Münchener Zirkus Krone, am 5. Februar, hält die NSDAP ihre erste Massenveranstaltung ab. Es handelt sich dabei um eine Protestkundgebung gegen die Reparationsbeschlüsse aus Paris und den Versailler Vertrag. Die Alliierten brechen am 7. März die Verhandlungen mit dem Deutschen Reich in London ab. Der Außenminister des Deutschen Reiches hatte bis zum Schluss nicht von seinem Gegenvorschlag abrücken wollen, obwohl der Premierminister Großbritanniens, in Vertretung der Alliierten sogar mit der Besetzung des Ruhrgebiets gedroht hatte. Als Reaktion darauf, dass die Reichsregierung nicht gewillt ist, die Bedingungen der Alliierten zu akzeptieren, werden die deutschen Städte Ruhrort, Duisburg und Düsseldorf durch französische Streitkräfte besetzt.

Rücktritt der Regierung (April / Mai / Juni)
Am 20. April kommt es zum Verbot einiger Zeitschriften im Rheinland, die als schädigend für das Ansehen der Besatzungsmacht angesehen werden. Konstantin Fehrenbach und seine Regierung treten am 4. Mai von ihren Ämtern zurück, da sie sich nicht in der Lage sehen, die Verantwortung für die Zahlungsaufforderungen der Alliierten zu übernehmen. Karl Gereis, Führer der USPD, wird am 9. Juni im Schwarzwald ermordet. Trotz eindeutigem Verdacht gegen den "Consul", einer rechtsradikalen Organisation, kann kein Täter gefasst werden.

Bildung der SA (Juli / August / September)
Am 29. Juli tritt Adolf Hitler die Nachfolge von Anton Drexler, als Parteivorsitzender der NSDAP an. Auf seine Initiative, erfolgt am 3. August die Umwandlung des Versammlungsschutzes der NSDAP, in eine Kampforganisation, welche später den Namen "Sturmabteilung" (SA) erhält. Die Delegation der DNVP (Deutschnationale Volkspartei) fordert bei einer Unterredung mit Reichskanzler Wirth, am 7. September, die Aufhebung des Ausnahmezustandes und beschwert sich gegen die allgemein betriebene Hetze gegen Rechts. Die über die besetzten Städte Ruhrort, Duisburg und Düsseldorf verhängten Sanktionen, werden am 30. September durch die Alliierten aufgehoben. Das Deutsche Reich war zuvor seinen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen.

Der Ausnahmezustand wird beendet (Oktober / November / Dezember)
Die Regierung Wirth erklärt am 22. Oktober ihren Rücktritt. Der Regierungsrücktritt wird aus Protest gegen die Teilung von Oberschlesien vollzogen. Am 1. November erklärt die preußische Minderheitsregierung aus DDP und Zentrum ihren Rücktritt. Grund dafür waren die gescheiterten Koalitionsverhandlungen um die Regierungsmehrheit zu erweitern. DVP, Zentrum, DDP und SPD bilden daraufhin (5. November) eine große Koalition in Preußen, die den SPD-Politiker Carl Severing zum Innenminister Preußens ernennt. Die "Verordnung zum Schutze der Republik" wird durch den Reichspräsidenten Ebert am 23. Dezember aufgehoben und beendet damit den Ausnahmezustand.

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