Biographie Friedrich Ebert
Lebenslauf
Friedrich Ebert – vom Volksschüler zum
Reichskanzler
Als Friedrich Ebert am
4. Februar 1871 in Heidelberg
geboren wurde, kam er in eine Familie, die für die
damalige Zeit Ende des
19. Jahrhunderts typisch war.
Der Vater, ein Schneidermeister mit geringem, gerade
ausreichendem Einkommen um eine achtköpfige Familie
mehr recht als schlecht ernähren zu können. Bildung
für die Kinder war kein Thema, so besuchte auch
Friedrich Ebert acht Jahre lang die Volksschule.
Dieses Leben, verbunden mit Kinderarbeit in einer
Lohnkutscherei, hat ihn geprägt, geleitet von einem
großen Gerechtigkeitssinn.
Mit 14 Jahren begann er eine Lehre als Sattler, die
für ihn eine bittere Erfahrung war. Sein Meister war
ein jähzorniger Mensch, der auch vor Schlägen nicht
zurückschreckte. Dies war für Friedrich Ebert der
Anlass, seine Lehre abzubrechen und auf Wanderschaft
zu gehen, die vorläufig in
Bremen endete, wo er sich
im Sattlerverband engagiert für die Rechte der
Arbeiter einsetzte.
Für ihn war es nur logisch
1889 in die
SPD
einzutreten, um seiner Arbeit auch einen politischen
Rahmen zu geben. Sein Organisationstalent und seine
überragende Fähigkeit leidenschaftliche Reden zu
halten, machten ihn schnell zu einer bekannten
Persönlichkeit, die sich vehement gegen soziale
Ungerechtigkeit engagierte.
Neben seiner Redekunst, war er auch ein
ausgezeichneter Schreiber was dazu führte, dass er
1893 ein festes Arbeitsverhältnis als Redakteur bei
der „Bremer Bürgerzeitung“ annahm. Nach einem kurzen
Intermezzo als Chefredakteur gab er seine
journalistische Arbeit bereits ein Jahr später
wieder auf, wurde zum SPD-Vorsitzenden von Bremen
gewählt, pachtete eine Gaststätte, heiratete die
Arbeiterin Louise Rump und wurde Vater von vier
Söhnen und einer Tochter.
Kandidat für die Reichstagswahl
Friedrich Ebert war allerdings innerhalb der Bremer
SPD nicht unumstritten, denn seinen persönlichen
Aversionen gegen einige Genossen ließ er bis zu
Beleidigungen hin freien Lauf, er konnte schnell die
Beherrschung verlieren, was seiner Karriere nicht
hinderlich war. So wurde er
1903 als Kandidat für
die Reichstagswahl gewählt. Nicht zuletzt deshalb,
da er sich zwischenzeitlich weit über Bremen hinaus
einen Namen gemacht hat. Ein Jahr später wurde
Friedrich Ebert hauptamtlicher Sekretär des
SPD-Parteivorstandes.
Dann kam das Jahr
1912 als Ebert
Reichstagsabgeordneter wurde, und
1913 durfte er die
Nachfolge von August Bebel als SPD-Vorsitzender
antreten. Während des
Ersten Weltkriegs verloren
zwei seiner Söhne ihr Leben, Grund für Ebert, sich
vehement für einen Verständigungsfrieden
einzusetzen.
Nach Ende des Krieges,
1918, übertrug ihm der letzte
kaiserliche Reichskanzler, Prinz Max von Baden, die
Regierungsgeschäfte. Im Rat der Volksbeauftragten
setzte sich Friedrich Ebert dafür ein, durch Wahlen
die Parlamentarische Demokratie zu errichten, er
wollte ein Mann für das ganze Volk sein. Auch der
Reichstag erkannte seine Verdienste an und wählte
ihn
1922 mit großer Mehrheit für weitere drei
Jahre erneut in sein Amt. Das Blatt wendete sich
jedoch, als die immer stärker werden
rechtsgerichteten Nationalisten ihm sogar
Landesverrat, Alkoholsucht, Bestechlichkeit und noch
mehr vorwarfen.
Nach sechs Jahren im Amt, im Alter von nur 54 Jahren
verstarb Friedrich Ebert an einer
Blinddarmentzündung. Die Sozialdemokratie verlor mit
ihm eine der herausragenden Persönlichkeiten dieser
Zeit.
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