Mai 1926 -

Kalender Mai 1926
Am


Wichtige Ereignisse im Mai 1926

1. Mai
Uraufführung des Theaterstücks „Der Hexer“ von Edgar Wallace
2. Mai
In der Nacht zum 2. Mai wurden in Süddeutschland zum zweiten Mal drei leichte Erdstöße verzeichnet. Ein Heuschober stürzte ein.
2. Mai
In Berlin wurde die Staatsoper Unter den Linden wegen Baufälligkeit des Bühnenhauses geschlossen. Geplant wurden Anbauten an beiden Seiten.
2. Mai

Die Ausstellung „Frankfurt – Amerika“ wurde im Frankfurter Römer eröffnet. Sie zeigte die Geschichte der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen der Stadt Frankfurt am Main und den USA.
3. Mai
Unter Beteiligung von Bergarbeitern, Druckern, Eisenbahnern, Transport-, Eisen- und Stahlarbeiter, Bau-, Chemie-, Gas- und Elektrizitätsarbeitern begann in Großbritannien ein Generalstreik.
3. Mai
In einigen preußischen Gefängnissen erhielten die Gefangenen durch gute Führung Milderungen im Strafvollzug.
4. Mai
Ab 20. Mai wurde der Visumzwang bei Grenzübertritten zwischen dem Deutschen Reich und Dänemark aufgehoben.
4. Mai
In Nicaragua rief der Kongress den Ausnahmezustand aus, weil einige liberale Offiziere gegen die Diktatur Emiliano Chamorros einen Aufstand unternommen hatten.
5. Mai
Der deutsche Reichspräsident Paul von Hindenburg erließ eine neue Flaggen Verordnung. Neben der schwarz-rot-goldenen Reichsflagge mussten die deutschen Auslandsvertretungen auch die schwarz-weiß-rote Handelsflagge, die nur in einer Ecke die Farben der Weimarer Republik zeigte, hissen.
5. Mai
Im Hafen von Rotterdam in den Niederlanden brach ein Großfeuer aus. Dabei verbrannten u. a. 4000 Tonnen Chilesalpeter. Der Schaden belief sich auf etwa eine Million Gulden.
6. Mai
Mit 236 gegen 142 Stimmen lehnte der Deutsche Reichstag den Gesetzesentwurf zur Enteignung der im Kaiserreich regierenden Fürsten ab. Die Ablehnung bedeutete, dass im Juni das Volksbegehren über die Fürstenenteignung durchgeführt wurde.
6. Mai
Der österreichische Arzt und Psychoanalytiker Sigmund Freud wurde vom Gemeinderat von Wien zum Ehrenbürger der Stadt Wien ernannt.
7. Mai
Uraufführung der Oper Les malheurs d'Orphée von Darius Milhaud
8. Mai
In Düsseldorf wird die Große Ausstellung für Gesundheit, soziale Fürsorge und Leibesübungen (GeSoLei) eröffnet, die bis zum 15. Oktober 1926 über 7,5 Millionen Menschen besuchen.
9. Mai
Die Amerikaner Richard Evelyn Byrd und Floyd Bennett überflogen als erste den Nordpol. Ihre Angaben ließen sich allerdings nicht überprüfen.
9. Mai
Die nordfranzösischen Kohlengrubenbesitzer und die Arbeitervertreter beschlossen ein neues Lohnabkommen, womit ein drohender Streik abgewendet wurde. Die Arbeiter erhielten ab 15. Mai 10 Prozent mehr Lohn und deine Erhöhung des Teuerungszuschlags um 15 Prozent.
10. Mai
Der deutsche Akademikerinnen-Bund wurde in Berlin gegründet.
10. Mai
Der amerikanische Schriftsteller Sinclair Lewis verweigerte die Annahme des Pulitzerpreises, der ihm für seinen Roman „Arrowsmith“ (1925) zuerkannt worden war. Er lehnte Literaturpreise ab, weil sie eine Bewertungsinstanz darstellten, gegen die sich kein Schriftsteller zur Wehr setzen kann.
11. Mai
Umberto Nobile startet im norwegischen Ny-Ålesund mit dem Luftschiff Norge zur Fahrt über den Nordpol.
12. Mai
Umberto Nobile überfliegt im Luftschiff „Norge“ gemeinsam mit Roald Amundsen und dem amerikanischen Millionär Lincoln Ellsworth den Nordpol, drei Tage nach dem Amerikaner Richard Evelyn Byrd
12.-15. Mai
Maiputsch in Polen durch Marschall Józef Piłsudski.
13. Mai
Der polnische Marschall Josef Klemens Pilsudski, der am 12. Mai mit 15 Regimentern nach Warschau marschierte, entschied die Kämpfe mit regierungstreuen Truppen für sich.
14. Mai
Der Oberbürgermeister von Köln, Konrad Adenauer, lehnte eine Regierungsbildung nach dem Rücktritt der deutschen Reichsregierung ab, weil die DVP seinen Vorschlag zurückgewiesen hatte, eine große Koalition zu bilden.
14. Mai
In dritter Lesung verabschiedete der deutsche Reichstag eine Reform des Abtreibungsparagrafen 218.
15. Mai
Reichsjustizminister Wilhelm Marx (Zentrum) wurde vom deutschen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg mit der Führung der Geschäfte des Reichskanzlers betraut.
15. Mai
Nach seinem erfolgreichen Putsch gegen die polnische Regierung wurde Marschall Josef Klemens Pilsudski Kriegsminister.
16. Mai
Im Hessischen Landesmuseum in Kassel fand vom 16. Mai bis zum 6. Juni eine Luftfahrtausstellung statt.
16. Mai
In Freudenstadt begann eine außerordentliche Tagung des deutschen Schriftstellerverbandes, die bis zum 20. Mai dauerte. Die Redner sprachen sich gegen das geplante Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzschriften aus, weil die Begriffe nicht eindeutig definiert waren und die Gefahr von Zensur bestand.
17. Mai
Wilhelm Marx (Zentrum) wurde von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum neuen Reichskanzler ernannt.
17. Mai
In Oberitalien traten der Po, die Etsch und der Comer See über die Ufer und verursachten eine Hochwasserkatastrophe. Für die Landwirtschaft entstanden Schäden in Höhe von mehreren Millionen Lira.
18. Mai
In Genf fand eine vom Völkerbund einberufene vorbereitende Abrüstungskonferenz statt. Dabei berieten Delegierte aus 20 Ländern über die Fragen von Abrüstung und Sicherheit.
18. Mai
Laut Beschluss des deutschen Reichsgerichts bestand auf literarische Werke, die vom Rundfunk übertragen wurden, Urheberschutz. Damit gab das Gericht den Klagen der Schriftsteller Gerhart Hauptmann (Deutsches Reich) und Hugo von Hofmannsthal (Österreich) auf Schadenersatz wegen unbefugter Ausstrahlung ihrer Werke nach.
19. Mai
Der neue deutsche Reichskanzler Wilhelm Marx bekannte sich in seiner Regierungserklärung dazu, an der umstrittenen Flaggen Verordnung festzuhalten.
19. Mai
Großbritannien und Frankreich scheiterten in ihren Verhandlungen über die Rückzahlung der Schulden aus dem Weltkrieg.
20. Mai
Die neue belgische Regierung unter Henri Jaspar wurde vereidigt. Die alte Regierung war am 6. Mai nach einer Regierungskrise aufgrund von Finanzproblemen zurückgetreten. Mehrere Minister hatten sich dagegen gewandt, einen Kredit bei der Nationalbank aufzunehmen, weil dadurch eine Inflation ausgelöst würde.
20. Mai
Bei einer Explosion in einer Pulverfabrik in Haßloch in Bayern wurde der größte Teil des Gebäudes zerstört. Es starben elf Menschen. Es entstand ein Schaden von einer Million Reichsmark.
21. Mai
In Italien wurde Mädchen und Frauen von der faschistischen Partei das Tragen der Uniform des Faschismus (schwarzes Hemd) untersagt. Das Schwarzhemd symbolisierte den Kampfgeist der Partei und stand daher Frauen, die sich karitativen Aufgaben widmen sollten, nicht zu.
21. Mai
In verschiedenen Industrien der USA war Kinderarbeit weit verbreitet, vor allem in der Tabakindustrie im Süden und Nordosten.
22. Mai
Das deutsch-französische Luftfahrtabkommen trat in Kraft. Die im Versailler Vertrag festgelegten Einschränkungen im Luftschiffbau für das Deutsche Reich entfielen. Das Abkommen rettete u. a. die Zeppelin-Werke in Friedrichshafen. Am 26. Mai wurde die Flugstrecke Berlin-Paris eröffnet.
22. Mai
Der Wiener Hungerkünstler Fred Ellern hungerte 46 Tage und sechs Stunden in einem Glaskasten und stellte damit einen Weltrekord auf.
23. Mai
Bis zum 26. Mai fand in Clermont-Ferrand ein Parteitag der französischen Sozialisten statt. Die Delegierten lehnten eine Beteiligung der Sozialisten an einer bürgerlichen Regierung und eine Einheitsfront mit den Kommunisten ab. Sie Forderten eine striktere Befolgung des Fraktionszwanges im Parlament.
23. Mai
Eine von der KPD gegründete Kampforganisation gegen Militarismus und Faschismus, der Rote Frontkämpferbund, kam in Berlin zu seinem zweiten Reichstreffen zusammen. Die Kundgebung mit 30 000 Teilnehmern verlief friedlich.
24. Mai
Auf der japanischen Insel Hokkaido brach der Vulkan Tokachi aus. Dabei starben 150 Menschen. Ein Dorf wurde von den Schwefel- und Lavamassen verschüttet. Durch den Ausbruch kam es zu einem Erdbeben und späteren Springfluten.
24. Mai
In Berlin stellte der finnische Läufer Paavo Nurmi mit 8:25,4 Minuten einen Weltrekord über 3000 Meter auf.
25. Mai
In der Türkei wurde auf Beschluss der Regierung ab 1927 der christliche Kalender eingeführt. In der Türkei galt der islamische Kalender. Auf den 31. Dezember 1324 würde unmittelbar der 1. Januar 1927 folgen.
25. Mai
Die italienische Regierung beschloss die Renovierung der Villa San Martino auf Elba, in de Napoleon I., Kaiser von Frankreich, während seiner Verbannung 1814/15 lebte.
26. Mai
Ein von Mexikos Präsident Plutarco Elias Calles unterzeichnetes Nationalisierungsgesetz machte alle Bodenschätze des Landes zu Staatseigentum. Die Verfügung wandte sich gegen die Ausbeutung der mexikanischen Bodenschätze durch ausländische Kapitalgeber.
26. Mai
Im Francfälscherprozess wurde in Budapest vom Gerichtshof das Urteil gefällt. Die Hauptangeklagten Prinz Ludwig Windischgrätz und der Landespolizeichef Emmerich Nadossy wurden zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Das Gericht billigte ihnen patriotische Motive zu.
27. Mai
In Großbritannien wurde der Kohleverbrauch eingeschränkt, weil noch kein Ende des Bergarbeiterstreiks abzusehen war. Die Fabriken durften nur noch die Hälfte des Normalbedarfs an Kohle verbrauchen.
27. Mai
Der deutsche Schriftsteller lehnte die Mitgliedschaft bei der Sektion Dichtkunst an der preußischen Akademie der Künste ab, weil es „eine bewusste Führung auf dem Gebiet der Dichtkunst nicht gebe“.
28. Mai
Der Putsch des Generals Gomes da Costa führt zum Ende der ersten Republik in Portugal.
29. Mai
In Amsterdam ging der dritte internationale sozialistische Jugendkongress zu Ende. Die Delegierten Forderten u. a. ein Arbeitsverbot für schulpflichtige Jugendliche, das Verbot von Akkord- und Nachtarbeit für Jugendliche und einen bezahlten Urlaub bis zum 18. Lebensjahr. Nach der Konferenz wurde der internationale Verband für sozialistische Studien gegründet.
30. Mai
Portugal - Nach dem Putsch vom 28. Mai tritt mit Ministerpräsident António Maria da Silva die letzte frei gewählte Regierung zurück.
31. Mai
Josef Klemens Pilsudski wurde zum Staatspräsidenten von Polen gewählt, nahm jedoch die Wahl nicht an.
31. Mai
Der Philosophieprofessor Theodor Lessing wurde an der Universität von Hannover durch Studenten daran gehindert, seine Vorlesung zu halten.

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