Mai 1921 - Gewerkschaft für Lehrer
In Stuttgart fand am 18 Mai 1921 eine Tagung
des deutschen Lehrerverbandes statt. Dabei wurde
beschlossen, sich in Form einer Lehrergewerkschaft
zu organisieren. Dieser Verein sollte nach den
Grundsätzen der Gewerkschaft bzw. unter Anwendung
aller gewerkschaftlichen Mittel, z.B. Streik
funktionieren. Als ersten Schritt beschloss der
Verein, dem Deutschen Beamtenbund beizutreten und
sich verstärkt dafür einzusetzen, dass dieser mit
den gewerkschaftlichen Organisationen der
Angestellten und Arbeiter zusammenarbeitet.
Wichtige Ereignisse im
Mai 1921
1. Mai
Der US-Senat nahm mit 49 zu 23 Stimmen die
Resolution Knox an, die den Krieg mit dem Deutschen
Reich offiziell für beendigt erklärte. Die USA
hatten den Vertrag von Versailles wegen der
Senatsopposition gegen Präsident Woodrow Wilsons
Friedenspolitik nicht unterzeichnet. Die Resolution
Knox musste noch vom Repräsentantenhaus angenommen
werden.
1. Mai
Eugen Rosenstock-Huessy gründet die Akademie der
Arbeit in Frankfurt am Main.
1. Mai
Die Glosse „Götterprüfung" von Kurt Eisner wird an
der Berliner Volksbühne uraufgeführt.
2. Mai
In Oberschlesien beginnt der 3. polnische Aufstand.
2. Mai
Nach der Volksabstimmung über die nationale
Zugehörigkeit Oberschlesien, die eine Mehrheit für
das Deutsche Reich ergab, begann unter Führung des
Politikers Wojciech Korfanty ein Aufstand mit dem
Ziel der Vereinigung Oberschlesiens mit Polen.
2. Mai
In Rom wurde die Oper „Der kleine Marat“ von Pietro
Mascagni uraufgeführt.
4. Mai
Die Reichsregierung unter Konstantin Fehrenbach
(Zentrum) trat zurück, da sie nicht die
Verantwortung für die Einwilligung in die
endgültigen ReparationsForderungen der Alliierten
übernehmen wollte.
5. Mai
Als Stellvertreter für die Alliierten übergab der
britische Premierminister David Lloyd Goerge in
London dem deutschen Botschafter Friedrich Sthamer
ein Ultimatum, in dem das Deutsche Reich
aufgeFordert wurde, Reparationsschulden in Höhe von
132 Milliarden Goldmark zu akzeptieren. Sollte die
Reichsregierung die Bezahlung verweigern, würde das
Ruhrgebiet besetzt werden.
6. Mai
Zwischen dem Deutschen Reich und Sowjetrussland
wurde in Berlin ein Handelsabkommen unterzeichnet.
Es sah den beschleunigten Ausbau der
Wirtschaftsbeziehungen vor. Ferner wurde der
Austausch der letzten Kriegsgefangenen vereinbart.
7. Mai
Der Ufa-Film „Danton“, der von dem exilrussischen
Regisseur Dimitri Buchowetzki frei nach dem
Schauspiel von Georg Büchner „Dantons Tod (1835)“
gedreht wurde, wurde in Berlin mit Emil Jannings in
der Hauptrolle uraufgeführt.
8. Mai
Im Verlauf des Parteitags der Sozialistischen Partei
Rumäniens spaltete sich der linke Flügel ab und
gründete die Kommunistische Partei. Ursache für die
Trennung war die Weigerung der demokratisch
ausgerichteten Parteitagsmehrheit, der
Kommunistischen Internationale (Komintern)
beizutreten.
9. Mai
Nachdem die Bergarbeiter in Großbritannien bereits
seit dem 1. April gestreikt hatten, traten nun auch
die Stewards und Elektrizitätsarbeiter wegen
angekündigter Lohnkürzungen in den Ausstand.
9. Mai
Forstrat Georg Escherich gründet in München die „Organisation Escherich“
(„Orgesch“)
9. Mai
Die ersten Plakate der NSDAP werden in München
aufgehängt. Aufruf zur
öffentlichen Parteiversammlung am 11. Mai 1921.
28. Mai
Uraufführung der Operette Die blaue Mazur von Franz Lehár am Theater an
der Wien in Wien
10. Mai
Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD) ernannte den
bisherigen Finanzminister Joseph Wirth (Zentrum) zum
neuen Reichskanzler. Er bildete ein Kabinett aus
Mitgliedern seiner Partei, der SPD und der DDP.
11. Mai
Die neue Reichsregierung unter Joseph Wirth
(Zentrum) akzeptierte ohne Bedingungen das von den
Alliierten am 5. Mai überreichte Londoner Ultimatum
und damit die Festlegung der deutschen
Reparationsschuld von 132 Milliarden Goldmark.
12. Mai
Der indische Unabhängigkeitskämpfer Mohandas
Maramschand „Mahattma“ Gandhi traf sich in Simla zu
Konsultationen mit dem britischen Vizekönig Rufus D.
Reading. Gandhi wollte Möglichkeiten einer größeren
Autonomie der britischen Kronkolonie erörtern. Er
vertrat die Strategie des gewaltlosen Widerstands.
13. Mai
Der österreichische Bundeskanzler Michael Mayr
(Christlich-Soziale Partei), der mit den Alliierten
über einen Kredit zur wirtschaftlichen Sanierung
seines Landes verhandelte, Forderte die
österreichischen Landesregierungen auf, die
Bestrebungen für einen Anschluss an das Deutsche
Reich fallen zu lassen. Das Kreditversprechen war
mit der Auflage des Anschlussverbots an das Deutsche
Reich verbunden.
14. Mai
Der bayerische Ministerpräsident Gustav Ritter von
Kahr (parteilos) empfing in München den
NSDAP-Propagandaleiter Adolf Hitler und seinen
Mitarbeiter Rudolf Heß, um Möglichkeiten zur
Sammlung aller „nationalen Kräfte“ zu besprechen, da
die Reichsregierung die endgültige Auflösung der
Einwohnerwehren Forderte.
15. Mai
In Italien errangen die Faschisten bei den Wahlen
zum Abgeordnetenhaus 35 von 535 Sitzen, während die
Sozialisten schwere Stimmverluste hinnehmen mussten.
Der schnelle Aufstieg der 1919 gegründeten
faschistischen Bewegung erklärte sich nicht zuletzt
dadurch, dass die liberale Regierung das Vorgehen
der Faschisten gegen Sozialisten und
Arbeiterorganisationen tolerierte, wenn auch nicht
ausdrücklich unterstützte.
16. Mai
Karl Joseph Schulte wird Erzbischof von
Köln
16. Mai
Papst Benedikt XV. spricht Jeanne d'Arc, die Jungfrau von Orleans,
heilig
16. Mai
In der „Neuen Freien Presse“ veröffentlichte
Reichskanzler Joseph Wirtz (Zentrum) eine Erklärung,
in der er die Annahme des Londoner Ultimatums vom 5.
Mai rechtfertigte. Nur nach einer Klärung der
Differenzen mit den Alliierten könnte endlich der
Wiederaufbau des Deutschen Reiches beginnen.
17. Mai
Das bisher größte US-Schlachtschiff, die „Tennessee“
machte seine erste Probefahrt. Das elektrisch
angetriebene Schiff mit zwölf Geschützen an Bord
erreichte eine Geschwindigkeit von 21 Knoten (39
km/h).
18. Mai
In Stuttgart fand eine Tagung des deutschen
Lehrerverbandes statt. Dabei wurde beschlossen, sich
in Form einer Lehrergewerkschaft zu organisieren.
Dieser Verein arbeitet nach gewerkschaftlichen
Grundsätzen unter Anwendung aller gewerkschaftlichen
Mittel, z.B. Streik. Als ersten Schritt beschloss
der Verein, dem Deutschen Beamtenbund beizutreten
und sich verstärkt dafür einzusetzen, dass dieser
mit den gewerkschaftlichen Organisationen der
Angestellten und Arbeiter zusammenarbeitet.
19. Mai
Der US-Kongress verabschiedete ein Gesetzt zur
Beschränkung der Einwandererzahlen.
20. Mai
In Peking wurde ein Friedensvertrag zwischen dem
Deutschen Reich und China unterzeichnet.
21. Mai
Der deutsche Selbstschutz, der gegen die polnischen
Aufständischen in Oberschlesien kämpfte, erstürmte
unter dem Kommando des deutschen Generalleutnants
Karl Höfer den Annaberg in Oberschlesien, die
stärkste Befestigung der Polen.
22. Mai
Vertreter aller deutscher Arbeitnehmer- und
Arbeitgeberverbände sowie der Industrie und Presse
fanden sich in der Berliner Philharmonie zu einer
Kundgebung gegen die „Vergewaltigung“ Oberschlesiens
ein. Die Versammlung Forderte das
Selbstbestimmungsrecht für Oberschlesien und lehnte
einen Anschluss an Polen oder die Bildung eines
Freistaats kategorisch ab.
24. Mai
In Nordirland, das seit 1920 vor Südirland durch das
Gesetz zur Teilung Irlands (Government of Ireland
Act) getrennt war, fanden Wahlen zum ersten
Parlament statt. Es sollte in Belfast
zusammentreten. Die Ulster Unionists, eine Partei,
die den Anschluss an Großbritannien befürwortete,
gewann 40 von insgesamt 52 Sitzen.
25. Mai
In der irischen Hauptstadt Dublin setzten Anhänger
der Untergrundorganisation Irisch-Republikanische
Armee (IRA) das 130 Jahre alte Zollhaus, ein
Verwaltungsgebäude der britischen Regierung, in
Brand. Die IRA kämpfte seit ihrer Gründung 1919
gegen die britische Herrschaft in Irland mit dem
Ziel der Errichtung eines autonomen gesamt Irischen
Staates.
26. Mai
Der Magistrat der Stadt Berlin gestattete die
Beschäftigung von sogenannten Tauschhändlern für
Küchenabfälle. Bisher mussten Hausfrauen ihre
Abfälle in Behältern in Häuserhöfen deponieren, nun
aber konnten sie diese den Händlern verkaufen. Die
Tauschhändler wiederum gaben sie zu festgesetzten
Preisen an die Verwaltung ab. Auf diese Weise wurde
eine geregelte Abfallbeseitigung gewährleistet.
27. Mai
Der US-Kongress nahm ein neues Zollgesetz an. Die
Erhöhung der Einfuhrzölle auf landwirtschaftliche
Erzeugnisse ist eine protektionistische Maßnahme,
die den US-Farmern, die seit Ende des Weltkriegs
unter der Konkurrenz des ausländischen Weizen- und
Baumwollhandels litten, helfen sollte.
28. Mai
Aus dem US-Bundesstaat Texas wurde berichtet, dass
in der letzten Zeit vermehrt der Ku-Klux-Klan
schwarze Bürger und Weiße, die in irgendeiner Form
mit Schwarzen in Kontakt standen, durch Teeren und
Federn ermordet hatten. Der 1865 gegründete geheime
Terrorbund kämpfte für „die Aufrechterhaltung der
Vorherrschaft der weißen Rasse“.
29. Mai
Nach dem Volksentscheid in Tirol, bei dem sich die
Bevölkerung für den Anschluss an das Deutsche Reich
entschlossen hatte, stimmten auch in Salzburg 99,5
Prozent der Wahlbeteiligten bei einer
Volksabstimmung für die Angliederung.
30. Mai
Staatssekretär Heinrich Bergmann überreichte der
alliierten Reparationskommission eine Zahlung von
200 Millionen US-Dollar (840 Millionen Goldmark) in
20 Reichswechseln.
31. Mai
Nachdem am 29. Mai Salzburg für den Anschluss an das
Deutsche Reich gestimmt hatte, beschloss auch der
Landtag der Steiermark in Graz, am 3. Juli eine
Volksabstimmung über eine Angliederung abzuhalten.
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