Juni 1925 -
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Wichtige Ereignisse im Juni 1925
1. Juni
In München begann die deutsche Verkehrsausstellung,
die bis zum 12. Oktober dauerte.
1. Juni
Die anlässlich des zehnten bayerischen
Arbeitersängerfestes vom 31. Mai bis 1. Juni in
Nürnberg aufgezogenen schwarzrotgoldenen Fahnen
wurden über Nacht heruntergerissen und verbrannt.
Als Täter wurden Angehörige der Landespolizei
vermutet.
2. Juni
Der schwedische Forscher Sven Hedin warnte in einem
Vortrag vor norwegischen Studenten in Oslo vor einer
„Friedensseligkeit“. Europa sei mit Unruhe und
Zündstoff erfüllt, mehr noch als vor elf Jahren.
2. Juni
Vor dem kanadischen Parlament erklärte die
Regierung, dass sie das Oberhoheitsrecht über alle
eventuell am Nordpol neu entdeckten Gebiete
übernehme.
3. Juni
Das chinesische Außenministerium überreichte dem
italienischen Botschafter in seiner Eigenschaft als
Doyen der diplomatischen Vertreter eine Note über
die Lage in Schanghai. Darin wurde auch der massive
Polizeieinsatz in der Konzessionszone kritisiert.
3. Juni
Die Stadtverordnetenversammlung und der Magistrat
von Berlin kamen überein, den Bau eines Kraftwerkes
an der Oberspree in Rummelsberg zu beginnen. Das
Kraftwerk sollte später über eine Maschinenleistung
von 240 000 kW verfügen.
4. Juni
Eine Delegation der Botschafterkonferenz überreichte
in Berlin der Deutschen Regierung die sog.
Entwaffnungsnote. Darin wurden die Verletzungen der
Friedensvertragsbestimmungen von Versailles
aufgezählt und eine weitere Entwaffnung als
Voraussetzung für die Räumung der Kölner Zone von
den Besatzungstruppen gefordert.
4. Juni
Im Sitzungssaal des alten Rathauses in Wien
gründeten einige hundert Österreicher den
„Österreichisch-Deutschen Volksbund Wien“. Dessen
Ziel war der Anschluss Deutschösterreichs an das
Deutsche Reich aufgrund des Selbstbestimmungsrechts
der Völker.
5. Juni
Die diesjährige Tagung des Allgemeinen Deutschen
Frauenvereins, die bis zum 7. Juni dauerte, begann
in Eisenach mit einem Referat der Vorsitzenden
Dorothee von Velsen, die eine wichtige Aufgabe der
Frauen in der „Entgiftung des politischen Kampfes“
sah.
5. Juni
Jean Cocteaus „Orphee“ wurde im Theatre des Arts in
Paris uraufgeführt.
6. Juni
Lokomotiven, Personen- und Packwagen für die Strecke
der ersten deutschen Eisenbahnlinie von Nürnberg
nach Fürth wurden zur Verschrottung abtransportiert.
Die Ludwigsbahn hatte ihre Premiere am 7. Dezember
1835.
6. Juni
Ein Archäologe machte einen aufsehenerregenden Fund
auf dem jüdischen Friedhof in Krakau. Er entdeckte
das seit fast vier Jahrhunderten vergeblich gesucht
Grab des berühmten hebräischen Dichters Rabbi
Eliezer ben Eliah Askenasi (1513-1586).
7. Juni
Im Lessing Theater in Berlin fand durch die Junge
Bühne die Uraufführung von „Die Exzesse“ von Arnolt
Bronnen statt.
7. Juni
Die seit Tagen anhaltende Hitze im Osten der USA
hatte inzwischen 350 Todesopfer gefordert.
8. Juni
Eugenio Pacelli wurde päpstlicher Nuntius in Berlin.
Er war bisher vom Vatikan in Bayern eingesetzt.
Nuntius in Bayern wurde Erzbischof Vasalle die
Torregrossa.
8. Juni
In Genf begann die Juni-Session des
Völkerbundsrates. Auf der Tagesordnung standen u. a.
die Frage der polnischen Staatsangehörigkeit sowie
der Militärkontrolle in der entmilitarisierten
Rheinzone.
9. Juni
Die bulgarische Regierung beschloss die Einführung
des obligatorischen Deutschunterrichts in allen
Schulen.
10. Juni
Im Reichstag begann die Debatte über die
„Entwaffnungsnote“ der Alliierten vom 4. Juni.
10. Juni
Das britische Unterhaus lehnte den Antrag der
Liberalen auf Aufhebung der Mac-Kenna-Zölle ab und
genehmigte einen Zoll von 331/3 % zum Schutz der
Spitzenindustrie.
11. Juni
Auf der Insel Reichenau im Bodensee wurden das
Andenken an die Gründung des Klosters im Jahr 724
und die Überführung der kostbaren Reliquie „das
heilige Blut Christi“ im Jahr 925 mit
Gedenkgottesdiensten, einer Prozession und
Festveranstaltungen begangen.
11. Juni
Das Berliner Polizeipräsidium erließ eine
Ergänzungsverordnung über die Regelung des
Fußgängerverkehrs in der Reichshauptstadt. Fußgänger
durften danach den Fahrdamm von Straßen erster
Ordnung in Zukunft nur an Straßenecken im Zuge eines
Bürgersteiges überqueren.
12. Juni
Der Schweizer Nationalrat legte die
Entscheidungsbefugnisse von Bund und Kantonen in
Bezug auf die Niederlassung von Ausländern in einer
Verordnung fest.
12. Juni
In Thüringen trat ein neues Schulgesetz in Kraft,
das die Elternrechte erweiterte und jede körperliche
Züchtigung in den Schulen verbot.
13. Juni
Das Neckarbauamt begann bei der Staustufe Wieblingen
mit einem Probestau des Neckars, der bis zum 18.
Juni dauerte. Anschließend wurde das Stauwasser
abgelassen, um eine Überprüfung der Stauanlagen
vornehmen zu können.
15. Juni
Ein Misstrauensvotum der linken Abgeordneten im
Deutschen Reichstag gegenüber Innenminister Martin
Schiele von der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP)
scheiterte.
15. Juni
Vertreter aus zwölf europäischen Ländern nahmen in
Paris am internationalen Seidenkongress teil. Auf
dem Programm des Treffens standen u. a. Zollfragen
und eine einheitliche Bezeichnung für Kunstseide.
18. Juni
Der norwegische Polarforscher Roald Amundsen kehrte
auf Spitzbergen von seinem am 21. Mai gestarteten
Flug zum Nordpol zurück. Sein Ziel musste er am 87.
Breitengrad aufgeben.
18. Juni
In Warschau beschloss der polnische Ministerrat das
Einfuhrverbot einer Anzahl deutscher Waren. Die
Maßnahme wurde mit dem deutschen Einfuhrverbot für
polnische Kohle begründet.
19. Juni
In Stockholm traf der finnische Staatspräsident
Lauri Relander zu einem zweitägigen Staatsbesuch
ein.
19. Juni
der Zivilsenat in Berlin lehnte die von der Berliner
Funkstunde AG geforderte Aufhebung einer
einstweiligen Verfügung gegen die Sendung eines
Werkes von Hugo von Hofmannsthal ab. Hofmannsthal
hatte die Verfügung wegen Verletzung seines
geistigen Eigentums vom Gericht erwirkt.
20. Juni
In Moskau wurde die Gründung einer einheitlichen
sowjetischen Nachrichtenagentur, TASS, beschlossen.
21. Juni
Die in dem schweizerischen Kanton Graubünden
stattfindende Volksabstimmung endete mit einem Sieg
für die Autofahrer. Künftig wurde der bisher
untersagte Autoverkehr zugelassen.
22. Juni
Während der vom 1. bis 27. Juni in Madrid
stattfindenden Gespräche zwischen Frankreich und
Spanien wurde ein gemeinsames Vorgehen gegen die
aufständischen Rifkabylen unter Abd el-Krim in
Marokko beschlossen.
22. Juni
Im Rahmen der Jahrtausendfeier wurde in Saarbrücken
das neue Rathaus der Stadt eingeweiht.
23. Juni
Der französische Ministerrat in Paris billigte die
vorgesehenen Maßnahmen zur endgültigen Räumung des
Ruhrgebiets.
23. Juni
In Prag sprach sich der tschechoslowakische
Außenminister Eduard Bene vor dem Abgeordnetenhaus
gegen einen Anschluss Österreichs an das Deutsche
Reich aus.
24. Juni
Die Regierungskommission des Saargebiets setzte eine
Verordnung in Kraft, in deren Folge man für eine
Einreise in das Saarland keine besondere Genehmigung
mehr benötigte. Zukünftig musste nur noch ein Pass
oder ein Personalausweis vorgelegt werden.
24. Juni
Der Steuerausschuss des Reichstages lehnte mit 15
geben 13 Stimmen die Bier- und Tabaksteuervorlagen
der Reichsregierung ab.
25. Juni
In einem Prozess des ehemaligen Herzogs von
Sachsen-Coburg-Gotha gegen das Land Thüringen über
das Gothaische Hausvermögen entschied das Gericht in
Leipzig zuungunsten Thüringens. Damit erhielt der
Herzog das gesamte im Jahr 1919 beschlagnahmte
Vermögen zurück.
25. Juni
Durch eine Militärrevolte in Athen, Patras und
Saloniki wurde die griechische Regierung unter
Andreas Miachalkopulos zum Rücktritt gezwungen.
Theodoros Pangalos übernahm die Macht und vertagte
das Parlament bis Oktober.
26. Juni
Der Prozess vor dem Reichsgericht in Leipzig gegen
zwei Männer, die der Beihilfe zum Mord an Walter
Rathenau am 24. Juni 1922 angeklagt waren, wurde
beendet. Johannes Küchenmeister wurde
freigesprochen, Brandt erhielt wegen unterlassener
Anzeige vier Jahre Gefängnis.
26. Juni
Auf der Insel Madagaskar endete eine französische
Expedition, die Afrika mit Kraftfahrzeugen
durchquerte.
27. Juni
Der am 22. Juni in Minden begonnene Prozess gegen
Oberstleutnant Jordan von der Reichswehr endete mit
einem Freispruch. Für die am 31. März bei einem
Fahrunglück auf der Weser tödlich verunglückten
Soldaten könne ihm nicht die Schuld gegeben werden,
da er selbst überfordert gewesen war.
27. Juni
Laut den neuesten veröffentlichten Statistiken der
Stadt Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien gab
es hier mehr Ehescheidungen als in jeder anderen
Stadt der USA. Seit dem Januar 1925 waren es 3600.
Den Angaben zufolge trennten sich am häufigsten
braunhaarige Frauen, am treuesten waren die
rothaarigen. Über Blondinen und Schwarzhaarige gab
es keine detaillierten Angaben.
28. Juni
Die marokkanischen Truppen unter Abd el-Krim konnten
im Rifgebiet gegen die spanischen und französischen
Truppen Erfolge erzielen.
28. Juni
Den großen Automobilpreis von Europa im belgischen
Spa-Franchorchamps gewann der Italiener Antonio
Ascari auf einem Alfa Romeo.
29. Juni
Ein von der Labour-Party eingebrachtes
Misstrauensvotum im britischen Parlament gegen die
Regierung wegen des Arbeitslosenproblems wurde mit
371 gegen 143 Stimmen abgelehnt.
30. Juni
Weil zwei Einwohner des Ortes Oberfimten bei
Mannheim während des Einmarsches eines
Infanterieregiments der Besatzer die französische
Fahne nicht grüßten, wurden sie von einem Offizier
brutal zusammengeschlagen.
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