Juli 1925 -
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Wichtige Ereignisse im Juli 1925
2. Juli
Wegen eines verbotenen Vortrags des Privatdozenten
Julius Gumpel, einem ultralinken Sozialdemokraten,
kam es an der Universität in Heidelberg zu
Auseinandersetzungen zwischen Studenten und
Angehörigen des Reichsbanners.
2. Juli
Im polnischen Karpaten Gebiet kam es nach langen
heftigen Regenfällen zu Überschwemmungen mit
schweren Folgen.
3. Juli
Das französische Parlament genehmigt den
Staatshaushalt für das laufende Jahr. Die Erhöhung
der Fremdensteuer, die Steuer auf Luxuskraftwagen,
die Einkommensteuer für Junggesellen und die Steuer
auf Genussmittel sind neue Einnahmequellen.
3. Juli
In Moskau wurden drei deutsche Studenten zum Tode
verurteilt. Die im Oktober 1924 verhafteten
Studenten wurden der Wirtschaftsspionage und der
Planung der Ermordung führender sowjetischer
Politiker beschuldigt.
4. Juli
Die Einwohner der norwegischen Stadt Horten
bereiteten dem Polarforscher Roald Amundsen einen
triumphalen Empfang nach seiner Rückkehr von seinem
misslungenen Versuch, den Nordpol mit dem Flugzeug
zu erreichen.
4. Juli
Im Boston wurden beim Einsturz eines fünfstöckigen
Gebäudes 40 Besucher eines Nachtclubs, des
Pickwick-Clubs getötet. In der Nähe durchgeführte
Erdarbeiten wurden für den Einsturz verantwortlich
gemacht.
5. Juli
In Paris versammelten sich Exil-Bulgaren zu einem
Protest gegen den faschistischen Terror in Bulgaren.
5. Juli
Hand Moldenhauer gewann im Spiel gegen Hannemann das
Frankfurter Allgemeine Tennisturnier und damit den
Preis der Stadt Frankfurt am Main.
6. Juli
Anlässlich des 510. Todestages des tschechischen
Reformators Jan Hus erhob die Regierung in Prag den
6. Juli zum Staatsfeiertag. Wegen des
„antichristlichen Charakters“ der Feiern verließ der
päpstliche Nuntius Monsignore Marmagi tags darauf
aus Protest die Tschechoslowakei.
6. Juli
Eine Stützungsaktion der Bank Frankreichs führte zur
Erholung des Kurses des Francs gegenüber der
Vorwoche.
7. Juli
Das britische Forschungsschiff „Discovery“ befand
sich auf der Fahr in die Antarktis. Die
Wissenschaftler wollten dort drei Jahre lang die
Lebensgewohnheiten der Wale erforschen.
7. Juli
Nach einer sechsmonatigen Umbauzeit wurde das Mozart
Museum in Salzburg wieder für das Publikum geöffnet.
8. Juli
Die Mehrheit des sächsischen Landtages lehnte den
Antrag der SPD, den Landtag aufzulösen, ab. Der
SPD-Parteivorstand hatte den Antrag wegen der
Zerstrittenheit seiner Fraktion empfohlen.
8. Juli
Der US-amerikanische Techniker und Erfinder der
drahtlosen Automobilsteuerug, Francis Houndis,
führte seine neueste Entwicklung der Öffentlichkeit
vor. Im stärksten Verkehr auf der Fifth Avenue in
New York präsentierte er erfolgreich sein Automobil
per drahtlosem Befehl.
9. Juli
Der Reichstag billigte das deutsch-polnische
Abkommen über Erleichterungen im kleinen
Grenzverkehr.
9. Juli
Durch einen Militärputsch in Ecuador wurde die
liberale Regierung unter dem Präsidenten Gonzalo
Cordoba gestürzt.
10. Juli
In Dayton im US-Bundesstaat Tennessee begann ein
Prozess gegen den Verbreiter der Darwinschen
Entwicklungslehre, Professor John T. Scopes.
10. Juli
Bei einer Familie in einem Dorf in der autonomen
Sowjetrepublik Grusinien wurden bisher noch
unbekannte Manuskripte von Romanen, Briefen und
Tagebuchaufzeichnungen des russischen
Schriftstellers Fjodor M. Dostojewski (1821-1881)
gefunden.
11. Juli
Im Rahmen der Jahrtausendfeier wurde in Mainz die
deutsche Rosenschau eröffnet. Die Besatzungsbehörden
gestatteten aus diesem Anlass zwar das Aufhängen von
Girlanden, jedoch nicht das Beflaggen von
Privathäusern.
11. Juli
Das französische Parlament genehmigt das Saar
Abkommen zwischen dem Deutschen Reich und
Frankreich. Darin wurde u.a. die zollfreie Ausfuhr
beträchtlicher Kontingente saarländischer
Erzeugnisse und Produkte nach Deutschland
zugebilligt.
12. Juli
Der bis zum 17. Juli andauernde zehnte Parteitag der
Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) begann in
Berlin.
12. Juli
Zur Eröffnung des KPD-Parteitages wurde unter der
Regie von Erwin Piscator im Großen Berliner
Schauspielhaus das Stück „Trotz alledem“ aufgeführt.
In der einmaligen Aufführung setzte Piscador
erstmals filmisches Material als dramaturgisches
Mittel auf der Theaterbühne ein.
13. Juli
Eine große Volksversammlung beschloss in der Freien
Stadt Danzig, eine Eingabe an den Vatikan um
Errichtung eines eigenen Bistums Danzig, damit die
Danziger Katholiken nicht einem polnischen Bischof
unterstellt waren.
13. Juli
Während der Tagung der internationalen Frauenliga in
Innsbruck kam es zu Störungen durch nationalistisch
gesinnte Kreise.
14. Juli
Die alliierten Besatzungstruppen begannen mit der
endgültigen Räumung des Ruhrgebiets.
14. Juli
Das Schwurgericht in Schwerin sprach in einem
mecklenburgischen Fememordprozess nach zehntägiger
Verhandlung vier Todesurteile aus. Zwei Arbeiter,
ein Landwirt und ein Offizier wurden des Mordes an
dem Berliner Helmut Holtz für schuldig befunden.
15. Juli
Auf dem deutschen Forschungsschiff „Meteor“, das im
Hafen von Kapstadt lag, trafen weiter deutsche
Wissenschaftler ein, die an der zweijährigen
Tiefseeforschungsfahrt teilnahmen.
15. Juli
Die Mehrheit des Reichstages nahm das
Aufwertungsgesetz an.
16. Juli
Ein neu gegründetes Institut für Konjunkturforschung
begann in Berlin mit seiner Arbeit.
16. Juli
In Göttingen wurde das Kaiser-Wilhelm-Institut für
Strömungsforschung, das Untersuchungen zur
Aerodynamik vornehmen wollte, eingeweiht.
17. Juli
Die türkische Regierung richtete eine Beschwerde
wegen Repressalien gegenüber der Bevölkerung im
Mosul-Gebiet an den Völkerbundsrat in Genf.
17. Juli
Mahatma Gandhi teilte der Unabhängigkeitspartei in
einem Brief mit, dass er sich aus der offiziellen
indischen Politik zurückziehen werde.
19. Juli
Der Italiener Bottecchia gewann in Paris die über
insgesamt 5430 km führende Tour de France.
19. Juli
Portugiesische Offiziere, die nach dem Staatsstreich
am 19. April zunächst verhaftet, dann aber
ausgebrochen waren, versuchten, die Regierung in
Lissabon zu stürzen. Die Besatzung des Kreuzers
„Vasco da Gama“ hatte sich ihnen angeschlossen. Der
Putsch wurde bereits am Abend von Regierungstruppen
niedergeschlagen.
20. Juli
Ds Gesetz über eine Agrarreform wurde nach einer
Debatte im polnischen Parlament in Warschau mit 200
gegen 90 Stimmen angenommen. Vor dem Gesetz, das den
Verkauf von Großgrundbesitz vorsah, waren vor allem
die deutschen Landbesitzer betroffen.
20. Juli
Der sogenannte „Sandwichman“ wurde auf den Straßen
von London vom britischen Verkehrsministerium ab
sofort verboten. Bilder, Flugblätter und Plakate
durften nun nicht mehr zu Reklamezwecken durch die
Straßen der Hauptstadt getragen und verteilt werden.
21. Juli
In Berlin trafen Vertreter kommunistischer
Jugendverbände der europäischen Länder zu einer
Konferenz zusammen.
21. Juli
Die chinesische Handelskammer beschloss einen
Boykott britischer und japanischer Waren ab 30. Juli
des Jahres sowie die Annullierung der
Geschäftsbeziehungen zu britischen und japanischen
Firmen.
22. Juli
Zur Reichspräsidentenwahl am 26. April wurde im
gesamten Deutschen Reich eine Amnestie für die vor
dem 15. Juni 1925 begangenen politischen Straftaten
erlassen.
22. Juli
Fünf Spitzenverbände der deutschen Industrie wurden
auf ihren Antrag hin in die internationale
Handelskammer aufgenommen. Die Kammer hatte ihren
ständigen Sitz in Paris.
23. Juli
In den USA kam es zur Gründung der International
Labor Defense, einer US-amerikanischen Sekte der
kommunistischen Organisation Internationale Rote
Hilfe (IAH).
23. Juli
Der Deutsche Reichstag billigte im Anschluss an die
außenpolitische Aussprache die Politik von
Außenminister Gustav Stresemann.
24. Juli
In Berlin versammelten sich Anhänger der
Gewerkschaften und der Sozialdemokraten zu einer
Kundgebung „Gegen Zollwucher und Volksbedrückung“.
24. Juli
Die polnische Regierung gab bekannt, dass sie die
deutschen Staatsangehörigen (Optanten) zum 1. August
ausweisen werde.
25. Juli
Der britische Premierminister Stanley Baldwin
betonte in seiner Rede vor einer Versammlung der
Konservativen Partei in Knowsley, dass
Großbritannien und Frankreich einen baldigen
Eintritt des Deutschen Reiches in den Völkerbund
wünschten.
25. Juli
Das historische Schauspiel „Anno 1634″ von Wolf
Meyer-Erlach wurde in Nördlingen aufgeführt. Die
Bürger der Stadt spielten darin die historische
Schlacht aus dem Dreißigjährigen Krieg nach.
26. Juli
Auf der französischen Rennstrecke in Monthery
verunglückte Antonio Ascari auf Alfa Romeo tödlich.
26. Juli
In Berlin starb Emil Eichhorn, der ehemalige
Polizeipräsident von Berlin und kommunistische
Reichstagsabgeordneter.
27. Juli
Der Frankfurter Magistrat empfing im Römer Vertreter
ausländischer Sportvereine anlässlich der in
Frankfurt stattfindenden Arbeiterolympiade.
27. Juli
Der sowjetische Schriftsteller Wladimir Majakowski
traf zu einem Besuch der USA in New York ein.
28. Juli
Die deutsche Friedensgesellschaft Forderte in einer
Eingabe an den Reichstag zur Gründung eines
europäischen Zollvereins auf. Er sollte ein
Gegengewicht zur wirtschaftlichen Übermacht der USA
sein.
28. Juli
In Berlin wurde der von Gerhard Lamprecht
inszenierte Film „Die Verrufenen – der fünfte
Stand“, eine engagierte Darstellung des Lebens in
den Berliner Slums, uraufgeführt.
29. Juli
Reichskanzler Hans Luther empfing in Berlin
Vertreter der Berg- und Metallarbeitergewerkschaft
aus dem Ruhrgebiet zu Gesprächen über die
Bergbaukrise.
29. Juli
Der österreichische Nationalrat in Wien
verabschiedete ein Gesetz über eine Verwaltungs- und
Verfassungsreform.
30. Juli
Während einer Grenzpatrouille wurde ein sowjetischer
Kommandant von einem polnischen Grenzsoldaten, der
die Grenzlinie überschritten hatte, erschossen. In
den vergangenen Monaten war es schon häufiger zu
Übergriffen polnischer Grenzsoldaten auf
sowjetisches Gebiet gekommen.
31. Juli
Die Räumung des seit Januar 1923 von alliierten
Truppen besetzten Ruhrgebietes ist abgeschlossen.
31. Juli
Infolge von Solidaritätsaktionen der Eisenbahner und
Transportarbeiter entschlossen sich die britischen
Kohle Industriellen zu einer Rücknahme angekündigter
Lohnkürzungen für Bergarbeiter. Der Tag ging als der
„Red Friday (Roter Freitag)“ in die Geschichte der
britischen Arbeiterbewegung ein.
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