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Wichtige Ereignisse im
April 1922
1. April
In Berlin empfing Reichspräsident Friedrich Ebert
(MSPD) Vertreter verschiedener Wohlfahrtsverbände,
um eine Sammlung für notleidende alte Menschen
anzuregen.
1. April
Karl I. der ehemalige Kaiser von Österreich und als
Karl IV. König von Ungarn, starb auf der Insel
Madeira, wo er mit seiner Frau und den Kindern in
der Verbannung gelebt hatte.
2. April
In Argentinien wurde der bisherige Botschafter des
Landes in Paris, Marcelo Torcuato de Alvear, mit
Wirkung zum 12. Oktober zum neuen Staatspräsidenten
gewählt.
2. April
In Frankfurt am Main wurde die Frühjahrsmesse, die
bis zum 8. April dauern sollte, feierlich eröffnet.
4. April
In der ungarischen Hauptstadt Budapest kamen bei
einem Bombenattentat auf einen angesehenen
Bürgerklub sechs Menschen ums Leben. Sie waren alle
jüdischen Glaubens. Von den Tätern fehlte jede Spur.
Man nahm jedoch politische Hintergründe als Ursache
für den Anschlag an.
4. April
Der deutsche Physiker Albert Einstein hielt vor dem
Collège de France in Paris eine Vorlesungsreihe über
die Relativitätstheorie.
5. April
Reichspräsident Friedrich Ebert (MSPD) gab
öffentlich bekannt, dass sich die deutsche Regierung
beim Völkerbund in Genf in der umstrittenen Frage
der Weichseldörfer weiterhin zugunsten eines
Anschlusses an das Deutsche Reich einsetzen würde.
5. April
Das tschechoslowakische Abgeordnetenhaus genehmigte
auf seiner Sitzung in Prag einen am 29. März 1920
mit dem Deutschen Reich geschlossenen
Wirtschaftsvertrag.
6. April
Der Reichstag genehmigte einen Gesetzentwurf, wonach
künftig im Deutschen Reich auch Frauen als Schöffen
oder Geschworene zugelassen waren.
6. April
In der ostsibirischen Hafenstadt Wladiwostok
bildeten bolschewistische Soldaten eine neue
Regierung, nachdem die bisherige, den Japanern
nahestehende russische Stadtverwaltung geflohen war.
7. April
Reichstagspräsident Paul Löbe (MSPD) stellte vor dem
Reichstag einen Antrag auf Abhilfe der Zeitungsnot.
7. April
Erstmals wurde von einem Flugzeugzusammenstoß
berichtet. Über Poix kollidierte eine DH 18 der
Daimler Airways und ein Farman Goliath der Linie
Grand Express.
8. April
In Leipzig begann eine internationale
Studentenkonferenz, die bis zum 10. April dauern
sollte. U. a. wurde beschlossen, eine internationale
Studentenkarte einzuführen.
8. April
Die Badische Anilin- und Sodafabrik spendete der
städtischen Straßenbahn von Mannheim 100 000 Mark,
um die Aufrechterhaltung des Nahverkehrs zu
gewährleisten.
9. April
Frankreichs Ministerpräsident Raymond Poincaré
behauptete in einer offiziellen Stellungnahme, dass
die bayerische Schutzpolizei eine über den im
Versailler Vertrag festgelegten Rahmen hinausgehende
militärische Ausbildung erhalte.
9. April
In der oberschlesischen Stadt Gleiwitz (Gliwice)
kamen 15 französische Soldaten bei einer Explosion
ums Leben, als sie in einem Gebäude nach versteckten
Waffen suchten.
10. April
In Genua fand die internationale Wirtschafts- und
Finanzkonferenz mit Vertretern aus 28 Staaten,
darunter auch Delegierte aus Moskau, statt. Die USA
lehnten die Teilnahme an der Tagung, die bis zum 19.
Mai dauern sollte, ab.
10. April
In der österreichischen Stadt Salzburg erhielten bei
den Landtagswahlen die in einer Wählergemeinschaft
zusammengeschlossenen Parteien, Christlich soziale,
Bauernbund und Nationalsozialisten die Mehrheit. Es
folgten die Sozialdemokraten und Großdeutsche.
11. April
Das in den USA verabschiedete Zollgesetz erteilte
dem Präsidenten weitreichende Befugnisse. Er erhielt
das Rechte, Zollraten zu verändern, sowie die
Einfuhr bestimmter Waren gänzlich zu verbieten.
11. April
Die Sowjetregierung ordnete wegen der Cholera Gefahr
in der russischen Stadt Charkow einen
„Sauberkeitsmonat“ an. Institutionen und
Privatpersonen wurden zu obligatorischen
Sanitätsdiensten herangezogen.
12. April
Die Verhandlungen zwischen Dänemark und dem
Deutschen Reich, die mehrmals unterbrochen worden
waren, endeten in Kopenhagen. Es wurden
wirtschaftliche, finanzielle und territoriale
Probleme geklärt.
12. April
In Hannover wurde am städtischen Opern- und
Schauspielhaus „Christus“ von August Strindberg
uraufgeführt.
13. April
In der Kunsthalle in Mannheim wurde eine grafische
Ausstellung unter dem Titel „Das Gesicht der Zeit“
eröffnet. Auf der Ausstellung, die von Gustav F.
Hartlaub organisiert wurde, waren u. a. Arbeiten von
Ernst Ludwig Kirchner, Edvard Munch, Emil Nolde,
Felix Müller, Ernst Heckel, Oskr Kokoschka und Max
Beckmann zu sehen.
14. April
Die französische Regierung verlangte von der
sächsischen Landesregierung in Dresden eine
Entschädigung in Höhe von 50 000 Mark für eine
Ohrfeige, die der Sekretär des französischen Konsuls
nachts auf einer Straße in Dresden erhielt. Der
Konsul sollte sich einer sächsischen Dame gegenüber
ungebührlich betragen haben.
17. April
Wolfgang Kapp stellte sich den deutschen Behörden
und wurde von Schweden kommend in Saßnitz auf Rügen
verhaftet.
17. April
In Dublin wurde auf Michael Collins ein Mordanschlag
verübt, wobei jedoch niemand verletzt wurde. Es kam
daraufhin erneut zu Unruhen in Irland.
18. April
Zwei türkische Politiker, Bha Eddin Chakir und
Djemal Azmy Bey, wurden in Berlin von zwei
Mitgliedern einer armenischen Geheimorganisation
ermordet. Die Opfer des Attentats gehörten zur
türkischen Kriegspartei, die von den Exilarmeniern
für die Verfolgung ihres Volkes in der Türkei
verantwortlich gemacht wurden.
18. April
In der oberschlesischen Stadt Gleiwitz (Gliwice)
erschoss ein unerkannt bleibender Mann einen
Stadtverordneten und Führer der polnischen Partei
Oberschlesiens. Über Gleiwitz und Umgebung wurde
daraufhin der Belagerungszustand verhängt.
19. April
In Genua trafen sich der britische Premierminister
David Lloyd George und die Leiter der deutschen
Delegation, Kanzler Joseph Wirth (Zentrum) und
Außenminister Walther Rathenau (DDP) erstmals nach
dem Abschluss des Rapallo-Vertrages zu klärenden
Gesprächen.
19. April
Abgeordnete der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP)
bemängelten in einer Anfrage an den Reichstag den
hohen Anteil von Juden in der Delegation des
Deutschen Reiches auf der internationalen
Wirtschaftskonferenz in Genua.
20. April
In Rom begann der zweite Kongress des
internationalen Gewerkschaftsbundes auf dem 101
Delegierte Gewerkschaftsorganisationen aus 19
Ländern repräsentieren. Der Kongress sollte bis zum
22. April dauern.
20. April
In Berlin erschien das deutsche Weißbuch über die
vom Deutschen Reich geleisteten Reparationszahlungen
und Sachleistungen seit dem Mai des vergangenen
Jahres.
21. April
Das Deutsche Reich und Finnland schlossen in
Helsingfors (Helsinki) ein vorläufiges
Handelsabkommen.
21. April
Bei nur 3 Grad über Null setzte am Vormittag in
Berlin heftiges Schneetreiben ein und beendete das
schöne Osterwetter.
22. April
Frankreichs Regierung kündigte in einem Brief an den
italienischen Ministerpräsidenten Luigi Facta an,
dass sie den Rapallo-Vertrag annullieren lassen
sollte.
22. April
Im Schauspielhaus in Frankfurt am Main wurde ein
„Zyklus moderner Dramen“ veranstaltet. Dabei wurde
„Vatermord“ von Arnolt Bronnen uraufgeführt.
23. April
Bei Landtagswahlen in Schaumburg-Lippe wurden die
Sozialdemokraten die stärkste Fraktion im Parlament.
23. April
Die interalliierte Kommission im Oberschlesien
verbot bis auf Weiteres das Erscheinen der
„Oberschlesischen Grenzzeitung“ sowie die Einfuhr
einiger auswärtiger Publikationen wie z. B. das
„Berliner Tageblatt“ und den „Simplicissimus“.
24. April
In Angora (Ankara) schlossen Italien und die Türkei
ein Abkommen, das es Italienern in der Zukunft
ermöglichte, Konzessionen in der Türkei zu erwerben.
24. April
Im Kurhaus von Wiesbaden begann der viertägige
Kongress der deutschen Gesellschaft für Innere
Medizin. 700 Ärzte aus dem In- und Ausland nahmen
daran teil.
25. April
Der thüringische Landtag erklärte den 1. Mai gegen
die Stimmen der bürgerlichen Parteien zum
gesetzlichen Feiertag.
26. April
Wegen finanzieller Not mussten weite Teile des
Münchener Tierparks in Hellabrunn geschlossen
werden.
26. April
Der amtliche preußische Pressedienst teilte mit,
dass am 1. Mai grundsätzlich Schulunterricht
stattfinde, da dies in Preußen kein gesetzlicher
Feiertag war.
27. April
Die Parteien des Rheinlandes verabschiedeten in
Königswinter eine Entschließung, worin sie sich
entschieden gegen separatistische Bestrebungen
wendeten.
27. April
Das seit März unabhängige Königreich Ägypten gab die
Einführung einer neuen Nationalflagge bekannt. Sie
hatte einen grünen Grund mit einem weißen Halbmond
und weißen Sternen. In der islamischen Welt ist grün
die Farbe des Kalifats.
28. April
In Würzburg fand ein zweitägiges Treffen der
Finanzminister aller deutschen Länder statt. Es
wurde über den Finanzausgleich beraten. Die Sitzung
endete ohne konkretes Ergebnis.
28. April
Leonid Krassin sollte der erste Botschafter
Sowjetrusslands im Deutschen Reich werden. Krassin
war Mitglied der sowjetischen Delegation in Genua
und übte das Amt des Volkskommissars für Handel und
Industrie aus. Gleichzeitig leitete er die
sowjetische Handelsmission in London.
29. April
In Elberfeld (heute zu Wuppertal) fand eine Tagung
des deutsch-osteuropäischen Wirtschaftsverbandes
statt. Die Teilnehmer begrüßten einmütig den
Abschluss des deutsch-sowjetischen
Rapallo-Vertrages.
30. April
In Südwestafrika wurde der Aufstand der
Bevölkerungsgruppe Bondelswarts von südafrikanischen
Truppen gewaltsam niedergeschlagen.
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