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Uraufführungen 1919

Singspiel "Das Dorf ohne Glocke" (Uraufführung)
Das von Eduard Künneke komponierte Singspiel "Das Dorf ohne Glocke" wurde am 5. April in Berlin am Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater in Berlin uraufgeführt. Das Singspiel ist in drei Akte unterteilt und beinhaltet weder Ballett noch Chor. August Neidhart verfasste das Libretto für das Werk. Die Vorlage für das Libretto war eine Legende aus Ungarn mit dem Titel "Árpád Pásztor". Das Orchester bestand aus Streicher und Schlagwerk, drei Posaunen, zwei Trompeten, vier Hörnern, zwei Fagotten, zwei Klarinetten, zwei Oboen und zwei Flöten. Die Originalsprache ist, entsprechend der Handlung Deutsch. Das Werk handelt von einem Dorf in Siebenbürgen mit zum größten Teil deutschsprachiger Bevölkerung. Die einzigen Bilder sind Linde, Kirche, Wirtshaus und Pfarrhaus.
Nachdem der letzte Türkenkrieg vorbei ist verfügt das Dorf, dass Schauplatz des Singspiels ist, über keine Glocke mehr. Besonders der Pfarrer, der sich an großer Beliebtheit bei den Dorfbewohnern erfreut, bedauert dies zu tiefst. Da das 50 jährige Pfarrjubiläum ansteht beschließen die Bewohner des Dorfes Geld zu sparen und dem Pfarrer das Geld zu schenken damit er sich eine eigene Glocke aussuchen darf. Nachdem der Pfarrer das Geld erhalten hat kommt ihm zu Ohren, dass Peter mit Eva verlobt ist, allerdings die Verlobung löst, da er keine Stelle findet.
In seinen Augen kann er keine Ehe eingehen ohne seiner Gattin eine Existenz zu bieten. Er trifft den Entschluss auszuwandern. Dies allerdings möchte der Pfarrer nicht billigen und beschließt kurzerhand die 500 Gulden die er für die Glocke erhalten hat an Peter zu spenden, damit er sich eine Existenz aufbauen kann. Die Dorfbewohner werden mit der Zeit misstrauisch, als immer noch keine Glocke in der Kirche hängt. Der Schmied der sich dem Pfarrer verbunden fühlt, bekommt einige Gerüchte zu Ohren und erfährt so die halbe Wahrheit. Er entschließt sich dem Pfarrer zu helfen und seine Werkstatt zu verkaufen, da er bereits genug für den Ruhestand zurückgelegt hatte. Als die Werkstadt zum Verkauf steht kommt Peter zu dem Schmied und bietet ihm 500 Gulden. Der Schmied ist sich sicher, dass Peter dem Pfarrer das Geld gestohlen hat. Unverzüglich benachrichtigt er die Dorfbewohner, die Peter lynchen wollen. Als der Pfarrer die Situation aufklärt schlägt der Hass auf den Pfarrer um und dieser soll aus der Stadt vertrieben werden. Am nächsten Tag wacht er unter einer Linde auf und will die Stadt verlassen. Allerdings hält ihn der Patronatsherr Baron von Lertingen auf. Dieser hatte eine Glocke gekauft und sie im Kirchturm installieren lassen. Die Versöhnung mit dem Pfarrer folgt und das ganze Dorf feiert ein Fest um die Glocke zu weihen.

Weitere Uraufführungen
Uraufführung der musikalischen Komödie "Masques et bergamasques"

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