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Politjahr 1916
Politik in Deutschland
Karl Liebknecht und Otto Rühle geben Rücktritt
bekannt (Januar / Februar / März)
Die Oppositionsgruppe innerhalb der SPD, unter dem
Namen "Gruppe Internationale", hat ihre
Gründungskonferenz am 1. Januar unter Karl
Liebknecht. Bei der Eröffnung des Landtages in
Preußen wird am 13. Januar von Reichskanzler
Theobald von Bethmann Hollweg verkündet, dass das
Dreiklassenwahlrecht nach dem Krieg reformiert wird.
Weiterhin geben Otto Rühle und Karl Liebknecht ihren
Ausstieg aus der SPD im Reichstag bekannt. Der
U-Boot-Krieg verschärft sich am 29. Februar, als
Handelsschiffe, die über Geschütze verfügen, als
feindliche Kriegsschiffe gehandelt werden. Der
uneingeschränkte U-Boot-Krieg wird am 6. März von
Erich von Falkenhayn und Alfred von Tirpitz
geFordert. Allerdings entscheidet sich Kaiser
Wilhelm II. dagegen, da ein Kriegseintritt der USA
möglich scheint. 19 Abgeordnete der Opposition,
darunter auch Hugo Haase, stimmen am 24. März gegen
den Not-Etat für die Monate April bis Juni.
Festnahme Karl Liebknechts (April / Mai / Juni)
Gustav Krupp von Bohlen wird am 29. April von Kaiser
Wilhelm II. das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen.
Dies ist eine Anerkennungen der Leistungen, die die
Firma Krupp im Krieg vollbracht hat. Am 1. Mai wird
Karl Liebknecht auf einer von ihm organisierten
Kundgebung, auf dem Potsdamer Platz in Berlin, die
sich gegen den Krieg richtet, festgenommen. Helmuth
von Moltke, ehemaliger Chef des Generalstabs,
verstirbt am 18. Juni in Berlin. Liebknecht wird am
18. Juni zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt
nachdem er sein Reichstagsmandat verloren hatte. Ihm
wurde Hochverrat vorgeworfen. Nachdem Berufung
eingelegt wurde, wird die Strafe auf vier Jahre und
einen Monat hochgesetzt. Am selben Tag finden
Massendemonstrationen in Bremen, Braunschweig und
Berlin statt.
Beschluss zur Gründung
eines polnischen Staates (Juli / August / September)
Die Tabaksteuer wird am 1. Juli angehoben. Somit
werden
Zigaretten um 100% teurer. Telegraphen- und
Postgebühren steigen am 1. August um 50%. Die
Gründung eines polnisches Staates, der als
Schutzschild zwischen Österreich-Ungarn und dem
Deutschen Reich liegen soll, wird am 12.
August von dem österreichisch-ungarischen
Außenminister Stephan Freiherr Burián und
Reichskanzler Bethmann Hollweg beschlossen. Am 28.
August erklärt Italien dem Deutschen Reich den
Krieg. Die "Spartakusbriefe" werden am 20. September
erstmals veröffentlicht. In ihnen wird illegal gegen
den Krieg gewettert.
Proklamation des Königreichs Polen (Oktober /
November / Dezember)
Eine Reichsfleischkarte, die pro Person 250g Fleisch
pro Woche festlegt, wird am 2. Oktober im Deutschen
Reich eingeführt. Ausgemusterte Juden, so wie alle
im Heer dienenden
Juden sollen im Zuge der so
genannten "Judenzählung" am 11. Oktober erfasst
werden. Zuvor wurden von den rechten völkischen
Verbänden, Vorwürfe gegen die
Kriegsdienstbereitschaft der
Juden erhoben. Ein
selbstständiges Königreich Polen wird von Österreich
und Deutschland am 5. November ausgerufen. Das
"Vaterländische Hilfsdienstgesetz" wird am 2.
Dezember vom Reichstag verabschiedet. Jeder
männliche Deutsche in einem Alter zwischen 17 und 60
Jahren, kann somit zum Kriegsdienst eingezogen
werden. Dies umfasst ebenso den Hilfsdienst in der
Kriegswirtschaft und anderen bedeutsamen Stellen.
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