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Politjahr 1915
Politik in Deutschland
U-Boote werden für den
Handelskrieg eingesetzt (Januar / Februar / März)
Zwischen dem 18. und 24. Januar findet die
Reichswollwoche statt. Warme Unterwäsche für die
deutschen Truppen werden gesammelt. Die britische
Ostküste wird am 19. Januar erstmals von drei
Schiffen der deutschen Flotte angegriffen. Der
Panzerkreuzer "Blücher" wird bei einem Gefecht
zwischen britischen und deutschen Schlachtkreuzern
an der Doggerbank am 24. Januar versenkt. Am 25.
Januar rät der deutsche Bundesrat zu einem sparsamen
Umgang mit Nahrungsmitteln. Am 1. Februar gibt
Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg seine
Zustimmung für den Einsatz von U-Booten im
Handelskrieg. Die USA warnen am 12. Februar vor
Angriffen auf neutrale Schiffe der amerikanischen
Flotte, da Deutschland zuvor das Seegebiet um die
Inseln Großbritanniens, zum Kriegsgebiet erklärt
hatte. Am 13. Februar wird vom Bundesrat
beschlossen, dass alle deutschen
Hafervorräte beschlagnahmt werden sollen. Am 22.
Februar beginnt ein U-Boot-Krieg gegen
Handelsschiffe, um eine Blockade der Häfen
Deutschlands durch die Briten zu vergelten. Die
sechs
Wirtschaftsverbände setzten am 10. März die erste
Petition auf. Diese richtet sich an Reichskanzler
Bethmann Hollweg und Fordert weitreichende
Kriegsziele.
Passagierschiff "Lutsitania" wird versenkt (April
/ Mai / Juni)
Am 1. April tritt der Leiter der
Kriegsrohstoffabteilung, Walther Rathenau, zurück.
Deutsche Truppen verwenden zum Beginn der
Ypern-Schlacht am 22. April zum ersten mal Giftgas.
Am 26. April stoßen
deutsche Truppen nach Kurland und Litauen vor. Eine
große Offensive mit großem Geländegewinn wird in
einer Durchbruchsschlacht vom 1. bis zum 3. Mai
unter August von Mackensen eingeleitet. Die Annexion
des Baltikums wird am 5. Mai vom Alldeutschen
Verband in einer Kriegszieleingabe
geFordert. Annexionen im Westen und Osten werden von
Krupp-Direktor Alfred Hugenberg am 12. Mai
geFordert. Ein deutsches U-Boot versenkt am 7. Mai
das britische Passagierschiff "Lusitania". Insgesamt
sterben 1.200 Menschen, davon 139 Amerikaner. Eine
Einschränkung des U-Boot-Krieges wird am 5. Juni von
Kaiser Wilhelm II. in einem
Geheimbefehl angeordnet.
Einem weiteren Kriegskredit wird zugestimmt (Juli
/ August / September)
Die deutschen Schutztruppen kapitulieren am 9. Juli
in Deutsch-Südwestafrika. Reichtsfraktion und
Parteiausschuss der SPD wenden sich am 16. August
gegen Pläne der Entente, Österreich-Ungarn zu
schwächen und zu "zertrümmern". Einem weiteren
Kriegskredit über zehn Milliarden Reichsmark wird im
Reichstag zugestimmt. Die Generalversammlung des
Allgemeinen Deutschen Frauenvereins thematisiert die
Unterstützung des Krieges am 27. September.
Höchstpreise für Lebensmittel werden festgelegt
(Oktober / November / Dezember)
Die SPD distanziert sich am 2. Oktober klar von
Beschlüssen, die auf der internationalen
Sozialistenkonferenz getroffen wurden. Höchstpreise
für Lebensmittel, so wie ein Verkaufsverbot für
Fleisch und Milch an Freitagen und Dienstagen wird
vom Bundesrat beschlossen. Somit sollen
Überteuerung und Wucher verhindert bzw. beendet
werden. Am 10. November werden ebenfalls für Honig,
Obst und Gemüse Höchstpreise festgelegt. Fünf Tage
später werden Bezugskarten für Milch ausgegeben. Ein
Beschluss der SPD setzt am 1. Dezember fest, dass
Reichskanzler Bethmann Hollweg
darum gebeten wird, die deutschen Voraussetzungen
für die Aufnahme von Friedensverhandlungen zu
verkünden.
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