1910
1911
1912
1913
1914
1915
1916
1917
1918
1919
Politjahr 1913
Politik in Deutschland
SPD Fordert allgemeines
Wahlrecht (Januar / Februar / März)
Am 22. Januar kommt es zur Auflösung einer
Jubiläumsfeier durch die Polizei in Posen. Dort
wurde der 50. Jahrestag des Aufstands der Polen,
gegen die russische Herrschaft im Jahre 1863
begangen. Die
SPD-Reichstagsfraktion stellt am 12. Februar den
Antrag auf die Einführung eines geheimen, direkten,
allgemeinen und gleichen Wahlrechts für sämtliche
Länder im Deutschen Reich. Der Antrag stößt
allerdings auf Ablehnung. Am 15. März wird in Berlin
der Parteitag der Deutsch-Konservativen abgehalten,
auf dem die Bekämpfung der Sozialdemokratie zu einem
wichtigen Ziel der Partei erklärt wird.
Deutsches Heer wird aufgestockt (April / Mai /
Juni)
In Berlin bewilligt der Landtag Preußens den Antrag
auf ein Gesetz, dass in den Provinzen Westpreußen
und Posen eine Stärkung des Deutschtums vorsieht.
Trotz einiger Verluste, können die Konservativen bei
den Wahlen des preußischen Abgeordnetenhauses am 3.
Juni, die Mehrheit stellen. Am 30. Juni wird in
dritter Lesung, die eingebrachte Wehrvorlage der
Regierung vom Reichstag verabschiedet. Diese sieht
es vor, die Präsenzstärke des deutschen Heeres in
Friedenszeiten von 117.267 auf 661.478 Mann zu
erhöhen. Die Aufstockung des Militärs soll bis zum
31. Oktober des Jahres 1915 vollzogen werden.
SPD verzeichnet enormen Zuwachs (Juli / August /
September)
Am 1. Juli kann die SPD einen enormen Zuwachs
der Mitgliederzahlen verzeichnen, nach dem diese
innerhalb eines Jahres von 12.748 Mitgliedern auf
988.820 angestiegen sind. Auf einer Veranstaltung
vom 22. August, Fordern die Delegierten der
jeweiligen sozialdemokratischen Wahlvereine in
Groß-Berlin, zum so genannten "Gebärstreik" auf.
Dieser soll ihrer Auffassung nach bezwecken, dass
dem Militär und der kapitalistischen
Wirtschaftsordnung weniger Soldaten und Arbeiter zur
Verfügung stehen. Sowohl Rosa Luxemburg, als auch
Clara Zetkin, sprechen sich entschieden gegen diesen
Vorschlag aus.
Die "Zabern-Affäre" (Oktober / November /
Dezember)
Am 18. Oktober wird in Leipzig das
Völkerschlachtdenkmal eingeweiht, dass an den
Befreiungskampf gegen Napoleon und die
Entscheidungsschlacht im Jahre 1813 erinnern soll.
An der Einweihungsveranstaltung nimmt neben einigen
deutschen Fürsten auch Kaiser Wilhelm II. teil. In
Zabern, einer elsässischen Stadt, kommt es am 6.
November zu ersten Protestaktionen, die sich gegen
die Übergriffe von Offizieren gegen die
Zivilbevölkerung richten. Die Offiziere des in
Zabern stationierten Infanterieregiments sorgen
daraufhin mit weiteren Provokationen und dem daraus
resultierenden Widerstand der Einwohner, für eine
allgemeine Empörung auf Landesebene. Der
Kriegsminister Preußens, Erich von Falkenhayn, so
wie der deutsche Reichskanzler Theobald von Bethmann
Hollweg treffen am 30. November zusammen um darüber
zu beraten, wie man die "Zabern-Affäre" wieder
beilegen könnte. Beide treffen sich dabei in
Donaueschingen, wo auch Kaiser Wilhelm II. zugegen
ist. Am 5. Dezember gibt Kaiser Wilhelm II. die
Anweisung, die Bataillone, welche in Zabern
stationiert sind, vorübergehend zu verlegen.
<<
Politjahr 1912
|
Politjahr
1914 >>