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Politjahr 1911
Politik in Deutschland
Vorreiter der "Max-Planck-Gesellschaft" wird
gegründet (Januar / Februar
/ März)
In Berlin wird am 11. Januar die
"Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft"
gegründet, die sich der Förderung von Wissenschaften
verschreibt.
Zum
ersten Präsidenten, der heute als
"Max-Planck-Gesellschaft" bekannten
Vereinigung, wird der Theologe Adolf von Harnack
ernannt. Der Bankier
Ludwig Delbrück, so wie der Industrielle Gustav
Krupp von Bohlen und
Halbach bilden dabei das Führungsgremium. Die
Zentrumspartei weist im
Reichstag am 27. Februar darauf hin, dass in der
deutschen Armee
Antisemitismus herrschen würde. So soll bereits seit
mehreren Jahren,
kein einziger Jude mehr in den Offizierskorps
gewählt worden sein.
Wahlrechtsänderungen in Hessen (April / Mai / Juni)
Am 4. April kommt es im hessischen Großherzogtum zu
Änderungen des
Wahlgesetzes. Es wird die direkte Wahl von
Abgeordneten, so wie das
Pluralwahlrecht eingeführt. Es sind weiterhin alle
(männlichen)
Steuerzahler die das 24. Lebensjahr erreicht haben
wahlberechtigt.
Wahlberechtigte die bereits das 50. Lebensjahr
erreicht haben, erhalten
außerdem eine zusätzliche Stimme. Vom Deutschen
Reichstag wird am 26.
Mai ein Wahlgesetz, so wie eine Verfassung für
Elsaß-Lothringen
eingeführt. Die Rechte des Reichslandes werden
weitesgehend an die der
anderen Länder angeglichen und eine frei wählbare
Volksvertretung
bestimmt. Im Bundesrat erhält Elsaß-Lothringen
insgesamt drei Stimmen.
Die zweite Marokko-Krise (Juli / August / September)
In Agadir, einem Hafen von Marokko, läuft am 1. Juli
das deutsche
Kanonenboot "Panther" ein. Mit der als
"Panther-Sprung" bekannt
gewordenen Aktion, symbolisiert das Deutsche Reich,
dass es nicht ohne
Widerspruch hinnehmen will, dass Frankreich
Besitzansprüche an Marokko
stellt. Somit erreicht die Marokko-Krise zum zweiten
Mal ihren
Höhepunkt. Aufgrund dieser Ereignisse, Fordert der
SPD-Vorstand, dass
der Reichstag einberufen wird und richtet sich
entschieden gegen die
"Kriegshetzer". Zwischen Russland und Deutschland,
kommt es in
Petersburg am 19. August zu einem Abkommen, dass die
Anbindung von
Teheran an die Bagdadbahn vorsieht und die
gemeinsamen Interessen in
Persien behandelt. Am 3. September kommt es im
Berliner Treptower Park
zu der bisher größten Antikriegskundgebung
Deutschlands, zu der die SPD
aufgerufen hatte und auf der sich rund 200.000
Teilnehmer versammeln.
Deutsch-Französisches Abkommen (Oktober / November /
Dezember)
Nach dem so genannten "Panther-Sprung" im Juli,
kommt es am 17. Oktober
zur ersten Reichstagsversammlung. Der als
Reichskanzler amtierende
Theobald von Bethmann Holweg, richtet sich jedoch
strikt dagegen, eine
Debatte zu der entstandenen Marokko-Krise zu führen.
Zwischen Frankreich
und Deutschland wird am 4. November ein Abkommen
unterzeichnet, dass die
Beilegung der entstandenen (zweiten) Marokko-Krise
beinhaltet. Nach
diesem Abkommen, erklärt Deutschland seine
Anerkennung bezüglich der
französischen Vorherrschaft in Marokko und bekommt
als Gegenleistung ein
Gebiet in Französisch-Kongo, welches eine
Gesamtfläche von 275.000
Quadratkilometern beträgt.
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