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Das Musikjahr 1917 - Dixieland und erste Hits
Die als lyrische Komödie geschriebene Oper „La
Rondine“ von Giaccomo Puccini gelangte nach
dreijähriger, oft unterbrochener Schaffenszeit im
März 1917 im Opernhaus in Monte Carlo zur
Uraufführung, nachdem die geplante Premiere am
Wiener Carltheater wegen der Wirren des Ersten
Weltkriegs nicht stattfinden konnte. Puccini
basierte „La Rondine“ auf der Operette „Die
Schwalbe“ der bekannten Librettisten Heinz Reichert
und Alfred Maria Willner.
Sergej Prokofjew vollendete seine Oper „Der Spieler“
nach dem gleichnamigen Roman von Fjodor M.
Dostojewski aus dem Jahr 1866 über den fiktiven
Kurort Roulettenburg, in dem reiche und mittellose
Menschen aufeinander treffen und sich im Bann des
Spielrausches verlieren. Die noch für dasselbe Jahr
geplante Uraufführung der Oper fand wegen des
Ausbruchs der Oktober-Revolution nicht statt.
In der Oper in St. Petersburg feierte im Februar
jenen Jahres das Ballett „Mlada“ des russischen
Komponisten Nikolai Rimski-Korsakow seine
Uraufführung.
Die Operette „Schwarzwaldmädel“ des Komponisten Leon
Jessel, mit einem Libretto von August Neidhart,
gelangte im August 1917 in Berlin erstmals auf die
Bühne und sollte in den folgenden Jahrzehnten einige
Verfilmungen erleben.
Im Mai des Jahres 1917 feierte in Budapest die Oper
„Der holzgeschnitzte Prinz“ des progressiven
ungarischen Komponisten Bela Bartok ihre Premiere.
Die Oper, die ein Märchen um die Liebesgeschichte
zwischen einem Prinzen und einer Prinzessin zum
Inhalt hat, wurde für den Komponisten zu einem
großen Erfolg und zementierte Bartoks Position als
einer der wichtigsten Opernkomponisten im Ungarn
seiner Zeit.
Auch für die klassische Musik war 1917 ein wichtiges
Jahr. Claude Debussy veröffentlichte eine Sonate für
Geige und Klavier, Igor Stravinsky einige Stücke für
Klavier und Chor sowie die Oper „Le Chant du
Rossignol“. Anton Webern vollendete „Vier Lieder op.
12“, Maurice Ravel das Klavierstück „Le Tombeau de
Couperin“ und Sergej Prokovjew einige Klaviersonaten
und das „Concerto Nr. 1“ für Geige und Orchester.
1917 wurden Hits aufgenommen, die in den folgenden
Jahrzehnten immer wieder neu interpretiert wurden
und in ihrem Erscheinungsjahr große Erfolge
feierten. „Darktown Strutters’ Ball“ in der
legendären Aufnahme der Original Dixieland Jazz Band
wurde 1917 ebenso veröffentlicht wie der oftmals
wiederbelebte Song „For Me and my Gal“, der Jazz-Hit
„Livery Stable Blues“ von Alcide Nunez und Ray
Lopez, das Soldatenlied „Over There“ von George M.
Cohan, das in den dreißiger Jahren von Duke
Ellington wiederbelebte Lied „Rose Room“ von Art
Hickman, „Some Sunday Morning“ von Richard A.
Whiting, Gus Khan und Raymond B. Egan oder „A
Bachelor Gay“ von Peter Dawson.
Im Februar 1917 starb der bekannte englische
Komponist Paul Rubens im Alter von 41 Jahren an
Tuberkulose. Rubens Werk umfasst Lieder für bekannte
Musicals des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts
wie „The Shop Girl“, „The Messenger Boy“, „The Girl
from Utah“ oder „Tonight’s the Night“.
Auch der französische Komponist Charles-Edouard
Lefebre, der englische Librettist Basil Hood, der
deutsche Komponist Philipp Scharwenka und der
französische Opernkomponist Emile Pessard verstarben
in diesem Jahr.
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