Chronik 1681 - Ende des Russisch-Türkischen Krieges

Seit 1676 hatte das Russische Zarenreich Krieg gegen das Osmanische Reich geführt. Dieser Konflikt war als der Russisch-Türkische Krieg bzw. als Erster Russischer Türkenkrieg in die Geschichte eingegangen. Nun war diese Auseinandersetzung gleich zu Beginn des Jahres 1681 beendet worden. Die beiden Gegner schlossen einen Waffenstillstand, der für 20 Jahre vereinbart worden war. Im Kampf um die Vorherrschaft über die Ukraine hatten die beiden Parteien in ihrem „Vertrag von Bachtschyssarai“ den Dneprs, den drittlängsten Strom Europas als Demarkationslinie festgelegt. Das Gebiet zwischen den Flüssen Bug und Dnepr sollte unbesiedelt bleiben. Die Kosaken, die dort lebten, wurden ans linke Ufer umgesiedelt. Dafür behielt das Osmanische Reich Podolien, das sie bereits im Osmanisch-Polnischen Krieg von 1672-1676 erobert hatten. Sie behielten auch das Gebiet um Bratslav und das Gebiet südlich von Kiew. Außerdem verpflichtete sich das Osmanische Reich dazu, die Moskowiter Oberhoheit über das linke Dnepr-Ufer und das Gebiet der Saporoscher Kosaken anzuerkennen. Der Franzosen-König Ludwig XIV. (1638-1715) hatte sich im Zuge seiner Eroberungen nun auch noch die Reichsstadt Straßburg angeeignet. Die Stadt wurde ihm von ihrem Rat übergeben, nachdem der König ein 30.000 Mann starkes Herr vor der Stadt postiert hatte. Wenig später zog Ludwig XIV. mit seinem ganzen Hofstaat in Straßburg ein. Er wollte den Treue-Eid des Straßburger Magistrats empfangen. Die Stadt, der er Frankreich einverleibt hatte, wurde einige Jahre später endgültig französisch. Die Annexion wurde im „Frieden von Rijswik“ 1697 festgeschrieben. In Frankreich geschah noch mehr, diesmal auf wirtschaftlich-technischer Basis. Der „Canal du Midi“, der Toulouse mit dem Mittelmeer verbindet, wurde feierlich eröffnet. Im Europa des 17. Jahrhunderts war dieser Kanal zur größten Baustelle geworden. Nach der Eröffnung wurden nur noch kleinere Ausbauarbeiten und Verbesserungen vorgenommen. Eine gigantische Leistung! Im Jahr 1681 konnte auch der englische König Charles II. (1630-1685) eine Neuerung vermelden. Er hatte in jenem Jahr in London das Royal Hospital Chelsea gegründet, ein Alters- und Pflegeheim für britische Soldaten. Es bot 300 Pensionären Platz und existiert noch heute. Seit 2009 durften auch Frauen dort ihren Lebensabend verbringen. Nachdem das Heim 1681 gegründet worden war, dauerte es noch einige Jahre, bis 1692 die ersten Pensionäre dort einzogen. Kein geringerer als der Architekt Christopher Wren (1632-1723) hatte das Haus im Auftrag des Königs entworfen, derselbe Mann, der die Entwürfe für die St. Pauls Kathedrale gemacht hatte und der zusammen mit Robert Hooke (1635-1703) im Jahr 1677 das Monument zur Erinnerung an den Großen Brand von London 1666 erbaut hatte. 
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Ereignisse & Schlagzeilen 1681


Im Jahre 1681


Januar 1681

13. Januar
Im Russisch-Türkischen Krieg schlossen Russland und das Osmanische Reich einen Waffenstillstand für die Dauer von 20 Jahren.
21. Januar
Mit dem dritten Aachener Gaffelbrief wurde die Verfassung der Freien Reichsstadt Aachen niedergelegt.

Februar 1681

5. Februar
In Edo kam es zu dem großen Tenna-Feuer.
20. Februar
Der Neubau der Katharinenkirche in Frankfurt am Main wurde feierlich eingeweiht.

März 1681

4. März
König Charles II von England übertrug urkundlich alles Land zwischen Maryland und dem Delaware River, das heutige Pennsylvania, an den Quäker William Penn, als Entschädigung für eine Geldforderung an die Krone.

April 1681

Nach dem Tod des letzten Grafen ging die Pfalz-Landberg an den König von Spanien über.

Mai 1681

24. Mai
Der Ödenburger Landtag von 1681 tagte vom 24. Mai bis zum 30. Dezember.
24. Mai
Der Canal du Midi wurde in Südfrankreich feierlich eröffnet. Er verbindet Toulouse mit dem Mittelmeer. Es war die größte Baustelle in Europa im 17. Jahrhundert. Jetzt mussten nur noch kleinere Ausbauarbeiten erledigt werden.

Juni 1681

Französische Siedler begannen damit, Louisiana zu kolonialisieren.

Juli 1681

1. Juli
Oliver Plunkett, der römisch-katholische Erzbischof von Armagh und Primas von ganz Irland, der im Juni fälschlicherweise wegen Landesverrats verurteilt worden war, wurde in Tyburn in London gehängt. Er war der letzte katholische Märtyrer, der in England starb und wurde 1975 heiliggesprochen.

August 1681

12. August
Ahom King Gadadhar Singha (oder Gadapani), der den Tai-Namen Supaatphaa annahm, bestieg den Thron.
31. August
Der Engländer Titus Oates, der einen Meineid geschworen hatte, sollte seine staatliche Wohnung in Whitehall verlassen. Sein Ruhm begann zu schwinden und er wurde bald danach verhaftet und wegen Volksverhetzung inhaftiert.

September 1681

30. September
Vor der Küste von Portugal besiegte im Seegefecht bei Kap St. Vincent ein spanisches Geschwader eine brandenburgische Flottille, die sich dann in den Hafen von Lagos zurückzog. Kurfürst Friedrich Wilhelm stellte n der Folge den Brandenburgischen Kaperkrieg ein.
30. September
Die Reichsstadt Straßburg wurde von ihrem Rat an Frankreich übergeben, nachdem König Ludwig XIV im Rahmen seiner Reunionspolitik ein 30 000-Mann-Heer unter François Michel Le Tellier, marquis de Louvois vor die Stadt beordert hatte. Drei Wochen später zog Ludwig XIV selbst mit seinem Hofstaat in die Stadt ein, um den Treueid des dortigen Magistrats entgegenzunehmen. Die Annexion wurde im Frieden von Rijswijk 1697 endgültig.

Oktober 1681

28. Oktober
Eine Frau aus London wurde öffentlich ausgepeitscht wegen des Verbrechens „sich in die Politik einzumischen“.

November 1681

Die Pflugbrauerei Hörvelsingen wurde erstmals erwähnt.

Dezember 1681

Wu Shifan, der Enkel des chinesischen Generals W Sangui, beging Selbstmord in der Provinz Yunnan und beendete damit die achtjährige Revolte der drei Feudalen gegen die Qing Dynastie mit Kaiser Kangxi auf dem Thron.

Geburtstag 1681

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