Biografie Carl Benz Lebenslauf
Der deutsche Ingenieur und Pionier des Automobilbaus
Carl Friedrich Michael Benz wurde am
25. November 1844 in Mühlburg, einem heutigen
Stadtteil von Karlsruhe, geboren. Als uneheliches Kind
der Dienstmagd Josephine Vaillant und des
Lokomotivführers Johann Georg Benz kam Carl Benz in
einem Gasthaus zur Welt, das später „Stadt Karlsruhe“
hieß. Ein Jahr nach seiner Geburt heirateten die Eltern.
Der Vater zog sich bei seiner Arbeit als Lokführer eine
Lungenentzündung zu und starb im Sommer 1846.
Um ihrem Sohn eine Ausbildung zu ermöglichen, gewährte
die Mutter Studenten Untermiete und verköstigte sie.
Carl Benz lernte ab
1853 am Karlsruher Lyzeum. Im Alter von 15
Jahren wurde er am Polytechnikum Karlsruhe aufgenommen.
Dort absolvierte er bis
1864 ein
Maschinenbaustudium. Nach Beendigung des Studiums
arbeitete Carl Benz als Schlosser in Karlsruhe und als
Konstrukteur in Mannheim und Pforzheim.
Gemeinsam mit Freund August Ritter gründete Carl Benz
1871 eine
Eisengießerei. Das Unternehmen wurde später in Fabrik
für Maschinen zur Blechbearbeitung umbenannt. Bereits
während dieser Zeit arbeitete Carl Benz an seinen Plänen
für ein schienenloses Fahrzeug, welches sich selbst
bewegt.
Im Jahre
1872
heiratete Carl Benz Bertha Ringer. Seine aus Pforzheim
stammende Ehefrau bewies unternehmerisches Geschick und
technisches Verständnis, was Carl Benz seinen
wirtschaftlichen Weg zu ebnen half. Das Ehepaar hatte
fünf gemeinsame Kinder.
1878
entwickelte der Konstrukteur einen verdichtungslosen
Zweitaktmotor und experimentierte mit Kupplung, Vergaser
oder Gangschaltung.
1882 wurde Benz Firma in eine AG umgewandelt, da
sich die Entwicklungsarbeiten sehr kostspielig
gestalteten. Die neue Firmenbezeichnung lautete:
Gasmotorenfabrik in Mannheim AG. Da Carl Benz mit seinen
Visionen im Unternehmen auf wenig Verständnis stieß,
verließ er die Firma.
Nur wenige Monate nach seinem Austritt gründete er in
Mannheim eine Gasmotorenfabrik. Hier konnte er sich ganz
auf den Automobilbau konzentrieren. Das Ergebnis war im
Jahre
1885
der Benz Patent-Motorwagen Nummer 1. Das Dreirad
verfügte über eine elektrische Zündung und einen
Verbrennungsmotor und kann als erstes Benzinfahrzeug
weltweit angesehen werden. Benz meldete das Fahrzeug im
Jahre
1886
zum Patent an. Anfänglich erntete der Entwickler viel
Spott für seinen „Wagen ohne Pferde“.
1888
unternahm die Ehefrau von Carl Benz mit den beiden
Söhnen die erste Fernfahrt mit einem Automobil. Für die
104 Kilometer von Mannheim nach Pforzheim benötigte der
Wagen
zwölf Stunden. Das Großherzoglich-Badische Bezirksamt
stellte Bertha Benz daraufhin weltweit den ersten
Führerschein aus. Die Strecke kann heute entlang der
Bertha-Benz-Memorial-Route befahren werden.
Überregional bekannt wurde der Wagen, als er im selben
Jahr auf der Kraft- und Arbeitsmaschinenausstellung in
München
vorgestellt wurde. Die Resonanz blieb bescheiden und
Käufer fanden sich zunächst nicht. Dennoch bekam Benz
für seine Bahn brechende Entwicklung die Große Goldene
Medaille verliehen.
1889 wurden seine neuesten Modelle auf der
Weltausstellung in Paris präsentiert. Nun war die
Verbreitung des Automobils nicht mehr aufzuhalten.
1894
erschien mit dem Benz Patent-Motorwagen „Velo“ der erste
Serienwagen der Welt.
1906
gründete Benz die Firma Carl Benz Söhne. Das Ladenburger
Unternehmen betrieb er gemeinsam mit seinen Söhnen. In
den einstigen Fabrikräumen ist heute das Automobilmuseum
Dr. Carl Benz untergebracht.
1914
wurde Carl Benz der Ehrendoktortitel der Technischen
Hochschule Karlsruhe verliehen. Carl Benz verstarb am 4.
April 1929 in seinem Alterswohnsitz in Ladenburg. Der
84-Jährige erlag den Folgen einer bronchialen
Entzündung.