Juli 2022 - Erdgassolidaritätsabkommen
Angesichts der Sorgen vor einem russischen
Gaslieferstopp planten Deutschland und Tschechien ein gemeinsames
Erdgas-solidaritätsabkommen. Eine entsprechende
Erklärung wurde in Prag von
Bundeswirtschaftsminister
Robert Habeck und dem
tschechischen Industrie- und Handelsminister Jozef
Sikela unterzeichnet. Tschechien war fast komplett
von russischen Gasimporten abhängig. Geplant ist ein
gemeinsamer Gaseinkauf, die Suche nach alternativen
Lieferanten und der Aufbau einer gemeinsamer
Energieinfrastruktur.
Wichtige Ereignisse im Juli 2022
18. Juli
Wegen seiner Weigerung, im Untersuchungs-ausschuss
zum Sturm auf das US-Kapitol auszusagen, musste sich
der ehemalige Berater von Ex-US-Präsident Trump,
Steve Bannon, vor Gericht verantworten. Ihm drohten
wegen Missachtung des Kongresses bis zu zwei Jahre
Haft.
18. Juli
Nach der Suspendierung des Geheimdienstchefs
ernannte der ukrainische
Präsident Selenskyj einen
Interimschef für den Geheimdienst des Landes. Es war
Wassyl Maljuk, der bisherige Stellvertreter des
suspendierten Iwan Bakanow.
18. Juli
Um unabhängiger von russischem Gas zu werden, hatte
die EU nun auch eine Vereinbarung mit Aserbaidschan
geschlossen. Das Land sollte in den nächsten Jahren
deutlich mehr Gas liefern.
18. Juli
In Brüssel berieten die EU-Außenminister über
weitere Sanktionen gegen Russland, an denen Ungarn
offen zweifelte. Bereits geeinigt wurde sich auf
weiter 500 Millionen Euro Militärhilfe für die
Ukraine.
18. Juli
Italien sicherte sich zusätzliche Gaslieferungen aus
Algerien. Damit wollte die Regierung einen Teil der
Gasmengen ausgleichen, die Italien bislang aus
Russland bezogen hatte.
18. Juli
Der Pop-Art Künstler Claes Oldenburg, der zusammen
mit Andy Warhol und Roy Liechtenstein zu den
bedeutendsten Vertreter der Pop-Art zählte, starb im
Alter von 93 Jahren.
18. Juli
Die Schweizer Regierung lehnte es ab, Verletzte aus
der Ukraine in Schweizer Krankenhäusern zu
behandeln.
18. Juli
Die Hitzewelle machte mehreren Ländern in Südeuropa
stark zu schaffen. Tausende Menschen mussten in
Frankreich evakuiert werden, wo teils
Rekordtemperaturen gemessen wurden. Gleiches
erwartete Großbritannien, wo mit schwierigen 48
Stunden gerechnet wurde. Auch Waldbrände machten
Teilen Südeuropas zu schaffen.
19. Juli
Obwohl der britische Premier Boris Johnson seinen
Rücktritt bereits angekündigt hatte, ließ der Druck
auf die Regierung nicht nach. Mit einer gewonnenen
Vertrauensabstimmung könnte sie nun Neuwahlen
vermieden haben.
19. Juli
Erneut wurden in dem Gefängnis Bellavista in der
Provinz Santo Domingo de los Tsachilas in Ecuador
mehrere Häftlinge getötet. Bereits vor einigen
Monaten war es in derselben Haftanstalt zu Kämpfen
rivalisierender Gangs mit zahlreichen Toten
gekommen.
19. Juli
Auch ohne neue Bestellungen könnte die deutsche
Industrie mehr als acht Monate unter Volllast
produzieren. Der Auftragsbestand hatte im Mai ein
Allzeithoch erreicht. Der Materialmangel jedoch
bremst die Firmen.
19. Juli
Das Gastgewerbe ließ das Corona-Tief hinter sich.
Hotels und Restaurants konnten den Umsatz von April
auf Mai um 8,5 Prozent steigern, eine Verdoppelung
im Vergleich zum Vorjahr.
19. Juli
Die EU startete den Prozess um die
Beitrittsgespräche mit Nordmazedonien und Albanien.
19. Juli
Angesichts der anhaltenden Hitze aktivierten mehrere
europäische Länder ihre Notfallpläne. Frankreich
richtete „Kältesäle“ ein, auf einer britischen
Landwirtschaftsmesse sollten Ventilatoren Mensch und
Zier kühl halten. Einen nationalen Hitze-Notfallplan
gab es in Spanien nicht, dafür aber Empfehlungen des
Gesundheitsministeriums und Warn- und
Präventionspläne.
19. Juli
Wegen „Propaganda gegen das Regime“ musste der
preisgekrönte Filmemacher Jafar Panahi eine
sechsjährige Haftstrafe antreten. Der „Taxi-Teheran“
Regisseur war der dritte prominente iranische
Filmemacher, der jüngst festgenommen wurde.
19. Juli
In Portugal kamen durch die extremen Temperaturen
mehr als 1000 Menschen ums Leben. Dramatisch war die
Lage auch in anderen Ländern Süd- und Westeuropas.
Bei Bränden in und um London brannten mehrere Häuser
und Felder ab.
20. Juli
Mit 40 Grad Celsius, die in Emsdetten in
Nordrhein-Westfalen gemessen wurden, war der
Dienstag zumindest vorläufig der heißeste Tag des
Jahres. Die Hitze war vor allem für alte und
schwache Menschen ein Problem.
20. Juli
Russlands Präsident Putin drohte mit einer
Reduzierung russischer Erdgaslieferungen. Über Nord
Stream 1 könnten womöglich nur noch etwa 33
Millionen Kubikmeter Gas pro Tag gepumpt werden. Die
Verantwortung trage der Westen.
20. Juli
Frachtschiffe auf Rhein, Donau und anderen Flüssen
in Deutschland durften aufgrund des niedrigen
Wasserstandes nur noch zu 50 Prozent beladen werden.
Das verteuerte die Waren und erschwerte den
Transport von wichtigen Gütern wie Kohle und
Getreide.
20. Juli
In
Sri Lanka wurde Interimspräsident Wickremesinghe
vom Parlament zum Staatsoberhaupt gewählt. Die Wahl
dürfte die Unruhen im Land nicht beenden, da er bei
vielen Demonstranten unbeliebt war.
20. Juli
Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte legten
erneut zu. Das Tempo verlangsamte sich aber.
20. Juli
Der Formel-1-Rekordweltmeister, Michael Schumacher,
wurde am Mittwoch mit dem Staatspreis des Landes
Nordrhein-Westfalen für seine sportlichen Erfolge
und sein soziales Engagement geehrt. Seine Frau
Corinna und seine Tochter nahmen den Preis für ihn
entgegen.
20. Juli
Der bekannte deutsch Regisseur, Dieter Wedel, starb
nach langer schwere Krankheit im Alter von 82
Jahren.
20. Juli
Aufgrund der Energiekrise senkte der Internationale
Währungsfonds die Prognose für das
Wirtschaftswachstum in Deutschland auf 1,2 Prozent.
Und der Trend dürfte sich fortsetzen.
20. Juli
Die britische Außenministerin Truss und
Ex-Finanzminister Sunak gingen in die Stichwahl um
die Nachfolge des zurückgetretenen Premierministers
Boris Johnson. Die Mitglieder der Tory-Partei
mussten bis zum 5. September abstimmen.
20. Juli
An mehreren Orten in Deutschland wurden Temperaturen
von mehr als 40 Grad Celsius gemessen. Sechs
Bundesländer verzeichneten historische Höchstwerte.
Abkühlung war zwar in Sicht, allerdings auch schwere
Gewitter.
21. Juli
Nachdem drei Regierungsparteien das Vertrauensvotum
für den italienischen Premierminister Draghi
blockiert hatten, stand er vor dem Aus. Neuwahlen
waren jetzt die wahrscheinlichste Option. Umfragen
zufolge lag ein Rechtsbündnis vorne.
21. Juli
Trotz Corona-Lockdowns in China, Materialmangel und
Chaos in den globalen Lieferketten konnte
Tesla im
letzten Quartal seine Gewinne fast verdoppeln.
21. Juli
Die US-Notenbank hatte den Leitzins bereits zweimal
erhöht. Trotzdem lag die Inflationsrate in den USA
höher als im Euroraum. Vor allem die
Lebensmittelpreise stiegen. Die Regierung hatte
bisher keine Lösung gefunden.
21. Juli
Im ersten Halbjahr 2022 hatte der Staat laut
Bundesfinanzministerium viel mehr Steuern
eingenommen als im Vorjahreszeitraum. Es gab ein
Plus von 17,5 Prozent. Allerdings waren vergangenes
Jahr die Corona-Auswirkungen deutlich stärker.
21. Juli
Nach zehn Tagen nahm Russland die Gaslieferungen
nach Europa durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1
wieder auf. Der Durchfluss lag allerdings weit
unterhalb der Kapazitätsgrenze.
21. Juli
In Italien nahm Staatspräsident Mattarella den
Rücktritt von Premierminister Draghi an, bat ihn
aber noch geschäftsführend im Amt zu bleiben.
21. Juli
Die Europäische Zentralbank erhöhte angesichts der
Rekordinflation erstmals seit elf Jahren die Zinsen
im Euroraum. Der Leitzins stieg unerwartet kräftig
von null auf 0,5 Prozent. Der Negativzins für
geparkte Gelder entfiel.
21. Juli
Im vergangenen Jahr starben in Deutschland 1826
Menschen an den Folgen von Drogen. Das war der
höchste Stand seit 20 Jahren. Der Drogenbeauftragte
der Regierung kündigte nun mehr Hilfe für
Suchtkranke an.
21. Juli
US-Präsident Biden hatte sich mit dem Corona-Virus
infiziert. Seine Symptome seien aber „sehr mild“.
21. Juli
Eines der größten Fußball-Idole Deutschlands, Uwe
Seeler, starb im Alter von 85 Jahren. Die Deutsche
Frauen-Nationalmannschaft lief im EM-Viertelfinale
mit Trauerflor auf. Vor dem Spiel sollte es eine
Trauerminute geben.
21. Juli
In Italien löste Präsident Mattarella das Parlament
auf und machte damit den Weg zu vorgezogenen
Neuwahlen frei.
21. Juli
Der Untersuchungsausschuss des US-Parlaments zum
Kapitolsturm wollte heute tagen. Im Mittelpunkt
stand dir Frage, warum Ex-Präsident Trump dem Mob am
6. Januar 2021 keinen Einhalt geboten hatte.
21. Juli
Im Viertelfinale gegen Österreich blieb die deutsche
Fußball-Nationalmannschaft der Frauen erneut ohne
Gegentor und siegte mit 2:0.
22. Juli
Bei einem Polizeieinsatz in einem der größten
Armenviertel der brasilianischen Metropole Rio de
Janeiro wurden mindestens 18 Menschen getötet. Davon
seien 16 mutmaßliche Kriminelle gewesen, teilte die
Polizei mit.
22. Juli
Der Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das Kapitol
warf Ex-US-Präsident Trump vor, der Gewalt
stundenlang absichtlich keinen Einhalt geboten zu
haben. Das müsse Konsequenzen haben. In der Anhörung
wurde erneut klar, wie gefährlich die Lage damals
war.
22. Juli
Die Ausfuhr von 20 Millionen Tonnen ukrainischen
Getreide war blockiert. Die Preise waren weltweit
massiv gestiegen. Nach Angaben der türkischen
Regierung wollten Moskau und Kiew noch heute ein
Exportabkommen unterzeichnen.
22. Juli
Der ehemalige Berater von Ex-US-Präsident Donald
Trump, Steve Bannon, wurde von einer Jury in
Washington schuldig gesprochen. Ihm drohten zwei
Jahre Haft.
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