Sportchronik 2014 – König Fußball hielt
Deutschland in Atem
Fußball-WM 2014
Ganz sicher spielte im Sportjahr der Fußball die
größte Rolle. Nicht nur, dass im
Austragungsland Brasilien spannende Spiel zu sehen waren, die für
die Deutschen zum Straßenfeger wurden – der
Höhepunkt war das Endspiel gegen Argentinien, das
Deutschland zum vierten Mal zum Weltmeister machte.
In der 113. Spielminute hatte Mario Götze den
Siegtreffer versenkt.
Ausgetragen worden war die WM vom 12. Juni bis zum
13. Juli 2014. Brasilien als Gastgeberland musste
bereits im Halbfinale eine Niederlage gegen die
deutsche Elf einstecken. So konnte Brasilien nach
dem kleinen Finale gegen die Niederlande nur noch
den vierten Platz belegen. Schlimmer war es für
Spanien. Der WM-Titelverteidiger war bereits in der
Vorrunde ausgeschieden. Bemerkenswert war das
Freistoß-Spray, das bei der WM zum ersten Mal
eingesetzt worden war. Damit sollte das vorsichtige
Annähern der Spieler an den Ball verhindert werden,
das sich längst als „normal“ eingeschlichen hatte.
Nachdem das Spray sich während WM als hilfreich
bewährt hatte, sollte es nun auch in den meisten
europäischen Ligen eingesetzt werden. Auch für die
Bundesliga war es im Gespräch.
Formel 1
Formel 1 2014
Pl.
Fahrer
Team
Punkte
1
L. Hamilton
Mercedes
384
2
N. Rosberg
Mercedes
317
3
D. Ricciardo
Red Bull-Renault
238
komplette Tabelle
Die 65. Austragung der
FIA-Formel-1-Weltmeisterschaft umfasste erneut 19
Grands Prix. Begonnen hatte die Saison am 16. März
im australischen Melbourne. Sie ging am 23. November
auf der Yas-Insel vor Abu Dhabi zu Ende. Erstmalig
wurde dabei der Große Preis von Russland
veranstaltet, und zwar in Sotschi. Aus dem
Rennkalender gestrichen worden waren der Große Preis
von Indien und der Große Preis von Korea. Nach 2008
war der britische Rennfahrer Lewis Hamilton zum
zweiten Mal Fahrerweltmeister geworden. Die
Konstrukteurs-Weltmeisterschaft war von Mercedes
gewonnen worden, zum ersten Mal seit Vergabe des
Titels 1958 war ein deutscher Rennstall siegreich.
Winter-Olympiade in Sotschi
Vom 7. bis 23. Februar 2014 wurden die XXII.
Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi
ausgetragen, eine Region am Schwarzen Meer, die als
„russische Riviera“ bekannt ist. Dies waren die
ersten Winterspiele, die in einer subtropischen
Stadt ausgetragen worden waren. Die Athleten des
Gastgeberlandes hatten sich im Medaillenspiegel auf
den ersten Platz gekämpft. Sie holten insgesamt 13
Goldmedaillen, 11 Silbermedaillen und 9
Bronzemedaillen. Kurz hinter Russland erreichte
Norwegen den zweiten Platz der Gesamtwertung. Von
den 26 Medaillen, die
Norwegen errungen hatte, waren
11 goldene, 5 silberne und 10 bronzene. Den
dritten
Platz hatte Kanada belegt (10 x Gold, 10 x Silber, 5
x Bronze). Die Spiele waren aufgrund der politischen
Situation in Russland ein Thema für Boykottaufrufe.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich gegen einen
Olympia-Boykott ausgesprochen. Allerdings hatte sich
Bundespräsident Joachim Gauck dahingehend geäußert,
die Spiele „aus protokollarischen Gründen“ nicht zu
besuchen. Das sei jedoch nicht als Boykott zu
verstehen. Auch der französische
Präsident François
Hollande, der belgische Premier Elio Di Rupo und der
luxemburgische Premierminister Xavier Bettel hatten
erklärt, nicht nach Sotschi reisen zu wollen. Die
Spiele wurden auch von den USA, Litauen, Kanada und
Großbritannien boykottiert. Im Dezember 2013 hatte
die US-amerikanische Popmusikerin Lady Gaga bereits
dazu aufgerufen, die Winterspiele in Sotschi zu
boykottieren. Stattgefunden hatten sie dennoch,
wenngleich die russische Politik nach wie vor ein
umstrittenes Thema in den internationalen Medien
war. Wegen der Anschlagsdrohungen hatte Russland
Medienangaben zufolge umgerechnet rund 1,4
Milliarden Euro für die Sicherheit der Olympischen
Winterspiele investiert. Überschattet wurde die
Olympiade durch die Verhaftung des Ökologen und
Umweltaktivisten Jewegeni Witischko, der zu drei
Jahren Lagerhaft verurteilt worden war. Er hatte
Umweltschäden durch die Baumaßnahmen für die
Olympiade angeprangert. Da er auch an einer Villa
des Gouverneurs der Olympia-Region Krasnodar,
Alexander Tkatschow, Protestplakate angebracht
hatte, weil das Gebäude ohne rechtliche Grundlage
gebaut worden war, hatte man ihn wegen vorsätzlicher
Sachbeschädigung schuldig gesprochen und verurteilt.
Human Rights Watch hatte von einem politischen
Urteil gesprochen.
Eishockey
Im weißrussischen Minsk fanden die 78.
Eishockey-Weltmeisterschaften der Herren 2014 statt.
Die Austragung war zum ersten Mal in Minsk erfolgt,
nachdem die Bewerbung für 2013 erfolglos verlaufen
war. Die Vergabe war kontroverses Diksussionsthema
gewesen, weil im Dezember
2010 zahlreiche
weißrussische Oppositionelle festgenommen worden
waren. Der politischen Gefangenen wegen hatten sich
Mitglieder des Europäischen Parlaments an die IIHF
gewandt. Die Vergabe sollte zurückgezogen werden.
Noch einmal war die Debatte 2012 hitzig geworden,
nachdem zwei wegen des Terroranschlags auf die
Minsker U-Bahn Verurteilte hingerichtet worden
waren. Letztendlich hatte die Eishockey-WM so
stattgefunden, wie sie geplant gewesen war. Zwischen
dem 5. April und dem 25. Mai 2014 hatten 46
Nationalmannschaften an den sechs Turnieren der
Top-Divisionen sowie der Divisionen I bis III
teilgenommen, wovon das Turnier der Top-Divisionen
mit 16 Mannschaften vom 9. bis zum 25. Mai in Minsk
stattfand. Die anderen Turniere waren in Goyang
(Südkorea), Vilnius (Litauen), Belgrad (Serbien),
Jaca (
Spanien) und Kockelscheuer (Luxemburg)
ausgetragen worden.
Russland, Finnland, Schweden – das war die
Weltmeisterplatzierung der Veranstaltung. Das
Endspiel hatte Russland gegen Finnland bestritten,
wobei die Russen den Finnen eine 5:2-Niederlage
zufügten und somit den Titel holten. Österreich und
Slowenien waren die Aufsteiger in die Top-Division.
Italien und Kasachstan waren die Absteiger gewesen.
Basketball
Auch im Basketball war 2014 eine
Weltmeisterschaft ausgetragen worden. Die 17.
Basketball-WM der Herren hatte vom 30. August bis
zum 14. September in Spanien stattgefunden. Während
noch einmal zum dritten und letzten Mal seit 1986
insgesamt 24 Mannschaft antraten, werden es ab 2019
dann 32 Mannschaften sein, die aufeinandertreffen.
Zum fünften Mal hatten sich bei dieser WM die
Vereinigten Staaten den Titel erkämpft. Sie hatten
ihren Titel von 2010 erfolgreich verteidigt. Die USA
waren im Endspiel am 14. September in Madrid auf die
Mannschaft Serbiens getroffen, die sie mit einem
129:92-Sieg schlagen konnten. Frankreich war nach
dem Spiel am Vortag auf Litauen getroffen und hatte
sich mit 95:93 den dritten Platz gesichert.
Tour de France
Das bedeutendste Radrennen hatte
im Jahr 2014 vom 5. Juli bis zum 27. Juli
stattgefunden. Es war die 101. Austragung dieses
Etappenrennens. Die kurzfristig geänderte Strecke
(von ursprünglich 3663,5 km gekürzt auf 3660,5 km)
hatte der Italiener Vincenzo Nibali erstmalig
gewonnen. Er hatte sich damit als sechster
Radsportler in die Riege derer eingereiht, die bei
allen drei Grand Tours einmal siegen konnten. Von
insgesamt 198 Startern hatten 164 Athleten das Ziel
erreicht. Den zweiten Platz der Tour belegte
Jean-Christophe Péraud und Dritter wurde Thibaut
Pinot. Beide Fahrer kamen aus Frankreich.
Truck Racing
Spektakulär für die Zuschauer an
der Strecke und dennoch von den Medien nach wie vor
stiefmütterlich behandelt – FIA European Truck
Racing Championship 2014. Begonnen hatten die Rennen
am 24. Mai in Misano (Italien). Sie endeten mit den
Rennen in Le Mans. Das letzte Rennen war am 12.
Oktober veranstaltet worden. Den Europameister-Titel
hatte sich der Ungar Norbert Kiss geholt. Der
dreimalige Titelträger aus Altensteig
(Baden-Württemberg) wurde Vize-Europameister und den
dritten Platz hatte der Spanier Antonio Albacete
belegt.
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