Das Modejahr 2019 - Lässig, luftig und sportlich
Das Modejahr 2019 zeigte sich durch das Tragen von
lässiger, luftiger und sportlicher Kleidung,
darunter flippige Turnschuhe von „Alexander McQueen“
oder „Balenciaga“ und interessante Formen wie die
modernen Sock- oder Ugly-Sneaker, wobei letzterer
besonders klobig und fast schon hässlich
futuristisch gestaltet war. Auch Turnschuhe mit
Plateau lagen weiterhin im Trend. Die Schuhe wurden
dabei zu Röcken und gerafften und breiteren Hosen
getragen. Daneben erlebte der Acid-Wash-Look sein
Revival, der bereits aus den 80er Jahren bekannt war
und sich durch spannende Kombinationen von rauen und
feinen Texturen auszeichnete. Zu zerfetzten Jeans
wurde entsprechend ein eleganter Blazer getragen,
feine Seide wurde mit Wolle und Kunstfaser
kombiniert.
Stilikonen gab es zwar viele, bestimmte Stars und
Persönlichkeiten lancierten aber auch 2019 wieder zu
Vorreitern für neue Stilrichtungen. So konnte die
ins Königshaus eingezogene
Meghan Markle sich gegen den
Reality-TV-Star Kylie Jenner behaupten.
Nach der spektakulären royalen Hochzeit im Vorjahr
blickte die Welt verstärkt auf das, was Markle trug,
wobei ihr das Meiste hervorragend stand. Die
einstige Schauspielerin musste durch ihre Heirat mit
Prinz
Harry nun vor allen Dingen das britische
Königshaus repräsentieren. Dass sie mit einigen
freizügigeren Klamotten und pikant kürzeren Kleidern
ab und zu dagegen aufbegehrte, machte sie nur für
die Welt sympathischer. Immerhin musste Markle ihre
Schauspielkarriere zugunsten ihres Einzugs ins
Königshaus aufgeben, ebenso auf Befehl der
Queen ihre
Social-Media-Seiten wie Instagram löschen.
Das Leben wurde so öffentlicher und gleichzeitig mit
der Wahrung des Anstands und der familiären
Geheimnisse verborgener.
Auch die Tänzerin und Schauspielerin
Zendaya oder der K-Pop-Star Lisa von
Blackpink schafften es ins Ranking der
Modetrendsetter. Die K-Pop-Szene machte 2019
traurige Schlagzeilen, da drei der jungen Musiker
tot aufgefunden wurden. Zwei junge Frauen und ein
männlicher Interpret hatten Selbstmord begangen, da
die Anforderungen des Genres in
Korea
zu hoch waren und sie den Druck nicht aushielten.
Gerade für Frauen galten modische Richtlinien, die
kaum erfüllt werden konnten. So sollten sich die
Mädchen der K-Pop-Bands zwar sexy und flippig geben,
durften jedoch nie zu viel zeigen. Das Girl-Image
sollte nicht überschritten werden. Mit kurzen
Miniröcken und spannenden Tanzeinlagen war das kaum
umsetzbar. Der Selbstmord der jungen Menschen
erschütterte die Welt und ließ dabei auch kritische
Stimmen aufkommen, inwieweit diese Richtung gerade
in Südkorea vertretbar war. Der Stil wird als „Gayo“
bezeichnet und ist eine Form der aus dem Westen
bekannten Girl- und Boy-Groups.
Vielseitige Textilien, Muster und Streifen, aber
auch klassischen Stoffe kamen 2019 zum Tragen.
Angesagt waren Markenjeans, Klamotten aus
Biobaumwolle, breite Gürtel und Shirts mit
spannenden Logos. Auch Ausbrennermuster hatten
Saison, wobei es sich um ein bestimmtes Gewebe
handelt, das durch ein Ausbrennverfahren
interessante Strukturen abbildete. Was normalerweise
für Gardinen und dekorative Grundgewebe tauglich
war, fand nun modisch auch auf Hemden, Kleider und
Shirts.
Die Sommermode 2019 war durch Kollektionen mit
kraftvollen Farben und breiten Streifen bestimmt.
Längsstreifen sorgten für das Kaschieren einer
unvorteilhaften Figur, dekonstruierte
Kleidungsstücke wiederum ermöglichten durch die
horizontale Streifenabbildung eine deutliche
Hervorhebung figurbetonter Kreationen. Daneben war
auch ein Punktmuster im Trend, das auf den
Laufstegen als „Polka-Dot“ präsentiert wurde und
an
die 60er Jahre erinnerte. Sehr schön wirkten
die Punkte auf Blusen und Kleidern. Auch
Blumendrucke waren im Kommen und überraschten durch
ausgefallene florale und verspielte Muster.
Die Trendfarbe des Jahres 2019 war ein leuchtendes
Orange, das Harmonie, Schutz und Wärme verkörpern
sollte, und in einem etwas aufgehellten und leicht
ins Gelbliche ausgerichteten „Mango-Mojito“ oder in
den Varianten „Living Coral“ und „Pink Peacock“ zu
sehen war. Kombiniet wurde die Farbe mit
dunkelblauen, grauen und beigen Stoffen, darunter
mit „Soybean“, „Brown Granite“ und „Eclipse“. Die
Trendfarben machten sich gut auf Stoffen wie Satin
und Seide. Weniger angesagt war das aus dem Vorjahr
hochgelobte Lila und „Ultra Violet“. Einen etwas
provokanteren Auftritt erlaubten sich Trendsetter,
die Kleider, Hosen und Schuhe mit Federverzierungen
und Fransen trugen.
Capes, Plisseeröcke und Lederkleider gehörten zu den
wichtigsten Herbst- und Wintertrends. Das
Cape-Design wurde in der Regel in Einheitsgrößen
hergestellt und elegant von High-Fashion-Marken wie
„Miu Miu“ oder „Marc Jacobs“ gestaltet. Capes
sorgten 2019 für mehr Abwechslung zur herkömmlichen
Herbst- und Winterjacke. Daneben zeigten sich auch
der derbere Punk-Chic-Look und etwas Flower-Power
mit Schlaghose und Muff auf den Laufstegen.
Ähnlich populär waren 2019 wieder Schulterpolster
für Blazer, Blusen und Mäntel, wobei hier
exzentrische
Auftritte mit Volants und Rüschen die Weiblichkeit
betonten. Durch Schulterpolster konnte die
Körpermitte günstig tailliert und eine interessante
Silhouette kreiert werden, während die Schultern mit
mehr Volumen überzeugten. Hosen, Jacken und Mäntel
wiederum sorgten durch das Trendmaterial „Stepp“ für
Aufsehen, so Entwürfe von den bekannten
Designermarken „S.Oliver“, „Marc O’Polo“ oder „Moncler“.
Steppjacken ersetzten dabei den Vorgänger aus Daunen
und wirkten beim Tragen auch wesentlich stilvoller.
Das lag mitunter an den knallig bunten und
auffälligen Farben, besonders ein kraftvolles Gelb
und Rot.
Modische Entwicklungen zeigten sich auch bei den
Frisuren. Angesagt bei Frauen war 2019 besonders der
mittellange Haarschnitt, der vielseitig frisiert
werden konnte, darunter mit breiten Wasserwellen,
Mittelscheitel oder als halblanger Bob. Variiert
wurden die Frisuren mit oder ohne Pony. Die
Trendfarben bildeten dabei Schokoladenbraun,
Vanilleblond und Kupferrot.
Bei den Männern kamen der Männer-Dutt, der Under-,
Side- und Buzz-Cut, der Swoop und Shag in Mode.
Dabei handelt es sich größtenteils um
Kurzhaarfrisuren mit interessanten
Gestaltungsmotiven. Auch Männer legten 2019 Wert auf
ein interessantes, kreatives und stylisch gelungenes
Aussehen.