Geschichte des Social Medias
Die international als Social Media bezeichneten
Internet-Seiten, auf denen Menschen kostenlos
miteinander kommunizieren können und Details aus ihrem
Leben in Form von geschriebenen Texten, Fotos und Videos
teilen, fanden ihren Beginn in der ersten, bereits im
Jahr 1971 gesendeten Email. Eine frühe Form des
Datenaustausches existierte schon seit 1969 in der Form
der öffentlichen US-amerikanischen Plattform CompuServe,
die auf der Basis der sogenannten „dialup“-Technologie
bis in die frühen Neunzigerjahre die dominante
Möglichkeit der Verbundenheit zwischen Menschen am
Computer bot.
Bevor der britische Techniker Tim Berners-Lee im Jahr
1989 im Zuge seiner Tätigkeit für CERN, die europäische
Organisation für Kernforschung in der Schweiz mit der
Entwicklung des World Wide Web begann und dieses der
weltweiten Öffentlichkeit als Informationsquelle zum
Geschenk machte, ohne je
von seiner Erfindung zu
profitieren, existierte auch mit Usenet eine
Kommunikationsmöglichkeit, die ab 1979 die Studenten der
Duke University und der University of North Carolina
miteinander kommunizieren ließ. Auch der Online-Service
The Prodigy wuchs ab
1984 zu dem nach CompuServe
zweitmächtigsten Provider heran und pionierte im Jahr
1994 den Verkauf der „dialup“-Verbindungen über das
Internet.
Im selben Jahr startete der erste Online-Provider
GeoCities, der es Menschen ermöglichte, nach optischem
Vorbild von Stadtplänen eigene Seiten zu kreieren. Im
Jahr 1997 war die Zahl der Benutzer auf mehr als eine
Million Menschen angewachsen, 38 Millionen Amerikaner
nutzten den Service, als GeoCities in den Vereinigten
Staaten im Jahr 2009 geschlossen wurde. Die Suchmaschine
Yahoo, die 1994 online ging, kaufte GeoCities daraufhin
und bietet den Service heute nur noch in Japan an.
Das Jahr 1997, in dem bereits eine Million Seiten im
Internet existierten, markierte den Beginn der
Blogging-Kultur und brachte mit Sixdegrees.com eine
erste, der heutigen Social Media ähnliche Website, die
erstmals ihren Nutzern erlaubte, Listen von Freunden
anzulegen und persönliche Profile zu entwerfen. AOL
Instant Messenger vernetzte in diesem Jahr erstmals
Menschen mit der Möglichkeit des Chattens.
Nachdem Google 1998 als Suchmaschine online ging,
erlaubte im darauf folgenden Jahr die britische
Internet-Plattform Friends Reunited ihren Kunden,
ehemalige Schulkollegen und –freunde ausfindig zu machen
und mit ihnen in Kontakt zu treten. Drei Jahre später
wurde ein ähnliches System mit dem Namen Friendster der
US-amerikanischen Öffentlichkeit zugänglich und erwarb
innerhalb von drei Monaten etwa drei Millionen Benutzer.
Als Klon von Friendster ging wenig später die Plattform
MySpace online, die 2005 von News Corporation, einem
Unternehmen des australisch-britischen Medienmoguls
Rupert Murdoch übernommen wurde. Im selben Jahr kaufte
der britische Fernsehsender ITV die Plattform Friends
Reunited. Zu dieser Zeit gab es bereits acht Milliarden
Internet-Seiten.
Der Harvard-Student Marc Zuckerberg entwickelte im Jahr
2004 das soziale Netzwerk Facebook, das zu Beginn nur
als Version von Friendster angesehen wurde und dazu
diente, zuerst die Harvard-Studenten, später auch
etliche andere US-amerikanische Universitäten und deren
Belegschaft zu vernetzen. Wenig später brachte
Zuckerberg auch eine Facebook-Version für
Highschool-Schüler heraus, was der Plattform einen
enormen Zuwachs an Nutzern brachte. Bis 2006 war MySpace
noch das erfolgreichste soziale Netzwerk. Durch die
Gründung von Twitter, der Social-Media-Seite, die ihren
Nutzer ermöglicht, durch Mikroblogging in Form von aus
bis zu 140 Zeichen bestehenden sogenannten „Tweets“ zu
kommunizieren, sowie Zuckerbergs Schachzug, das
Mindestalter der Facebook-Nutzer auf 13 Jahre
herunterzusetzen, verlor MySpace allmählich die
Vorherrschaft.
Im Februar 2005 entwickelten die drei
Paypal-Angestellten Steve Chen, Chad Hurley und Jawed
Karim die Video-Plattform Youtube, nachdem sie
Schwierigkeiten im Austausch von privatem Videomaterial
im Netz feststellten. Im April desselben Jahres
veröffentlichte Jawed Karim das erste Video mit dem
Titel „Me at the zoo“ auf Youtube, das noch heute
abgerufen werden kann.
Im Jahr 2013 verzeichnete Facebook 1,11 Milliarden
Nutzer und einen Marktwert von laut Forbes Magazine 67,8
Milliarden US-Dollar. Eine halbe Milliarde Menschen
waren in diesem Jahr bei Twitter registriert, 200
Millionen davon waren ständig aktiv. Mit einer Milliarde
Nutzern im Monat und vier Milliarden Abrufen täglich
lancierte Youtube 2013 erstmals etliche Videokanäle auf
der Plattform, die Nutzer zu zahlenden Kunden macht und
kreativen Menschen weltweit nun die Möglichkeit bietet,
mit ihrem Video-Content Geld zu verdienen.
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